Lcmöesiiachl'ichten.

Wteartkig, 16. Dezember 1S16.

Tic ir-ürrrembsvgische Bcrluftlipo Nr. SIS betrifft ehemaliges Brigade-Ersatz-Bat. Nr. 54, Gren.- Regt. Nr. 123, Inf.-Regt. Nr. 124, Res.-Jnß-Reqt. Nr. 248, Jnf.-Regt. Nr. 413, Landst.-Jpf.-Bat. Heil­bronn. Ferner werden Verluste durch Krankheiten und Berichtigungen früherer Verlustlisten mitaeteilt.

Die Liste enthält u. a. folgende Rinnen: Friedrich Buck, Frcudenstadt, gef. Berichtigung zu Verlustliste Nr. 1l4: Karl Luz, Walddorf, bisher vermißt, gerichtlich für- tot erklärt. Zu Verlustliste Nr. 466: Gefr. Friedrich Calmbach, Altensteig-Dorf, bisher vermißt, in Gefgsch. Zu Verlustliste Nr. 493 : Gottlieb Krouß. Oberschwandorf, bis­her vermißt, in Gefgsch. Christian Dürr, Rotfelden, bis­her vermißt, in Gefgsch.

Die preuß. Verlustliste verzeichnet: Johann. Weber, Freudensiadt, bisher vermißt, ff in Gefgsch.

Die bayer Verlustliste verzeichnet: Heinrich Fink- beiner, Klosterreichenbach, schw. verw.

* Das Eiserne Kreuz haben erhalten: Unteroffizier Roller von Wildb erg.- z. Zt. verwundet im Lazarett; Ers.-Res. Albrecht Fern zler und Unteroffizier Jakob Maier von Calw; Fahrer Otto Heinzelmann, Sohn, des Schmied Heinzelmann in F r e u d e n st a d t.

6p.- Kriegergräber. Wie wir hören, ist bei sämt­lichen Etappeninspektionen der deutschen Armeen je eine Kriegergräberkommission einaerichtet worden. Gesuche von Angehörigen Gefallener um Zusendung von Photographien der Begräbnisstätte sind an die Etappeninspektion der­jenigen Armee zu richten, in deren Gebiet der Tote bs-i graben liegt.

Die Kartoffelernte 1616 beläuft sich nach bisheriger Feststellung auf 23V- Millionen Tonnen gegen 54 Millionen im Jahr 1915.

Abschaffung des Trinkgeldes. In einer zu Erfurt abgehaltenen Ausschußsitzung von Hotelbesitzern und Vertretern von Gehilfenvereinen zur Frage der Trink­geldentlohnung, wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Das bisherige sogenannte Trinkgeld als freiwillige Entloh­nung der Gastwirtsgehilfen wird abgeschafft. Alle Air- gestellten werden durch feste Gehälter entlohnt. Die Ge­schäfte decken sich durch euren prozentualen Zuschlag auf wie Rechnungen, der für den Gast sichtbar zum Ausdruck zu bringen ist, und somit feste Gehälter nicht durch­führbar sind, durch prozentualen Anteil an dem von den Angestellten erzielten Umsatz.

* Nagold, 15. Dez. (Bürgerousschußwahl. Weih­nachtsgabe.) Die im laufenden Monat fällige Bürger­ausschußwahl wird wie die frühere Vürgerausschuß- und Gemeinderatswahl infolge der durch den Krieg ge­schaffenen besonderen Verhältnisse verschoben. Die auf Weihnachten aus der Stadtkasse zur Verteilung vor­gesehene Gabe an die Angehörigen s) der im Felde stehenden von hier ansmarschierten Krieger von je 5 Mk., d) der in den Garnisonen befindlichen von hier ausmar­schierten Soldaten von je 3 Mk., soll erst an Königsgeburts- tag zur Ansbezahlung kommen, weil auf Weihnachten die Spenden der Vereinigten Deckenfabriken mit 15, 10 und 5 Mk. je nach der Bedürftigkeit verteilt werden.

* Haiterbach, 14. Dez. (Weihnachtsgeschenk.) Sämt­lichen aus hiesiger Gemeinde zum Heeresdienst Eingezogenen wurde von den bürgerlichen Kollegien auf Weihnachten ein Geschenk von 5 Mk. aus der Stadtkasse verwilligt.

