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Schwarzwälder Tageszeitung/für die Oberamtsbezirke Nagold» Freudenstadt und Calw.

Ver­la-io HIt«urtti«.

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Ausgabe in Alttzttsteig.Stüdt. Do««erstag, dsn 2«. Dezembsr. Amtsblatt fSr Pfal-grafemvetlcr.

1918.

Wneanciere Leitung

unterrichtet seine Leser schneller über wichtige Vorkommnisse in -er Heimat oder im Feld als unsere täglich erscheinende, übersichtlich ge­haltene Zeitung

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WTB. Großes Hauptquartier, 27. Dez. (Amtlich.).

Westlicher Kriegsschauplatz:

Im Mernbogen auf dem Nordufer der Somme bei mittags guter Sicht starker Feuerkampf, der abends bei einsetzendem Regen wieder nachließ.

Bei Luftkämpfen büßten die Gegner 9 Flugzeuge ein.'

Seitlicher Kriegsschauplatz:

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: !

Im Graberka-Abschnitt nordwestlich von Zalocze brachten österreichisch-ungarische Abteilungen von ge­lungenen Unternehmungen 32 Gefangene und 2 Ma­schinengewehre zurück. ,

Front des Generaloberst Erzherzog Joseph:

Außer regem Patrouillengang, der vielfach zu für uns günstig verlaufenden Zusammenstößen mit dem Feinde führte, und zeitweise lebhaftem Artilleriefeuer längs dev Höhen auf dem Ostufer der Goldenen Bistriz geringe Ge­fechtstätigkeit.

Im Oitoz-Tale Artilleriekampf.

Front des Generalseldmarschalls Z von Mackensen:

Die 9. Armee hat in fünftägigem Ringen die starken, aus mehreren verdrahteten Linien bestehenden, zäh ver­teidigten Stellungen der Russen an mehreren Punkten durchbrochen; südwestlich von Rimnicu-Sarat sind sie in einer Breite von 17 Kilometern völlig genommen.

Auch die Donauarme e brach durch Wegnahme stark verschanzter Dörfer in die Front des Feindes ein und zwang ihn zum Zurückgehen in weiter nördlich vor­bereitete Stellungen.

Die Kämpfe waren erbittert. Der Erfolg ist der Tatkraft der Führung und vollster Hingabe der Truppen zu danken. Die blutigen Verluste des Gegners find sehr groß. Er ließ außerdem feit dem 22. Dezember insge­samt 7 6VV Gefangene, 27 Maschinengewehre und 2 Minenwerser in der Hand der 9. Armee. Die Ge- fangenenzahl bei der Donauarmee beträgt über 1300.

In der Dobrudfcha find im Angriff auf den Brückenkops von Macin Fortschritte erzielt. Luftschiffe und Fliegergeschwader wirkten mit Erfolg im Rücken des Feindes gegen wichtige Bahn- und Hafenanlagen.

Mazedonische Front:

Keine größeren Kampfhandlungen. j

Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff, i

- - / - » . '

