Rerrigrprerr

virrteljLhrlich im Stadt-, Ortö- und NachbacortS- veike^r 'Alk. ,t.5o, außerhalb IN. 1.60 ein?chl!cßt>ch der Postgebühren^ Die Etn;elruimin-rdes Blh>r-^kokiet ü Ps. Ersche.nungs weift täglich, mit Aus­nahme der Scmn- und Festtage. ::

«egrüncket >L 77 .

LttenSkeiL.I'taöl

mtSblalt für

ÄöHltterhaltungzblatt

odsren «^o.c>olä.

IM

.S.^-Ä^-.

-lnreigenpreir.

Die lipalvge Zeile oder deren Raum 10 Pfennw. Ti« Reklamezeile oder deren Raum L0 Pfennig, r Bei Wiederholungen unveränderter A», zeigen entsprechen­der Rabatt. Bel gerichtlicher Ei»« treibung und Kon- kn ien ist der Rabatt hinfällig.

?er5precder ii.

Schwarzwälder Tageszeitung. Kr dis O.-A.-Bezirke Nagold, Keudenstadt und Talw.

Ne 8 K ! Druck und Verlag in Altensteig.

Donnerstsg» de« 8. Marz.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

1S17.

s-s»»»

! WTB. Großes Hauptquartier, 7. März. (Amtlich,.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

An der 'Lcarpe, beiderseits von Ancre und Sommme, in der Champagne und auf dem Ostufer der Maas herrschte gestern rege Artillerietätigkeit; mehrfach kam es auch zu Gefechten von Aufklärungsabteilungen mit der Grabenbefahung.

Abends griffen die Franzosen an der Nordostsront von Verdun unsere neuen Stellungen im Courrieres- Wald an; sie find aufs neue abgewiesen worden.

Klares Wetter begünstigte die Flieger in Erfüllung ihrer Aufgaben. In zahlreichen Luftkämpfen find 15 feindliche Flugzeuge abgeschossen worden. Wir haben durch gegnerische Einwirkung ein Flugzeug verloren.

Oeftlicher Kriegsschauplatz:

Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer ist bei nachlas- seudcr Kälte in einzelnen Abschnitten das Feuer lebhafter geworden; die Tätigkeit der Infanterie blieb noch gering.

Mazedonische Front:

Zwischer Wardapund Doiran-See und in der Stru- maniedcrung schlugen unsere Posten Vorstöße englischer Kompagnien zurück.

Ter Erste Generalanartiermeister: Ludendorss.

"" « '

An der Westfront ist der Mittwoch wieder von starken'Artilleriekämpsen ausgefüllt gewesen. Im beson­deren werden die Gebiete nördlich von Arras an der Scarpe (einem Nebenfluß der Schelde), an der Ancre und Somme, in der Champagne und auf dem rechten Ufer der Maas im Tagesbericht hervorgehoben. Zu größeren Gefechten der Infanterie kam es nur rechts der Maas, wo die Franzosen um die verlorenen Stellungen am Eourricrcs-Wald kämpften. Auch dieser neue, dritte Ver­such, den Verlust auszugleichen, mißglückte vollständig. Den Franzosen liegt aus begreiflichen Gründen ebenso viel an der Wiedcrbesetznng wie unseren Truppen an der Festhaltung der umstrittenen Linien, denn wegen ihrer unübersichtlichen Lage ist sie für die französischen Beobachtungsposten unbequem und der feindlichen Ar­tillerie erschwert sie das genaue Einschießen.

We Einzahlungsbedingungen der neuen Kriegsanleihe.

