Ein hoher Gewinn. Der Verband süddeutsch scher selbständiger Küfermeister richtet in derDeutsche.« Küfer- und Kellereizeitung" eine offene Anfrage an den Kriegsausschuß für Oele und Fette in Berlin. Dem Ver­band wurde auf Ansuchen durch die württ. Fettschmelze in Stuttgart-Gaisburg eine größere Menge technischer Talg zur Herstellung von Faßtalg überwiesen. Dieser Talg wurde vom Kriegsausschuß mit 4 Mk. das Pfund berechnet. Stuttgarter Metzgermeister erhalten für das Fett ihres Schlachtviehs vom Kriegsausschuß 1. Klasse 1.53 Mk.. 2. Klasse 1.22 Mk.. 3. Klasse 0.82 Mk.. 4. Klasse 0,51 Mk. für das Pfund. Daraus ergibt sich" ein Preisunterschied beim Verkaufspreis des Kriegsaus- schusfes von 4 Mk. für das Pfund: in 1. Klasse 2,47. Mk. --- 160 Prozent Gewinn, 2. Klasse 2,78 Mk. --- 225 Prozent, 3. Klasse 3,18 Mk. - 400 Prozent, 4. Klasse 3,49 Mk. 700 Prozent. Die dem Küfermeisterverband zugestellte Probe von technischem Talg roch park und sei unbrauchbar gewesen, könnte also jedenfalls nur aus der geringsten Sorte von Fett hergestellt sein. Wenn MN auch bei der Herstellung von Talg durch das Schmel­zen ein kleiner Verlust entsteht, so bleibe immer noch ein außerordentlich hoher Gewinn für den KriegsausschuA übrig.

Die Mehl- und Fleischvorräte. Die Württ.

Landesgetreidestelle schreibt: In den letzten Tagen fand, wie wir hören, vor einer Mehlhandlung in Stuttgart eine größere Ansammlung von Käufern statt. Wir be­merken hierzu, daß die Mehlanfuhr nach Stuttgart derzeit völlig ausreichend ist, und daß Hiewegen kein Grund zu str^end welcher Beunruhigung vorliegt. Es handelte sich cher der Ansammlung im wesentlichen um die Einlösung von Februarmarken, die mit dem 5. März ihre Gültig­keit verlieren, und die wegen der vorübergehenden Stok- kung der Mehlzufuhr, die im Februar infolge der Kälte 4urze Zeit bestand, diesmal in größerer Zahl als früher -noch uneingelöst waren. Ebenso gibt die Fleischver- Zorgungsstelle für Württemberg und Hohenzollern be­gannt: Neuerdings ist über ungenügende Fleischvorräte in den Metzgerläden geklagt und deren Ursache darin gesucht worden, daß infolge besonderer Verhältnisse auf dem Schlachtviehmarkt die zur Einlösung der erhöhten Wochen­fleischmenge erforderlichen Schlachtungen nicht zur Ver­fügung stehen. Dies ist unrichtig. Zwar ist in letzter Zeit der Auftrieb von Kälbern und Schweinen vielfach gegenüber dem Bedarf zurückgeblieben, dafür sind aber sehr reichlich Rinder zugeführt worden. Die Stadtverwal­tung ist ermächtigt, an Stelle von Kälbern und Schweinen in dem dafür vorgeschriebenen Verhältnis Rinder zur Schlachtung zuzuweisen, sodaß tatsächlich jedermann die ihm zustehende Fleischmenge erhalten kann. Diese Mitteilungen sind beide ja recht erfreulich. Allein wenn 'sie richtig sind, warum hat man sich dann nicht zu dem sehr einfachen Mittel entschlossen, die Gültigkeitsdauer her Fleisch- und Brotmarken um ein paar Tage zu verlängern? Das wäre gewiß ohne Schwierigkeit ge­gangen und ein großer Teil der Bevölkerung hätte sich nicht um Erleichterungen betrogen gefühlt, auf die er durch die Erhöhung der Fleischkopfmenge mit Recht einen Anspruch zu haben glaubte.

