neu und lieben, der Aufruf, durch ihre Spende mitzuhelfen zur Verwirklichung des Plans, ein Historisches Landesmuseum des Königreichs Württemberg zur Erinnerung an das für 1916 bevorstehende Regierungsjubiläum des Königs Wilhelm II. zu errichten. Werbeformulare sind auf dem Oberamt und von der Geschäftsstelle des Calwer Tagblatts zu erhalten.
8cb- Mutmaßliches Wetter. Für Freitag und Samstag ist naßkaltes Wetter zu erwarten.
8t. Nagold, 5. März. Die Stelle des zweiten wissenschaftlichen Hauptlehrers am Lehrerseminar ist dem Oberlehrer Dr. Matscheck am hiesigen Lehrerseminar unter Verleihung des Titels Professor übertragen worden.
Württemberg.
Stuttgart, 1. März. Die Evangelische Landessynode hielt heute ihre letzte Sitzung ab. Sie erledigte die Eingabe des württembergischen Landesverbandes des Evang. Soz. Kongresses betr. Kirchenbaulotterien. Danach wird die Eingabe dem Konsistorium zur Erwägung überwiesen und den .Kirchenbehörden emfohlen, statt zu dem Mittel einer Kirchenbaulotterie zu greifen, auf andere Weise die Baukosten, in erster Linie durch freiwillige Beiträge, Kirchensteuer u. a. aufzubringen. An das Konsistorium wird die Bitte gerichtet, es möge den Kirchengenossen warm ans Herz legen, den kirchlichen Hilfsfonds so viel wie möglich zu stärken unter Lebenden und von Todes wegen, damit er in den Stand gesetzt werde, durch reichliche Beiträge die notwendig werdenden kirchlichen Bauten auch ohne Lotterie zu ermöglichen. Angenommen wurde ein Antrag Egelhaf auf Aenderung des Art. 1 der Landessynodalordnung, verbunden mit einer Resolution, nach der die Synode alle drei Jahre ordnungsgemäß zusammentreten solle. Weiterhin gelangte ein Antrag Reiff zur Annahme, der die im Hauptfinanzetat 1918/14 vorgesehenen Mittel zur Unterstützung der Jugendpflege auch für konfessionelle Organisationen und für die Allgemeinheit anerkannt wertvollen Veranstaltungen verwendet wissen will. Ein Gebet schloß die Tagung.
Stuttgart, 5. März. Wie der Staatsanzeiger vernimmt, steht die württembergische Regierung dem Gedanken der Erhebung einer einmaligen Abgabe vom Besitz behufs Deckung der einmaligen Kosten der Heeresvorlage sympathisch gegenüber.
Stuttgart, 5. März. Am 9. März sollte die Landesversammlung der Nationalliberalen Partei stattfinden, die, wie erinnerlich, mit Rücksicht auf die im Anschluß an die Landtagswahlen noch schwebenden Fragen im Januar verschoben worden war. Nun ist die Versammlung abermals auf den 80. März verschoben worden. Diesmal mitFlücksicht auf die Verhandlungen im Reichstag. Am 29. März findet die Vertreterversammlung der Partei statt. Als Bestimmungsort ist Stuttgart beibehalten worden.
Stuttgart, 6. März. Im Laufe dieser Woche werden von dem Deutschen Arbeitgeberbunde 40 000 Malergehilfen ausgejperrt werden. Dem Gau Norddeutschland, der schon 8000 Gehilfen ausgesperrt hat, folgt am Donnerstag der Gau 8: Baden, Württemberg, Pfalz. Bis zum Samstag soll in allen übrigen Gauen die Aussperrung vorgenommen werden. Die Zahl der im Zentralverband organisierten Malergehilfen wird auf 47 815 angegeben, das Vermögen des Verbandes auf 2 Millionen Mark.
Stuttgart, 5. März. In Sachen des abgängigen Viehhändlers Preßburger von Horb ist behördlicherseits festgestellt, daß Preßburger am 10. Februar in Donauwörth war, daß er aber noch am 13. Februar den um 1 Uhr von Leonberg in Stuttgart ankommenden Zug verließ.
