erwidere ich diese mit herzlichen Grüßen und bedauere, nicht Lei der feierlichen Handlung zugegen gewesen zu sein. Wilhelm."
Schorndorf, 4. März. Auf die Anfrage wegen seiner Abstimmung über den Zentrumsantrag auf Aufhebung des Jesuitengesetzes hat der Reichstagsabgeordnete Guntzer geantwortet, daß er in der bei der Anfrage erwähnten Versammlung das Jesuitengesetz als Ausnahmegesetz allerdings mißbilligt habe, aber den Zeitpunkt der Aufhebung noch nicht als gekommen erachte, weil er davon die Aufrollung schwerer kirchlicher Kämpfe befürchten müsse, deshalb habe er sich bei der Abstimmung im Reichstag der Stimme ent ha^en.
Göppingen, 4. März. Gestern vormittag 10 Uhr wurde das zweijährige Töchterchen des Bauunternehmers Schurr in Faurndau in der Nähe der dortigen Schuhfabrik von dem Ulmer Schnellzug überfahren und sofort getötet. Es hatte mit anderen Kindern am Bahndamm gespielt, war die nicht allzu hohe Böschung hinaufgestiegen, kam in die Nähe des Bahngleises und wurde von dem dahersausenden Schnellzug erfaßt und unter die Räder gezogen.
Honau, 4. März. Wie seit einigen Jahren, so hatte auch dieses Jahr das Forstamt Lichtenstein einen Verkaufsund Versteigerungstermin der erbeuteten Pelzwaren in der „Post" in Kleinengstingen ausgeschrieben, wozu Pelzhändler von nah und fern zu erscheinen pflegen. Zu diesem Termine haben auch die Jäger der Umgebung Zutritt, um ihre Pelzwaren anzubieten. Da aber die Händler zu niedrige Preise, hauptsächlich für Fuchspelze — 14 -K — boten, wurde aus der Versteigerung nichts. Nur Edelmarderpelze gelten einen schönen Preis, bis zu 00 Ul pro Stück, und wurden losgeschlagen. (Um der hohen Preise willen wird diesen Tieren eifrig nachgestellt. Nur der äußerst schwierigen Jagd auf sie, sowie der Schlauheit und Behendigkeit dieser Tiere ist es zu danken, daß sie noch nicht vollständig ausgerottet sind.)
Hechingen, 4. März. 13 Ballen Trikotabfälle sind aus dem Fabrikgebäude der Trikotindustrie von Buggle u. Wick gestohlen worden. Als die Diebe den letzten Ballen wegschafften, wurden sie von der Polizei überrascht und festgestellt. Es sind der Lumpenhändler Kurz und ein bei der
Fabrik arbeitender Friedrich Krauß. Das Diebesgut wog etwa 50 Zentner und hatte einen Wert von rund 500 Ul.
Aus Welt und Zeit.
Helgoland, 5. März. Heute nacht ist das Torpedoboot 8 178 von einem unbekannten Schiffe gerammt worden und es ist gesunken. Die Zahl der Ertrunkenen ist noch unbekannt. — Eine spätere Meldung besagt: Von dem durch den Kreuzer Wrck angerannten Torpedoboot 8 178 wurden noch 15 Mann der Besatzung gerettet. 5l>—88 sind ertrunken.