Die neue Kriegsanleihe besteht, wie bereits an dieser Stelle berichtet worden ist, wieder in sünfprozentigen (Schuldverschreibungen und ferner Ln viereinhalbprozen- ckigen mit 110 Prozent bis Prozent auslosbaren (Schatzanweisungen, wobei der Zecchnungsprcis für beide Anleihearten ans 98 vom Hundert (Schuldbuch cintra- gnngen der fünfpro'entigcn Reichsanleihe mit Sperre !bis zum 15. App' 1918 97,80 Mark) unter Verrech­nung der üblicher- Stückzinsen festgesetzt ii

Obwohl der Zeick. .agstermin die Zeit vom 15. März bis 16. April um . dürfen Voll- und Teilzahlungen, ;die letzterer: in rum durch hundert teilbaren Beträgen -des Nennwerts, bereits vom 31. März a- geleistet werden. (Da der j'mwnlanf, und zwar beider .mteiheartcn, am !l. Jüli 1917 beginnr, der erste Zinsschcin mithin am 2. Januar 1918 fällig wird, ist denen, die bereits am Kl. Marz Zal d / leisten, ein Vierteljahr Zinsen zu

vergüten, das h. 'm-i einer Vollzahlung von beispiels­weise 1000 Mart nleihe am 31. März empfangen die (Zeichner der sünfprogentigen Schuldverschreibungen eine (Zinsvergütung von 1l4 Prozent gleich 12,50 Mark, die (Zeichner der- viereinhalbprozcntigen Schatze, nweisungen chine Vergütung von Ihs Prozent gleich 11,25 Mark. Der Zeichnungsprem ermäßigt sich mittzin»im Falle der ^Vollzahluna am 31. März ans 96" Prozent für die sünfprozentigen Schuldverschreibungen, ans 96,55 Pro­zent für Schnldbucheintragungen der sünfprozentigen Reichsanleihe und auf 96'/« Prozent für die viereinhalb­prozentigen Schatzanweisungen. Erfolgt die Zahlung später, so werden entsprechend weniger Zinsen vergütet, also K. B. am 20. April für 70 Tage, i- Der erste Pflichtzahlungstermin ist der 27. April.

An diesem Tage müssen 30 Prozent des dem Zeichner zugeteilten Betrages an Kriegsanleihe bezahlt werden. Am 24. Mai werden weitere 20 Prozent und am 21. Juni und 18. Juli jeweilig 25 Prozent fällig. Diese Pflicht- zahlnngstermine müssen von den Zeichnern inne gehalten werden, sofern die Summe der fällig gewordenen Teil-) betrüge wenigstens 100 Mark ergibt. .Hat jemand z. B. 1000 Mark fünfprozentige Kriegsanleihe gezeichnet und zugeteilt erhalten, so muh er 300 Mark Kriegsanleihe am 27. April bezahlen, wobei ihm die Stückzinsen für 63 Tage vergütet werden, so daß die Barzahlung (300 Mark ü 98 Prozent -- 294 Mark abzüglich 2,60 Mark Stückzinsen) 291,40 Mark beträgt. Hat jemand 400 Mark Kriegsanleihe gezeichnet, so sind am 27. April, dem ersten Pflichtzahlungstermin, 100 Mark Kriegsanleihe zu .begleichen. Hat jemand 300 Mark Kriegsanleihe ge­zeichnet, so braucht er am 27. April noch garnichts ein- zahlen, denn 30 Prozent von 300 Mark ergeben nicht den Mindestbetrag von 100 Mark. Die ersten 100 Mark sind vielmehr bei einer Zeichnung von 300 Mark erst am 24. Mai fällig, weitere 100 Mark wären am 21. Juni zu bezahlen und die restlichen 100 Mark um 18. Juli. Bei einer Zeichnung von 200 Mark Kriegsanleihe sind je 100 Mark am 24. Mai und am 18. Juli zu bezahlen. Bei einer Zeichnung von 100 Mark Kriegsanleihe wird die ganze Zahlung erst am 18. Juli fällig. In allen Fällen können, wie schon erwähnt, ebenso wie die Voll- zahlnng auch Teilzahlungen geleistet werden, indes immer nur in runden durch 100 Mark teilbaren Beträgen des Nennwerts.

