Versorgung der Stadt Reutlingen wurde nicht gestattet und die Anfuhr unterblieb. Die Wirkung ist nun die, daß wir zurzeit keine billigen Eier haben, dafür aber W 24 und 25 Pfennig von der Zi.E.G. kaufen können, das macht bei 1000 Kisten eine Mehrausgabe von 50 bis 60000 Mk. Dabei muß noch ernstlich bezweifelt Verden, ob jene Eier überhaupt nach Deutschland hereinkommen, ob also nicht die Sache so liegt, daß dies« Mengen gänzlich für die Ernährung der deutschen V-, völkenmg verloren gehen.
Vermischtes»
ZepPelintrachttn. Was ist das? Die neueste Mode in Daris. Es sind manteiartige Kostüme, mit denen bekleidet man sich zu Bette legt, um ohne weitere Toilettenbedürfnisse da» voneilen zu können, wenn in nachtschlafender Zeit Zeppeline Kommen.
Eine Erinnerung. Nachdem die englischen und französischen Angriffe in den Wintermonaten 1914—15 im Westen fehlge- fchlagen waren, wurde im Mat 1915 ein neuer Durchbruchsversuch der deutschen Front im Artois auf der Linie Arras-Lille, da wo die deutschen Stellungen scharf nach Norden abbiegen, geplant, um der östlich davon gelegenen Front in den Rücken zu kommen. Am 9. Mai setzten die feindlichen Kolonnen nach starker Artillerievorbereitung zum Angriff ein. Die Engländer am La Bassec-Kanal isFleu.Zaix, Richebourg), dir Franzosen zu beiden Seiten der Höhe Notre Dame de Lorette bis nach St. Laurent, unmittelbar nördlich von Arras. Aber so kräftig auch der Stotz angesetzt war, unsere eherne Mauer warf ihn zurück. Nur unmittelbar nördlich Arras gelang es ihnen, in unsere Linien einzudrtngeu. Das Dorf Larency und Ablaln muhten von uns geräumt werden. Später fetzte sich der Feind auch »och in Neuville und in der Gegend von Souchez und auf dem Westteii der Lorettohöhe fest. Das kostete uns schmerzliche Verluste, aber es erschütterte unsere Front nicht. Bereits am 13. Mai war ein Erlahmen der feindlichen Anstrengungen fest- zustellen, die Kämpfe lösten sich in Teilangriffe auf. Erst am 25. Mai meldete unser Heeresbericht wieder feindliche Durch- bruchsversuche, bei denen aber die Engländer nicht mehr mittaten. Auch die schweren Kämpfe bei Neuville am 30. und 31. Mai belasteten allein die Franzosen. Erst am 15. Funi — es war die Zeit zwischen der Einnahme von Przemysi und der von Lemberg — rafften sich die Briten noch einmal zu größeren Anstrengungen auf; sie trieben vier Divisionen nördlich des Kanals von La Bassee vor; aber ihre Angriffe wurden restlos abgewiesen. Dre Franzosen versuchten in den gleichen Tagen durch einen breit angelegten Angrift auf der Front Lievin—Arras ebenfalls vergebens ihr Glück. Am 18. Juni, am Tage von Belle Alliance, war auch dieser Durchbruchsversuch gescheitert. In zähen Gegenangriffen entrissen wir sogar dem Feind die von ihm genommenen Geländestücke, soweit sie für die Sicherung unserer Front nötig schienen. Der Feind hatte rund 80 000 Mann nutzlos geopfert.
Kriegsfirrsorge. Ein Fabrikbesitzer in Schwaben (Oberbayern) hat rund 100 Tagwerk smehr als 33 Hektar) Acker- und Wiesenland zur Ansiegelung von Kriegsbeschädigten zur Verfügung gesteift.
Aberglauben. Fn Paris, der Lichtstadt, hat die Zahl der Kartenschlägerinnen, Hellseherinnen und anderer Wahrsagerinnen seit dem Kriege trotz gerichtlicher Verfolgungen so zugenommen, daß die Polizeipräfektur die strengsten Maßnahmen ge- gen sie ergreifen mutz.
