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Schwarzwälder Tageszeitung /für die Oberamtsbezirke Nagold, Freudenstadl u. Lalw.

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Nr. 2S7

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Ansgabe in Altenfteig-Stadt. Montag, den 2V. Dezember. Amtsblatt für Psalzgrafenweiler.

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Der Krieg.

Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Große- Hauptquartier, 19. Dezember. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Keine wesentlichen Ereignisse.

Auf Metz wurde ein feindlicher Fliegerangriff ausgeführt, bei dem das städtische Museum schwer beschädigt, sonst aber lein Schaden angerichtet wurde.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Die Zahl der zwischen Na- rosz- und Miadziol-See eingebrachten Gefangenen hat sich auf zwei Offiziere und 235 Mann erhöht.

Die Lage ist an der ganzen Front unverändert. Es fanden nur kleine Patrouillengefechte statt.

Balkautriegsschauplatz : -Beim Kampf um Bijelopolje wurden im ganzen 1950 Mann, darunter eine geringe Zahl Montenegriner, gefangen genommen.

Das Gebiet nordöstlich der Tara abwärts von Mojkovac ist vom Feinde gesäubert. Den österreichisch-ungarischen Truppen find bei den erfolgreichen Kämpfen der letzten 5 Tage in dieser Gegend 13 500 Gefangene in die Hände gefallen.

Oberste Heeresleitung.

* * *

WTB. Großes Hauptquartier, 19. Dezember. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Von der Front sind keine Er­eignisse von Bedeutung zu berichten.

Metz wurde nachts von feindlichen Fliegem abermals angegriffen. Es ist nur Sachschaden angerichter.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Kleinere russische Abteilun­gen, die an verschiedenen Stellen gegen unsere Linien vor­fühlten, wurden abgewiesen.

Balkaukriegsschauplatz: Bei Mojkovac und Bijelopolje sind erneut etwa 750 Serben und Montenegriner gefangen genommen worden. Oberste Heeresleitung.

Ein kleiner deutscher Kreuzer «ud ein Torpedoboot gesunken.

WTB. Berlin, 18. Dez. Am 17. Dezember nachmittags wurden S. M. kleiner Kreuzer »Bremen* und eines seiner Begleittorpedoboote in der östlichen Ostsee durch Untersee­bootsangriff zum Sinken gebracht. Ein erheblicher Teil der Besatzung wurde gerettet.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Absuchung der Nordsee durch unsere Flotte.

WTB. Berlin, 19. Dez. (Amtlich.) Teile unserer Flotte suchten in der letzten Woche die Nordsee nach dem Feind ab und kreuzten dann zur Ueberwachung des Handels am 17. und 18. Dezember im Skagerrak. Hiebei wurden 52 Schiffe untersucht, ein Dampfer mit Bannware aufgebracht. Während der ganzen Zeit ließen sich englische Seestreitkräfle

nirgends sehen. Der Chef des Admiralstabs der Marine.

* * «

Die österreichisch-ungarischen Truppen marschieren so­wohl von Norden wie auch von Osten in Montenegro ein. Im Norden sind die Montenegriner fast durchweg auf die Linie der Tara, die die Grenze des eigentlichen Altmontenegros bildet, zurückgeworfen: daß die Mon­tenegriner diese Linie jetzt mit allen Kräften zu vertei­digen suchen werden, ist anzunehmen. Den von Oste» vorgehenden österreichisch-ungarischen Truppen galt als nächstes Ziel die Linie des Lim, der in der Richtung von Süden nach Norden fast parallel mit dem Oberlauf der Tara fließt, bis die Tara bei Mojkova nach Nord­westen abbiegt. Die Stützpunkte der Lim-Linie bilden im Süden die Festung Berane, im Norden Bijelopolje.

Nun ist Bijelopol j e von den österreichisch-ungarischen! Truppen im Sturm genommen worden. Damit ist die Lim-Linie aufgebrochen worden, und es ist die Mög­lichkeit gegeben, die überall in dem gebirgigen Gelände der Krujevica-Planina durch starke Befestigungen ge­deckt ist, von Norden her aufzurollen, so daß ein Front­angriff von Osten her sich erübrigt. Zugleich dringen die österreichisch-ungarischen Truppen in das Gebiet zwischen dem Lim und dem Oberlauf der Tara ein. Dm Moir-- tenegrinern wird jetzt kaum etwas anderes übrig bl ! ben, als nach Westen über die Tara zurückzugehen, da wenigstens auf die Dauer die Lim-Linie sich uicyr mehr wird halten lassen, nachdem Bijelopolje im Be­sitz des Feindes ist. ' l -