Besondere Bedingungen gelten für die Einzahlungen auf Zeichnungen, die bei den Postanstalte n erfolgen. Zunächst ist hier zu bemerken, daß die Postanstalten nur Zeichnungen auf die fünfprozentige Kriegsanleihe, nicht aber auf die Reichsschatzanweisungen entgegennehmcn. Ferner ist hervorzuheben, daß auch bei den Postanstalten zwar schon am 31. März die Vollzahlung vorgenommen werden kann, daß sie jedoch am 27. April geleistet werden muß. (Teilzahlungen sind nicht zulässig.) Für die Voll­zahlung, die am 31. März geleistet wird, werden 90 Tage Zinsen gleich lüh Prozent vergütet- Für die Vollzahlung, die am 27. April oder in der zwischen dem 31. März und 27. April liegenden Zeit geleistet wird, werden zur Vereinfachung des Verkehrs bei den Postanstalten gleich­mäßig 63 Tage gleich Hz Prozent vergütet.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Parts, 7. März. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Auf dem rechten Maasufer wird nördlich vom Cour- rieres-Wclde wcitergekämpft. Die Deutschen versuchten die Fran­zosen aus den gestern eroberten Grabenabschnitten zu vertreiben. Alle ihre Bcrhche brachen jedoch in unserem Feuer und vor unseren Gcgcna griffen zusammen. In der Gegend nördlich von Douaumont dm t der Artillcrielrampf fort. Zwei Handstreiche der Franzosen, eine südlich von Lassigny, der andere im Ab­schnitt von Am . rzwciler, brachten ihnen Gefangene ein. Sonst war die Nacht ruhig. q

^LustkrSg: Es bestätigt sich, daß ein französischer Flie­ger am 4. N in der Gegend vo» Ornes ein deutsches Flug-' zeug abgeschrqwu hat. Am 3. März hat eine Gruppe eng­lischer Secflugzeuge die Bahnhöfe von Brebach und Saint Avold) südöstlich und südwestlich von Saarbrücken) bewvrfen.

4li Bomben wurden abgeworfen, von denen' 30 ihr Ziel erreich­ten. In der Nacht zum 5. Mürz warf ein französisches G 'ckwa- tcr Geschosse auf den Bahnhof und militärische Anlage Freiburg i. , ein anderes Bomben auf die Mühle'

Kehl. In le. Nacht auf den 6. Mürz warf ein franz, Flugzeuggcschwadcr 3030 Kilogramm Geschosse auf die Z .- Plätze von Barcnncs sOift), wo die Flugzeughallen bedeutenden Schaden erlitten.

Abends: . wischen Oise uiid Aisne vernichtete unser Zcrstö- rungsfeucr ft deutschen Einrichtungen nordwestlich von Moulin sous TouvcM und zerstörte Kasscinatten und Unterstände nördlich von Autrcc'"'. Auf dem rechten Maasufer heftige Artillcrie- tätigkeit n der ganzen Front Los Chambrettcs-Dczanvaux. Keine Ins r wüiügkeit. An der übrigen Front zeitweiliges Gcschi'itzfen.r.

Belgische. Bericht: Die belgische Artillerie beschoß mit Er füg feindliche Anlagen und Arbeiten in der Gegend von Helsas. Bei Stccnstraate lebhafter tzandgranatenkämpf.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 7. Mürz. Heeresbericht von gestern: Wir machten weitere Fortschritte nordwestlich von Irlcs und nördlich von Puisieux-au-Mont. Wir drangen zu den feindlichen Grä. ben östlich von Bouchavesnes vor. Als wir sahen, daß sich der ! Feind in dieser Gegend zu einem Gegenangriff sammelte, ver­sprengten wir ihn durch Artilleriefeuer.

Der Kriea zur See.

Berlin, 7. März. Wie sehr der uneingeschränkte U-Bootskrieg auch die Verringerung der neutralen Schiff­fahrt verursacht, geht aus den Statistiken über den Schiff­fahrtsverkehr der neutralen Häsen hervor. In der Woche vom 25. Februar bis zum 3. März 1917 liefen laut Nienwe Rotterdamschen Courant, im Rotterdamer Hafen nur 7 Schisse ein gegen 57 in der gleichen Woche des Vorjahres. Im Jahre 1914 war die Zahl noch 194 Schiffe. Nach demAllgemeen Handelsblad" vom 4. März kamen in der gleichen Woche in Amsterdam nur 5 Schiffe an gegen 25 im Jahre 1916.