Aalen, 5. März. Die Landesversammlung der Eisenbahnarbeiter des neuen Eisenbahnerverbandes war hier sehr stark aus allen Landesteilen besucht. Der Versammlung wohnte auch der Abgeordnete Hiller (Stuttgart) an, während der Bezirksabgeordnete Dr. Rembold (Aalen) wegen Unpäßlichkeit verhindert war. Nach der Bekanntgabe des Kassenberichtes und des Tätigkeitsberichtes erstattete der Sekretär, Landtagsabgeordneter Groß (Stuttgart), ein interessantes Referat über die rechtlichen und sozialen Verhältnisse der Eisenbahnarbeiter. Der Redner ging auch auf die von den Obmannschaften eingelaufenen Wünsche ein. Besonders wurde die diesjährige Arbeitslosigkeit der Bauamtsarbeiter einer scharfen Kritik unterzogen. Die Lohn- und Abeitsverhältnisse der Güterbodenarbeiter, ebenso der Werkstättenarbeiter, bedürften der Reform, eine Revision der bestehenden Lohnordnungen sei unbedingt notwendig. Ueber die rechtlichen Verhältnisse der Verkehrsarbeiter werde in wenigen Tagen dem Landtag eine umfangreiche Denkschrift zugehen. Als Landessektionsoorstände wurden Vorarbeiter Klein (Stuttgart), für die Werkstättenarbeiter Dambacher (Aalen), für die Güterbodenarbeiter Dangel (Ulm), für die Bauamtsarbeiter Vorarbeiter Lorenz Fellbach gewählt.
Giengen a. Br., 4. März. Bei der letzthin hier abgehaltenen Musterung wog ein Rekrut bei 143 Zentimeter Größe 70 Pfund. Der muß noch wachsen, wenn er das Vaterland verteidigen will.
Leutkirch, 5. März. Heute früh 4 Uhr verunglückte das Auto des Medizinalrats Moosbrugger bei Wuchzenhofen, indem es auf einen Baum auffuhr und in Trümmer ging. Der Chauffeur Kugler von hier ist tot. Die beiden Insassen, Leutkircher Geschäftsleute, sind nicht verletzt. Der
Chauffeur war verheiratet und hinterläßt eine Frau und drei unmündige Kinder.
Jllertissen, 5. März. Bei der Gewinnung von Kies zur Straßenbeschotterung löste sich eine Wand ab und verschüttete den Landwirtssohn R. Deyle, der als Leiche aufgefunden wurde. Mehrere andere Beschäftigte konnten sich vor dem gleichen Schicksal durch die Flucht retten. — Das dreijährige Kind des Söldners Schlegel fiel in einen Kessel siedenden Wägers. Die Verbrühungen führten den Tod herbei.
Sigmaringen, 5. März. In dem benachbarten badischen Orte Gutenstein begab sich der Schmiedmeister Ferd. Blender mit seinem sechzehnjährigen Sohn und einem weiteren Arbeiter ins sogenannte „Grieseloch", um in seinen Waldungen einige Ster Holz zu machen. Beim Fällen einer Buche wurde der Sohn von dieser niedergeschmettert. Er erlitt außer einem doppelten Beinbruch auch einen Schädelbruch. Der zur Hilfe gerufene Arzt aus Sigmaringen verbrachte den Verunglückten in seinem Auto nach der elterlichen Wohnung, doch war alle Hilfe vergeblich, da schon kurz danach der Tod eintrat.
Aus Wett und Zeit.
Berlin, 5. März. Der Reichstag verhandelte, nachdem er zuerst seine Trauerkundgebung über das schwere Marineunglück ausgesprochen hatte, über den Antrag der Konservativen Partei auf Schaffung kleiner Garnisonen, freie Fahrt für Militärurlauber, Bewilligung von Ernteurlaub usw. Abg. Flemming begründet den Antrag auf Schaffung von mehr kleinen Garnisonen, besonders für solche Städte, die früher schon einmal Militär hatten, und verlangt weiter freie Eisenbahnfahrt für die Militärurlauber niit Schnellzügen, einmalige Kontrollversammlung jährlich, schnellere Abschätzung der durch militärische Ueebungen ver- ursacyren Schäden und Erhöhung des Servisgeldes für Pferde. Noske (Soz.) sieht in dem konservativen Antrag auf Schaffung kleiner Garnisonen ein neues Mittel zur Bekämpfung der Sozialdemokratie. Weinhausen (F. Vp.) verlangt dieseleben in dem Antrag für das Heer geforderten Vergünstigungen für die Marine. Der Antrag und mit ihm ein gleichlaufender nationalliberaler und einer der W. Vgg. wird angenommen.
Berlin, 5. März. Die Erhöhung der Stärke des deutschen Heeres durch die neue Vorlage soll rund 84 000 Mann, Offiziere, Unteroffiziere und Gemeine, betragen.
