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RkLaktlou «.Verlag lnMtenrtelg.
Schwarzwälder Tageszeitung/für die Gberamtsbezirke Nagold, Zreudenstadt u. Lalw»
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AnSgabe in Altessteig-Stadt.
Dienstag» den 14. Mürz
Amtsblatt ftzr Pfalzgrafenmeiler.
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Der deutsche Tagesbericht.
WTB. Große- Hauptquartier, 13. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Bei günstigen Beobachtungsverhältnissen war die Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien aus einem großen Teil der Front sehr lebhaft und hielt sich beiderseits der Maas und bis zur Mosel hin auf größerer Heftigkeit.
Außer Patrouillengefechten an der Somme und dem Scheitern eines kleinen französischen Angriffs im Priesterwald sind keine Ereignisse zu berichten.
Neben ausgiebiger Aufklärungstäügkeit griffen unsere Flieger feindliche Bahnanlagen und Unterkunftsorte, besonders an der Eisenbahn Clermont-Verdun, erfolgreich an. Es wurden drei feindliche Flugzeuge vernichtet. Zwei in der Champagne und eines im Maasgebiet.
Oestlicher und Ballaulriegsschauplatz: Die Lage ist im allgemeinen unverändert.
Oberste Heeresleitung.
* *
Das französische Wetterglas ist abermals gefallen. Noch in voriger Woche verbreiteten die Nachrichten- bnreaus der feindlichen Mächte, das ganze russische Heer verfolge mit Spannung den siegreichen Kampf des verbündeten Frankreich bei Verdun, um — so war zwischen den Zeilen zu lesen — sogleich den russischen Generalangriff einsetzen zu lassen, sobald die Deutschen vor Verdun vernichtet seien. Die russische „Spannung" Hot inzwischen einer tiefen Niedergeschlagenheit Platz r«' macht, nachdem man im Osten wohl Kenntnis von der wahren Sachlage erhalten hat. Go wird über Kopenhagen gemeldet, daß die russischen Militärkritiker ihre Besorgnisse nicht mehr verhehlen, daß sich bei Verdun ein Schlag vorbereitete, der auf die Widerstandskraft und den Mut Frankreichs von zermürbendem Einfluß sein werde. Dieselbe Angriffsart, die die Deutschen vor Verdun anwenden, habe den Fall von Antwerpen, Przemysl, No- wo-Georgiewsk und Kowno nach sich gezogen. Durch große englische und russische Angriffe könnte man vielleicht die Franzosen zu entlasten versucht sein, doch würden das am Ende doch nicht die geeigneten Mittel sein, die Angriffe könnten auch nicht mit hinreichender Kraft unternommen werden, da sowohl Rußland als die anderen Verbündeten jetzt vollauf in Anspruch genommen seien, st. h. keiner will sich für das bedrängte Frankreich die Finger verbrennen. Ueberhaupt scheint in Rußs- land die Begeisterung für den Krieg ganz geschwunden zu sein. Nach einer Meldung von anderer Seite wollen dis Russen noch einmal einen großen Angriff wagen und dann — hier bricht die Meldung ab. Man wird .sie wohl dahin ergänzen dürfen: wenn dieser letzte Angriff mißlingt, dann ist Schluß.
Angeblich will Italien durch einen Angriff gegen die österreichische Front den Franzosen Luft verschaffen, ohne daß man ernsehen könnte, wie dies geschels-li soll. Bis jetzt hat jedenfalls das berühmte schlechte Wetter der guten Absicht hinderlich entgegengestanden.
Der amtliche deutsche Bericht bringt nicht viel Neues; abgesehen von den üblichen Artilleriekämpfen im Westen ist Mchts von Bedeutung vorgefallen.
Großadmiral v. Tirpitz erkrankt.
WTB. Berlin, 13. März. (Nichtamtl.) Wie wir hören, ist der Staatssekretär des Reichsmarineamts, Gr 0 ßad mi- ral v. Tirpitz seit einigen Tagen erkrankt. Die Geschäfte werden von dem dienstältesten Offizier geführt.
Französische Sorgen.
