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Freitag, den 23. 3ani.

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Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 22. Juni. (Amtlich). Westlicher Kriegsschauplatz : Eine schwache englische Abteilung wurde bei Frelinghien (nordöstlich von Armentieres) abge­wiesen. Eine deutsche Patrouille brachte westlich von La Bassee aus der englischen Stellung einige Gefangene zurück.

Oestlich der Maas entspannen sich Jnfanteriekämpfe, in denen wir westlich der Feste Vaux Vorteile errangen.

Durch Abwehrfeuer wurde südlich des Pfefferrückens und bei Duß je ein französisches Flugzeug heruntergeholt, die Insassen des letzteren sind gefangen genommen.

Unsere Fliegergeschwader haben gestern früh mit Truppen belegte Orte im Maastale, südlich von Verdun, heute früh die Bahnanlagen und Truppenlager von Revigny angegriffen.

Oestlicher Kriegsschauplatz : Auf dem nördlichen Teil der Front hat sich, abgesehen von erfolgreichen deutschen Pa- Lrouillenunternehmungen, nichts ereignet.

Auf die Eisenbahnbrücke über den Pripjet, südlich von Lrminiec wurden Bomben geworfen.

Heeresgruppe des Generals von Linfiuge«: Russische Vorstöße gegen die Kanalstellung südwestlich Logischin scheiter­ten ebenso wie wiederholte Angriffe westlich von Kolki.

Zwischen Sokal und Liniewka sind die russischen Stellun­gen von unseren Truppen genommen und gegen starke Gegen­angriffe behauptet. Fortgesetzte Anstrenguugen des Feindes uns die Erfolge nordwestlich von Luck streitig zu machen, blieben ergebnislos. Beiderseits der Turya und weiter süd­lich über die allgemeine Lin e Swiniachy Gorochow wurden die Russen weiter zurückgedrückt.

Bei der Armee des Grnerals Grafen von Bothmer wurden vielfach starke Angriffe des Gegners aus der Linie Hajworonka-Bobulince (nördlich von Przewloka) unter schwer­sten Verlusten für den Feind abgeschlagen.

VaLtsnkriegsschauplatz : Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

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Westlich der Feste Vaux haben sich wieder Juscm- teriekämpse entwickelt, ber denen die deutschen Truppen die Oberhand gewannen njndVorteile errangen", dis wohl in einem weiteren Zurückdrängen des .Feindes bestanden haben dürften. Dazu ist die Fliegertätigkeit allenthalben aus der Westfront noch ziemlich lebhaft. Unsererseits wurden französische Truppenstandorte und Zusahrtswege von Verdun mit Bomben belegt. Im Osten siird verschiedene neue Angriffe der Russen von der Heeresgruppe Linsingen in der Gegend von Kolkt abgewiesen worden; d^r Feind wurde zurückgLdrängt, also in der Richtung von Norden nach Süden. Ans der Südseite der Säckstellung hat desgleichen die Hee­resgruppe Gras Bothmer die Russen von Süd nach Nord unter schweren Verlusten zurückgeschlageu; die ver­einigten deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen haben bereits nördlich Przewloka Stellung genommen. Von Westen her' dringen die Verbündeten siegreich vor. Dabei ist daran zu erinnern, daß es sich in diesem Abschnitt um den Hauptcm griff des russischen Heeres handelt.

Wenn du lügst, so sollst du gleich recht lügen, sagte der französische GeneralstaL und liest am 17. Juni auf seinem bekannten geduldigen Papier 7 (sieben) deut­sche Flugzeuge abschießen. Die deutsche Heeresleitung! konnte demgegenüber seststellen, daß an diesem Tags kein einziges deutsches Flugzeug verloren gegangen ist.

