das Großkreuz des Militär: erdieustordens, dem Kron­prinzen und dem Prinzen Cyrill je das Großkreuz des Ordens der württ. Krone und das Ritterkreuz des Mili-- tärverdienstordens. König Ferdinand vcr.ieh Körng W Helm das Großkreuz des bulgarischen Militärvcrdienstor- dens. Auch das Gefolge des Königs der Bulgaren erhielt Auszeichnungen; der bulgarische Ministerpräsident Ra- dcslatrww das Großkreuz des Kronenordens mit Lchwer- tcrn,- der Wirkliche Gcheinirat Ritter von Fleischmann das Großkreuz des Kronenordens, der General Stcjanow das Großkreuz des Friedrichsordens mit Lchivertern.

Heute vormittag ß»11 Uhr besichtigten die Fürstlich­keiten mit kleinem Gefolge die Zeppelinwerft. König Wil­helm, König Ferdinand, die beiden Prinzen und einige Zerren des Gefolges unternahmen mit einem Zeppelm- d euzer einen Aufstieg zu einer Rundfahrt um den See, wobei ein Doppeldecker und ein Wasserflugzeug das Luft­schiff begleiteten. Um 12 Uhr kehrten die Herrschaften zurück.

Stuttgart. 9. A»g. (Vom Landtag.) Bei der Be­ratung über die Kriegsivohlsahrtspflege wurden im Doppel­ausschuß zwei Anträge Mattutat angenommen, 1) daß bei den Gemeinden auf Förderung der Säuglingsfürsorge, insbesondere durch Errichtung von Kinderkrippen, ärztliche Beratung, Aus­bildung und Aufstellung geeigneter Fürsorgepersonen hingewirkt werde; 2) auf die Gemeinden und Lieserungsverbände hin­zuwirken, daß sie ihrer Unterstützungs- und Zuschußpflicht gegen- Aber den Familien der zum Heere Einberufenen in dem durch die wirtschaftlichen Verhältnisse gebotenen Umfang Nachkommen, j Nach der Mitteilung des Staatsministers des Innern sind bis­cher 260 000 Unterstützungsfälle anhängig geworden, dagegen nur ) 2077 Beschwerden. Weiterhin wurde ein Antrag Graf, An- i ordnungcn dahin zu treffen, daß die Kriegskrankenpflege von j den Lieserungsverbänden allgemein und nach einheitlichen Grund­sätzen durchgesührt wird, einstimmig angenommen. Damit waren die Beratungen des Dovpelaiisichusfes beendigt.

Stuttgart, 9. Aug. (Verdorbene Ju­gend.) In die Wohnung einer Händlerin in der Korn­bergstraße wurde eingebrochen und ein erheblicher Bar­betrag entwendet. Als Täter hat die Kriminalpolizei drei Burschen im Alter von 13 und 11 Jahren ermittelt, sie wurden in Ulm ergriffen. Einen Teil des erbeuteten Geldes hatten sie bereits verbraucht. Tie weiteren Nach­forschungen ergubcn, daß die Burschen in letzter Zeit auf der ExpreßgutMle des Hauptbahnhofs mehrere Pakete mit teilweise wertvollem Inhalt entwendet haben.

(-) Tuttlingen, 9. Aug.' (Festnahme. Auf- gehobenes Hamsternest.) Der nach Verübung ver­schiedener Einbrüche flüchtig gegangene Schuhmacher Kai­ser wurde in Ulm verhaftet. Er scheint verschiedene Spießgesellen gehabt zu haben; mehrere Personen sind verhaftet. In den letzten Tagen gelang die Aus­hebung eines Hamster- und Wucherernestcs.

(-) Ob.rso nheim, OA. Gaiworf. 9. Aug. (Schweinepreise.) Auf dem hiesigen Schweinemarkt wurden für ein Paar Ferkel 105-185 Mark erlöst.

GerichtssaaL.

(-) Hnlbrou:, 8. Aug. Die Strafkammer des hiesigen Land­gericht verhandelte dieser Tage gegen die 25 Fahre alte ledige Fr ei in v. Gaisbekg-Helfenberg in Aucnstein (OA- Marbach) wegen unerlaubten Verkehrs mit einem Kriegsge­fangenen. Die Angeklagte ha! im Juni dieses Jahres em Kind geboren, dessen Vater, wie das ,,Neckarecho" meldet, cm französischer Kriegsgefangener ist. Der Franzose, von Beruf Kellner, ist schon 1914 in Geafngenschast geraten. Von Ende 1914 bis 1917 war er auf dem Schlotzgut Gaisberg-Helfe»- berg mit Feld- und Gartcndestel'ung beschäftigt. Nach den An­gaben der Angeklagten war der Franzose immer traurig ge­stimmt und sie habe ihn zu trösten versucht. In der Berhandlum vor der Strafkammer versuchte die Angeklagte, den franzop- schcn Vater ihres Kindes der Vergewaltigung zu beschuldigen, was allerdings beim Gericht keinen Glauben fand. Die Straf­kammer verurteilte das Freifräulein zu 5 Monaten Gefängnis. Wegen Fluchtverdachts wurde die sofortige Verhaftung der Aw ^ geklagten verfügt. Bei der Stellung einer Kaution von 15 000 Mark wird die Hast aufgehoben.'

