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u. Calw. ! celegrsmm-Baru ! Lannendlatt.
tr. 2S8
Assgcst i>r Alterrsteig-Stadt.
Dienstag, den 21. Dezember.
Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.
ISIS.
Der deutsche Tagesbericht.
WTB. Großes Hanptquam-rr, 80. Dezember. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Das Feuer unserer Küstenbatterien vertrieb feindliche Mcmstvrc, die gestern nachmittag Westends beschossen.
An der Front neben lebhafter Artillerietätigkeit mehrere erfolgreiche Sprengungen unserer Truppen.
Eines unserer FlugzenggeschWüder, griff den Ort Pope- ringhe an, in dem zahlreiche Verbindungen des Feindes zusammenlaufen. Ein englischer Doppeldecker wurde im Lustkampf bei Brügge abgeschvsftn, die Insassen sind tot.
Oestlicher Kriegsschauplatz : Dis Lage ist unverändert.
Balkankriegsschauplatz : Bei den Kämpfen nordöstlich der Tara sind, wie nachträglich gemeldet wird, 3 Gebirgs- und 3 Feldgeschütze erbeutet worden.
Gestern fansen bei Mojkovse weitere für die österreichisch- ungarischen Truppen günstige Kämpfe statt. Mehrere hundert Gefangene wurden eingebracht.
Von den deutschen und bulgarischen Heeresteilen nichts Neues. Oberste Heeresleitung.
Es schein? fast, als lob Frankreich Von feiner Luftflotte allein Noch etwas erhofft. Denn nach einer kühnen Initiative zu Lande hält wo» vergeblich Ausschau, und die große Offensive, die in den letzten Wochen wiederholt angekündigt wurde, scheint einstweilen den Winterschlaf angetreten zu haben. Dagegen entfaltet die Luftflotte seit einigen Tagen eine auffallend lebhafte Tätigkeit, die allerdings zu den Erfolgen, die sie erringt, in gar keinem Verhältnis steht. Das wird aber in den französischen Berichten nie zugegeben; es wird vielmehr immer von wertvollen Errungenschaften gefabelt, die unsere Heeresleitung fast regelmäßig in Abrede zu stellen genötigt ist. Merkwürdig, daß die französischen Flieger sich immer so irren. Wir fürchten nur, daß sie, über ihren „Irrtum" aufgeklärt, es nicht für nötig halten werden, der Welt bedauernd m-itzuteilcn, daß sie in der Tat ein harmloses deutsches Kunstinstitut bombardiert haben. Welcher Lärm aber über die „Barbaren" würde sich in der gesamten Vierverbcmdspresfi' erheben, wenn sich ein deutscher Flieger einen ähnlichen „Irrtum" zuschulden kommen ließe!
Das Gebiet nordöstlich von der Tara abwärts von Mojkovac ist vom Feinde gesäubert. Da Mojkovac an der Stelle der Tara liegt, in der der Fluß ans seiner ..nördlichen Richtung in die nordwestliche umbiegt, bedeutet das, daß heute im ganzen nördlichen Zipfel Montenegros, so weit er früher zum. Sandschak gehörte, kein Feind mehr steht und die Montenegriner völlig über die Tara hinüber nach Altmoutenegro zurückgedrängt worden sind. Nur der montenegrinische Teil des Sandschak, der im Osten der Tara zwischen dieser und dem Lim liegt, ist noch von den Montenegrinern besetzt, die die Verteidigung dieser Front allerdings in der Hauptsache den ans Serbien geflüchteten serbischen Truppen überlassen zu haben scheinen. Wenigstens wird gemeldet, daß unter den bei der Erstürmung von Bijelopolje gemachten 1950 Gefangenen nur eine ganz geringe Zahl chon Montenegrinern gewesen sei. Stärker dürften die Montenegriner unter den 13500 Gefangenen vertreten sein, die in den letzten fünf Tagen der Armee Köveßi nördlich von der Tara in die Hände sielen, obwohl auch hier sicherlich die Mehrheit auf die Serben entfallen dürste. Gegen die montenegrinische Hauptstellung bei Berane gehen nun unsere Truppen von drei Seiten vor, nämlich von Norden über Bijelopolje, von Osten aus der Gegend von Rozai über die Smiljevica Pla- n.ina und von Nordostcn von Subodol über Koritza her. Berane soll stark b e s e skj g t. und,mit mehreren Forts versehen sein, ebenso sollen auf den Höhen der Krnse- vica Planina eine Reihe starker Befestigungen angelegt worden fein. Bei Berane stehen unseren Truppen voraussichtlich noch schwere Kämpfe bevor, da diese Stadt inmitten schwer gangbarer hoher Felsenlandschaften liegt, die vorzügliche Verteidigungsstellungen
Die Isonzo-Schlachten.
