wehrlosen neutralen Hafenstadt und die dauernde schwere Kränkung und Vergewaltigung eines neutralen Landes hinausgelangt. Das bunte Truppengemisch, das sich aufj griechischem Boden an gesiedelt hat, gab bisher keine merklichen Zeichen kriegerischen Betätigungsdranges.
Einen einzigen Fortschritt haben unsere Feinde zu verzeichnen. Mit starker zahlenmäßiger UeberlegenheiL haben die Russen unsere-türkischen Verbündeten inj Armenien angegriffen. In der Flanke von der See her durch russische Landungstruppen gefaßt, haben die Türken nach tapferer Gegenwehr dem Feinde Trape- zunt überlassen müssen. Einem weiteren Vordringen der Russen in Armenien haben sie indessen Einhalt gebieten können.
Eine reiche Entschädigung für diesen unleugbar empfindlichen Verlust haben die Osmanen in Mesopotamien erkämpft. Das seit rund fünf Monaten in Kut- el-Amara eingeschlossene Heer des Generals Towns- heird hat sich, da alle Entsatzversuche (auch nach einem Wechsel in der Person des Oberbefehlshabers der Entsatzarmee) fehlschlugen, am 29. den Belagerern ergeben müssen. Verzeichnen wir noch ein siegreiches Gefecht östlich des Suezkanals vom 23. April, bei dem die Türken englischer Kavallerie starke Verluste zufügten, so ist feWustellen, daß die Lage unserer türkischen Verbündeten, im ganzen genommen, einen entscheidenden Aufschwung genommen hat.
Erfolge der Unterseebote im Monat April.
WTB. Berlin, 14. Mai. (Amtlich.) Unterseebotserfolge im Monat April 191.6 sind: 96 feindliche Handelsschiffe mit rund 225 000 Bruttoregistertonnen durch deutsche und österreichisch-ungarische Unterseebote versenkt oder durch Minen verloren gegangen.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Paris» 13. Mai. Amtlicher Bericht vom Freitag mittag: Am linken Ufer der Maas lebhafte Artillerietätigkeit im Abschnitt des Waides von Avocourt. Am Toten Mann versuchten die Deutschen vergeblich unsere Truppen in der Nacht aus den von uns am 10. Mai eroberten Westhängen zu vertreiben. Zwei auseinanderfolgende Angriffe wurden durch unser Feuer zurückgewiesen. Am rechten Ufer Beschießung in der Gegend von Douaumont und Baux.
Abends: Aus dem linken Ufer der Maas erweiterten wir unsere Stellungen südlich u::d östlich von Haucourt beträchtlich. Ziemlich lebhafte Beschießung in der Gegend des Toten Mannes und bei Lumieres. Aus dem rechten Ufer lebhafte Beschießung unserer ersten und zweiten Linien zwischen dem Walde von Hauüromont und Baux. Ein deutscher Angriff gegen unsere Gräben südlich und östlich von Fort Douaumont wurde vollständig zurückgeschlagen. Auf der übrigen Front Artilleriekämpfe, die besonders lebhaft waren in der Champagne und in den Vogesen.
Belgischer Bericht: Nach heftiger Beschießung unserer Arbeiten in ber Umgebung von Dixmuiden versuchten deutsche Abteilungen zweimal ein Grabenstück am Ufer der Her zu besetzen. Sie wurden beidcmale zurückgewiesen. Belgische Artillerie richtete zusammengesatz.es Feuer aus Dkrinuiden und auf Bertcidigungswcrke der Deutsche» nördlich der Stadt. Die feindlichen Werke wurden zerstört.
Der englische Tagesbericht.
WTB. London, 12. Mai. Amtlicher Bericht von gestern: Nach heftiger Beschießung gelang es dem Feind gestern'abend, 500 Porös unserer vordersten Schützengräben nordöstlich Verwestes zu nehmen. Wir eroberten in der Nacht durch einen Gegenangriff einen Teil zurück. Heute kam es in dieser Gegend zu keinem weiteren Insanterieg-secht, doch herrschte beträchtliche Tätigkeit der Artillerie. Wir beschossen die feindlichen Stellungen gegenüber von Tmnchy.