Berlin, 5. März. Kleine Anfragen leiteten die heutige« Sitzung des Reichstags ein. Der Zentrumsführer Gröber beschwerte sich erneut über eine verschärfte Handhabung des Jesuitengesetzes in Württemberg. Die Beantwortung durch den Ministerialrat Caspar war kurz und lehnte im Aufträge des Reichskanzlers eine positive Antwort ab mit dem Hinweis auf den noch nicht erschöpften Instanzenweg des Einzelstaats Württemberg. Mit einem ironischen Lachen antwortete das Zentrum auf diesen Bescheid. Auf eine Anfrage von nationalliberaler Seite konnte Legationsrat Lehmann die erfreuliche Antwort erteilen, daß auf Grund eines Eingreifens der deutschen Regierung die Gewährung einer Ausbeutungskonzession an eine englische Firma von dem afrikanischen Freistaate Liberia versagt worden sei. Nachdem man hierauf ohne Aussprache den Notetat angenommen hatte, kam man zur Reichsmarine zurück. Nach der allgemeinen Aussprache der letzten Tage versenkte man sich heute in die Einzelfragen, und diese gaben wie immer und bei jedem Etat den Abgeordneten Gelegenheit zum Vortrag von Wünschen teils lokaler, teils politischer Natur. Die Arbeiter- Wünsche dominierten und die Arbeitersekretäre wechselten sich gegenseitig auf der Rednertribüne ab. Auf die christlichen Gewerkschaftsführer folgte der sozialdemokratische Arbeiterführer Legten, dessen Aeußerung, daß „jeder intelligente Arbeiter Sozialdemokrat sei", Widerspruch gleich bei zwei Zentrumsrednern hervorrief und zu eine längeren, mehr persönlichen Debatte Veranlassung gab. Doch befleißigte man sich einiger Kurze und eilte zur Schlußabstimmung. Man bewilligte glatt den ganzen Etat einschließlich der von der Budgetkommission beantragten Aenderungen und Resolutionen. Dabei stimmte das Haus auch dem Ersatzbau des
Kaiserschiffs „Hohenzollern" zu, woraus die blau-goldenen Marineuniformen den schiken und kleidsamen feldgrauen Tropenuniformen Platz machten und Staatssekretär v. Tirpitz hoch befriedigt über seine rasche und wohlgetane Arbeit seinen Sitz am Bundesratstisch dem Staatssekretär Dr. Solf vom Reichskolonialamt einräumen konnte. Der erste Redner, der Sozialdemokrat Henke, sprach ausführlich und nicht ohne Sachlichkeit über die Besiedelung unserer Kolonien mit Kleinbauern. Selbst aus dem Bericht des Gouverneurs für Deutsch-Ostafrika geht hervor, daß die Anlage von Kleinsiedelungen unrentabel sei und insbesondere an Arbeitermangel zugrunde gehe. Viel Heiterkeit erweckte der Redner ini Hause und besondes bei der Zentrumsfraktion, als er sein Eintreten für die schwarzen Arbeiter damit begründete, „daß ihm die schwarzen Brüder in Afrika lieber seien als die schwarzen Brüder in Deutschland".
Der Seniorenkonvent des Reichstages einigte sich heute vor Beginn der Plenarsitzung dahin, daß die Osterferien am Sonnabend, den 8. März, beginnen und bis 1. April einschließlich dauern. Präsident Kämpf teilte mit, daß der Reichskanzler ihm gegenüber die Hoffnung ausgesprochen habe, die neue Militärvorlage am 28. März dem Reichstage zugehen zu lassen. Die Vorlage soll am 7. April auf die Tagesordnung des Reichstages gesetzt werden. Ob gleichzeitig auch die Deckungsvorlage am 28. März an den Reichstag gelangt, ist kaum anzunehmen, doch hat der Reichskanzler sich darüber gegenüber dem Präsidenten noch nicht geäußert.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Lanäwilkchaltl. keMsverein.
Am nächsten Sonntag, den 9. März, nachmittags 3 Uhr, findet im Easthof zum Hirsch in Deckenpfronn eine Versammlung mit einem Vortrag des Herrn Landwirtschafts- insprktors Stroebele von Leonberg über „Feldbereinigung" statt, wozu jedermann freundlichst eingeladen ist.
Calw, den 4. März 1913.
Vereinsvorstand:
Regierungsrat Binder.
Amtliche und Privatanzeigen.
Kgl. Oberamt Calw.
VekpdlW«,»Smrbeilc«.
Für den Neubau des Bezirkskrankenhauses in Calw (Haupt- und Nebengebäude) sollen nachstehend aufgeführte Bauarbeiten im Submissionswege vergeben werden und zwar:
Terrazzoarbeiten mit ca. 1417
Wand u. Bodenbelag „ „ 10255 „
Anstricharbeiten „ „ 8990 „
Tapezierung „ „ 3725 „
Die hiezu erforderlichen Unterlaaen, Pläne, Kostenanschläge, Bedingungen rc. liegen vom 5. März an auf dem Baubüro für den Neubau des Bezirkskrankenhauses, Jnsel- gasse 215, bis zum Mittwoch, den 12. März 1813, abends 8 Uhr, in den üblichen Bürostunden zur Einsicht auf und wollen diesbezügliche Angebote in Prozenten der Ueberschlags- preise ausgedrückt, rechtzeitig und verschlossen, mit entsprechender Aufschrift versehen, ebendaselbst abgegeben werden.