Die Lage in Rumänien hat sich nicht verändert. Das bedeutet aber nicht einen Stillstand der Operationen, vielmehr ein Fortschreiten der kriegerischen Unterneh­mungen in einem Maße, wie es bisher fast auf kei­nem anderen Kriegsschauplätze zu beobachten war. Man darf allerdings nicht vergessen, daß die walachische Ebene für die Entwicklung der Trupsen außerordentlich günstig ist und daß hier von Geländeschwierigkeiten, wie sie in Serbien und Montenegro, dann auch im transylva- schen Bergland zu überwinden waren, keine Rede ist. Uber das Tempo, in dem die Angriffe gegen das völlig geschlagene Heer des Feindes vor sich gehen, ist doch ein überraschend lebhaftes, seitdem überhaupt unsere Trup­pen in Rumänien eingedrungen sind. Die nördliche (9.) Armee hat in den letzten Tagen die zähverteidigten Stellungen südwestlich von Rimnicu-Sarat in einer Breite von 17 Klm. überrannt und in die Vertei­digungslinie der Russen von Focsani eine breite Bresche gelegt. Unsere Truppen der 9. Armee, die bekanntlich von General von Falkenhayn geführt werden, ließen sich durch den erbitterten Widerstand des Feindes nicht aufhalten. Sie fügten chm außerordentlich schwere Verluste zu und die Zahl der Gefangenen seit dem 22. Dezember ist be­reits auf 7600 gestiegen. Außerdem wurden 27 Maschi­nengewehre und 2 Minenwerfer erbeutet. Der Weg nach der Feflnng Focsani dürfte nunmehr offen stehen. In der Tobrudscha wurde der Feind weiter nördlich zu­rückgeworfen. Auch hier hatte er schwere Verluste, lieber die weitere Entwicklung der Kämpfe beim Brückenkopf von Macin wird mitgeteilt,- daß bedeutsame Fortschritte erzielt worden sind. Von den übrigen Fronten hören wir nur von starkem Artillerieseuer. Im Westen verloren die Gegner in zahlreichen Luftkämpfen 9 Flugzeuge, wie denn in der letzten Zeit die Luftangriffe wieder er­heblich an Ausdehnung gewonnen haben. Auch in der Dobrudfcha sind unsere Luftkämpser sehr tätig gewesen und haben eine für den Feind recht emPsiwllick-> Störung seiner Verbindungswege verursacht.

Die Schlacht an der Somme in den Monaten August bis Novembers

Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben:

f Nach erheblichen Anfangserfolgen an Geländegewinn und. Beute war die große Somme-Offensive der Engländer und Iran-' zosen um die Mitte des Juli zum Stehen gebracht worden und hatte während des letzten Drittels dieses Monats keine nennens­werten Fortschritte mehr erzielen können. Auch der gewaltige Ansturm auf unsre ganze Front, welcher am 30. Fuli einge­setzt hatte, und dessen Nachwehen sich noch bis zum 1. August bemerkbar machten, hatte den Feinden keine andern Ergebnisse als die am 25. den Engländern geglückte Eroberung der Trummerstätte des Dorfes Pozieres gebracht.

Der weitere Verlauf der Sommcschlacht seit Anfang August bietet den Anblick eines ununterbrochenen, ungeheuren Ringens. Während dieser gesamten Zeit hat die Kampstätigkcit bis Ende November nicht einen Augenblick nachgelassen. Ganz deutlich heben sich indessen aus dem geschlossenen Gesamtbilde solche Gruppen von Kämpfen hervor, die sich als besondere Kraftan­strengungen unsrer Gegner kennzeichnen, und aus ihrer Mitte treten einzelne Tage noch besonders alsGroßkampftage" her- vor. Unter diesen größeren Anstrengungen unsrer Feinde lassen sich solche unterscheiden, die den Gesamtangriff auf der ganzen Front oder auf sehr großen Frontabschnitten bringen, und solche, in denen der Feind seine ganze Kraft auf die Eroberung ein­zelner ihm wichtig erscheinender Geländeabschnitte oder Stütz-, punkte, wie Dörfer oder Waldstücke, gusammenrafft.

I. -

Betrachten wir die Lage, wie sie zu Anfang August bestand, so ist daran zu erinnern, daß es dem Feinde während des ersten Monats seiner Anstrengungen gelungen war, in dem Abschnitt zwischen Ancre und Somme einen Geländegewinn zu erkämpfen, welcher an der uns zugewandten Seite eine stumpf­winklige Einbuchtung darstellt, deren Spitze bei Delville-Wald liegt. Fm Abschnitt südlich der Somme stellte der feindliche, Geländegewinn ein unregelmäßiges Viereck dar, dessen Flächen­inhalt ungefähr der doppelte des Nordabschnittes war.