Auf dunkle« Pfaden.
Roman von A. H o t n e r-G r e fe.
(Fortsetzung.) (Naaüdruck verboten.)
uno immer oeuiucyer fuyire Haomar von Wervach den tiefen Zwiespalt, welchen diese beiden so entgegengesetzt veranlagten Frauen in sein Leben hineintrugen. Er liebte sie beide. Sie aber wendeten sich schroff voneinander ab.
Hadmar hatte das Fenster weit geöffnet. Weich strömte die Maienluft herein in das Gemach und brachte eine Fülle von schwerem Blütenduft mit sich. Der Park lag nn ungewissen Lichte des schon untergehenden Mondes Mll und ruhig da. Leise plätscherte der Springbrunnen, die alten Baume rauschten. Von der Straße, welche sich wie ein lichtes Band zwischen den Waldbergen hindurch- -og, klang nicht das leiseste Geräusch herein in die Stille.
Und doch schien es Hadmar, als ob dort, im tiefsten Schatten, sich eine gebückte Gestalt schleichend fortbewege. Unwillkürlich dachte er zurück cm jene Nacht, wo er seine Mutter vergeblich in ihrem Schlafzimmer gejuckt hatte.
Aber Frau Otta war fern im Süden. Und diese Straß« führte nicht nach dem alten Werbachschen Iagd- smuie, sondern direkt »ach der ehemaligen Försterei des Grafen Steinberg.
Wke diese Gedanken durchkreuzten Hadmars Kopf, «ährend er schon, ohne recht klar zu überlegen, was er eigentlich tat, nach seinem Radmantel und de« «eichen Hvst griff. Sehr leise »erließ er das Zimmer, ging über die Stieg« hinab und stand einige Minuten spät« selbst unten auf der Straße. Tr hatte das klein« Mauertürchen geöffnet und drückte es, sorgsam jedes Geräusch vermeidend, wieder hinter sich zu. Dann schritt er behutsam lmeiter, so rasch als es ihm möglich war.
Nichtig — dort, sine ziemliche Strecke »or ihm bewegte ftch «irWch eine gebückte menschlich« Gestalt. Manchmal «rschwand sie gänzlich zwischen den im Winde sich bewegenden Gebüschen. Aber immer wieder kam sie von neuem ^ zu« Vorschein, wenn auch oft erst nach einer Weite. Had» war Mnnii di» Lmr«« d« »eüalt nickt reckt anterickei-
Die Lage im Dsten.
WTB. Wien, 13. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 13. Mai 1916:
Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz : Unverändert.
Der russische Tagesbericht«
WTB. Petersburg, 13. Mat. Amtlicher Bericht vom 12. Mai 1916. Westfront: Am 10. Mai abends griffen die Deutschen nach heftigem Artil.erieseuer in einem Unterabschnitt der Gegend von Zakobstadt nördlich des Bahnhofes von Sel- burg an. Sie hatten keinen Erfolg und nahmen in der Nacht zum 11. Mai nach heftiger Beschießung der genannten Gegend ihre Angrifistätigkcil wieder auf. Am Ausgang des durch feindliche Artillerie zerstörten Dorfes Eputtl (3 Kilometer südöstlich Augustinhos) dauert der Kampf an. Südwestlich des Meddum-Sees griffen die Deutschen gleichzeitig an, aber ohne jeden Erfolg. An mehrere» andere» Abschnitten der Gegend Za- kobstadt und Dünadurg lebhafte Tätigkeit der feindlichen Artillerie. Nördlich Zi i» nordö'f.lch des Bahnhofes Barauo- witschi (32 Kilometer) beschoß die deutsche Artillerie die Gegend Meierei Oschtaschina, Dorf Bojari, nördlich Zürn (35 Kilometer). Unsere Artillerie zerstreute an mehreren Orten feindliche Arbeiter, die mit der Befestigung von Stellungen beschäftigt waren. Zn der Gegend östlich Kolki und bei Nowo Aleksiniec wiesen wir feindliche Annäherungsversuche an unsere Gräben zu- rück. — Kaukasus: In der Gegend von Aschkala gingen unsere Truppen ein wenig nach Westen vor. Zn der Richtung Bagdad in Mesopotamien schlugen wir einen türkischen Angriffsversuch zurück. Zn der Gegend der Stadt Kcisr Schirm erbeuteten wir vom Feind eine Kanone österreichischen Modells und Artillericmunitionsvorrate.
