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Hchwarzwälder Tageszeitung. Für bis O.-A^Bezirke Nagold, Freude

und

Rk. 86 ^ Druck und Verlag i« Altensteig.

Donnerstag, Len 26. April.

Amtsblatt für Psalzgrafenweiler.

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WTB. Großes Hauptquartier, 25, April. (Amtlich,^

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:

Auf dem Schlachtselde von Arras wird seit gestern früh um das Dorf Gavrelle gekämpft; nördlich der Scarpe hat der Feind seinen Angriff sonst nicht wieder­holt. Südlich der Scarpeniederung en brannte nachmit­tags beiderseits der Straße Arrus Cambrarder Kampf von neuem; auf breiter Front griffen englische Divisionen, in tiefen Staffeln herangeführt, wieder M o n- chy -Vancourt an. Im Feuer und hartem Nahkampf brach der englische Ansturm überall unter den schwer­sten Verlusten zusammen.

Grabenbesatzungen und Infanterieflieger melden über den 23. April, daß die Zahl der vor der Front liegen­den toten und verwundeten Engländer eine ungewöhn­lich hohe ist. Bei den Gegenstößen sind durch unsere Infanterie MV Gefangene gemacht worden. Mehrere Panzerkraftwag'en wurden zerstört.

Nahe der K ü st e drangen am 23. April nach wir kunasvoller Vorbereitung unsere Sturmtrupps in die feindliche Stellung und brachten 21 Gefangene, 4 Ma­schinengewehre als Beute zurück.

.Am 23. und 24. April kam es im Vorfeld unserer Kampflinie nordwestlich von Saint Quentin zu meh- - reren Gefechten, bei idenen der Gegner neben blutigen Verlusten auch Gefangene einblißte.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

einige r Abschnitten der Aisne- und Champagne- Front verstärkte sich der Feuerkampf wieder. Fran­zösische Vorstöße bei Hurtebise-Fe., am Brrmont und rv-stlich der Suippes blieben erfolglos. Hin­ter den feindlichen Linien wurde reger Verkehr beobach­tet und von uns wirksam beschossen.

Heeresgruppe Herzog AlSrecht:

Die Lage ist unverändert.

Am 23. April verloren Engländer und Franzosen durch Luftangriff 2 0 Flugzeuge und einen Fessel­ballon; der 24. April kostete sie 19 Flugzeuge, von denen 16 im Lufttampf, 3 durch Abwehrfeuer von der Erde zum Absturz gebracht wurden. Leutnant Bernard schoß seinen 20., 21., 22. Gegner ab. Bei einem un­serer Gegenstöße bei Gavrelle flog Haupunmm Zorer, Führer einer Schutzstaffel, der stürmenden Infanterie in 150 Meter Höhe voran und beschoß ans seinem Flug­zeug die englischen Linien mit dem Maschinengewehr.

Seitlicher Kriegsschauplatz:

1' " - Artillerie beantworte kräftig das Feuer russisch lernen, die vornehmlich- bei Jalöbstadt, Po­stamt) und an der Bahn ZloczowTarnopol tätig waren.-

Mazedonische Front.

Der seit Tagen gegen unsere Stellungen zwischen Wardar und Doiransee starken Wirkung der englischen Artillerie folgten gestern Angriffe, die von den b^. garischen Truppen sämtlich abgewiesen wurM'

Der Erste Generalquartiermeister: Ludeu^

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*

Es tvird gemeldet, daß die Engländer noch in keiner Schlacht so s M'we V" che gehabt haben, wie am letzten Montcn, .3. Az. :l. Nach den-"Kämpfen bei Ovillcrs am Ane:-bach im Juli v. I. schrieb uns, ein schwäbischer LanLweyrmann, der übest eine Woche unabgelöst im Feuer mar: es würde keinen Zweck ha­ben, die Situation vor den, deutschen Drahtverhauen zu beschreiben, denn niemand zu Hause würde es glauben, weil man sich leine Vorstellung von einer solchen Schlacht machen könne. Er könne nur sagen, daß ein (württ.) Regiment den Angriff von zwei englischen Divisionen auszuhalten gehabt habe, von denen nur geringe Reste davongekommen seiet'. Vor der Stellung aber lagen Hülste von zuckenden Leibern, hingemäht wie die Aeh-reN auf den. Kornfeld. Wahrhaftig, man kann sich keine Vor­stellung von so etwas machen. Und am 23. April sollen die englischen Verluste noch schwerer gewesen sein als damals! Es ist, als ob die Erde vom Artois und

von Wandern besonders blutdürstig wäre, gibt es doch kaum andere Orte in der Welt, wo so viel Blut geflos­sen wäre wie auf diesem Glacis zwischen der germani­sche« und der romanischen Welt. Die Kümpfe am Diens­tag waren, wenigstens südlich der Scarpe, kaum we­nig« heftig als Tags zuvor. Es scheint den Engländern darauf anzükommen, in der Richtung auf Cambrai durchzustoßen, um die deutsche Stellung in der Flanke zu fassen, und sie müssen großes Gewicht daraus legen, weil sie einen solch wahnsinnigen Einsatz von Menschen und Munition wagen. Unsere wackeren Flieger und Abwehrartilleristen haben an den beiden Kampftagen 39 feindliche Flugzeuge und einen Fesselballon herunterge- lwlt.