Durch die deutsche Besitzung eines Te'lk von Frankreich und durch bin Umstand, daß ein weiterer, nicht unerheblicher Teil, der sich immer vergrößert, al? Kriegsgebiet jeder wirtschaftlichen Ausnutzung entzogen ist, ist die für Ernährungszwecke zu b bauende Fläche um mehr als 736 000 Hektar verringert we-rd ii während Deutschland umgekehrt einen s hr bedeutenden Zuwachs an Saatland zu verzeichnen hat, das bekannt.ich veil unseren wak- seren Feldgrauen, soweit sie nur irgend verfügbar sinv, aufs beste ausgenützt wird. Düsters Sorgen um die Volksernährung hat deshalb weite Kreise in Frankreich ergriffen, Sorgen, die sich mehren im gleichen Verhältnis, als die Zahl der durch die Unterseeboote verseiften Schiffe steigt und die Einfuhr von Amerika erschwert wird. So stellt der Abgeordnete Compsre-Morel, der den rein landwirtschaftlichen Bezirk Uzes vertritt, in der „Humanits" über den Stand der Dinge Betrachtungen an, die wenig Tröstliches enthalten. Er schreibt u. a.:
In Frankreich har keine Regelung des Verbrauches, keine Förderung des Anbaues stattgesunöen. Wir sind seit dem 2. August 1914 im Kriege, und odschon jedermann die Notwendigkeit anerkennt, die unbebauten Ländereien nutzbar zu machen und die Landarbeit zu vrganistercn, um die Besriedigung der Bedürfnisse des Landes zu sichern, warten wir noch immer auf die Erörterung uno Annahme der Bvriage, die von der Regierung im Einverständnisse mit dem 'Landwirtschastsausschusse der Kammer, der sich schon seit Mona.en ausgesprochen hat, meder- gelcgt worden ist. Dian wird später einmal mit Erstaunen erfahren, das; eine lanowirtschaf.liche Ration, wie die unsrige, die 23 651 100 Hektar sruchtba er Erde, 4 908 668 Hektar natürlicher Wieselst 1490 870 Hektar Futterwiesen, 3 648150 Hektar Weideland, 1616 621 Hektar Weinberge und 266 845 Hektar Gemiiscland umfaßt nicht in sich die nötigen Mittet zur Ernährung seiner Bevölkerung gesunden hat. Das ist aber die genaue Wahrheit.
Der Abgeordnete macht alsdann nach der amtlichen Statistik folgende Angaben über den Rückgang in den Erträgen der Landwirtschaft im Vergleich der Fahre 1913 und 1915. Cs wurden bebaut und ergaben an:
Weizen: 1913 6 542 230 Ha. mit 86 919 080 Ztr. (1915 5 691 771 Ha. mit 64 720 200 Ztr.) — Mengkvrn (Weizen und Roggen): 1913 123 050 Ha. mit 1490 640 Ztr. (104 702 Ha. mit 1 142 100 Ztr.) — Roggen: 1913 1 175 710 Ha. mit 12 714 750 Ztr. (1029565 Ha. mit 9 928 200 Ztr.) — Gerste: 1913 760 205 Ha. mit 10 437 600 Ztr. (692 753 Ha. mit 7 862 750 Ztr.) — Hafer: 1913 3 979 270 Ha. mit 51823 010 Ztr. (3 419 955 Ha. mit 37 462 200 Ztr.) — Kartoffel: 1913 1659 072 Ha. mit 153 633 477 Ztr. <1 404 224 Ha. mit 107 014 410 Ztr.) — Zuckerrüben: 1913 393 725 Ha. mit 80 933 480 Ztr. (109 857 Ha. mit 21622 660 Ztr.). — Aehnlicke Rückgänge weist der Anbau anderer Kulturen auf, als weihe Rüben, Hanf, Hov- fen, Tabak usw. lieber den Rückgang im Viehbestand gibt der Abgeordnete fotgestde Zahlen:
Pferdebestnnd: 1918 3 766 570 Stück (2 153 424 Stück) — Rinder: 1913 14 787 710 Stück (12 514 414 Stück) — Schafe: 1913 16 131 390 Stück (12 575 124 Stück) — Schweine: 1913 7 035 850 Stück (4315 780 S.iick). — Sehr stark ist auch der Ausfall an Gemüsen, weil die im Besitz der Mobilisierten be:>ch > r b:> aut sind. >
Nach dem „Temps" sind jetzt in sämtlichen Departements die von Melinc geschaffenen landwirtschaftlichen Gemeindeausschüsse gebildet worden, denen die Ausgabe zugewiesen ist, für die Bebauung der unbestellten Ländereien Sorge zu tragen. Weiter versichert der Temps, daß 100 000 Mann aus dem Heere diesen Au'shäss'n zu- Verfügung ge eckt wecken sollen, wovon 30 000 Mann dem Operationsgebiet und 70 060 Mann der inneren Zone entnommen werten o vn.
Im Frühjahr 1914, also fast ein halbes Jahr vor Ausbruch des Krieges, haben sich England und Frank- .reich über die Art 'und Weise des gegen Deutschland zu führenden Vernichtungskrieges geeinigt und sind auf die Maßregel der Aushungerung verfallen. Nun erhebt sich über den beiden Urhebern des nichtswürdigen Planes selbst das Schreckgespenst des Hungers, denn auch in England, dem „meerbeherrschenden", ist die bleiche Sorge um das tägliche Brot als gefürchteter Gast eingczogen und die notwendigsten Lebensmittel sind dort teilweise teurer als in Deutschland. Den Engländern wie den Franzosen ist eben der Gedanke dr staat- lichon Regelung des Lebensmittelverbranchs zu spät gekommen, weil die einen dazu zu hochmütig, die anderer, zu oberflächlich und leichtfertig sind und weil sie eben so gar keinen Sinn haben für den — deutschen Militarismus, d. h. für die Unterordnung aller Einzelnen untep das Wohl des Ganzen. Der Giftpfeil, den sie gegen uns gerichtet hatten, bedroht nun sie. Ja, eS gibt nach eine Gerechtigkeit in der Welt. —a.