Handel und Verkehr.
* Calw, 11. Mai. Auf dem gestern stattgefundenen Vieh- und Schweinemarkt waren zugeführt: 204 Stück Rindvieh und zwar: 3 Fairen, 24 Ochsen, 60 Stiere, 56 Kühe, 57 Stück Jungvieh und 4 Kälber, 55 Stück Läufer, 159 Stück Milchschweine. Der Handel war auf beiden Märkten lebhaft. Es wurden verkauft: 2 Farren zum Preis von 800—1040 Mk., 10 Paar Ochsen, das Paar zu 2800—3300 Mk, 40 Stiere das Paar zu 1400—2300 Mk., 29 Kühe pro Stück 700—1150 Mk.. 32 Stück Jungvieh, das Stück von 710—808 Mk., 4 Kälber pro Stück 140—225 Mk. Auf dem Schweinemarkt wurde alles umgesetzt; es wurde bezahlt für 1 Paar Läufer 170—250 Mk. für 1 Paar Milchschweine 96—150 Mk.
' Nagold, 10. Mai. Bei dem städt. Stammholzverkauf am 8. d. Mts. wurden 35°/o über die Forsttaxe erzielt. Die Menge des zum Verkauf gekommenen ficht., tann. und forch. Holzes betrug 1581,66 Fm., der Gesamterlös hiefür Mark 43947.04.
Letzte Nachrichten.
Die amerikanische Note
wird nunmehr nach der in Berlin vorliegenden amtlichen Fassung durch das Wölfische Büro verbreitet. Abgesehen von einigen stilistischen Unterschieden, entspricht die amtliche Fassung genau dem Sinne der von Reuter verbreiteten und am Mittwoch mitgeteilten Note.
WTB. Berlin, 12. Mai. Die von Reuter verbreitete Erklärung des Staatssekretärs Lanstng lautet nach einem Funkspruch des Vertreters des WTB. folgendermaßen: Der größere Teil der deutschen Antwort ist Angelegenheiten gewidmet, welche die amerikanische Regierung mit der deutschen Regierung nicht erörtern kann. Die einzigen Rechtsfragen, welche mit der deutschen Regierung erörtert werden können, sind diejenigen, die sich aus ihrer Handlungsweise oder aus unserer eigenen ergeben, und in keinem Fall jene Fragen, welche den Gegenstand diplomatischer Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und irgend einem anderen Lande bilden. Der Kernpunkt der Antwort ist, daß Deutschland unseren Vorstellungen hinsichtlich der Rechte der Kauffahrteischiffe und Nichtkämpfer auf hoher See nachgegeben und sich verpflichtet hat, die anerkannten Bestimmungen des Völkerrechts, durch welche der Seekrieg in Bezug auf den Gebrauch der Unterseeboote gegen Kauffahrteischiffe geregelt wird, zu beobachten. Solange Deutschland diese veränderte Politik befolgt, haben wir keinen Grund zu Streitigkeiten mit Deutschland aber diesen Gegenstand, obgleich die Verluste im Zusammenhang mit der Verletzung amerikanischer Rechte durch deutsche Unrerseebootskommandanten unter Anwendung der früheren Politik noch geregelt werd n müssen. Hingegen können unsere Differenzen mit Großbritannien nicht den Gegen
stand von Erörterungen mit Deutschland bilden. Es soll festgestellt werden, daß in unseren Verhandlungen mit der britischen Regierung wir so handeln, wie wir unzweifelhaft angesichts der klaren Vertragspflichten mit dieser Regierung zu handeln verpflichtet sind. Wir haben Vertragsverpstich- tungen bezüglich der Art und Weise, in welcher die zwischen beiden Regierungen bestehenden Streitigkeiten zu behandeln sind.
Budapest, 12. Mai. ,Az Eft* veröffentlicht ein Telegramm aus Granada, wonach in Lissabon ein Ausstaud aus- gebrochen ist und das Arsenal in Flammen stehen soll. Ein Teil der Truppen beteilige sich an der Revolte.