(-) Stuttgart, 7. März. (Staatsarbeiter- Lonferenz.) Am 4. März fand in Cannstatt eine Ver­treterversammlung der Arbeiterausschüfse der württem- ber gischen Verkehrs anstalten statt, um über die derzeitigen lLohnarbeitsverhältnisse eine Aussprache herbeizuführen. Die Haltung des württembergischen Berkehrsministeriums wurde von mehreren Rednern scharf kritisiert und be­hauptet, daß die württembergische Eisenbahnverwaltung gegenüber der preußischen stark rückständig geblieben fei. So habe der preuß. Minister Breitenbach nachgewiesen, daß mit den Teuerungszulagen allein nicht mehr auszu- kommcn sei und daß eine allgemeine Erhöhung der iLöhne der Verkehrsarbeiter in Bälde kommen müsse. Much habe er die baldige Ausgestaltung der AzrLeiteraus- stchüsse im Sinne des Hilfsdienstgesctzes in Aussicht ge­stellt. Bezeichnend für die Entlohnung der Arbeiter in Württemberg sei, daß bereits durch Beschluß eines Aus­schusses nach dem Hilfsdienstgesetz eine Mafchineninspek- tion zur Ausstellung des Abkehrscheins verurteilt werden mußte. In Hauptstationen gebe es Arbeiter, die nach 20 Jahren Dienstzeit noch Löhne von 4 Mark im Tag bekommen. Die Versammlung nahm einstimmig eine ^Entschließung an, worin die Staatsregierung um die, (Anstellung der notwendigen Mittel in den Staatshaus-! Halt gebeten wird, damit eine durchgreifende .Lohner­höhung für sämtliche Arbeiter der Berkchrsanstalt als-s "bald durchgesührt werden könne. Sodann heißt es weite»:

Die im Jahre 1907 eingeführtcn Lohnordnungcn haben nur im Jahre 1911 eine Lohnsatz-Steigerung von 30 Pfen-> nig pro Tag erfahren. Diese Lohnsätze tragen den inzwischen erfolgten Steigerungen der Lehensmittelpreise, wie auch aller sonstigen Bedarfsartikel in keiner Weise mehr Rechnung. Ein ei­nigermaßen gerechter Ausgleich ist auch durch die bis jetzt gewährten Teuerungszulagen in keiner Weise herbcigc führt: ins­besondere steht die Entlohnung der Staatsarbciter weiter hinter der Entlohnung der Privatarbcitcr zurück und ist deshalb eine wesentliche Erhöhung sämtlicher Lohnsätze in den Lohnord, mmgen ein unabweisbares dringendes Bedürfnis. Endlich ist dis Fortbildung und der weitere Ausbau der seit 1892 bei de» . Wcrkstätte- und Maschtnen-Inspektionen und den bei den Be» i triebs- und Bau-Inspektionen, wie auch der Postvcrwaltung erst- s mals seit 1908 eingesührten Arbeiter-Ausschüssen zu wirklichen j Vcrtrauenskörperschasten der Arbeiter und im Zusammenhänge da- I mit die allmähliche Herausbildung eines die Neuzeit entspre- > chenden Staatsarbeiterrechts im Interesse einer gedeihlichen- ^ jung der Arbeiterstage für die Staatsarbciter ein dringendes > Bedürfnis. l

Des weiteren sind durch das im Dezember 1916 vom i Deutschen Reichstage geschaffene .Vaterländische Hilfsdiensige- j setz" den Arbeitern der Privatindustrie bedeutende Vorteile ein- l geräumt. !

Me versammelten Delegierten erwarten von der Kgl. Staats- § reglerung, daß auch den Staatsarbcitern die gleichen Vorteile zugebilligt werden und demzufolge die Z8 1113 dieses Gesetzes in vollem Umfange für die Betriebe der Württ. Verkehrsanstallen Anwendung find-

(-) S-utteart, 7. März. (Von der Dtust­ark er Straßenbahn.) Nach der Anklage hat dev 9 Jahre alte Wilhelm Schnabel aus Steinbach, OA. Hall, durch Unachtsamkeit zweimal hier und in Cann­statt einen Zusammenstoß mit Fuhrwerken herbeigeführt, wobei in einem Fall verschiedene Personen verletzt wur­den. Bei der heutigen Verhandlung vor dem Schöf­fengericht ergab sich aber, daß der Angeklagte kurzsichtig ist und er die Straßenbahndirektion ans diesen Umstand aufmerksam gemacht hat, wobei ihm aber erklärt worden war, man brauche jetzt Leute, er solle nur weiter arbeiten. Da den Angeklagten somit keine Schuld traf, so wurde er freigesprochen. ' tz

(-) Stuttgart, 7. März. (GefährIiches Spiel- zeug.) Gestern vormittag machte sich in einer Werk­stätte in der Heusteigstraße ein 17 Jahre alter Lehr­ling an einer Platzpatrone zu schaffen. Die Patrone entlud sich und fügte dem unvorsichtigen jungen Mann eine erhebliche Verletzung bei, die seine Ueierführung in eine Augenheilanstalt notwendig machte.

