den Rettichsamen zum Verwechseln gleich sehen, wird die Pflanze selten zur Vermehrung gebracht. Man sagt, die Samen müssen zuerst durch einen Viehmagen gehen, ehe sie wachsen. Herr Mönch ist bereit, denen, die sich für Anpflanzen des Crocus interessieren, Sa­men zu schicken, um Beobachtungen über den Stand­ort der Pflanze machen zu können. Die Blütezeit der einzelnen Blüten dauert einige Tage. Die Gesamt­blütezeit ist deshalb so lang (4 Wochen), weil immer wieder neue Blüten zur Entfaltung kommen, denn in einer Fläche von 1 qm befinden sich 6800 Zwiebelchen. Reicher Beifall lohnte den gern gehörten Redner. Möge er noch mehr von sich hören lassen!

Der Reichstagsabgeordnete Schweickhardt will die Osterferien dazu benützen, um hier am nächsten Montag über die gegenwärtige politische Lage im Reiche in öffentlicher Versammlung zu sprechen. Neben der Heeres­vorlage mit ihren schwerwiegenden Deckungsproblemen wird er in diesem Zusammenhang u. a. auch die Petro­leummonopolfrage behandeln, wobei er sich besonders über die Stimmung in den Kreisen der Interessenten zu unterrichten wünscht. Jedenfalls verdient diese Ver­sammlung alle Beachtung und einen zahlreichen Besuch. Näheres im Anzeigenteil.

8cb. Mutmaßliches Wetter. Für Sonntag und Montag ist vielfach bewölktes, ziemlich mildes und auch strichweise zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

m. Hirsau, 14. März. Mit großer Stimmenmehr­heit wurde in der letzten Sitzung der bürgerlichen Kol­legien nach eingehenden Beratungen entsprechend den vorliegenden Zeichnungen und Kostenvoranschlägen be­treffs Kuranlagen und Fortsetzung des Wiesenwegs be­schlossen: Das Eingangstor am Rathaus, die Wasser­terrasse, den Musikpavillon, die Trinkbrunnen-Anlage, die nötig werdenden 4 Fußstege und die Kurhalle mit einem Eesamtkostenaufwand von etwa 11000 ^ erstellen zu lassen und zur Vergebung auszuschreiben, desgl. die Wegbauarbeiten 2. Teil von Wiesenweg Nr. 16; Kostenaufwand 45000 Am Schlug der

Sitzung wurde der Erlaß des K. Oberamts betreffs Nagoldbrücke zur Beschlußfassung bekanntgegeben.

Altensteig, 15. März. Der 81 Jahre alte, seit längerer Zeit kränkliche frühere Hirschaoirt Johann Frey von Schwandorf hat sich in seiner Wohnung durch Oeffnen der Pulsader ums Leben gebracht.

Aus Welt und Zeit.

Herrenberg. 13. März. Für die Erbauung einer großen Schweinemastanstalt zur Versorgung der süd­deutschen Großstädte mit Schweinefleisch hat die Stadt einen 50 Ar großen Bauplatz in der Nähe des Bahn­hofs unentgeltlich abgetreten.

Freudenstadt, 12. März. Eine vor dem Schöffen­gericht Freudenstadt stattgefundene Verhandlung wegen Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesetz zeigt, wie notwendig die Kontrolle der Nahrungsmittel ist. Die Beklagte E. K. von S. hatte an den Händler E. von

da eine Balle Butter im Gewicht von 4!^ Pfund ver­kauft, welcher diese Butter auf den Wochenmarkt hier­her brachte und die bei der Kontrolle beanstandet und eingezogen wurde. Die chemische Untersuchung ergab, daß die Butter einen Wassergehalt von sage 30 hatte. Desgleichen war die Butter noch schmutzig, käsig, ranzig und hatte einen üblen Geschmack. Die Herstellerin der Butter steht, was die Reinlichkeit anbetrifft, in keinem guten Ruf. So wurde von einem Zeugen bekundet, daß die Kammer, in welcher der Rahm zum Buttern angesammelt wird, auch als Aufenthaltsort für die Hühner dient, die sich schon an der im gleichen Zimmer aufbewahrten Butter gütlich taten und sichtbare Spuren an der Butter und an einer im gleichen Raum unter­gebrachten Backmulde hinterlassen hatten. Für diese fahrlässige Butterbereitung wurde die K. mit 16 -N in Strafe genommen. (Grenzer.)

Freudenstadt, 15. März. Der frühere hiesige Ober­amtstierarzt Professor Dr. Reinhardt an der tierärzt­lichen Hochschule in Stuttgart hat einen ehrenvollen Ruf für tierärztliche Hygiene an die Universität Rostock erhalten und angenommen.

Eßlingen, 14. Mürz. Die Metzger haben hier den Schweinefleischpries von 1 -K auf 95 Z ermäßigt, die übrigen Fleischpreise aber unverändert gelassen.

Schorndorf, 14. März. Unter dem Vorsitz des kon­servativen Kandidaten aus der letzten Landtagswahl, Fabrikanten Breuninger und unter Mitwirkung des Präsidenten der Zweiten Kammer, v. Kraut, ist hier ein konservativer Bürgerverein ins Leben gerufen worden.

Leipzig, 13. März. Vor dem Reichsgericht fand heute der Prozeß gegen den früheren Lehrer ynd jetzigen Handlungsgehilfen Naujaks wegen Hochverrats statt. Der Angeklagte mußte sein Lehramt wegen schlechter Führung niederlegen und fand später Stellung auf der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg. Hier hat er dann verschiedene, der Werft und dem Reichsmarineamt gehörige Schiffspläne und Zeichnungen gestohlen und an Frankreich ausgeliefert. Nach mehrstündiger Ver­handlung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wurde Naujaks zu 13 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehr­verlust verurteilt.