Chemnitz, 4. März. Der Schneider Manger hat in seiner in der Dittesstraße gelegenen Wohnung seinen elfjährigen Sohn und seine achtjährige Tochter durch Beilhiebe ermordet und sich dann selbst am Fensterkreuz erhängt. Manger lebte, wie die „Allg. Ztg." meldet, seit längerer Zeit von seiner Ehefrau getrennt und dürfte die Tat bereits am Sonnabend ausgeführt haben, da man den Mörder und die beiden er- moroeten Kinder seit dieser Zeit nicht mehr gesehen hat.
Innsbruck, 8 . März. Das Meraner Kaiserjäger-Bataillon hatte bei einer Eebirgsübung am Pawigl große Strapazen auszustehen. Auf den vereisten Wegen stürzten mehrere Pferde; sie mußten wegen ihrer schweren Verletzungen sofort geschlachtet werden. Mehrere Soldaten sind schwer verletzt.
Paris, 5. März. Unter Vorsitz des Präsidenten Poincare trat heute in den frühen Morgenstunden im Elyseepalast ein Ministerrat zusammen, um nochmals über die Erhöhung der Effektivstärke der französischen Armee zu beraten. Wie offiziell bekannt gegeben wird, gab der Ministerrat zu dem gestern von dem obersten Kriegsrat gefaßten Beschluß seine volle Zustimmung und sprach sich einstimmig für die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit in Frankreich für alle Waffengattungen ohne jede Einschränkung aus. Der Kammer wird morgen eine diesbezügliche Gesetzesvorlage zugehen. Der Gesetzentwurf soll rückwirkende Kraft erhalten und auch auf die augenblicklich bei der Fahne befindlichen Jahrgänge Anwendung finden.
Washington, 4. März. Unter den üblichen eindrucksvollen Feierlichkeiten vollzog sich heute der Wechsel in der Regierung und der Einzug des neuen Präsidenten Wilson in das Weiße Haus. Der offizielle Akt spielte sich auf der Freitreppe des Kapitols ab. Präsident Wilson hielt seine Jnaugurationsrede, die ein zum Teil mit hinreißendem Schwung vorgetragenes Sozialprogramm bildete.
Eerichtssaal.
Stuttgart, 4. März. Die Verhandlung gegen die sieben Pioniere, die nachts drei schlafende Rekruten im Bett überfallen und mit Klopfpeitschen geschlagen haben, endigte mit der Verwerfung der Berufungen des Gerichtsherrn und der Angeklagten. Es bleibt somit bei den vom Kriegsgericht ausgesprochenen Strafen von 4 Wochen, 48 Tagen und 7 Wochen Gefängnis. In der Berufungsverhandlung hatten die Angeklagten behauptet, daß sie von Vorgesetzten direkt aufgefordert worden seien, die Rekruten zu verprügeln. Die Zeugenvernehmung hat ergeben, daß die Unteroffiziere dis alte Mannschaft nur aufgefordert haben, die junge Mannschaft zu ziehen. Dagegen kam vor dem Oberkriegsgericht zur Sprache, daß der Unteroffizier Hiller eines Abends im Dezember Mannschaften des Scheinwerferzugs im Hof hemdärmelig hat exerzieren lassen, obgleich es kalt war.
Tübingen, 1. März. Vom Amtsgericht Herrenberg war im Dezember der Milchhändler Maier von Eültstein zu der Gefängnisstrafe von 14 Tagen, sein Schwager Beutler zu der Geldstrafe von 20 -tt verurteilt worden, weil sie nach
den Feststellungen der Stuttgarter Lebensmittelkontrolle die von ihnen nach Stuttgart gesandte Milch an verschiedenen Kontrolltagen gewärsset hatten. Gegen dieses Urteil hatten sie Berufung eingelegt, die aber heute verworfen wurde. M. ist erst im Jahre 1912 wegen desselben Vergehens mit 4 Wochen Gefängnis bestraft worden. In der Schöffengerichtsverhandlung in Herrenberg hatte Beutler seinerzeit die Stuttgarter Lebensmittelpolizei dadurch beleidigt, daß er behauptete, in einem anderen Falle habe en Bauer gesagt, daß der Beamte der Stuttgarter Polizei das Wasser selbst in die Milch hineingetan habe. Beutler wurde deshalb wegen Beleidigung vom Amtsgericht Herrenberg am 26. Februar zu der Gefängnisstrafe von 10 Tagen verurteilt.
Landwirtschaft und Märkte.
