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Freitag, der? 6. Oktober.

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Der deutsche Tagesbericht

WTB. Großes Hauptquartier. 5. Okt. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Gene­ralfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern:

Auf dem Schlachtfelde nördlich der Somme wuchs die starke Artillerietätigkeit vor den Jnfauterieangriffen der Gegner zur größten Heftigkeit an. An den meisten Stellen blieb die zum Sturm angetretene feindliche Infanterie be­reits in unserem Jener liegen. So brach ein englischer Angriff zwischen dem Gehöft Mougnet und Courcelette völ­lig zusammen, so gelangte der zwischen Courcelette und Eaucourt-l'Abbaye oorbrechende Gegner nur bei Les Sars bis in unsere Stellungen, wo die englische Infanterie mit schweren Verlusten der unsrigen im Handgemenge unterlag; fo scheiterte auch ein über die Linie Rancourt-Bouchavesnes geführter französischer Angriff vor unseren Limen. Zwischen Fregicourt und Rancourt wurde am gestrigen Morgen hef­tig gekämpft. Hier haben wir einzelne Gräben verloren.

Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen : Beiderseits der Maas lebhafte Artilleriekämpse.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeld­marschalls Prinz Leopold von Bayern : An der Stochod- sront mehrere vergebliche Vorstöße schwächerer feindlicher Abteilungen.

Immer wieder erneuerten die Russen ihre wütenden Angriffe westlich von Luck. Sie haben nichts erreicht! Jedesmal wurden ihre Angriffswellen von der Artillerie, der Infanterie und den Maschinengewehren zusammenge­schossen. Nur nördlich von Zubilno drangen schwache Teile bis in unsere Stellung vor, aus der sie sofort wieder ge­worfen wurden.

Unsere Flieger, die auch den vorangegangenen Tagen durch erfolgreiche Angriffe auf Lager, Trnppenbereitstellnn- gen und Bahnanlagen den Gegner geschädigt hatten, setzten gestern durch Abwurf zahlreicher Bomben den Bahnhof Rozyszcze und die in seiner Nähe liegenden Etappenein­richtungen in Brand.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl:

Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.

Kriegsschauplatz in Siebenbürgen : Westlich von Pa- rajd wurden mehrmalige rumänische Angriffe abgeschlagen.

Die noch am 2. Okt. in der Gegend von Bekokten (Baranykut) zum Angriff übergegangene rumänische 2. Ar­mee ist im Alt-Tale hinter die Sinca gewichen und befin­det sich auch weiter nördlich im Rückzug.

Nach den vergeblichen verlustreichen Anstrengungen im Hötzinger(Hatszeger) Gebirge beiderseits des Strell(Sztrigy)- Tales zieht sich der Gegner auf die Grenzhöhen zurück.

Bei Orsova an der Donau gewann ein rumänischer Vorstoß Boden.

Balkankriegsschauplatz: Heeresgruppe des General­feldmarschalls von Mackensen: Feindliche Angriffe östlich der Bahn Cara Orman-Cobadinu sind wie am 2. Oktober abgeschlagen.

Mazedonische Front : Die Höhe der Nidza-Planina wird vom Feind gehalten. Sonst ist die Lage vom Pres- pa-See bis zur Struma unverändert.

In fortdauernden! Kampfe am linken Strumaufer ging das Dorf Jeuikoj wieder verloren. .

Der Erste Generalquartiermeister: Lndendorff.

Wo die Feinde ihre Erfolge hernehmen, die sie an ! der Somme jeden Tag errungen haben wollen, ist; i rätselhaft. Immer wieder liest -man in ihren Berichten^ dies und jenes Dorf, der Wald, so und so viele Gräben sind genommen, und doch kommen sie kaum vorwärts. Verteilt man den ganzen Geländegewinn seit dem 1. Juli auf die einzelnen Tage unsere Feinde haben ja nach ihren Berichten jeden Tag Fortschritte gemacht, so entfällt auf die allerhöchftcns 10 Kilonieter im Durch­schnitt vorgeschobene Frontlinie ein täglicher Gewinn von s 100 Meter, ein Schnecken gang im Vergleich zu den Ver- ; lüsten, die bei den Engländern heute 320000, bei den i Franzosen 420 000 Mann übersteigen dürsten. Am Mitt- l woch sind feindliche Angriffe mit blutigen Verlusten zu- ! sammengebrochen, nur die Franzosen konnten sich zwischen ! Fregicourt und Ranosurt einiger zerschossener Gräben ! bemächtigen. !