Die österreichisch-ungarischen Waffen haben auch in der vierten großen Schlacht am Jsonzo einen glänzenden Erfolg errungen. Die Verluste des italienischen Heeres betragen nach sicheren Schätzungen bisher 70 000 Mann an Toten und Verwundeten. Die österreichischen Truppen stehen heute noch immer an derselben Stelle wie bei Beginn des Krieges.
Ueber den Verlauf der einzelnen Schlachten gibt die „Franks. Ztg." nachstehenden Ueberblick:
Vom 28. Juni bis 6. Juli dauerte die erste Schlacht bei Görz auf einer Front von 30 Kilometern. Zwischen St. Florian, nordwestlich von Görz, bis zum Meere nächst Monfalcone wurde heftig gekämpft. Tie dritte italienische Armee, verstärkt durch schwere Artillerie anderer Armeen, war im Angriff gegen die unbefestigte Jsonzofront. Eine fast verschwindende Minderheit hielt ihr gegenüber, und bereitete der dritten italienischen Armee eine katastrophale Niederlage. Am 28. Juli begann die zweite Schlacht bei Görz, die zehn Tage andanerte und ungleich gewaltiger war als die erste. Die Frontlinie bildete der ungefähr dreißig Kilometer breite Raum zwischen dem Monte Sabotino und dem Meere. In diesen Kämpfen, die gleichfalls mit einer schweren Niederlage des Feindes endeten, verloren die Italiener 100 000 Mann, ebenso in der Schlacht bei Görz. Am 18. Oktober eröffnet« Cadorna zum dritten Mal im Görzischen einen Generalsturm. In der dritten Jsonzo sch lacht richteten sich alle Angriffe des Gegners westlich des Jsonzo. Der Monte Sabotino bildete den rechten, die Podgorahöhe den linken Flü- gelstützpnnkt. Auf dein kaum 2000 Schritte breiten An- grisfsfelde des Monte Sabotino konnte man nicht weniger als zehn Regimenter zählen, die in der dritten Jsonzo- schlacht gegen österreichische, iin Vergleiche sehr schwachen Kräfte vorgegangen waren. Zu den Unbilden des Kampfes gesellten sich die des Wetters. Die Schlacht dauerte bis 3. November und brachte den österreichischen Waffen wieder einen ruhmvollen Sieg. 150 000 Mann waren die Verluste der Italiener.
Nach kurzer Unterbrechung begann am 9. November dievierte große I s o nz o s chl a ch t. Da die Kampfpause nur wenige Tage währte, so standen die österreichischen Truppen eigentlich seit Mitte Oktober in ununterbrochenem heißem Kampfe, der erst in den letzten Tagen abflaute, gegen einen an Zahl weit überlegenen Gegner. Diesmal hatte die italienische Heeresleitung zur Durchführung ihrer tief gegliederten Offensiven, bei denen immer neue Truppen von rückwärts cingreiscn sollen, wenn die vorderen zu ermatten oder zu wanken beginnen, alle nur erreichbar möglichen Kräfte gegen den unteren Jsonzo eingesetzt in dem Bemühen, um jeden Preis mit rücksichtsloser Aufopferung ihres Menschenmaterials vor allem den dominierenden Berg San Michele am Nordrand des Plateaus von Doberdo in Besitz zu nehmen, um von dort den Weg nach Triest und Laibach zu finden. Am 17. November war ein Nachlassen der italienischen Angriffstätigkeit, etwa ein Atemholen der feindlichen Infanterie, zu konstatieren. In der übrigen Zeit war Cadorna bestrebt, unter allen Umständen bis zum 1. Dezember, der Eröffnung der italienischen Kammer, Görz zu nehmen, koste es, was es wolle. Besonders rücksichtslos gegen die eigenen Leute war der italienische Durchbruchsversuch bei Osla Visa und Plava. Die Kämpfe bei Oslavija am 27. November waren hie schwersten, erbittertsten und blutigsten seit Beginn der neuen Offensive. Ihre Beendigung' am Morgen des 28. bedeutete nicht nur ein völliges Scheitern aller mil immer wieder frischen Kräften geführten Angriffe, sondern sogar eine Wiedereroberung früher verlorener Stellungen. Tausend italienische Leichen''lagen vor den Gräben.