Unternehmer, welche der Bauleitung nicht näher bekannt sind, haben ihren Angeboten Fähigkeits- und Vermögenszeugnisse neuesten Datums beizufügen.
Die Wahl unter den Bewerbern behält sich die Bauleitung vor.
Zuschlagssrist 10 Tage.
b. Mär, ISIS.
Die Bauleitung:
Reg.-Baumeister Rich. Dollinger,
Architekt.
Simmozheim O.-A. Calw.
bsligkolr-Verksiik
aus dem Gerechtigkeitswald am Mittwoch, den 12. März 1913» von vormittags 9 Uhr an:
365 Stück Rottannen mit 381 Fm.
126 Stück Forchen mit 168 Fm.
38 Stück Weißtannen mit 58 Fm. worunter viel schönes Bau- und Sägholz.
Zusammenkunft beim Hofgut Georgenau.
Aufnahmen können bei Waldmstr. Maier bestellt werden.
Gemeinderat.
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liefert in schöner Ausführung die Druckerei des Calwer
Tagblattes.
Gemeinde Calmbach.
MrAnstainlilhliz-Verkllus
auf dem Stock im schriftlichen Aufstreich.
Am Freitag» den 14. März 1913, vorm. 11 Uhr kommen auf dem Rathaus in Calmbach:
262 Forchen, geschätzt zu 410 Fm., auf dem Stock im schriftlichen Aufstreich zum Verkauf. Losverzeichnisse mit Bedingungen auf Verlangen unentgeltlich vom Schultheißenamt. Den 3. März 1913.
_Schultheißenamt : Hoernle.
BezirksoWaulmein CM.
Am Sonntag, den 9. März, vormittags präzis 10 Uhr findet eine Exkursion, geführt von Vereinssekretär Sch aal, statt. Besichtigung der Baumpflanzungen an der neuen Stuttgarterstraße und verschiedener Obstgüter in dortigem Gewand. Zusammenkunft am Adler.
Unsere Mitglieder und Freunde des Obstbaues sind hiezu freundlichst eingeladen.
Nachmittags präzis 2 Uhr findet in unserem Vereinsmusterobstgarten auf dem Brühl eine Demonstration an den verschiedenen Baumformen statt.
Nach der Demonstration wird im „Bad. Hof" die
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tbgehalten.
Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Kassenbericht, !. Anträge der Mitglieder, 4. Vortrag des Herrn Vereinsekretärs Schaal, über „Neuanlagen von Ostgärten, mit Ve- ücksichtigung der für unfern Bezirk passenden Obstsorten".
Unsere Mitglieder werden um zahlreiches Erscheinen löslichst gebeten.
Der Ausschuß.
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n 2 AK. « Aikkuvx 13. Aärr llauptKevinn AK. 40 000.—
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LuLnkokstrssse.
gesucht auf 1. April oder später.
Frau Bühner, _ Bahnhofstraße.
Unterzeichneter setzt zwei dreißig Wochen trächtige
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dem Berk. aus.
Michael Rentschler, Oberkollbach.
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lieieN rsrch unck in schöner Au;- Mrung äie Druckerei äs. 81.
Holzversteigerung des Forstamts Huchenfeld in Pforzheim am Diens»as. den 11. März d. 3s., vorm. 9 Ahr, im Gasthaus zum Waldhorn in Anterreichenbach aus Domänenwalddistr. III Reichenbacher Nagoldhalde, Abt. 35 Dennjächt» Klinge, Abt. 38 hint. Sim- merich. Abt. 40 hint. Scheiterberg: Scheitholz: 76 Ster buch. u. hainbuch., 106 Ster eich., 47 Ster Nadel: Prügelholz: 25 Ster buch., 66 Ster eich., 49 Ster hainbuch., 108 Ster Nadel und 10 Lose Schlagraum. — Forstwart Baier in Schellbronn zeigt das Holz auf Verlangen vor.
Frische
Schellfische,.Psd. ZKPf-. «lim , z« „
Seelachs . z» .
empfiehlt
Georg Pfeiffer, Badstraße.
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in nächster Nähe Pforzheims, geeignet für jeden Handwerker, da Werkstatt vorhanden, für 2800 Mk. unter günstigen Bedingungen zu verkaufen.
Näheres bei der Geschäftsstelle ds. Bl. zu erfragen.
Frische
Mt. Pf 35Ms
Bratfische
Pfd. 27 Pfg.
empfehlen
klmkiieMo.