E) Neckarsulm, 7. März. (Au s gerissen) In der Nacht sind acht kriegsgefangene Franzosen, die im Salzwerk hier in Arbeit standen und in Neckargartach) untergebracht waren, entwichen. Man vermutet, daß sie sich gegen die Schweiz gewendet haben. Sie sind mit französischer Uniform bekleidet.

(-) Oehringeu, 7. März. (Drei Franzosen im Po ftw agen.) Der Postknecht des Posthalters Stapf hier bemerkte im Walde bei Arohnfalls Feuer. Er stieg ab und ging der Sache nach. Ms er herankam, be­merkte er drei Franzosen, die sich sofort zur Wehr setzten. Der Postknecht aber, mit Revolver und einer Eisenstange versehen, zwang die drei, mit ihm zu gehen, sperrte sie in den Postwagen und fuhr in aller Ge­schwindigkeit nach Untersteinbach, wo er die Gefangenen der Polizei übergab.

(-) Geislingen, 7. März. (Ueberfahren.) Auf dem hiesigen Bahnhof geriet ein Fräulein, das nach München fahren wollte, beim Einsteigen unter den D- Zug und wurde sofort getötet.

(-) Vom Bodensee, 7. März. (Falschmünzer- bande.) Seit längerer Zeit wären hier falsche Fünf- zigpfennig-Stückc im Umlauf. Nun ist es gelungen, eine aus fünf Personen bestehende Falschmünzerbande zu entdecken. Tie drei Hauptbeteiligten sind festgsnom- men. Sie stellten eine Gußform her, in der sie falsche Münzen gossen und hieraus in den Verkehr brachten.

Schwäbische HeldeN.

(Kr. M.i Ein Schwatzenstreich des Dizefeldwebcls Adolf Elßler vom Ersatz-Ins.-Negt. Nr. 81, (Lehrer) aus Stuttgart- Ein unfreundlicher Sommerabend. Seit dem Morgengrauen rieselt der Regen in dünnen Fäden herab. Aus den Trümmern eines nahgelegenen Dorfes steigt von Zeit zu Zeit der gelblich- schwarze Rauch platzender schwerer Flügelminen auf....

Es ist so recht ein Wetter, dem Kegper ein Schnippchen zu schlagen. Mit sechs Mann entschließt sich der als schneidiger Patrouillensührer bekannte Vizeseldwebel Elßler diese günstige Gelegenheit zu benütze». Mit Einbruch der Dunkelheit steht die wackere Schar zum Wagnis bereit. Das Seitengewehr aufge­pflanzt, die Wurfgeschosse zur Hand, pirschen sie durch die vor-- liegende Mulde dem Ziel, der feindlichen Stellung zu. Rasch ist, trotz des einsetzenden Feuers der Führer an der Spitze, das Hin­dernis überwunden. Es vergehen 12 Minuten bangen War-^ tcns für die Beobachtenden im eigenen Graben. Endlich kommen die Mutigen reichbeladen zurück. Der Gegner hat nach Ab­gabe einiger Schüsse schleunigst Fersengeld gegeben. Wichtige Meldungen über die feindliche Stellungsanlagen und Beute­stücke aller Art waren der Erfolg des Unternehmens.

. Volle Anerkennung durch die Vorgesetzten, Auszeichnungen und Beförderungen wegen Tapferkeit vor dem Feinde lohntej die tapferen Schwaben. Der Führer des Streifzuges erhielt fürweiteren andauernden Eifer im Patroutllendienst" die Gol­dene Militär-Verdienstmedaille.

Vermischtes.

Kein Notgeld. Der Magistrat von Würzburg beschloß, kein Notgeld zur Behebung des Kleingeldmangels auszugeben, da dies Sache des Reiches sei.