Drei Hauptziele der vierten Jsonzoschlacht waren die Höhen bei Oslavija, die Podgorahöhe, der Raum zu beiden Seiten des Monte San Michele und dieser Berg selbst, der Abschnitt von San Marti- no, der Tolmeiner Brückenkopf und der Nordteil des Görzer Brückenkopfes. Dieser und die Gegend von Oslavija waren ein heißumstrittenes Kampffllü. Täglich erneuerten sich die dichtmassierten Stürme der Italiener, ohne Erfolg. Wiederholt gelang es der feindlichen Uebennacht, in die vordersten Gräben ein;»,dringen, sie wurde aber stets mit blutigen Köpfen wieder daräns Vertrieben. Am 21. November gipfelte die Schlacht mit
den nnansgesepten Stürmen aus den Monte San Michel«.' Ta diese für die Italiener einen so unglücklich n Ausgang nahmen, war schon am 30. November ein sichtliches Erlahmen der italienischen Osfensivkraft zu bemerken. Am 2. Dezember reduzierte der Feind seine schon erheblich schwächer gewordenen Angriffe auf den Raum west-: sich von Görz und die Hochfläche von Doberdo, das ist auf die Hälfte der früheren Kampffront. Nur am 7. Dezember raffte sich der Feind wieder zu einem mit v-A'en Kräften cinaeietzten Mässcnstvß hegen den Monte San Michele auf, der gleichfalls mißglückte. Seither spielten sich keine belangreicheren Ereignisse im Küstenlands Mehr ab, und in den letzten Tagen herrscht dort Ruhe. Gegen den Görzer Brückenkopf allein wurden sieben italienische Infanterie-Divisionen ausgeschickt.
Der italienische G e sa m t v erlu st seit Beginn deS Krieges kann gewiß mit 600 000 Mann veranschlagt werden. Und das waren die Elitetruppen deK Feindes! Muß eine solche Katastrophe nicht endlich einen Umschwung in der Meinung der führenden Häupter, des unglücklichen Feindeslandes bewirken?
Die Ereignisse im AZeMn«
Frenchs Abschied von seinen Truppen.
WTB. London, 20. Dez . (Reuter.) Feldmar- schall Fr euch spricht in seinem Abschiedsbcfehl an dis Truppen die feste Ueberzeugung ans, daß der rnhmrsstj che Erfolg ihrer lflänzendcn Heldentaten nicht inehst fern sei. Die bisherigen Erfolge,- so erklärt er, seier^ dem unbezähmbaren Heldengeist der glänzenden Armeen,- sowohl der alten, wie der neuen, zuzuschreiben, die stets Beweise ihrer hervorragenden Eigenschaften gegeben hätten. Dafür spreche er seinen herzlichen Tank aus.
England bestreitet das Wachstum feines Handels.
WTB. Washington, 20. Dez. (Reuter.) 'Ter bri- tische Botschafter überreichte dem Staatsdepartement eins Memorandum des britischen Auswärtigen Amtes, »vorin bestritten wird, daß "die britischen Kaufleute auf Kosten des amerikanischen Handels van den Beschränkungen des Handels Nutzen ziehen. Ter Handel Englands mit den Neutralen sei, wenn man ihn mit dem amerikanischen, der durch den .Krieg eher zngenam- men, als abgenammen habe, vergleiche, äußerst gering.
Scharfe Kritik an der engl. Negierung.
WTB. London, 20. Dez. Massi ngham schreibt in der „Nation" zur Ernennung des Generals Haig^ sie sei eine große Erleichterung für alle, die fürchteten, daß der lang erörterte und lang verschobene Wechsel nie kommen würde. Planche hätten eine Ernennung des Generals Robertson vorgezogen. Massingham nennt dieErfolge der Flotte unbefriedigend. Ihre Leistung sei negativ. Die Flotte müsse Enttäuschung empfinden, weil nach dein Erfolg gegen die Unterseeboote in der Nordsee, der Mißerfolg im Mittelmeer kam. Tep Verfasser wünscht Lord Fisher zurück, der die Entschluß^, kraft vertrat. Die Regierung sei geschwächt, vor allem, weiß, ihr Einigkeit, Kraft und schnelle Entschlußfähigkeit fehlen. ; Sie werde iicb bestaunten, »nenn Saloniki verteidigt uni», die Mittelmächte abgeschlagen werden könnten. Aber eftl Mißerfolg infolge strategischer Zersplitterung könne ihr Ende beschleunigen. Massingham hält ein gemäßigtes Tory-Kabinett mit Bonar Law als Premier für möglich. Die Frage sei, ob Lloyd George ihm beitreten würde. Der Verfasser crtvähnt den Plan einer extremen Richtung, die eine GrPedition gegen Oesterreich-Ungarn befin loorte, was die englische Schiffahrt und die englischen Finanzen ruinieren Wird«.
Me ^age rm dsren.
WTB. Wien, 30. Dez. Amtlich wird verlautbart vom SO. Dezember 1915 mittags:
Russischer Kriegsschauplatz: Keine besonderen Ereignisse.
Der Krieg mit Ztabten. <
WTB. Wien, 20. Dez. Mnklich wird vcrlautbart vom K). Dezember 1915 mittags: