weiten Zernierungsgürtel umstellt worden. Der militärische Widerstand der Türken auf dem ganzen westlichen Kriegs­schauplatz dürfte damit gebrochen sein und den Griechen steht der Okkupation des südlichen Teils des Epirus nichts mehr im Wege.

Landwirtschaft und Märkte.

K. Forstamt Altensteig. Stammholzverkauf vom 4. März 1913. 4202 Fm. mit 86 909,52 ^ Ausbot und 105 616,20 Erlös. Normales Langholz Fichten und Tannen 124 Proz., Forchen 131 Proz.; Ausschuß Langholz' Fichten und Tannen 116 Proz., Forchen 124 Proz. Gesamtdurchschnitt 121,5 Proz.

Stuttgart, 6. März. Schlachtviehmarkt. Zugetrieben: Großvieh 159, Kälber 549, Schweine 736 Stück. Ochsen 1. Kl. 97101 Bullen 1. Kl. 8992 Bullen 2. Kl. 8388 °1t, Stiere 1. Kl. 99102 -K, Jungrinder 2. Kl. 9698 °N, Jung­rinder 3. Kl. 9294 Kälber 1. Kl. 112118 Kälber 2. Kl. 105112 »k, Kälber 3. Kl. 96105 -1t, Schweine 1. Kl. 8283 -1t, Schweine 2. Kl. 8081 °-<t. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Vermischtes.

Von Eltern und Kindern.

Von Gabriele Reuter.

Etwas Werdendes ... Ein Kind oder ein Werk meinetwegen ein Wahn, jedenfalls etwas, das Erwartungen erregt und Freude verspricht, mit dem man der Zukunft etwas zu schenken hofft das braucht der Mensch, und das braucht darum auch die Frau! Zwei Gewalten führen in der Liebe beständig Krieg gegeneinander: Der Geist der Generation, der das Beste der Nachkommenschaft sucht, und der Geist des Jchs, der das persönliche Glück verlangt. In dem Verhältnis der Eltern zu ihren Kindern vermag sich der ganze Kreis menschlicher Empfindungsfähigkeiten aus Torheiten, Lastern und göttlichen Herrlichkeiten zu vollenden. Einem jeden Kinde sollte als heiligste Pflicht gelehrt wer­

den: mit den geringsten Mitteln und bei den widrigsten Zuständen froh und glücklich zu sein. Nur ein glücklicher Mensch vermag andere zu beglücken. Durch eine fortwäh­rende Selbsterziehung der Menschheit ließe sich die Glücks­stimme auf Erden vervielfältigen. Dies würde für die Ver­edelung unseres Geschlechtes wirksamer sein als alle Vor­schläge zur Raffenverbesserung. (AusDas XXV- Jahr". S. Fischers Jubiläums-Katalog.)

Wachstumsgeschwindigkeit des Cholera-Erregers. Man weiß allgemein, daß die Bakterien sehr klein sind, durchschnittlich etwa ein tausendstel Millimeter groß, und wundert sich darüber, welch enorme Wirkungen diese winzi­gen Leiber, soweit sie Krankheitserreger sind, anrichten kön­nen. Man macht sich aber dabei in der Regel nicht die richtige Vorstellung, mit welch außerordentlicher Geschwin­digkeit diese kleinen Wesen wachsen. In letzter Zeit sind Untersuchungen über die Vermehrung des Choleravibrio in künstlichen Zuchten gemacht worden, die jedoch hinter den wirklichen Verhältnissen, wie sie sich im kranken Menschen­körper abspielen, noch Zurückbleiben können. Man säte etwa 600 Millionen Individuen des Krankheitserregers auf einen Nährboden aus und fand nach achtstündigem Stehen bei Bluttemperatur bereits 36 000 Millionen, nach 12 Stunden 49 000 Millionen Individuen. Die Wachstumziffer stieg, wenn die Kulturen bei 22 Grad sich befanden, nach 44 Stun­den auf 72 000 Millionen. Bemerkenswert war bei diesen Versuchen, daß die Stoffwechselprodukte der Bakterien selber bald Schädigungen hervorriefen; nach 4 Tagen nämlich wa­ren die Kulturen bei 37 Grad auf 90 Millionen Individuen gesunken.

Spinuengifte. Die Kreuzspinne birgt in ihrem Körper eine Fülle chemischer Besonderheiten, die Anlaß zu vielen Untersuchungen in der letzten Zeit gaben. Außer allgemein wirkenden Giften konnten nämlich Stoffe isoliert werden, welche die Eigenschaft haben, die im Tier- und Menschenblut in großer Zahl vorhandenen (im Liter Menschenblut etwa 5 Billionen) kleinen roten Blutkörperchen aufzulöfen. Man gab die­sen in der Spinne vorhandenen blutlösenden Substanzen die BezeichnungArachnolisine". Das in einer ein­zigen Kreuzspinne enthaltene Eist genügt, um die in 2,5 Liter Kaninchenblut enthaltenen viele Millionen

Blutkörperchen zur Auflösung zu bringen. Auf die ver­schiedenen Blutarten wirkt das Spinn" mgift jedoch nicht in gleicher Weise. Das Taubenblutserum hemmt die lösenden Wirkungen des Spinnengiftes. Man konnte durch vorsichtige Behandlung von Meerschweinchen mit Arachnolysin ein hochwertiges Serum gegen das Spin­nengift erhalten.