Der Krieg mit Italien.
WTB. Wien, 13. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 13. Mai 1916:
Italienischer Kriegsschauplatz: Am Nordhang des Monte San Michele wiesen unsere Truppen mehrere Angriffe ab. Die Italiener erlitten schwere Verluste. ' Sonst keine besonderen Ereignisse.
Neues vom Tage.
Die Zensur im Reichstag.
WTB. Berlin, 13. Mai. Vom Hanptausschuß wurde folgende gemeinsame Entschließung angenommen: „Ten Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dafür zu sorgen, daß das Vereins-- und Versammlungsrecht und die Pressefreiheit nur soweit eingeschränkt werden, als dies im Interesse siegreicher Kriegführung unbedingt geboten ist, daß eine gleichmäßige Handhabung der Zensur sichergestellt wird und daß, wo von Zivilbehörden auf die Handhabung der Zensur ein Einfluß ausgeübt wird, die zuständigen Behörden und Beamten kraft der ihnen obliegenden Verantwortung die getroffenen Maßnahmen nach Maßgabe der behördlichen Mitwirkung vertreten." — Ferner wurde angenommen die Zentrumsresolution: „Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, alsbald die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, duüH die 1. die Verhängung der Schutzhaft auf das aus rein militärischen Gründen absolut gebotene Maß beschränkt wird, 2. bei Verhängung der Schutzhaft dem Verhafteten ein Rechtsschutz gewährt wird." Schließlich wurde angenommen die fortschrittlich--nationalliberale Entschließung: „Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen/ dem Reichstage bei Beginn des nächsten Ditzungsabschnit- tes einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die auch während des Krieges unentbehrlichen Sicherheiten hinsichtlich der Eingriffe der Militärgewalt in das bürgerliche Leben geschaffen werden und die Verantwortlichkeit für diese Maßnahme geregelt wird." Eine baldige und! gründliche Aenderung in der Handhabung der Presse-
d«r. Er sah nur, daß es ein Mann war, welcher da vor ihm hinlief in einer sonderbaren Eile, bei der er doch niemals die Vorsicht außer acht ließ. Freilich, auf die Länge der Zeit würde er, der Genesende, noch immer Geschwächte, j kaum diese Verfolgung aushalten können. Er mußte schon ' jetzt dann und wann stillstehen und nach Atem ringen.
Aber aufgeben wollte er das Spiel trotzdem nicht! Denn daß dieser Mann allen Grund hatte, sich vor nach- sinsihende» Blicke» zu verberge«, das war klar. Und Hadmar von Werbach war fest entschlossen, keine neuen Umtriebe auf seinem eigenen Grund und Boden zu dulden.
Mit Aufbietung aller seiner Kräfte schritt er weiter. Jetzt hatte er die dunkle Gestalt vollständig aus den Auge» verloren. Halte sie vielleicht den Seitenpfad dort eingeschlagen, welcher direkt nach dem Steinbergschev Forsthaufe sthrte?
Hadmar zögerte unentschlossen einige Minuten. Aber « meinte, des Mannes Schritte müßten i» der vollkommenen Stille, welche nun herrschte, auf der hartgewalzten Straße doch einen Widerhall wachrufeu. Man vernahm aber auch nicht das allergeringste Geräusch. Folglich war es sehr wahrscheinlich, daß der Schleicher da vorn den moosüberwachsenen Nebensteig gewählt hatte.