Die Russen geben den Stillstand ihres Angriffs nunmehr selbst zu, allerdings in recht russischer Färbung. Das Petersburger BlattRjetsch" schreibt unter Zen­sur:Unser Programm lautet nur: Tie Verfolgung des Feindes fortzusetzen und das Eroberte zu befestigen. Leider befindet sich der Sieger selbst in Desorganisation. Seine Verluste sind sehr groß und Munition und Pro­viant ist in bedeutenden Massen verbraucht. Bevor wir weiter Vorgehen, müssen wir zunächst halt machen, um alle wichtigen Nachschübe zu erhalten. Ber kleinen Armeen dauert ein derartiger Proviant- und Munitionsnachschub nicht lauge, aber bei unseren großen Armeen müssen wir uns gehörig im Rucken vorbereiten, damit alles ver­pflegt und die eroberten Stellungen stark befestigt werden können. Bevor wir weiter angreifen, sind dies alles Gründe, die uns an der Fortsetzung unserer ununterbro­chenen Vorstöße hindern. Deshalb gelang es auch dem Feinde, in geordnetem Zustand auf neue Stellungen xurückzugeheni Innd uns zu trotzen."

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Ter Gegenstoß des Generalobersten v!on Lin sin­gen gegen den rechten Flügel der bei Kowel vdrge- drungenen russischen Heeresgruppe bedeutet einen Sieg von nicht geringem Umfange. Am 18. Juni hatte der Kampf schon heftig getobt. 'Tie Russen hatten sich mit schweren Verlusten zurückgezogen, wobei sie gegen ihre Gewohnheit, ihre Verwundeten und Toten teilweise auf dem Schlachtfelde zurückließen, während die deutschen Verluste dank der ausgezeichneten Führung ganz ge­ringfügig waren. Am Nachmittag des 19. wurde das Dorf Swidniki von Sachsen und Preußen gestürmt. Zunächst suchten nun die Russen am Bahndamm vor der Ortschaft, die den Kern einer Brückenkopfstellung auf dem Nordufer des Stochod bildet, Widerstand zu leisten, die deutsche Artillerie bedeckte aber die Stellung mit Granaten, was dann noch dem Maschinengewehrfeuer entging, wurde gefangen genommen. Unverzüglich wurde der Kamps in das Sumpfgebiet von Stary Mosor Und auf das südliche Stochoduser vorgetragen und die Eisen- üahnbrücke genommen. Bei dem Kampf um den Brüc­kenkopf von Ostrom hielt preußische Kavallerie, Von Infanterie verstärkt, den Ansturm der Russen aus und schlug sie schließlich mit schweren Verlusten zurück. Von Westen her stürmten deutsch-böhmische Regimenter Perehody, Rajmiasto und jagten die Russen auf Nie- mir zurück, wo zurzeit noch gekämpft wird. Deutsche Truppen eroberten, wie kurz schon berichtet, den stark ausgebauten und mit umfangreichen Feldwerken befestig­teil Stützpunkt Kisielin. Der Angriff wurde so wuch­tig ausgeführt, daß der russische Rückzug in Flucht misartete, dichtauf verfolgt von unseren Truppen, ob­gleich das sumpfige Gelände große Schwierigkeiten bie- tetl So sind seit dem Augenblick, wo der russische An­griff erstickte, von uns bereits 375 Geviertkilometer zw- rückerobert worden.

In Beßarabien belegen die russischen Verwundeten- Transporte sämtliche Eisenbahnlinien. Alle Gemein­den Unter der Front sind mit Verwundeten überfüllt.

Nach einem rumänischen Blatt ist der Großfürst Nikolai Nißolajewitsch aus dem Kaukasus an der Front in Wolhynien, wo die vorgenannten Kämpfe stattfanden,, eingetroffen und er hat vermutlich den nun ins Stockens geratenen Vormarsch selbst geleitet.

Daß die Räumung von Czernowiü von der öster­reichischen Heeresleitung schon lange in Reüuung genom­men worden war, beweist ein Bescheid bei Oberkom­mandos an den Rektor der dortigen Universität. Als dieser nämlich vor vielen Wochen um die Erlaubnis! einkam, die Vorlesungen wieder zu eröffnen, wurde die Genehmigung zwar erteilt, aber mit dem Vorbehalt, daß die Professoren einer etwa notwendig werdenden Räu­mung keine Schwierigkeiten entgegenstellen. Tie Pro­fessoren erklärten sich dann auch bereit, ohne Uwe Fa­milienangehörigen nach Czernowitz zu kommen.

S. S. S.

Man muß die Beobachtung machen, daß die wirt­schaftliche Lage des Reichs, die durch die englische Blok- kade eine schwierige geworden ist, im neutralen Ausland nicht immer das richtige Verständnis findet; daß es nicht gewürdigt wird, wenn Deutschland nur unter un- verhältnismäßigen Anstrengungen seine Handelsbeziehun­gen nach auswärts aufrecht erhalten kann. So sind in letzter Zeit aus der Schweiz, und zwar nicht etwa bloß aus der welschen Westschwciz Stimmen herüberge­klungen, die befremden mußten.

Deutschland liefert der Schweiz, trotz, der eigenen Blockade Waren, die es selbst hervorbringt und fabriziert: Kohle, Eisen, Stahl, Blei, Zink, Düngemittel, Kartoffeln, Soda, pharmazeutische Produkte, Teerfarben, Hceresbedars aller Art ((Kanonen, Munition, Flugzeuge, Scheinwerfer). Kohle, Eisen und eine große Anzahl che­mischer Erzeugnisse werden ohne Gegenlei­stung abgegeben. Das ist sehr zu beachten, da Deutschland, bei seinem Mangel an Rohstoffen, aus eine möglichst weitgehende Beanspruchung von Gegenleistungen angewiesen ist. Dje deutsche Kohle ist für die Schweiiz ein Lebenselement. Ueber 20000 deutsche Arbeiter sind nur für die Förderung der nach der Schweiz bestimmten Kohle tätig. Ueber 20000 wehrfähige Leute, die die deutsche Heeresverwaltung nicht leicht entbehren kann. Von der Gcgengruppe, dem Vierverband, bekommt die Schweiz in der Hauptsache Lebens- und Futtermittel, Metalle (mit Ausnahme von Eisen, Zink und Blei) und Baumwolle. Die Mächte der Entente sind nicht, wie Deutschland, vom überseei chen Ver chc abgespcrrt. Daß Deutschland sich, inf.lge der völkerrechtswidrigen BSk- kade andern Lebensnotwendigkeiten gegenübersieht als die Verbandsstaaten, wird ber der Beurteilung deutscher Ausfuhrbeschränkungen kaum jemals berücksichtigt.

Woher kommt das? Tie Vierverbandsstaaten, die bei der Versorgung der Schweiz das kleinere Opscr bringen und nur Waren dahin aussühreu, die sie nicht selbst erzeugen, für die sie also auch keine Arbeitskräfte den eigenen Bedürfnissen entziehen müssen, sie haben sich die größere Machtbefugnis gesichert. Sie haben dieSociete Suisse de Surveillance Economique" (Schweizerische Gesellschaft zur wirtschaftlichen Uebertva- chung) oder kurz S. S. S. geuaunt, gegründet, durch die sie eine scharfe Aussicht über die von ihnen der Schweiz Angeführten Waren, zugleich aber in noch höhe­rem Maße über die von der Schweiz nach Deutschland im Gegenseitigkeitsh-andel gesicherten Er .euguis'e au:üben. Ganz konnten sie die Ausfuhr nach Deutschland nicht unterbinden, da sie aus guten Gründen die Hauprbe- dürfnisje der Schweiz, Kohlen, Eisen, Eisensabri.ate, che­mische Erzeugnisse usw. weder liefern können noch wol­len. So haben sie geduldet, daß gewisse Erzeugnisse;, aber nur in ganz bestimmten, möglich g gering bemessenen Mengen von der Schweiz nach Deutschland ausgeführt werden dürfen, wie Schokolade, bestimmte Seidenwaren, Uhren, Stickereien, kondensierte Milch, Hutgchl.chte u, a.

Deutschland sah sich nun in der letzten Zeit in die Lage versetzt, die Ausfuhr von Soda nach der Schweiz etwas einzuschränken, was in den schweizerischen Blät­tern sehr übel vermerkt wurde. Niemand dachte daran, zu fragen, ob Deutschland uicha vielleicht selbst in Be­drängnis sei. Es hieß einfach:Wir sind aus die deut­sche Soda angewiesen, und wenn uns die Zufuhr be­schnitten oder gar gesperrt wird, so kann das nur ein Gewaltakt sein; denn Deutschland ist einfach verpflichtet.