Vermischtes

Reiche Obsternte. Die bisherige Obsternte im Kahlgrund (Unterfranken) hat einen Ertrag von über 6 Millionen abgc- worfen.

Pech. In Kalchreuth (Mittelfranken) verwahrte ein Bauer den Erlös seiner Kirschenernts im Ofenloch. Die Frau, die davon nichts mußte, machte Feuer, um Brot zu rösten und die 2000 Mark verbrannten.

Kriegsbliiten. In Deggendorf (Niederbaycrn) wurden einer Bäuerin, die 7 Pfund Schmalz aus den Markt bringen wollte, unterwegs von einem norddeutschen Sommerfrischler da­für 100 Mark bezahlt. In Memmingen (Schwaben) wurden in einer nach Norddeutschland bestimmten Eisenbahnsen­dung unter falscher Bezeichnung 60 Zentner Käse entdeckt und beschlagnahmt.

Diebstahl einer KirchengkoLe. In Zabprtowo in Posen B die größte Kirchenglocke, die zum Abtransport bereiigestekit war, gestohlen worden. Die Diebe konnten bisher nicht er­mittelt werden.

Auf dem Bahnhof in Weißenhorn (Schwaben) sind zwei dort lagernde Kirchenglocken gestohlen worden. In Hegnen- bach (bayer. Bezirksamt Wertingen in Schwaben) ist eine 18 Zentner schwere Glocke spurlos verschwunden.

Ein vergifteter Bach. Nach derNeuen Zürcher Zeitung" ist ein kleiner Forellen-Bach bei Hombrechtikon-Bubikon auf eine Strecke von etwa fünf Kilometern total vergiftet und der ganze Forellenbestand umgestanden. Bereits sind gegen 50 Kilo tote Forellen gesammelt und begraben worden. Zwei Arbeiter einer Fabrik haben einen großen Säurenbehälter in ein neben der Fabrik fließendes Bächlein auslaufen lassen. Der Bach- rund war orangerot gefärbt und die Vergiftung so stark, sogar die Pflanzen abgestorben waren; auch die Fisch­nahrung ist völlig zugrunde gegangen. Sonderbarerweise konn­ten sich eine Anzahl Krebse dadurch retten, daß sie das trok- kene Ufer aufsuchten und nach ein oder zwei Tagen in den Back Luriickkehrte».

Eine kühne Sprengung.

Vizeseldwebel Beutler aus Siglingen, OA. Neckarsulm, kam im Frühjahr 1916 mit seinem Bruder als Freiwliliger zum Württ. Res.-Inf.-Regt. 121. Schon im Herbst konnten beide Brüder für manche erfolgreiche Patrouille mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet werden. Als am 1. Juli 1916 nach achttägigem Trommelfeuer der große englische Angriff einsetzte, eilte Beutler mit seinem rBuder an der Spitze des Handgra­

natentrupps dem bedrohten linken Flügel seiner Kompagnie zur Hilfe und übernahm an Stelle des gefallenen Führers die Führung des linken Flügelhalbzuges. Die Engländer stan­den in seinem Rücken, sein Bruder sank, von einem Geschoß getroffen, tot an seiner Seite zu Boden, aber er leistete äußer­sten Widerstand, bis ein rascher Gegenstoß ihn befreite. In der nächsten Zeit galt es durch Erkundung die weiteren Absichten des Gegners festzustcllen. Bei fortwährendem starken Artillerie­feuer kroch er manchmal mit einigen Beherzten durch die

Haufen von toten Engländern hindurch bis an die feindliche Stellung beran. Auf einem solchen Strcifzug stieß er - auf eine unterirdische englische Sappe, kurz entschlossen drang er

in den Stollen ein, und nach kurzer Zeit flog der Schlupfwinkel des Feindes, von Beutler geprengt, in die Lust. Die Gol­

dene Militär-Verdienstmedaille und später das Eiserne Kreuz 1. Klasse waren der wohlverdiente Lohn für den lchneidiaen Pa­trouillengänger.