Neue Angriffe der Russen westlich Luck wurden z kläglich zusammengeschossen. Schade um das zum Teil recht j gute Menschenmaterial der Nordrussen, das dort wieder s nutzlos geopfert wurde. Die rumänische Nordarmee, ! die am Görzeny-Gebirge vorzudringen versucht, ist bei s Parajd, wo sie am Dienstag einigen Boden gewonnen s hatte, ausgehalten worden; die südlich davon operierende ! zweite Armee ist im Alttale zurückgeschlagen, auch der l ^ linke ^westliche) Flügel der ersten Armee mußte sich nach i s verlustreichen Kämpfen südlich von Hötzing gegen das ! l Grenzgcbirge zurückzichen. An der Donau bei Orsova ! gewann dagegen ein rumänischer Vorstoß an Boden, j In der Tobrudscha sind Angriffe der Feinde ge- ! > scheitert, auch ist der Versuch, unserem Heere in den ! Rücken zu kommen, kläglich gescheitert. Tie an dem Putsch ! beteiligten vier rumänischen Brigaden haben sich vor s den anrnckcnden Bulgaren schleunigst wieder auf Heimat- , licher Erde vorläufig wieder in Sicherheit gebracht, nach- ! dem sie das bulgarische Dorf Rjahovo in Brand gesteckt i hatten. ^

Der im Bericht des Hauptauartiers genannte Ober­leutnant v. Cassel ist ein Sohn des langjährigen Jüter- boger Landrats Geheimrat von Cassel und der Gräfin Zeppelin, einer Nichte des Grafen Zeppelin. Er steht im 24. Lebensjahr. Er hat kurz vor Beginn des Krieges in Schnlpsorta das Abiturium gemacht und ist dann als Fahnenjunker in das 18. Feldart.-Regiment in Frank­furt a. O. eingetreten. Er hat sich schon früher als Flieger hervorgetan und besitzt bereits das Eiserne Kreuz 1. Klasse.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 8. Okt. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Nördlich der Somme vervollständigten die Franzosen die Eroberung der mächtigen deutschen Schützengrabenlinie zwi­schen Morval und St. Pierre-Vaast. Wir machten ungefähr 200 Gefangene, darunter 10 Offiziere. Südlich der Somme lebhaftes feindliches Geschützfeuer in der Gegend Belloy-cn- Santerre.

Serbischer Bericht vom 4. Oktober: Unsere Truppen haben am 3. Oktober die Verfolgung des geschlagenen Feindes fortgesetzt und an einigen Stellen das Cernarica-Tal über­schritten. Wir schlugen die feindlichen Truppen auf dem Nidje- Berg und zwangen sie in einer Panik zu flüchten. Der Bahn­hof' Konali ist in unserer Gewalt. Das befreite Serbien mißt jetzt 2vö Quadratkilometer. Es zählt 7 Dörfer und hat 48 Kilometer Grenze.

Abends: In der Sommcgegend das übliche Geschützfeuer, das in dler Umgebung von Belloy und Auscvillers heftiger, war. Unsere Iipanterie machte östlich von Morval Fortschritte.

Im Elsaß Kamps mit Schützengrabengeschützen auf dem Büren- i Kopf und dem Reichsackerkopf.

- Orientarmcc: -Die serbischen, französischen und rllsO ! fischen Streitkräste setzten ihren Vormarsch siegreich fort. Sie

j erreichten in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober die Linie

- Poteiinc (Westabhang des Kajmakcalan) Cernarica Ko- i nali Nogecari. Ihr linker Flüge! hält Pisodori am Fuße s des Cicevo-Berges. Im Strumntal haben die Engländer hef- j tige Angriffe bei Ieniköj zurückgcschtagcn.

Der englische Tagesbericht.

s WTB. London, 3. Okt. Amtlicher Bericht von gestern l

l nachmittag: Laucourt t'Abdaye ist ganz in unserer Hand. Be- i ! trächtliches Artillcriescuer südlich der Ancre. !

' Abends: Die feindliche Artillerie entwickelte lebhafte- »

tigkeit, besonders in der Nähe der Hohenzollernschanzc und zmi- - schen Gueudecourt und Eaucourt-l'Adbayc. Ein versuchter feind- l licher Handgranatenangriff in der letztgenannten Gegend wurde i abgeschlagen, wobei die Verwundeten im Stich gelassen wurden, i Beträchtlich: Artillerie-Tätigkeit südlich der Straße Wern " '