Bei St. Quentin wurden in deutschen Gräben, die vorübergehend in französischem Besitz waren, bei der Wiedereroberung viele erstochene Deutschen vorgefunden. Ein schwer verwundeter deutscher Soldat konnte noch be­richten, daß ein französischer Offizier mit dem Revolver auf die Verwundeten geschossen habe. Gefangene Franzo­sen, bei denen Schlächrermesser gefunden wurden, bestä­tigten, daß ihnen befohlen worden sei, die gefangenen und verwundeten Deutschen niederzumachen.

Die englischen Verlustlisten in derTimes" vom 17. und 18. April enthalten die Namen von 538 Offizieren, darunter 229 Canadiern und Australiern, und 2640 Mann.

England hat Deutschland den Vorschlag unterbreitet, Offiziere und Soldaten, die sich seit mehr als zwei Jahren in Kriegsgefangenschaft sich befinden, gegenseitig nach neutralen Ländern zu verbringen.

Die Anpassung an die jetzige Art i der Ernährung. ?

Von Prof. Tr. Emil Abderhalden, Halle a. S. ,

In unserer Ernährung spielt heute die Pflan­zenkost eine ganz überragende Rolle. Wir sind alle mehr oder weniger Vegetarier geworden. Der alte Kamps für oder gegen die Fleischnahrung hat.e in dem Au­genblick an Schärfe verloren, in dem erwiesen wor­den war, daß die Pslanzennahrung dieselben für unsere Ernährung wichtigen Stoffe enthält, wie die Fleischst nahrung. ' Kohlehydrate, Fette, Eiweißstoffe, Salze fin­den sich in beiden Arten von Nahrung.

Einen Markstein in"der ganzen Aufsa-sung der Er- ! nährung bedeutet die einwandfreie Feststellung, daß wir unsere Nahrungsstoffe nicht unmittelbar in dem Zustande, ' wie sie in der Nahrung enthalten sind, aufnehmen, wir zerlegen sie vielmehr einzeln in ihre Bausteine. Es kommt dann das Gemisch der gebildeten Abbaustusen in unser Blut und damit in unser Gewebe. Die Zerlegung vollzieht unser Körper vermittels eigenartiger, in un­serem Berdanungskanal enthaltener Stoffe, Fermente ge­nannt.

Somit ergibt sich die grundlegende Frage, ob unser Darmkanal, angefangen von der Mundhöhle bis zum Ende, über Einrichtungen verfügt, die genügen, um die Pflanzen- und Fleischnahrung so zu verwan- ! deln, daß eine Ausnahme in die Gewebe möglich ist. s Für das Fleisch können wir das ohne weiieres bejahen, s Für die Pslanzennahrung liegen jedoch ganz besondere ^ Verhältnisse vor. Ein Blick in den Bau des Verdau- !

° nngskanals eines Fleischfressers und eines Pflanzenfres­sers zeigt das ohne weiteres. Der Fleischfresser hat ein j Gebiß, das aus Schmm- und Reißwerkzeugen besteht. Der Unterkiefer wird ausschließlich, gehoben und gesenkt, jedoch nicht seitlich verschoben. Man braucht nur einem l Hunde zuzuseheu, wie er Fleisch frißt. Er schneidet j und reißt Stücke davon - und verschlingt sie, ohne sie s wesentlich zu keuen. Der Pflanzenfresser hat cmsgespro- : jchene Mahlslächen. . Der Kiefer kann stark seitlich ver- j schoben werden. Die Nahrung wird zerrieben, gequetscht, ! zermahlen. Eine Zwischenstellung nimmt der Allesesser j ein, dazu gehört der Mensch. Er hat Einrichtungen des ! Fleisch- und Pflanzenessers. Alst Formen der Zähne s sind in ihrem Typus abgeschwächt; es ist das Gebiß j des Allesessers. i

Gehen wir weiter! Beim Fleischesser stoß-n j wir im Anschluß an einen einfachen Ueberführungs- i kanal die Speiseröhre auf einen einfachen Magen, -! an den sich der Darm anschließt. Dieser ist kurz. Beim j Pflanzenfresser haben wir dem Magen vor- ! gelagert meistens mannigfaltige Einrichtungen. Bei .ei !

Vögeln stoßen wir aus Kröpfe, in denen die Körner er­weicht werden können, ferner aus sog. Muskelmagen. Diese sind im Inneren mit Hornsubstanz ausgekleidet und habest eine sehr kräftige Muskulatur. Die Pslanzennahrung nnrd da zerrieben, zerquetscht. Bei den Wiederkäuern haben wir die mannigfaltigsten, 8er Pslanzennahrung an-»j gepaßten Einrichtungen. Gewaltige Säcke dienen dazn> die Nahrung für die weitere Verdauung vorzubereitenF Der Darmkanal der Pflanzenfresser ist sehr lang. Dein Alllesesser nimmt auch hier eine Mittelstellung ein. ?