! Die Meldungen vom Balkan zeigen, daß zwischen Griechenland und Bulgarien, worauf es jetzt vor allem ankommt, eine verträgliche Stimmung herrscht und daß beide Länder von dem Bestreben erfüllt sind, jede Mög­lichkeit eines Konfliktes zu vermeiden. Die Truppen der Westmächte machen sich inzwischen nach Kräft.m r liebt. Sie sind jetzt ganz auf das griechische Gebiet zurückgeworfen und von einer Hilfeleistung für Serbi n kann jetzt auch beim bestm Willen keine Rede mehr sein. Was jetzt geschieht, muß selbst auf diesen von vornherein unwahren Vorwand verzichten; es ist einfach die Ueber- wältigung Griechenlands und die gewaltsame Ausgestaltung des griechischen Hafens Saloniki zu ei­nem Stützpunkt für Heer und Flotte der Westmächt- : Zweck der sogenannten Fernver?eidigung Aegyp­tens.

Die englische Presse versucht zwar, die Ablenkung der neutralen Schifffahrt vom Suezkanal und den Zwang zu Zeit und Geld raubendem Umweg um die Süd­spitze Afrikas herunt auf die deutschen und österreichisch­ungarischen Unterseeboote zu schieben. Aus dem neutralen Auslande ist den Engländern schon geantwortet worden, daß man ihnen dieses denn doch nicht glaubt. Die Eng­länder bereiten offenbar am Suezkanal so umfassen­de Verteidigungs Maßnahmen vor, daß selbst die bisherigen Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr ausreichen und daß sie es der neutralen Schiffahrt daher unmöglich machen ivollen, durch den Kanal zu fahren. Der Suez­kanal Äst von Rechts wegen eine international« Fahrstraße. Das haben die Engländer gegenüber den Kriegführenden schon von Beginn des Krieges an aufge­hoben. Trotz gewisser Unterbrechungen haben sie bis­her aber wenigstens die neutrale Schiffahrt, wenn auch unter erschwerenden Bedingungen, durch den Kanal gehen lassen. Jetzt soll auch das aufhören.

Inwieweit auch die Schiffe der yiit England ver­bündeten Nationen, z. B. Italiens, vom Suez- MNM ausgeschlossen werden sollen, ist Noch nicht ganz Aar; wahrscheinlich aber ist, daß auch sie daran glau­ben müssen. Man erinnert sich, wie Italien vor sei­nem Eintritt in den Krieg im Hinblick aus die Mög­lichkeit einer Sperrung des Kanals durch die Türkei erklärt hatte, diese treffe Italiens Lebensinteressen und würde zum Konflikt führen. Wir werden hören, was die Italiener zur Sperrung des Kanals durch die ver­bündeten Engländer sagen werden. Wahrscheinlich nicht viel. Italien wird sich den Wünschen Englands fügen, wenn sie auch gegen seineLebensinteressen" verstoßen.

Wieder einmal ist ein internationaler, die Schiff­fahrt der ganzen Welt angehender Vertrag von England in Fetzen gerissen worden. Aus dieser neuen Ge­walttat geht freilich eines mit erfreulicher Klarheit her­vor : Die fortschreitende Verstärkung der Sorge Englands um Aegypten und um alles, was Aegypten decken und schützen soll. Die politische und militärische Niederlage am Balkan muß doch wie ein elektrischer Schlag durch die Glieder des Weltreiches gefahren sein.

Die Ereignisse im Westen.

Nachprüfung der Kriegslieferungsverträge i» Frankreich.

WTB- Paris, 18. Dez. Tie Kammer hat gestern die Beratung her Interpellationen über die ungünsti­gen Bedingungen gewisser Kriegslieferun­yen für den Staat beendet und eine von der Regierung gebilligte Tagesordnung angenommen, nach der eine Kommission zur Prüfung der K rie g s liefe r u u g s- vertrage eingesetzt werden soll.

Aus dem englischen Unterhaus.