- Calw, 15. Dez. Der renovierte Gasthvf zum Hirsch am Marktplatz, eine sehr gut besuchte WeinwirtsHast, dessen Besitzer seit Sept. 1914 vermißt ist, ist von der Witwe

I um 76000 Mk. an ihren Schivager Ludwig Schöning, j früher Kellner im Hotel Marquardt, verkauft worden. Der Weiterbetrieb erleitet keine Unterbrechung. Der Krieg bringt es mit sich, daß die Gewerbeschule in Nagold teil­weise von hier aus versehen werden muß. Der hiesige Gewerbelehrer Aldinger gibt an der Gewerbeschule Nagold jede Woche 6 Unterrichtsstunden.

* Calw, 15. Dez. iTrockenapparat. Diph- terie.) Mit dem neu angeschafften städt. Trockenari­tz a rat f. Obstu. Gemüse wurden diesen Herbst getrocknet: 34 Ztr. Bohnen, 101 Ztr. Aepfel, 148 Ztr. Zwetschgen, 76 Ztr. Birnen, 47 Ztr. Kohlarten, 58 Ztr. gelbe Rüben und 6 Ztr. versch. Früchte, zusammen 480 Ztr. Die Leistungen des Trockenapparats ,Wilma", zu dessen An­schaffung auch das Oberamt einen ansehnlichen Beitrag gab, sind demnach sehr bedeutend und mögen mancher Haus­frau die Arbeit des Dörrens im Herbst und das Dnrch- halten mancher Familie während des Winters erleichtert haben. Auf oberamtliche Anordnung ist wegen Häufung der Dip Hterie-Er krank v ng en die hiesige Klein- Kiuderschnle bis auf weiteres geschloffen worden.

(--) Stuttgart, 15. Dez. (Polizeistunde.) Nach einer Ministerialverfügung wird für Stuttgart die Poli­zeistunde für Gasthäuser, Kaffeehäuser, Theater usw. auf 11 Uhr abends festgesetzt. Die Verordnung tritt mit dem heutigen Tag in Kraft. Ter 7-Uhr-Ladenschluß wird dagegen erst vom 2. Januar 1917 ab durchgeführt werden.

(-) Stuttgart, 15. Dez. Unglücksfall. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr wurde ein 5 Jahre alter Knabe in Gaisburg von einem Straßenbahnwagen der Linie 4 überfahren und sofort getötet.

Letzte Nachrichten.

Der Aberrdberichj.

WTL. Berlin, 15. Dez. Abends.' (Amtlich.) An der Somme geringe Gefechtstätigkeit. Auf dem Ostufer der Maas seit Vormittag starke französische Angriffe im Gauge, bei denen der Feind Vorteile in Richtung Louccmont und Hardaumont erlangte. Kampf noch nicht abgeschlossen.

Unsere Dobrudschaarmee verfolgt den Feind, der unter Einwirkung des schnellen Vordringens in der Großen Wa­lachei s e i n e S tel lu n g e n inle tz t c r N a ch t räumte.

An mazedonischer Front herrscht Ruhe.

WTB. Piräus, 16. Dez. (Agenee Havas.) Die Note der alliierten Mächte ist von gestellt Nachmittag dem grie­chischen Minister des Auswärtigen, Zalocastas, von Sir Elliot, den: Doyen der alliierten Gesandten, überreicht worden. Sie lautet:

Auf Weisung ihrer Regierungen haben die Gesandten Frankreichs, Italiens, Großbritanniens und Rußlands die Ehre, folgendes der griechischen Regierung zur Kenntnis zu bringen: Die jüngsten Ereignisse in Athen haben klar bewiesen, daß der griechische König, noch die griechische Re­gierung im Besitze genügender Autorität über die griechische Armee sind, um zu verhindern, daß dieser zu einer Be­drohung des Friedens und der Sicherheit der Armeen der Alliierten in Mazedonien wird. Unter diesen Umständen sehen sich die alliierten Regierungen gezwungen, um ihre Streitkräfte vor einem Angriff zu sichern, die sofortige Ausführung der Verschiebungen von Truppen und Kriegsma­terial zu verlangen, die in der beigesngten Ver fügten tech­nischen Note bezeichnet sind. Diese Verschiebungen müssen innerhalb 24 Stunden beginnen und so schnell als möglich durchgeführt werden. Außerdem wird jede Bewegung von Truppen und Kricgsmaterialnach Norden sofort verhindert.