Handel «nd Verkehr-

* Calw, 9. Aug. (Viehmar kl.) Auf dem gestern stattgefundenen Vieh- und Schweincmarkr waren zugeführt: 224 Stück Rindvieh 2 Läufer- und 274 Stück Milch­schweine. Unter dem Rindvieh befanden sich 30 Stück Ochsen, 24 Stiere, 75 Kühe, 86 Stück Jungvieh und 9 Kälber. Es wurden bei schleppendem Handel verkauft: 10 Paar Ochsen, das Paar zu 28093500 10 Paar

Stiere, pro Paar 28502930ü, 54 Kühe, das Stück zu 12001500 60 Stück Jungvieh von 395 -750

pro Stück, 7 Kälber je nach Gewicht 125190 Auf dem Schweinemarkt war der Handel sehr schleppend; es wurde deshalb nicht alles uingesctzt. Die Verkäufer wollten mit den Preisen nicht herunter und den Käufern waren di? Prc se zu hoch. Es wurden bezahlt für ein Paar Läufer 308 für ) Paar Milchschweine 84191

Letzte Nachrichten.

Der Abendbericht.

WTB. Berlin, 9. Aug., abends. (Amtlich.) Im Westen nichts Besonderes.

Im Osten erfolgreiche Kämpfe in der Bukowina und der Moldau.

- WTB. Berlin, 9. Aug. (Amtlkch.) Im Aermelkanal und in der Nordsee wurden durch unsere U-Boote wiederum 4 Dampfer und 2 Segler versenkt, darunter der englische DampferGlenstrae" (4718 Tonnen) mit Zinn, Mais u. a ferner 2 bewaffnete, tief beladene Frachtdampfer, deren Namen und Ladung nicht festgestellt werden konnte. Die Ladungen der übrigen Scbiffe bestanden aus Sprengstoff-;! Holz, Benzin, Benzol, Oel und Kaffee.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

WTB. Stockholm, 9. Aug. WieSvenska Telegram Byran" erfährt, ist der deutsche DampferFriedrich Karro" aus Rostock am 8. August, nordwärts fahrend, außerhalb der Mündung des Skellefrae-Elf versenkt worden. Nach einer weiteren Meldung bedeutet die Versenkung eine schwere Kränkung der schwedischen Neutralität. Nach Angaben des Lotsen wurde das Schiff 800 Meter innerhalb der schwedi­schen Hoheitsgrenze torpediert. Das fremde U-Boot ging nach vollbrachter Tat über Wasser, doch trug es kein Abzeichen.

WTB. Berlin, 10. Aug. In die Vereinbarung zum Abschluß der Bewegung im Holzgewerbe ist laut .Vor­wärts" mit Zustimmung des Kriegsamts folgende Bestim­mung ausgenommen worden: Die Militärverwaltungen in Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg werden bei Vergebung von Aufträgen die Einhaltung dieser Vereinba­rung zur Pflicht machen.

WTB. Berlin, 10. Aug. Nach einem Amsterdamer Telegramm des Berliner Lokalanzeigers wächst in englischen Schiffahrtskreisen die Beunruhigung über den schlechten Zu­stand, in dem sich ein großer Teil der Schiffe dadurch befindet, daß ihre Instandsetzung höchst mangelhaft ausgeführt wird. Bald werde der Zeitpunkt eintreten, wo der größte Teil der Schiffe unbedingt einer längeren Reperatur bedürfe und in Dock gehen müsse.

WTB. Berlin, 10. Aug. Wie dem Berliner Lokal­anzeiger aus Budapest mitgeteilt wird, meldet der Pesti Napli aus dem Kriegspressequartier: der Feind hält nur noch einige Grenzorte in der Bukowina besetzt, die je­doch baldigst genommen werden dürften, sooaß in wenigen Tagen die ganze Bukowina befreit sein dürste.

WTB. Berlin, 10. Aug. Eine Depesche des Berliner Tagehlaits aus Haag besagt: Die Moriiiug Posffvom 9. Aug. behauptet auf Grund einer Mitteilung des Mariuesachverstän- digen Hurd, daß Churchill beabsichtige, alle Flotten der Entente mit Ausnahme der Bewachungsschiffe an einem Punkt zusammenzuziehen und mit ihnen einen allgemeinen Angriff auf die deutsche Flotte zu unternehmen. Chur­chill selbst habe sich in diesem Sinne in der New-Pork Tribüne geäußert.

Mutmaßliches Wetter.

Die n.-.tve Störung hat Verstärkungen erfahren und wird mmmehr Einfluß aus die gesamte Wetterlage ge- tvinneu Für Samstag und Sonntag ist vielfach bedeckte? und auch rni: Gewitterregen verbundenes Wetter zu. erVurre-n,

Für die Schrrftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk.

Druck und Verlag der W. Rieker'scheu Buchdruckerei, Altensteig.

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