WTB. London, 18. Dez. (Unterhaus.) Lord Ro­bert Cecil sagte in Beantwortung einer Frage: DaKj unmittelbare Ziel der Verbündeten ist, die militäri­sche Lagein'Salonikizu regeln und Bulgarien und den Mittelmächten jede direkte und irckirekte Beherrschung in Saloniki zu verwehren. Wir glauben, daß dies den Wünschen Griechenlands entspricht. Di« Verhandlungen werden fortgesetzt. Die Regierung hofft, daß bald ein befriedigender Abschluß erreicht wird. Zu einer weiteren Frage führte er aus, daß Berichte ein­gegangen seien, wonach beträchtliche Mengen Lebens­mittel in Postpaketen aus Amerika nach Deutschland gesandt würden. Die Regierung habe sich in dieser Frage mit den Vereinigten Staaten irr Verbindung gesetzt. Sir Sootts Robertson fragte, wieviele Zeppelinangriffe seit dem 13. Oktober: mißlungen seien und ob London jetzt als sicher gegen Angriffe zu betrachten sei. Mac Namara antwortete, kein Angriff sei mißlungen. Tennant sagte, die Verluste des Königlichen Fliegerkorps beMl- gen in den sechs Monaten Juni bis November 25 Tote, 33 Verwundete, 10 Vermißte und 44 internierte Ge­fangene. Asquith kündigte an, daß das Parlament vom 23. Dezember bis 4. Januar vertagt werde.

Die Wirkung der Ausgabe der englischen Schatzanweisungen.

WTB- London, 18. Dez. Ter City-Bericht der Daily Mail" vom 17. Dezember sagt: Die City ist durch die Ausgabe der Schatzanweisungen völlig überrascht worden. Me Bekanntmachung hat einen Kurs fall der Staatspapiere verursacht, da die neuen fünfprozentigen Bonds Konkurrenten für alte KonsvlS und die bisherigen Kriegsanleihen bedeuten.

Das englische Handelsabkommen mit Dänemark.

WTB. London, 18. Dez. Ueber die Oberhaus- sitznng vom 16. Dez. wird ausführlicher gemeldet: Lord Piortsmouth sagte mit Bezug auf das Handelsab­kommen mit Dänemark, er entnehme aus einer Ab­schrift des Abkommens, daß Dänemark Güter wie Tee, Kaffee, Kakao, Tabak, Biskuit, Makkaroni, Soda, wol­lene, baumwollene, leinene Tuche, Stahl, Eisen, Schie­nen, Werkzeuge nach Schweden und Norwegen reexpor- tieren dürfe. Die Artikel, die in unbegrenzten Mengen nach Deutschland reexportiert werden dür'en, umfassen Streichhölzer, Lederwaren, Schmalz, Kaf­fee, Schokolade, Tee, frische und getrocknete Früchte,^ Frauenkleider, Kinderkleider und Uhren. Der Redner griff das Foreign Office an, das die Deutschen mit Nahrungsmitteln versorge, die den britischen Arb.iterw entzogen würden. Das Abkommen habe einen uner­freulichen Finanzgeruch. Der Redner förderte die Ver­öffentlichung des Abkommens. Lord Lansdowne er­klärte, die Regierung beharre auf ihrem Entschluß. daS) Abkommen nicht zu veröffentlichen. Tie Ver­öffentlichung würde vom Feind ausgenutzt werden, der ans Dänemark einen Druck ausüben könne. -

Beraubung der schwedischen Post durch ;

England. ^ E

WTB. Kopenhagen, 18. Dez.Politiken" beschaff igt sich mit der Beraubung der schwedischen Post un» bemerkt dazu: In den getroffenen Maßnahmen be-! finden sich, ganz abgesehen von der Rechtsfrage, ge»E uug Momente, die aufreizend wirken können. Es iD schwierig, die englischen Absichten zu verstehen. Selbm wenn man unter den jetzigen unklaren völkerrechtlichen' Verhältnissen einer kriegführenden Macht das Recht ein­räumen wollte, die Paketpost auf neutralen Schiffen nach! Bannware zu untersuchen, so fehlt doch jede Begrüne düng dafür, daß nicht nur die von Amerika kommend« Post angehalten wird, sondern daß auch die Post, di^ von einem neutralen Land nach Amerika geht, beschlacK nahmt wird. Das erscheint ganz planlos und das Planff '.ose reizt immer. Schweden hat deshalb sofort mit iel Entschlossenheit Vergeltungsmaßnahmen vorgenom- MeN Und Vas gesamte schtvedische Volk steht dabei geschlos­sen hinter der Regierung. Schweden ist in der glück­lichen Lage, Vergeltungsmaßregeln ausüben zu können, wenn es der Ansicht ist, daß es in i-stn-m guten Recht durch England gekränkt wird.