Kurzer Getreide-Wochenbericht der Preisberichtsstelle des Deutschen Landwirtschaftsrats vom 25. Februar bis 6. März 1913. Vom Auslande lagen in der Berichtswoche keine neuen Anregungen für den Getreidehandel vor. Die Forderungen der Exportländer zeigten trotz teilweiser Ermäßigung der Seefrachten keine nennenswerte Veränderung. Die Weltverschiffungen sind zwar andauernd stark, entsprechen aber nur dem laufenden Bedarf Westeuropas und üben daher keinen Druck auf die Stimmung aus. In Deutschland machte sich eine stärkere Nachfrage nach ausländischem Weizen bisher nur am Rhein bemerkbar, während sich der Bedarf in Mittel- und Norddeutschland nach wie vor an den wesentlich billigeren einheimischen Weizen hält. Aller dings hat das Angebot von guten Qualitäten, für das auch der Export andauernd Interesse bekundet, in letzter Zeit merklich nachgelassen, so daß sich die Preise dafür gut zu behaupten vermochten. Das gleiche gilt für Lieferungen, da Abgeber mit Rücksicht auf den Mangel an andienungsfähigem Weizen um so vorsichtiger sind, als fremder Weizen nur zu wesentlich höheren Preisen zu beschaffen ist. Roggen zeigte sich im allgemeinen weniger widerstandsfähig. Wohl geht andauernd viel Material nach der Küste, doch handelt es sich dabei meist um die Erledigung früherer Abschlüsse, während neue Verkäufe nur bei ermäßigten Preisen zu bewerkstelligen waren. Wie die Küste infolgedessen ihre Gebote reduzierte, so suchten auch die Mühlen billiger anzukommen. Wenn sich Lieferung trotz des wesentlich niedrigeren Preises der effektiven Ware voll zu behaupten vermochte, sö liegt das daran, daß man bezüglich der Haltbarkeit des inländischen Roggens Bedenken hegt. Hinzu kommt, daß Rußland nur wenig offeriert und für seine unbefriedigenden Qualitäten Preise fordert, die gegenüber den deutschen Offerten weder hier noch im Auslande Rechnung geben. Der Hafermarkt hat sein ungünstiges Aussehen beibehalten. Schlesien offeriert seine Durchschnittsware wesentlich unter Berliner Lieferungspreisen, ohne Käufer zu finden, da der Konsum nur wenig Ware aufnimmt nnd, wie beim Roggen, so auch bei diesem Artikel die Ungewißheit wegen der Haltbarkeit der Qualitäten den Handel davon abhält, Arbitrage- Operationen vorzunehmen. Für Braugerste haben auch die stark herabgedrückten Preise keine Belebung in der Kauflust herbeizuführen vermocht. Auch Futtergerste behielt schleppenden Absatz. Russische Gerste war trotzdem eher fest, da man in nächster Zeit nur schwache Zufuhr in den deutschen Häfen erwartet, so daß es zur Erfüllung von Vorverkäufen an Waren fehlen dürfte. Mais hielt sich im Preise, zumal argentinisches Material, für das England bessere Verwendung bietet, knapp zu werden beginnt. — Wegen der Jahrhundertfeier erscheint der nächste Wochenbericht erst am 17. März. Weltmarktpreise: Weizen: Berlin Mai 208,50, Pest April 195,30, Paris März 226,95, Liverpool Mai 164,15, Chicago Mai 142,80 -K; Roggen: Berlin Mai 178,— Hafer: Berlin Mai 170,25 -K; Futtergerste fr. Hbg. unverzollt schwimm. 137,—, Februar 138,— Mais: La Plata schwimm. 116,50, Mixed Feebruar/März 109,— -1k.
Holzerlöse: Die Gemeinde Würzbach erlöste für ihr Forchenlangholz 130 Proz., für ihre Tannen und Fichten 118 Proz. der staatlichen Taxe. Dieser Verkauf an Kraut u. Cie. (Höfen) darf als recht guter bezeichnet werden.
8ci>. Zavelstein, 4. März. Der heutige Vieh- und Schweinemarkt war trotz des Zusammenfallens mit dem Viehmarkt in Teinach, oder vielleicht auch gerade deswegen gut befahren, denn das Marktinteresse wurde durch die gleichzeitige Abhaltung dieser örtlich so nahe beieinander gelegenen Märkte in der ganzen Umgebung besonders lebhaft. Früher war der hiesige Markt bekannt wegen seiner bedeutenden Zufuhr von estklassigen Mastochsen; die Erinnerung mochte auch heute manchen Bauern veranlaßt haben, seine Fetten auf dem „Platz" in Zavelstein feilzubieten. Nachfrage war bei allen Viehgattungen mit Ausnahme von Milchkühen wenig vorhanden, infolgedessen ging der Handel flau. Auf dem Schweinemarkt dagegen waren die Preise bei reger Nachfrage gut.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
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