Hadmar kannte auch diesen Nebensteig ganz gut. Er führte genau bis an den rückwärtigen Gartenzaun des Forsthauses. Aber Hadmar wußte auch durch seinen Stiefvater, daß dieses Haus nun vollständig leer stand. Die Försterswitwe und ihre Magd hatten ein anderes Logis angewiesen erhalten, und Steinberg selbst hatte hier sämtliche Eingänge abgeschloffen und erklärt, das Haus sei zu alt und unbequem, um noch weiterhin benutzt zu werden.
Während Hadmar selbst geräuschlos den schmalen Weg durch das Buschwerk verfolgte, fiel ihm da auch ein Widerspruch sonderbar auf. Dieses Haus war ja erst seit kurzem frisch hergerichtet worden.
Unbequem hatte Steinbach es anch früher niemals gefunden, sonst hätte er schwerlich hierher so häufig seine hochgestellten Iagdgäste geladen. Ueberdies lag die Försterei mitten im herrlichsten Jagdrevier, und ringsum besaß Steinberg keinen solchen Posten mehr. Sonderbar! Da deckte sich irgend etwas nicht recht.
Hadmar war, in tiefes Nachdenken versunken, stehen- «blieben. Eine« Moment lang vergaß er sogar di«
Zensur, die namentlich in Prenßen streng auSgeübt'wird, wäre lebhaft zu begrüßen.
Das KapitalaSsindungsgcfetz.
Berlin, 13. Mai. Ter Hauptausschuh erledigte heute das Kapitalabfindungsgesetz für Kriegsteilnehmer mit einigen Aenderungen. Die Wohltaten der Kapitalabfindung sollen in geeigneten Fällen auch Offizieren oder den Witwen gefallener Offiziere zugute kommen. Weiter wird ein Gesetzentwurf verlangt, zur Einführung der Kapitalabfindung für die Witwen von gefallenen Kriegsteilnehmern, die eine weitere Ehe ein- gehen, bis zum Inkrafttreten des Gesetzes den Witwen eine Abfindung in Höhe des dreifachen Betrages der Witwenrente zu gewähren, ferner ein Gesetzentwurf noch für diese Tagung, in dem zur Förderung der Ansiedelung Kriegsteilnehmer und ihre Hinterbliebenen von der Reichsstempelabgabe bei Grundstückübertragun- aen befreit werden und endlich wird die Regierung ersucht, Schritte zu tun, damit in allen Bundesstaaten Vorkehrungen getroffen werden, um die Ansiedelung von Kriegsteilnehmern und besonders von Kriegsbeschädigten und Kriegswitwen zu erleichtern.
Das böse Gewissen.
Berlin, 13. Mai. Die deutsche Heeresleitung hat vor längerer Zeit angeordnet, daß im besetzten Frankreich nur solche französische Kriegsgefangene verbleiben dürfen, die wegen der Schwere ihrer Wunden nicht transportfähig sind. Mle übrigen französischen Gefangenen' sind-in Lager im Innern Deutschlands übergeführt. Die wenigen im besetzten Frankreich befindlichen kriegsge- fangenen Franzosen genießen die gleichen postalischen) Rechte wie die Gefangenen in Deutschland. Ihre Namew werden der französischen Regierung mit denen der anderen Kriegsgefangenen ohne Verzögerung mitgeteilt. Trotzdem will in Frankreich der Glaube nicht verschwinden, daß viele Tausende gefangener Franzosen im besetzten Frankreich verborgen gehalten würden. Die französische Presse geht sogar so weit, Gegenmaßregeln von der Regierung zu fordern. Me Schuld an der Verbreitung dieses Wahnes, der tausende von Familien immer wieder mit grundlosen Hoffnungen erfüllt, trägt allein dis französische Regierung. Sie weiß sehr wohl, daß die angeblich im besetzten Frankreich geheim zurückgehaltenen: Franzosen ohne Ausnahme tot sind. Trotzdem läßt sie durch ihre Auskunftsstellen, ja selbst durch diplomatische! Vertreter im neutralen Ausland immer wieder die Lügv verbreiten, daß im besetzten Gebiet geheime Lager krie>D» gefcmaener Franzosen wären, mit denen jeder Verkehr untersagt sei. Die Absicht dieses Vorgehens ist klar« Da in Frankreich keine Verlustlisten veröffentlicht werden, ist die Bevölkerung über die ungeheuren Verlustziffern im Unklaren und die Regierung sucht ihr dis Wahrheit so lange als möglich zu verbergen. Das Gewissen der französischen Machthaber scheut selbst davor! nicht zurück, tausende von Familien den Seelenqualertz einer Ungewißheit auszuliefern, der gegenüber die Gewißheit des Verlustes eine Erlösung bedeuten würde.