Hamburg, 7. März. Ter Dampfer Livingstone, mit einer Salpetcrladung nach England unterwegs, wurde in der Nordsee angehaltcn und als gute Prise in Ham­burg eingebracht. Livingstone ist ein norwegischer Damp­fer.

Haag, 7. März. Das englische Dampfschiff Bert- hold (6728 Tonnen) ist bei Colombo versenkt worden. Das Schiff war unterwegs von Durban nach Japan. Auch der bereits vor einiger Zeit versenkte Dampfer Worchesterfield (7175 Tonnen) ist in der Nähe von Colombo zu Grunde gegangen. Die Versicherungsprämien für die indischen Fahrten sind infolgedessen stark ge­stiegen. DerNieuwe Rotterdamsche Courant" nimmt an, daß diese Schiffe derMöve II" zum Opfer ge^ fallen sind.

Hock Van Holland, 7. März. Gestern früh traf der englische Dampfer Prinzeß Melita hier ein. Da er bewaffnet war, wurde der Kapitän aufgefordert, den .Hafen zu verlassen. Ta er aber die Abreise verwei­gerte, wurde das Schiff unter militärische Bewachung gestellt.

Der Dampfer Prinzeß Melita ist abends, nachdem er Wasser und Proviant eingenommen hatte, wieder naK England abgefahren.

Rotterdam, 7. März. Nach demNieuwen Rot- i ^damschen Courant" wurde Kvntreadmiral Sir William Pakenham, zum Kommandanten der englischen Schl achtel krenzerflotte ernannt.

Neues vom Tage.

Der preuß. Landwirtschaftsminister gegen feinej Widersacher. <

1 Berlin, 7. März. Bei der Beratung des Land- wirtschaftsetats im preuß. Abgeordnetenhaus führte heute der Landwirtschaftsministcr Freiherr von Schorlemeft aus: Es ist unrichtig, daß ich zu Unguttsten der Kon­sumenten Einfluß auf das Kriegsernährungsamt und andere Reichs- und Landesstellen ausgeübt habe. Im Hinblick auf die Angriffe des Abg. Scheidemann (Soz.) tröste ich mich damit, daß der Reichstag picht berufen ist, preußische Staatsminister zu ernennen und abzusetzen. Ich werde auf meinem Platze beharren, solange der Wille des Kaisers und das Vertrauen der Landwirtschaft mich D (Bravo.) Die Eingabe der deutschen Gewerkschaften te Reichskanzler und das Kriegsernährungsamt ver-, dächt die Landwirtschaft, daß sie die Interessen der Verb. ier nicht berücksichtige. Sie legt Zeugnis ab vmr der tw, gen Unkenntnis landwirtschaftlicher Verhältnisse, so daß ich jetzt bedauere, daß die Gewerkschaften und be­sonders die christlichen Gewerkschaften sich haben verleiten lassen, eine derartige Eingabe zu unterzeichnen, die ge­eignet ist, das gute Verhältnis zwischen Stadt und Land zu trüben. Der Abg. Braun hat die geringen Brot-l rativ""n bemängelt. Dafür sollte er aber nicht mich, son­dern lieben Herrgott verantwortlich machen, der uns im letzten Jahre nicht die erwartete.Ernte geschenkt hat. Der Abg. Braun (Soz.) hat auch kein Wort gegen unseren Feind England bekundet, das die Not verschuldet hat. Professor Eltzbacher hat mir Ressortpatriotismns vorge-; warfen. Ich bin erstaunt, daß ein Professor der Berliner Handelsschule sich nicht entblödct hat, einen preußischen Minister derartig anzugrcifen. Tic Angriffe sind er­folgt, weil ich Bedenken geltend gemacht habe gegen die Herabsetzung der Viehpreise in der Erwägung, daß bann! die Viehzucht abnehmen würde. Es kommt für die Land­wirtschaft mehr auf die Stetigkeit der Preisp als ans hohe Preise an. Ich bedauere lebhaft den Mei-! nungsstreit zwischen Stadt und Land. Ich bitte in dieses für das Vaterland so schweren Stunde nicht das, was; uns trennt, sondern was uns eint, hervorzuheben. (Sehr wahr!) Wir wollen durchhalten bis zum Siege in unbe-