Den Inhalt des August nun bilden dauernde heftige An­griffe unsrer Feinde von der Gesamtheit der bislang erkämpften. Fronten aus. Zu großen einheitlichen Angriffen schwoll dies«' Kampstätigkeit vor allen Dingen in der Woche des 13. bis 18. August an, ferner in den Tagen nach dem 24. August und endlich am 31. August. Das Ergebnis dieser größtenteils mit un­geheurer Erbitterung und beständig hin und her schwankendem Glück geführten Kämpfe ist gering. Am 2. August verloren wir die Monacu-Ferme, am 12. ein Waldstück bei Hem, am 17/ und 18. einzelne Grabenstücke in dc.n Abschnitt von Martinpuich bis Maurepas, und im letzten Drittel des Monats gingen noch weiterhin einige Gräben an dm Hauptangriffsstellen bei Mau­repas und Martinpuich verloren. Im ganzen aber kann man sägen, daß d er Monat August die feindlich« Offensive vollständig ms Stocken gebracht hat, trotz beständiger, abwechselnd auf der , Gesamtfront und an einzelnen. FrontabsMttten mit größter Wild-

iM fortwütender Kämpfe. Im August halten die Herren Lloyd George und Churchill sehr gedämpfte Reden, indem sie davorj warnen, einenleichten" Sieg zu erwarten. Diese Reden fin-s den in Frankreich ein noch viel ernsteres Echo. Um die gleich«! Zeit warnen auch französische und englische Kriegsberichterstatters und Militärkritiker ihre Landsleute vor übertriebenen Sieges»! Hoffnungen. Und endlich stellt Herr Lloyd George in seiner; erwähnten Rede am 22. August ausdrücklich fest, daß ein Durch-s bruchgar nicht vernünftig" wäre! 1

Wenn wir in diesem Zusammenhänge uns daran erinnern»! daß die große russische Offensive, die sogenannte Brussilow'-I Offensive, welche im Beginn des Juni eingesetzt hatte, ebenfalls; nach kurzem, allerdings beträchtlichem Erfolge im Laufe der Mo­nate Juli und August sich völlig sestgerannt hatte, wenn wir ferner erwägen, daß am 27. August Rumänien veranlaßt worden, ist, in den Krieg einzutreten, so können wir nicht umhin, einen Zusammenhang festzustellen zwischen dem Auflauchen eines neuen, Kämpfers in den Reihen der Entente und einer Erscheinung, welche der September brachte, nämlich dem Wiederauf­flammen der Somme-Offensive.»

II.

Betrachten wir die Gestaltung der feindlichen Front im

I- fest.-

Zerschie-

Somme-Abschnitt zu Beginn des September, so läßt sich fest-1 stellen, daß diese im Südabschnitt keine nennenswerte Verschie­bung erfahren hatte. Aber auch im Nordabschnitt stößt die

Frontlinie noch immer im wesentlichen in der Form eines stumpfest! Dreiecks in unsere Stellung hinein. Während bisher die feind-! lich«n Anstrengungen ohne erkennbaren strategischen Grundgedan-' Ken dem etwas plumpen Versuch gedient hatten, durch das lieber-; gewicht der Zahl und des Materials unsere Fronte» allmählich! zu zerniürben, lassen die nun beginnenden Kämpfe ganz deut­lich einen bestimmten Grundgedanken erkennen: an Stelle d-s Abnutzungskampfes wieder den strategi­schen Durchbruch treten zu lassen, ß Bei Beginn der Sommeschlacht schwebten den beiden gegE uns kämpfenden Heeren als nächstes Ziel ihres Durchbruchs wohl die zwei wirtschaftlichen Mittelpunkte ves Hinterlandes un­serer Ausgangsstellung, die Städte Bapaume und Peron- ne, vor, elfteres als Ziel der Engländer, letzteres als das der Franzosen. Obwohl die Franzosen an ihr Ziel Peronne bereits! im Juli bis auf weniger denn einen Kilometer herangekommen waren, war es ihnen doch während des Augusts nicht gelungen, sich der Stadt noch weiter zu nähern. Aus dem Gesamtverlaus, der Kämpfe des Monats September nun ergibt sich mit Deut-' lichkeit, daß die Franzosen die Hauptrichtung ihres An­griffes und sein erstes Ziel verändert haben. Ein fran-, Mischer Befehl verzeichnet als französisches Angrif^ziel für deD September das Dorf Bertincourt, während die Anstrengung gen der Engländer vor wie nach auf Bapaume zielen. MD einem Worte: auch di« Franzosen verlegen im Monat Sep- tember den Schwerpunkt ihrer Anstrengungen in den N o rd abschnitt. Sie wählen sich eine Richtung, die mit der»! festigen der Engländer im wesentlichen zusammenfällt, so daß die! Schnittpunkte der Angriffslinien in der Verlängerung der ur»! sprünglichen Dreieckspitze liegen. g