DieSchönheitskur" der Stalldirnen. Ein allseits ge­achteter Oekonom aus der Gegend von Pfaffenhofen a. Ilm lieferte, wie wir imSchw. B." lesen, seine Milch zur größ­ten Zufriedenheit an einen und denselben Händler in Mün­chen. Da entdeckte man bei einer Untersuchung durch den Milchinspektor, daß die seit Jahren völlig einwandfreie Milch stark gewässert war. Der Händler stand für seinen Lieferanten, den er als grundehrlich kennt, ein. Den Tag darauf untersuchte der Inspektor die gelieferte Milch wieder. Und abermals kam er auf die Fälschung. Nun rief man den Lieferanten nach München. Der war außer sich, daß man ihm solchen Schwindel zumutete, beteuerte hoch und heilig seine Unschuld, fuhr wieder nach Hause und rastete nicht, bis er der Sache auf der Spur war. Und was kam ans Tageslicht? Die drei Stalldirnen des Bauern wuschen sich täglich mit warmer Kuhmilch: aber nicht nur das Gesicht, sondernz'na und z'na", und ersetzten die fehlende Milch durch reinen Gänsewein! Die jüngste der Mägde legte das Geständnis ab. Die Evastöchter betrieben dieSchönheits­kur" schon lange Zeit.

Reklameteil.

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Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. ! Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Vuchdruckerei.

Amtliche und Privatanzeigen.

Kgl. Oberamt Calw.

VerBmi»» Vmrlitileii.

Für den Neubau des Bezirkskrankenhauses in Calw (Haupt- und Nebengebäude) sollen nachstehend aufgeführte Bauarbeiten im Submissionswege vergeben werden und zwar:

Terrazzoarbeiten mit ca. 1417

Wand u. Bodenbelag 10255

Anstricharbeiten 8990

Tapezierung 3725

Die hiezu erforderlichen Unterlaaen, Pläne, Kosten­anschläge, Bedingungen rc. liegen vom 5. März an auf dem Baubüro für den Neubau des Bezirkskrankenhauses, Jnsel- gasse 215, bis zum Mittwoch, den 12. März 1913, abends 8 Uhr, in den üblichen Vürostunden zur Einsicht auf und wollen diesbezügliche Angebote in Prozenten der Ueberschlags- preise ausgedrückt, rechtzeitig und verschlossen, mit ent­sprechender Aufschrift versehen, ebendaselbst abgegeben werden.

Unternehmer, welche der Bauleitung nicht näher bekannt sind, haben ihren Angeboten Fähigkeits- und Vermögens­zeugnisse neuesten Datums beizufügen.

Die Wahl unter den Bewerbern behält sich die Bau­leitung vor.

Zuschlagsfrist 10 Tage.

ssAi- M--z i°ls.

Die Bauleitung:

Reg.-Baumeister Rich. Dollinger,

Architekt.

ZchüWMssiirdMW.

Die Steuern für 1. April 1912/13 sind im vollen Be­trage zur Zahlung verfallen, die Rückstände wollen deshalb alsbald bereinigt werben.

Gleichzeitig wird an die sofortige Bezahlung der noch ausstehenden Pachtgelder auf Martini 1912 erinnert.

Den 7. März 1913.

Stadtpflege:

Dreher.

Kassenstunden 812 Uhr vormittags.

A. Amtsgericht (Lalw.

3n das Genossenschaftsregister wurde am 3. März 1913 zu dem Darlehenskassenverein Deckenpfronn, eingetragenen Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in Deckenpfronn, eingetragen, daß in der Generalversammlung vom 22. Februar 1913 das seitherige Vorstandsmitglied Jakob Schneider zum Stellvertreter des Vorstehers und an Stelle des ausgetretenen Vorstandsmitglieds Karl Süßer: Gottlob Süßer alt Gemeindepflegers Sohn zum Vorstands­mitglied gewählt worden ist.

. Amtsrichter:

E h m a n n.

A. Amtsgericht (Lalrv.

In das Genossenschaftsregister wurde am 4. März 1913 zu dem Darlehenskassenverein Altbulach, eingetragenen Ge­nossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in Altbulach, eingetragen, daß in der Generalversammlung vom 24. Februar 1913 Michael Rentschler, Schultheiß in Altbülach, an Stelle des Gerichts­vollziehers Gotthilf Ohngemach zum Vorstandsmitglied gewählt worden ist.

Amtsrichter:

Ehmann.

Simmozheim O.-A. Calw.

Ksugkolr-Verksiil

aus dem Eerechtigkeitswald am Mittwoch, den 12. März 1913» von vormittags 9 Uhr an:

365 Stück Rottannen mit 381 Fm. 126 Stück Forchen mit 168 Fm.

38 Stück Weißtannen mit 58 Fm. worunter viel schönes Bau- und Sägholz.

Zusammenkunft beim Hofgut Georgenau.

Aufnahmen können bei Waldmstr. Maier bestellt werden.

Gemeinderat.

Sonntag, den 9. März 1913.

Wanderung

Hirsau, Falkenstein, Pflanzschule, Ernstmühlerplatte, Beinberg Lieben­zell, (Adler).

Marschzeit 3'/- Stunden. Ab­marsch vom Brühl Punkt 1Uhr. Führer: Dreher.

Einen wohlerzogenen

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nimmt in die Lehre L. Götz» Sattler u. Tapezier, Zuffenhausen.

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Einem tüchtigen Jungen aus achtbarer Familie ist Gelegenheit geboten, die feinere Herrenschneiderei gründlich zu erlernen.

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