Menin. Der Regen hielt fast den ganzen Tag an. ,

Die Verluste der Engländer an der SsmEsi

Bern, 5. Okt. Tie schweizerischen Blätter mel­den ans London: Tie amtlichen englischen Verlustlisten verzeichnen für den Monat September die Namen von 105 649 Mannschaften und Unteroffizieren sowie von 7652 Offizieren als tot, verwundet oder vermißt. Tie Gesamtverluüe der englischen Armee, einschließlich der Kolonialtruppen, betragen nach den amtlichen Verlust­listen im verflossenen Vierteljahr, also vom 1. Juli bis 1. Oktober, das ist seit Beginn der Somme-Offen­sive zusammen 314 530 Mannschaften und Unteroffiziere und 13 301 Offiziere, insgesamt also 327 831 Offiziere und Mannschaften. (Tie französischen Verluste seit Beginn der Schlacht an der Somme Lctragen nach Mit­teilungen Briands im Heeresausschuß der französischen Kammer rund 400 000 Mann. Danach haben also di? Westmächte bisher zusammen -l, Millionen Soldaten ver­braucht, um die deutsche Linie etwas znrückzudrücken, ohne dabei jedoch die ursprüngliche Ziele Bapaume und Peronnc zu erreichen.)

Erschlaffung der Franzosen an der Ssmn c'ce > Notterdanr, 5. Okt. Pariser Berichte sprechen von einer Erschlaffung der französischen Osienü?? an der Sommesront und machen das schlechte Wetter mr- antwortlich für das Eintreten dieses Nachlasscns. Ter Armeebefehl Joffres, in dem der Gewinn an Gelände der drei Monate Offensive mit 10 Kilometern angegeben wird, ist in Paris der Gegenstand eifriger Erörterungen.

Ein englisches Millioncnheer auch im Frieden.

London, 5. Okt. In unterrichteten englischen Krei­sen besteht die Auffassung, daß Großbritannien auch nach dein Kriege eine große stehende Armee, dmeu Stärke auf etwa eine Million Mann geschützt wird, oeibehalten werde. Ter Zweck eines solchen Heeres würde sein, der Seemacht Englands auch eine solche zu Lande ücizu- fugen, die stark genug wäre, um bei Konflikten jeder Art mitzureden. Tie Soldaten, die gegenwürng an den verschiedenen Fronten kämpfen, sollen nach dein Frie­den entlassen werden, während diejenigen, ci? erst gcce r Ende des Krieges in das Heer cingerreten sind, in die kommende stehende Armee eingcreiht wer e : sollen.

DieBestrafung" Deutschlands.

London, 5. Okt. TieMorning Post" schreibt: An Stelle der Forderung einer Entschädigung iu Geld für die Zerstörungen, die der Feind in den besetzten Gebieten anrichtete oder die durch die Berbandsmächte bei der Vertreibung des Feindes aus jenen Gebieten entstanden, sollte man bestimmen, daß alles Material sowie die nötigen Arbeiter zum Wiederaufbau der Zer­störten in dem Besitztum des Vierverbands vom Feinde selbst zu beschaffen sind. Tie Arbeit muß innerhalb einer festgesetzten Zeit und unter der Aufsicht von Be­amten des geschädigten Staates vorgenommen werden. Dadurch verhindert man gleichzeitig den Feind, seine große und ungeschwächte Industrie gleich nach Frie­densschluß für die H e r stc! l u n g von Konkurrenz­waren zu benutzen. Gegenüber dem Einwand, daß die Wiederaufnahme der Arbeit in den betreffenden Ge­bieten ans diese Weise gerade von den Leuten ab- hängen würde, deren ganzes Bemühen dahin gehen wür­de, jener Wiederaufnahme Hindernisse in den Weg zu legen, braucht man nur aus die Möglichkeit von Zeit- und Qualitätsklauscln hinznwciien, die so gefaßt sein müssen, daß jeder erhebliche Vorstoß gegen diese Klau­seln zur sofortigen Wiederaufnahme der Feindseligkei­ten führen würde. Dem weiteren Einwand, daß eine derartige Politik den Industrien der Berbandsmächte einen großen Teil Arbeit entziehen würde, wäre ent- gegenzuhalten, daß wir und unsere Verbündeten nur ans diese Weise hoffen können, genügend Zeit zum Atemholen zu finden, um unser industrielles Gebäude wieder in Ordnung zu bringen, bevor der glänzend or­ganisierte industrielle Mechanismus. des Feindes wie­der frei über seine volle Macht verfügt. Es ist Wohl kaum nötig, noch besonders auf die poetische Gerech­tigkeit hinzuweisen, die darin liegt, daß der Zerstörer zum tatsächlichen Wiederaufbauer gemacht wird. Als An­schauungsunterricht darin, wie teuer ein Angriffskrieg zu stehen kommen kann, würde diese Lehre nicht nur für die Deutschen, sondern für alle Völker geradezu unbezahlbar sein.