Indem aber gleichzeitig auch die Kämpfe im Südablf. schnitt mit unverminderter Heftigkeit fortdaucrn, entstehetts zwei im wesentlichen getrennte Schlachten.

In dem nunmehr zu betrachtenden Zeitabschnitt scheint die Eroberung der Stadt Peronne nickst mehr im Mittelpunkte der, Bestrebungen der Franzosen zu stehen. Die Angriffe im Bezirk der Südschlacht wenden ihre Hauptwucht aus dem Abschnitt von Peronne nach Südosten. Die Römerstraße, welche wie mit dem, Lineal gezogen die französische Landkarte von Amiens bis Be»! inand durchquert, bildet die Nordgrenze der nunmehr sich im Ab­schnitt der Südschlacht entspinnenden Kämpfe. Während bis zum 1. September die Franzosen südlich der Römerstraße kaum nen­nenswert über ihre Ausgangsstellung hinausgekommen waren, be­ginnen sie nun mit Macht auf unsere Front südlich der Römer­straße zu drücken, mit dem offenbaren strategischen Ziel, die Kampffront der Sommeschlacht nach Süden zu erwei-, lern.- An dieser Stelle dehnt sich nun die Schlacht, welche bis' dahin bet Bermandovillers ihren Südpunkt erreicht hatte, von dort bis südlich Chilly aus uno erhält in dem Städtchen Chaul- nes ein neues örtliches Angriffsziel. .2

Zunächst stürmten die Franzosen am ö. September auf der 20 Klm. breiten Front von Barleux bis Chilly an und gewannen das in unserer A usgangsstellung liegende Dorf Chilly und im weiteren Verlause Ihrer Angriffe am 7. September das Dors Vermandovillers. Am 17. September eroberten sie im Verlauf eines gewaltigen Ges langriffes die Dörfer Berny und Deniecourt. In der Fo'qezeit nahmen die Kämpfe izer Südschlacht eine mildere Form an, bis zu ihrem Wiederauf­leben am 10. Oktober. An diesem Tage machten die Franzosen nach mehrtägiger Artillerievorbereitung wiederum cknen Fortschritt, welcher die Host'G enermont und Bovent umfaßte. Im Ab­schnitt zwischen Gcnermont und Ehaulnes tobten seitdem heftig« Kämvfe, deren Mittelpunkt das Dorf Ablai ucourt und die benachbarten Waldstücke bilden. Zur Zeit befindet sich das letztgenannte Dorf im Besitze der Franzosen. Das feindliche Vor­dringen hat in Richtung auf das Städtchen Ehaulnes Fortschritte gemacht.

Wehrend die Gefechtshaick.'maen der Südschlacht sich bis zum 10. Oktober nur in ihrem Südabschnitt südlich der Römer- straße abspielten, hat im letzten Drft.cl des Oktobers eine Gruppe von Kämpfen stattgefunden, deren MItt lpunkt die bereits seit 16. Juli im Besitze der Franzosen besindliche Marsonnette- Ferme und die sie mit Biaches verbindenden Gräben bildeten.! Am 18. Oktober nahmen die Franzosen einen Teil unserer Stel-' lungen zwischen Maisonnette und Biaches. Am 21. wurde ein Gegenstoß angesetzt, der einen Teil der verlorenen Gräben zurück-, gewann. Am 2d. Oktober brachte ein neuer Angriff uns nicht nur den Rest der verlorenen S.ellungen, sondern darüber hinaus die Wiedereroberung der Moijonetre-Ferme. _

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