Die Tatsache, daß der reine Pflanzenfresser derr- verwickeltsten Verdauungskanal besitzt, weist schön darauf­hin, daß die Pflanzennahr ung besonde rer! Vorbereitungen bedarf, um möglichst gut ausgv-' nützt zu werden. Unsere Frage ist die, ob unsere Ein­richtungen genügen, um die Pflanzenkost gut zu ver­werten. Diese Fragestellung ist in der Gegenwart von; grundlegender Bedeutung, denn wir sind nicht nur Haupt-! sachlich auf Pflanzenkost angewiesen, sondern zugleich; auf eine beschränkte Menge. Wir müssen deshalb alles; tun, um eine möglichst große Ausnutzung unserer Nah-! rung zu erreichen. Es ist ein ganz großer Irrtum-: den Nährwert einer Nahrung ausschließlich auf Grund ihrer Zusammensetzung erschließen zu wollen. Es kommt: darauf an, wieviel davon im Darme liegen bleibt und! verwertet wieder abqeht- ' ,

Sobald Pslanzennahrung an genommen w:rH wird im allgemeinen die abgehende Menge eine grö­ßere sein, als bei Fleischkost. Untersuchen wir den Ab­gang bei der Pflanzenkost, dann sind wir überrascht,! wieviel Nährstoffe der Verwertung im Körper entgangen, sind! Es rührt dies von der besonderen Beschaffenheit! der Pflanzennahrung her und in erster Linie ! von! ihrem Gehalt an Zellulose. Dieser Stoff ein Kohls-»' Hydrat umschließt die Zellen. Wir haben in unserem! Darmkanal keine Stoffe, die die Zellulose verwandeln^ könnten, d. h. in eine. Form zu bringen vermöchten, in der, wir sie für unsere Zellen nutzbar machen könnten.'- Be­stimmte, den Darmkanal bewohnende Bakterien haben die Werkzeuge, um die Zellulose anzugreifen. In dem sehr längen Darmkanal der Pflanzenfresser können sie eine ausgiebige Wirkung entfalten. Dazu kommt, daß dis Zellwände bereits durch die erwähnten besonderen Ein­richtungen Kes Verdauung'skanals vorbereitet, erweicht! usw. sind. In unserem relativ kurzen Darmkanal ist; die Wirkung der Bakterien eine beschränkte.

Würden wir nun einfach den größten Teil der Zel­lulose unausgenützt mit der Ausscheidung abgeben, dann wäre der Schaden zu ertragen. Mein die Sache liegt; viel verwickelter. Unsere Nährstoffe sind im Zellinhalt enthalten der Muskelfaser, der Pflanzenzelle. Bleibt; die Zelle von Zellulose umschlossen, dünn entgehen uns- ' gleichzeitig viele der Zellinhaltsstoffe! Eiweiß, Fette, Kohlehydrate, auch Salze werden mit der Zellulose zu-, sammen ausgeschieden. Dazu kommt, daß diese selbst manche wichtigen Nahrungsstosfe aufsaug. und so mi: sich fortführt.

Diese Feststellungen führen zu der Frage, ob es, nicht möglich ist, die Pslanzennahrung so vorzuberei­ten, daß sie besser ausgenützt werden kann. Das ist! nun in der Tat der Fall. Wir müssen genau so wie­der Pflanzenfresser unsere Nahrung möglichst zer­kleinern und erweichen. Eigentlich müßten un­sere Zähne ausreichen, um die Zerkleinerungsarbeit zu leisten. Leider sind die meisten Gebisse unzureichend. Dazu kommt, daß viel zu wenig Zeit zum Kauen aufgewandt wird. Wir haben uns gewöhnt, ge­dankenlos zu essen! Wir lächeln, wenn uns zu- gemu.et wird, mit Ueberlegung jeden Bissen gründlich; zu kauen und einzuspeicheln! Der Ernst der Zeit lehrt uns, daß Schweigen Silber und Kauen Gold wert ist! Ohne Bedenken setzen wir den Kiefer bxi einem Wort­schwall tausendmal in Bewegung und sträuben uns doch, die Kauarbeit gründlich und mit Bewußtsein durchzufüh- ran; Gründliche Kauarbeit könnte jetzt geradezu als patriotische Pflicht gefordert werden!

Wir könnm nun aber l - Anmützung auch durch unsere Ko ch knn st ganz außer rdenilich uwe st itzen. Zu­nächst können wir mittels derKüchenmechanik" die Pflanzennabrnng in fein verteilte Form bringen. Wir -können zerkleinern, zerquetschen usw. Dann kommt das Kochen. Es muß so lange fortgesetzt werten, bis die Nahrung weich gekocht ist. Ganz allgemein wird die Pslanzennahrung viel zu wenig lang gekocht. Man müßte die Kochkiste viel mehr benützen. Dazu ist nocki zu bemcr-