München, 13. Mai. Me bayerischen Generalkommandos haben, um für die Erntearbeiter genügend Bier- zur Verfügung zu haben, die Ausschankzeiten in allen? Bierabgabestellen, sowohl Wochentag, wie an Sonn-» und Feiertagen, auf gewisse Stunden beschränk.
Augsburg, 13. Mai. Nach der „Augsburger zeitung" hat der apostolische Nuntius Kardinal Früh- wirth in München an die Erzbischöfe und Bischöfe Bayerns! heute eine Kundgebung erlassen, wonach Papst Benedikt der Bitte des Königs Ludwig III. von Bayern entsprechend durch ein Dekret der Ritenkongration die. Jungfrau Maria
seltsame Gestalt, welcher er gefolgt war. Er fühlte es deutlich: auch hier lagen den Handlungen seiner nächsten Umgebung wieder Gründe unter, welche er nicht zu durchschauen vermochte, auch hier gab es Rätsel.
Tief aufseurzend richtete er sich empor und schritt weiter. Da — schon in Sehweite — lies das Staket dahin, welches den Garten nach dieser Seite hin abschloß. Der schmale Weg, der bis dorthin führte, schien vollständig leer. Hadmar ging bis dicht an den Zaun heran. Drinnen im Garten blühten unzählige Sommerblumen in wilder Ueppig- keit; uralte Iasminbüsche, übersät mit leuchtendweißen Blumenbüscheln, wiegten ihre Zweige im lauen Nachtwind. Ganze Wolken schwerer Düfte durchzogen die Luft.
Dicht neben Hadmar stand eine einfache Holzbank. Der junge Mann war müde und ließ sich darauf nieder.
Der Mann, den er so eifrig verfolgt hatte, schien total verschwunden. Vielleicht war er untergetaucht in irgendeinem der vielen anderen Waldwege ! Wahrscheinlich war's wieder einer, der wildern ging! In letzter Zeit mehrten sich ja, wie Axmann berichtete, die siechen Wilddiebstähle wieder bedeutend.
Hadmar wäre noch vor kurzem in hellste Empörung geraten bei solchen Berichten über Jagdfrevel. Heute erschien ihm die Sache kaum mehr von großer Bedeutung. Was lag ihm jetzt an einem Stück Wild mehr oder weniger ? Er fühlte es deutlich, daß er den größten Kämpfen und Entscheidungen entgegenging, welche das Leben für den Menschen, überhaupt mit sich bringt. —
Unwillkürlich versank Hadmar in ein tiefes Nachsinnen; er vergaß den Ort, w» er sich befand, und die Zeit. Wie lange er so gesessen, das Hütte er späterhin nie mehr anzugeben vermocht. Plötzlich fuhr er erschrocken empor. Ein starker Brandgeruch mischte sich in di« Sommerdüfte. Verwirrt blickte er um sich. Aber im nächsten Augenblick war er schon auf den Füßen.
Unweit von ihm lag, weithingestreckt, mitte« i« den Garten eingebaut, die große Holzscheune. Und an dieser, deren dunkles Gebälk sich deutlich abhob gegen den klaren Himmel, liefen einzelne feurige Punkte empor, einten sich zu lustigen kleinen Flammen, knisterten ans und schlugen schon eine Minute später in feuriger Lohe hoch empor zum nächtlichen Firmament.
Fortsetzung folgt.