Kindermvrd. In Auma (Sachsen-Weimar) tötete die Ehe­frau des Ingenieurs Günther ihre vier Kinder, weil ihr der im Felde stehend: Mann lange Zeit nicht geschrieben hat. Nach voll- brachte: Tat traf von ihm die Nachricht ein, daß 'es ihm gitt gehe. :

Hamstere!. Bel siner Händlerin in Roding (Oberpfalz) wurden 37 000, Kalkeier beschlagnahmt.

Hohes Alter. Die Witwe Johanna Hollctschek in Breslau vollendete am Montag ihr 105. Lebensjahr. Sie war die Tsch» 1er eines invalidierten Feldwebels Friedrichs des Großen. Sie war zweimal verheiratet und hatte 22 Kinder. Jetzt lebt sie bei einer betagten Enkelin in Breslau. :

Allerlei Unsauberes. Der Schwindler A. Schiffmann in Berlin, dessen Betrügereien sich auf einige Millionen beliefen, wurde zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust ver­urteilt. Schissinann hatte es verstanden, die Gerichtsverhand- lung über eine Dauer von mehr als 4 Monaten hinzuziehen.

- Fälschung. Wie die Münchener Korrespondenz Hoffmann berichtet, werden zurzeit Flugschriften aus der Schweiz nach Deutschland eingeschmuggelt, die bestimmt sind, Mißtrauen unter den einzelnen Bundesstaaten zu . erregen und die Regierung zu verdächtigen. Die Schrift­stücke sind in Umschläge gehüllt, die mit Siegelmarken, wie sie die bayerische Gesandtschaft in Bern führt, ver­sehen sind, wodurch die Täuschung hervorgernfen werden soll, als ob die Schriften von der Gesandtschaft oder deren Personal ausgehen. Selbstverständlich liegen hier gemeine Fälschungen und Machenschaften vor, vor denen jedermann aewarnt wird.

Die Rattenplage soll tn de» englischen Lagerhäuser» . »roß sein, daß nach derTime,' täglich für 300 000 MarS Getreide vernichtet werde. Vielleicht sind an dem B»>o- «ichtungswerk auch etliche .zweibeinige Ratten' b:teilig(. !

! Schtter s-inem lieben John Bull ins Stammbuch.Hinter dem 0 kommt gleich das Vttz das ist die Ordnung im (U-Boot - Weh.) (Jugend.")

Bierverzlcht desWingolf". Einen bemerkenswerten Ent­schluß hat die studentische VerbindungWingolf" in Marburg a. L- gefaßt. Er lautet:In der festen Ucbcrzeugung, daß dem Vaterlande in seinem schweren Daseinskampf jedes Opfer zu bringen ist, erklärt der MarburgerWingolf", daß er in allen seinen Gliedern während der Kricgsdauer auf jedes Biertrinken,. sowie auf Getränke, die aus Nahrungsmitteln hergestcllt wer-! den, freudig verzichtet, ohne dadurch die 'Abstinenzfrage entscheiden zu wollen, um in der äußersten Not wichtige Nahrungsmittels nicht zu Gcnußzwecken zu verwenden." Gleichzeitig fordert er die gesamten akademischen Kreise Deutschlands auf, sich seinem' Vorgehen anzuschlicßen.

Letzte Nachrichten.

Der Aberrdbericht.

WTB. Berlin, 7. März, abends. (Amtlich.) Von Westen und Osten sind keine größeren Kampfhandlungen gemeldet.

Große U-Voot-Erfolge im Mittelmeer.

WTB. Berlin, 7. März. (Amtlich.) Im Mittelmeer wurden versenkt: 8 Dampfer, 7 Segler, mit zusammen über 40 000 Tonnen, darunter am 19. Februar ein schwer beladener Transportdampfer von etwa 8000 Tonnen bet Porto d'Anzio, am 20. Februar der norwegische Dampfer Doravore (2760 Tonnen,) mit Stückgut von Genua nach London, am 22. Februar 4 italienische Segler mit Kohlen und Lebensmitteln nach Italien, am 24. Februar südlich vsn Kreta ein mit 15 Centimeter-Geschützen bewaffneter, von Fischdampfern gesicherter Transportdampfer von etwa 8000 Tonnen und der griechische Dampfer Mioulis (2918 Ton­nen), mit Baumwollsaat nach England, am 26. Februar der bewaffnete englische Dampfer Clan Farquhar (58S0 Tonnen), mit Baumwolle, Tee und Jute nach England, am 27. Februar der bewaffnete englische Dampfer Brod- more (4071 Tonnen), mit gefrorenem Fleisch nach England. Ein Kapitän und zwei Maschinisten wurden gefangen ge­nommen.