WTB. Christiania, 11. Mai. (Norm. Tel. Bur.) Sechs Mau« vo« der Besatzung des Luftschiffes „L. 20* sind sreigegeve» worden. Wegen Fehlens besonderer völkerrechtlicher Bestimmungen für Luftschiffe haben die norwegischen Behörden es als ihre Pflicht betrachtet, den Regeln für die Schiffbrüchigen von Kriegsschiffen kriegführender Staaten zu folgen.
WTB. Köln a.RH., 12. Mai. Die „Kölnische Zeitung* meldet aus Washington vom 10. Mai: Man glaubt hier allgemein, daß Deutschland die letzte Note Wilsons nicht mehr beantworten wird. Die Anhänger des Verbands sind enttäuscht darüber, daß die Krise vorüber ist und zeigen durch ihre Haltung an. daß sie für Wilson nichts mehr übrig haben. Die allgemeine Aufmerksamkeit richtet sich jetzt nach Mexiko, wo eine amerikanische Einmischung für unvermeidlich gehalten wird.
WTB. Kopeuhage», 11. Mai. Folgende Mitteilung des Preffebureaus wird von Petersburgern Blättern vom 5. Mai gebracht: Die griechische Regierung hat bisher der Durchfuhr der serbischen Truppen durch Griechenland ihre Zustimmung nickt erteilt. Die griechische Regierung begründet ihre Weigerung mit der Befürchtung, vor der Einschleppung von Seuchen und damit, daß der Transport der Truppen auf der schmalspurigen Eisinbahn Patras-Larissa allzuviel Zeit beanspruchen würde. Es ist jedoch klar, daß der Hauptgrund der griechischen Regierung die Furcht vor Deutschland ist. Die Alliierte« haben beschlösse«, Griechenland zur Erfüllung seiner Forderung zn zwingen. Die energische Haftung der Alliierten in dieser Frage entspricht dem Wunsch, die Däne Griechenlands endgiltig klarzulegen. Die Gesandten der Allierten haben Weisung erhalten, im Einverständnis mit dem Stabe der Truppen der Alliierten in Griechenland vorzugehen.
WTB. Berlin, 12. Mai. Verschiedene Morgenblätter lassen sich aus Athen melden, daß unter dem Vorsitz des Königs ein Kronrat abgehalten wurde, an dem auch der Generalstabschef teilnahm. Nach dem Kronrat habe der Ministerpräsident eine einstündige Besprechung mit dem rumänischen Gesandten gehabt.
Für die Schrisüettuug verantwortlich: Ludwig Lau!.
Druck und Verlag der W. Riekcr'schen Archdr >.7ere!, Ntenstetg.
Das nördliche «nd östliche Kampfgebiet «m Verdun.
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l Wir' geben mit vorstehender Karte eine übersichtliche ville, Eix, Damloup und Vaux. Von Baux aus biegt lpmien läßt. In diesem Viereck sind die schwersten Käinpfe ! Darstellung der Gebiete, in denen gegenwärtig die Haupt- die Linie stark westlich ab und zieht südlich Douaumvnt ausgefochten worden. Wie aber aus der Karte erficht-
j «impft Unr Verdun sich abspielen. Die Cotes Lorraines zum Maasbog«! in der Richtung gegen CumrereS, von lrch ist, sind die deutschen Linien mit der teilweise!! Be-
^ Vcheben sich als bewaldeter Höhenrücken westlich der S'tra- wo sie über den „Toten Mann" und den eroberten Nord- frtzung der Höhe 304 und deren Einschließung int Nov- siße, die von Chatillon nach Ornes führt; die in der Hang rer Höhe 304 südwestlich hinstreichend bis zum dvi und Westen schon »ahe an die Straße EsncL—Verüun
Ebene sich hinziehende Straße kann bis zur Höhe von Wald von Avocourt reicht und da noch einen geringen herangeüomnien.
' Vaux ungefähr als die Scheidelmie beider Fronten be- Rest der einst vielgenannte» Sackstellung der Franzo-
bmchtet werden mit den Hauptkampfespunkten Moulam« sen (Avocourt, Malanmurt, Bethincvurt, Cumieres) er
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