Falls die griechische Regierung sich diesen beiden For­derungen nicht unterwerfen sollte, so sind die Alliierten der Ansicht, daß eine solche Haltung einen feindseligen Akt gegen sie darstellen würde. Die Unterzeichneten haben den Befehl erhalten, mit dem Personal ihrer Gesandtschaften Athen zu verlassen, wenn sie nicht bei Ablauf einer Frist von 24 Stunden, von der Uebergabe dieser Mitteilung ab gerechnet, eine vollständig glatte Annahme seitens der kö­niglichen Regierung erhalten haben. Die Blockade der griechischen Küsten wird solange aufrecht erhalten werden, bis die griechische Regierung vollständige Genugtuung für die kürzlichen Angriffe geleistet hat, die ohne Herausfor­derung von griechischen Streitkräfteu gegen alliierte Truppen in Athen unternommen wurden, und bis genügende Bürg­schaften für die Zukunft gegeben sind.

WTB. Bern, 16. Dez.Petit Parisien" meldet: Seit zwei Tagen wütet an den Küsten des Mittelmeers ein heftiger Sturm. In Nizza wurde großer Schaden an­gerichtet. Vor dem Hafen von Bando scheiterten zwei italienische Goelettten.

* Berlin, 17. Dez. LautBerliner Lokalanzeiger" wird dem BudapesterAz Est" ans zuverlässiger Quelle von der griechischen Grenze gemeldet, daß in Saloniki an mehreren Stellen auf unaufgeklärte Weise Großfeuer entstanden sei. Mar: spreche von einem Aufstand.

' Berlin, 16. Dez. Ueber die allgemeine Flucht aus Jassy läßt sich der Berliner Lokalanzeiger melden: Verschiedene rumänische Ministerien rüsten zur Abreise von Jassy. Der letzte Ministerrat hatte den Charakter eines Kronrats. Das Außenministerium soll nach Petersburg übersiedeln. Die übrigen Ministerien dürsten sich in Kiew installieren, um abzuwarten, ob Rumänien gänzlich ver­schwindet. Der König will nicht langer als eine Woche russischer Gast sein, wird dann über Skandinavien nach Eng­land reisen.

* Berlin, 16. Dez. Wie dieVossijche Zeitung" mel­det, ist Bratianu zur Besprechung des Friedensange­bots der Zentralmächte in Petersburg eingetroffen. Der Zar sei aus dem Hauptquartier nach Petersburg ge­reist. Russische Regierungsblätter erkennen die deutsche Note als Grundlage zu einem diplomatischen Schriftwechsel an. Beschimpfungen der Zentralmächte fehlen in der Petersburger P r e ff e.

* Berlin, 16. Dez. In den Blättern der äußersten Linken in Frankreich ist zu erkennen, daß die Note der Zentralmächte auf die französische Arbeiterschaft einen be­trächtlichen Eindruck gemacht hat. Nenaudel schreibt in der , Humanste", das deutsche Friedensangebot sei ein diplomatischer Sieg. Es sei eine große Schwäche, daß die alliierten Regierungen es sich hätten entgehen lassen, als die Regierungen des zukünftigen Friedens zu erscheinen.

* Berlin, 16. Dez. Die italienischen Blätter fahren fort, die Friedensfrage mit Leidenschaft zu besprechen. Gegenüber den gehäßigen Auslassungen desSecolo" betont die .Vosfische Zeitung", daß derAvanti" mit Recht sage, der Tag werde kommen, an dem derSecolo" und die anderen Blätter alles tun würden, um vergessen zu machen, was sie jetzt schrieben.

WTB. London, 15. Dez. (Reuter.) In Beantwor­tung des Telegramms, das über die Bildung des neuen Kabinetts Mitteilung machte, dankte der ^japanische Premier­minister Graf Terauchi für die Mitteilung und erklärte, Japan vertraue darauf, daß England im Verein mit den alliierten Mächten unter Führung Lloyd Georges den Krieg mit fester Entschlossenheit weiter führen werde, um einen völligen und dauernden Sieg zu sichern.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Laut.

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