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Paris, 13. März. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Nördlich von der Aisne war der Artillerie- Kampf in der Gegend des Waldes von Duttes südlich von Ville-aux-Bois se.;r lebhaft. Au, dem linken User der Mans ziemlich heftige Beschießung in der Legend von Be.hincourt. Auf dem rechten Ufer wurde ein schwächerer deutscher Angriff mir Handgranaten im Wald von Carre tHau.e Poivre) leicht abgeschlagen. Das Artilleriefcuer blieb heftig östlich vom Fort Dounumont und in der Gegend des Forts Vaux, wo der Gegner seit vorgestern keinen neuen Versuch zur Ersteigung des Plateaus, da- das Fort Baux überragt, unternommen hat. In der Woevre erbeuteten die Deutschen gestern gegen Ende des Tages nach Artillerievorbereitung im Laufe eines Angriffs einen kleinen Graben bei der Straße nach Etat» nördlich von Eix. In Lothringen einige Patrouillenkämpfe östlich von Ar- racourt. Bon der übrigen Formt ist nichts von Bedeutung zu melden.
Abends: Südlich von der Somme richteten wir Zer
störungsfeuer gegen die feindlichen Schanzwerke gegenüber von Mancours. Zwischen Oise und Aisne beschossen wir die feindlichen Verteidigungsanlagen in der Gegend von Nouvron. In den Argonnen zerstörte ein konzentrisches Fcuer gegen das Gehöft von Lheppy mehrere feindliche Beobachiungsposten. An den beiden Maasufern war die gegenseitige Beschießung heftig. Unsere Artillerie feuerte auf feindliche Ansammlungen in der Schlucht an der Nordseite des Pfefferhügels und auf deutsche Batterien in der Gegend westlich von Louvemont. Bei Ban de Sapt zerstörten wir feindliche Schützengräben in der Gegend von Senones. Heute morgen schoß Unterleutnant Guye- mcr ein deutsches Flugzeug ab, das in der Nähe von Thies- court brennend in unsere Linien siel. Dies ist das achte Flugzeug, das dieser Führer abgeschosseu hat. Sechs davon sind in unsere Linien, zwei in die feindlichen Linien gefallen. Ein anderer unserer Flieger schoß gleichfalls ein feindliches Flugzeug ab, das bei Dombasle in den Argonnen in unsere Linien fiel. Die In'asscn der beiden zerstöcten Fugzeug.' sind tot. Am selben Tage lieferten verschiedene Gruppen unserer Kampfflugzeuge 18 Luftkämpfe in der Gegend von Ctai» und schlugen den Feind in die F'ucht.
Die französischen Verluste -ei Verdun.
EKG. Paris, 13. März. Die Verluste der Franzosen Lei Verdun werden nach englischem Bericht ans weit über 100 000 Mann angegeben.
Der englische Tagesbericht.
WTB. London, 13. März. Amtlicher Bericht von gestern: Der Feind brachte beim Hohenzollernwerk vier Minen ur Explosion. Es folgte ein Kampf mit Handgranaten. Wir atten nur wenige Verluste. Der Schaden au unseren Gräben war sehr gering. Bei Loos und im Walde von Grenier wurden unsere Gräben von feindlicher Artillerie beschossen. Bei Ppern gegenseitige Beschießung.
Englands Kriegsziel ist das Welthandels- Monopol !
Der Handelskammpräsident Walter Runciman verlangte in einer Rede, Deutschlands Hauiel müsse ft beschnitten werden, daß es niemals wieder mit England um die Weltherrschaft in Wettbewerb treten könne. Im Friedensvertrage solle eine Klausel ausgenommen werden, die „Deutschland für eine Reihe von Jahren verpflichtet, keine Ausfuhrgeschäfte zu machen".
Arbeiterbewegung in England.
WTB. London, 13. März. Die Bergarbeiter in ckordwales und Mittelengland forderten eine Lohnerhöhung von 5 v. H. Das Einigungsamt hat die Entscheidung vertagt. — Die Regierung hat es abgelehnt, den gelernten Arbeitern im Clydegebiet ven Lohn zu erhöhen. Der ausführende Ausschuß der Arbeiter beschloßt die Frage einer sofortigen Beratung zu unterstehen, da er die Ablehnung angesichts der Preissteigerung 'der Lebensmittel, die 40 v. H. beträgt, für nngereckj itigt hält.
Englands Dr«ct auf dic holländischen KaLaosa-vstkcn.
Hamburg, 13. März. Am dem Haag melden vi. amburger Nachrichten: Wegen Mangels an Rohstos- en sind verschiedene h.lländsche Kakao und Och.k.'ftdN sabrikep gezwungen, ihren Betrieb einzustellen.
Der Krieg zur See.
3MB. London, 13. März. Die Admiralität gibt . starylt: Der Hilfskreuzer „Fanvette" (2 644 Donnen) ft <M der Ostküste aus eine Mine gelaufen. Zwei Offiziere ind Mvölj Mann sind umaekommen. . .