Berlin, 13. März. Im Restaurant Rheingold be­gann heute der Deutschkonservative Parteitag unter Vorsitz des Herrn v. Wedel, der nach Ehrung der Toten des letzten Jahres an die Zeit vor 100 Jahren erinnerte und dann in eine Besprechung der gegenwärtigen inner­politischen Lage eintrat. Sodann gab Reichstagsabg. Graf v. Westarp einen Ueberblick über die Arbeiten des Reichstags und behandelte weiter die Haltung der Konservativen in den Fragen der Reichssinarnreiorm und Heeresverstärkung.

Landwirtschaft und Märkte.

Altensteig, 12. März. Dem Viehmarkt waren zu­geführt: 136 Paar Ochsen und Stiere, 51 Stück Kühe,

49 Stück Jung- oder Schmalvieh. Es stellten sich die Preise wie solgt: Ochsen und Stiere 8201510 -N per Paar, Kühe 181502 -4t per Stück, Jung-oder Schmal­vieh 190500 -ll per Stück. Auf den Schweinemarkt waren gebracht: 78 Stück Läuferschweine und 63 Stück Milchschweine. Läuferschweine galten 65140 -4l, Milch­schweine 4258 -N das Paar.

Oberndorf, 13. März. Aus dem städtischen Wald Lauterbach verkaufte die Stadt Brennholz mit einem Eesamtdurchschnittserlös von 130 Es wurden be­zahlt für 3 Rm. Tannenholz bis zu 35 -N, ein aus­nahmsweis hoher Preis. Für 3 Rm. buchenes Scheiter­holz wurden sogar bis zu 46 -4l geboten. Der Erlös überstieg das Angebot um beinahe 600

Gründung einer landwirtschaftlichen Zuckerfabrik in Württemberg. In den Kreisen der zuckerrübenbauen­den Landwirte wird gegenwärtig darüber verhandelt, ob es nicht zweckmäßig wäre, auf genossenschaftlicher Grundlage eine Zuckerfabrik zu gründen, um die Ver­wertung der von unserer landwirtschafttreibenden Be­völkerung produzierten Zuckerrüben selbst in die Hand zu nehmen und den Landwirten insbesondere auch die Abfälle resp. die Zuckerrübenschnitzel in vorteilhafter Weise wieder zuzuwenden. In einer Gemeinde im Ober­amt Leonberg sind bereits 94 000 -N zu diesem Zweck gezeichnet worden. Sollten die Verhandlungen mit den württembergischen Zuckerfabriken und den Zuckerrüben­bauern zu keinem Erfolg führen, so dürfte die Begrün­dung einer landwirtschaftlichen modernen Zuckerfabrik in Württemberg nur eine Frage der Zeit sein.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

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Amtliche und Privalanzeigen.

Calw.

Die Hundebesitzer

werden unter Hinweis auf die am Rathaus ausgehängte Aufforderung betreffend die Hundeabgabe auf ihre Pflicht zur An- und Abmeldung ihrer Hunde in der Zeit vom 1. bis 15. April aufmerksam gemacht.

Die Abgabe für einen Hund beträgt 15 ^ für das Jahr. Wer nach dem 1. April einen steuerbaren Hund zu halten beginnt, hat hievon binnen 2 Wochen der Gemeinde­behörde Anzeige zu erstatten.

Wer die vorgeschriebene Anzeige eines Hundes unter­läßt, wird mit dem 3 fachen Betrag der gefährdeten Abgabe bestraft.

Alle An- und Abmeldungen sind bei der Unterzeichneten Stelle schriftlich oder mündlich zu machen.

Den 15. März 1913.

Stadtpflege:

Dreher.

Monakam.

WlrsteinMorä.

Die Lieferung und Beifuhr von 48 Kubikmeter Kalk­stein werden am Mittwoch, den IS. März, vormittags 9 Uhr, auf dem Rathaus vergeben.

Gemeinderat.

8«BW m SimMcn

Lützenhardter Hof bei Hirsau.

Nachstehende Arbeiten für den Wiederaufbau des abge­brannten Stall- und Scheuerngebäudes werden auf Grund

des Preislistenverfahrens zur öffentlichen Bewerbung aus­geschrieben :

1. Grab-, Beton- und Maurer-Arbeiten.

2. Dachdeckung.

3. Zimmerarbeiten.

Die Pläne, Ueberschlagsauszüge und Bedingungen sind während der Bureaustunden in der Zeit vom

14 bis 26. März ds. Js.

auf dem Bureau des Bezirksbauamts Calw, Badstraße 352, zur Einsichtnahme aufgelegt.

In die Ueberschlagsauszüge, welche zum Selbstkosten­preis vom Bauamt abgegeben werden, sind die Einzelpreise einzusetzen und die Angebote, verschlossen und mit ent­sprechender Aufschrift versehen, spätestens bis

Mittwoch, den 26. März, nachmittags 3 Uhr, unter Anschluß von Fähigkeils- und Vermögenszeugnissen neueren Datums auf dem Bezirksbauamt einzureichen.

Die urkundliche Oeffnung der Angebote, welcher die Bewerber anwohnen können, erfolgt zu genanntem Zeitpunkt.

Zuschlagsfrist 14 Tage.

Calw, den 12. März 1913.

K. Bezirksbauamt.

Würzbach.

Vrenuholz-VerNnf

am Montag, den 17. März 1913, vorm. 11 Uhr, kommen in dem Rathaus in Würzbach aus dem Eemeindewald Distrikt

Becherberg und Klötzberg:

268 Rm. Nadelholz Anbruch 42 Rm buchene Prügel 12 Rm. buchene Scheiter

zum Verkauf.

Den 10. März 1913.

Gemeinderat.

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