Ter Chef des Admiralstaös der Marine.

WTB. Berlin, 7. März. Von Seiten der Entente- Presse wurde in letzter Zeit wiederholt das Gerücht in die Welt gesetzt, baß Her Bau von Zeppelinluftschiffen wegen Materialmangels beschränkt oder ganz eingestellt fei. Diesen Meldungen liegt lediglich der fromme Wunsch, daß es so sein möchte, zu Grunde. Der Bau von Zeppelinschiffen wird nach wie vor mit allen Mitteln betrieben. Weder ist die Bautätigkeit auf irgend einer Werft eingeschränkt, noch die Entlassung von Arbeitern erfolgt oder beabsichtigt. Ro hstoffe sind in g enügender Menge vorhanden.

WTB. Haag, 7. März. Der englische Handelsdampser Princeß Melita', der gestern abend, weil er bewaffnet war, wieder in See gehen mußte, ist heute früh, nachdem er Geschütz und Lafette über Bord geworfen hatte, nochein- mal im Nieuwe Waterweg eingefahren und hat die Reise nach Ro tterdam fortgesetzt.

WTB. Washington, 7. März. (Reuter.) Der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat die Entscheidung des Gerichtshofes von Virginia aufrechteihalten, daß die .Appam' die amerikanische Neutralität verletzt habe, da sie von einer deutschen Prisenbesatzung nach Hamptonroads gebracht worden sei. Dies bestätigt endgültig bas britische Eige ntumsrecht auf -ieAppam."

* Berlin, 8. März. Laut Berliner Lokalanzeiger mel­det der Sofioter Berichterstatter des Budapests Az Eft die Wirkung des Unterseeboolskrieges sei an der maze- dariischen Front stark fühlbar. Der offenbare Munitions­mangel scheine eine große Nolle in der neuerdings bemerk­baren Aenderung von Sarrails Taktik zu spielen. Wäh­rend früher die Alliierten jeden Angriff mit Trommelfeuer eingeleitet und beendet hätten, gehöre heute auch das früher heftige Artilleriefeuer zu den Seltenheiten.

* Basel, 7. März. Laut Basler Blättern meldet das Petit Journal' aus New-Dork: Die Senatoren Stone, Lafollette und Man erließen einen Aufruf, der das Pub­likum warnt, sich in die Sperrzone zu begeben.

* Berlin, 8. März. Wie der Vossischen Zeitung und der Berliner Morgenpost aus Bern mitgetetlt wird, wird aus Chiaffo gemeldet, daß seit einiger Zeit in Italien das Gerücht gehe, daß auch das LinienschiffGiulio Eesare" durch Sabotage untergegange« sei. Eine Bestätigung sei bisher noch nicht erfolgt.

(DerGiulio Cesare', 23400 Tonnen, wurde 1911 vom Stapel gelassen. Er führt 13 Geschütze von 30,5 cm Kaliber, 13 von 12 cm und 20 Schnellfeuergeschütze von 7,6 cm; außerdem 3 Torpedolanzierrohre. Die Besatzung betrug 981 Mann.)

WTB. Berlin, 8. März. In England will die Negierung lautBerliner Tageblatt" die Sonntagspost abschaffen, um die Inanspruchnahme der Eisenbahnen zu verringern. Wie tief ernst die Stimmung infolge des Unterseebootskrieges für England ist, geht daraus hervor, daß man nicht etwa der englischen, sondern der deutschen Versenkmlgsstatistik glaubt und allem Optimismus Valet gesagt hat.

Mutmaßliches Wetter.

Der Luftwirbel im Westen beherrscht nunmehr die Wetterlage in Süddeutschland. Für Freitag und Sams­tag ist meist bedecktes und auch mit Schnee- oder Regem- Men verbundenes, mäßig kaltes Wetter zu erwarten.

Für die Schristleitung verantwortlich: Ludwig Laut.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei Menst: ig