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vierteljährlich durch die Post: im Ortsverkehr und Nachbarorts« verkehr Mk. 1.40, .mßrrhalbM. 1.8V einichließlich der Postgebühen. Die Einzelnummer des JlatteskostetSPf. Erscheinungsweise täglich, mit Aus­nahme der Sonn- und Festtage.

Sieäaktlon ».Ver­lag In/lltenrteig.

Schwarzwälder Tageszeitung/für die Oberamtsbezirke Nagold, Freudenstadt u. Lalw. ^

Nr. 2V6

Ausgabe iu ALteasteig-Stadt.

Samstag, den 18. Dezember.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

ISIS. l

Der Krieg.

Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 17. Dezember. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Südöstlich von Armentieres stieß gestern vor Hellwcrden eine kleine englische. Abteilung über­raschend bis in einen unserer Gräben vor und zog sich in unserem Feuer wieder zurück. Weiter südlich wurde ein gleicher Versuch durch unser Feuer verhindert.

Sonst blieb die Gefechtstätigkeit bei vielfach unsichtigem Wetter auf schwächere Artillerie-, Handgranaten- und Mi­nenkämpfe an einzelnen Stellen beschränkt.

Oestltcher Kriegsschauplatz : Heeresgruppe des General­feldmarschalls v. Hindenburg: Russische Angriffe zwischen Narosz- und Miadziol-See brachen nachts und «m frühen Morgen unter erheblichen Verlusten für den Feind vor un­serer Stellung zusammen. 120 Mann blieben gefangen in unserer Hand.

Heeresgruppe des Generalfsldmarfchalls Prinz Leopold v. Bayern und des Generals von Linfinge« : Keine Er­eignisse von Bedeutung.

Baltantrtegsschauplatz: Bijelopolje ist im Sturm ge­nommen. Ueber 700 Gefangene sind eingebracht.

Oberste Heeresleitung.

* * «

Auf dem Rückzug von Monastir nach Alba­nien hatten die geschlagenen serbischen Streitkräfte sich noch einmal an der Straße nach Elbassan bei Strnga am Nordende des Sees von Ochrida zum Widerstand ge­stellt Ehe die Bulgaren auch hier die Serben warfen, und ihnen ans der Straße nach Elbassan und Durazzo folgten, hatten sie Ochrida genommen, eine Stadt, die in der Geschichte des alten bulgarischen Zarentums eine große Rolle spielte. Hier wurde der heilige Element geboren, ein Schüler der großen Slavenapostel Ky- rill und Method, der den Bulgaren das Christentum brachte und der erste Bischof von Weles wurde. Er liegt in Ochrida begraben, das als Sitz des Patriarchats große Bedeutung für das bulgarische Reich hatte, selbst als die staatliche Selbständigkeit durch den Sieg von Byranz über Zar Samuel verlorengegangen war. Erst 1767 wurde das Erzbistum infolge von Ränken des orthodoxen griechischen Klerus aufgehoben, nachdem es säst 900 Jahre bestanden hatte. Diese Umstände lassen den Bulgaren die Besetzung von Ochrida so wichtig er­scheinen, in dessen Nähe auf Felseninseln im Presbasee noch die Ueberreste bulgarischer Zarenburgen liegen. Mit den getreu bewahrten Erinnerungen an eine große Zeit wurden immer wieder die Hoffnungen des bulgarischen Volkes auf die Wiedergewinnung Mazedoniens belebt, die für die Politik des Staates die bestimmende Rich­tung geben. Wenn die dreifarbige Fahne des jungen Königtums jetzt über Ochrida und Strnga weht, so be­deutet das mehr als einen militärischen Erfolg, es ist die Erfüllung uralter Bestrebungen, die nie im Volke er­loschen waren.

Nach einer französischen Meldung soll zwischen dem griechischen Obersten Pallis und dem französischen General Sarrail ein Abkommen getroffen worden sein, das alle beim Rückzug der englisch-französischen Trup­pen aus griechisches Gebiet entstandenen Schwierigkeiten aus der Welt schaffen soll. Danach sollen sich die grie­chischen Truppen einstweilen entfernen, um die deutschen und bulgarischen Truppen vorzulassen. Engländer und Franzosen dürfen in Saloniki bleiben, und die griechi­sche Besatzung der Stadt wird auf eine Division ver­ringert. Ein solches Abkommen würde nun allerdings die Schwierigkeiten nicht verringern, sondern erheblich vermehren. Soll denn die griechische Garnison auch in Saloniki bleiben, wenn deutsche und bulgarische Trup­pen zum Angriff auf die Stadt schreiten? Soll sie sich in Saloniki aus reiner Freundschaft für Franzosen und Engländer mit beschießen lassen? Dazu dürste denn

doch der griechischen Regierung das Leben ihrer Landes­kinder zu teuer sein. Und warum wird ein solches Ab­kommen nicht zwischen Regierung und Regierung, sondern zwischen zwei Offizieren abgeschlossen? Nein, in die­ser Form dürste es auch kaum unterzeichnet worden sein. Dagegen hat es viel Wahrscheinlichkeit für sich, daß die Griechen das Gebiet nördlich von Saloniki über­haupt räumen und es beiden Gegnern vorbehalt­lich späterer Schadenersatzansprüche als Kampfgebiet überlassen. So würden sie auch außerhalb der Schußlinie bleiben und nicht Gefahr laufen, doch in den Kamps hineingezogen zu werden. Und so würde der ungeheuere liche Gewaltakt des Pierverbandes, die Besetzung Salo­nikis, nur einen Teil des griechischen Staates den Ver­wüstungen des Krieges preisgeben.

Weihnachlsgrüße des Königspaares.

Wie im Vorjahr, so hat auch Heuer wieder das Stuttgarter Neue Tagblatt" eine W e i h n a ch t s - S o n- deraus gäbe ins Feld gesandt. Sie wird mit der wö­chentlich nach allen Kriegsschauplätzen abgehenden Kriegs­wochenausgabe dieser Zeitung sämtlichen Württember­gs s ch e n Truppenteilen zugestellt. Auch den Weihnachts- paketchen, die von daheim den Feldgrauen in der Front und im Lazarett zugehen, wird gewiß mancher das fest­lich ausgestattete Blatt als Gruß aus der Heimat gerne beilegen. Es hat seinen besonderen Wert durch die per­sönlichen Grüße des Königs und der Königin sowie des Grafen Zeppelin und des Generalfeldmarschalls von Mak- kensen, unter dessen Fahnen württembergische Regimen­ter in Rußland und Serbien sieb ausgezeichnet haben.

" Die Weihnachtsgrüße des württembergischen Königs- Paares, deren Handschriften das Blatt photographisch wi­dergibt, sind außerorrdentlich bezeichnend für das herz­liche Verhältnis, das zwischen Krone und Land Württem­berg besteht. Der König schreibt:

Das Fest der Freude naht wiederum und noch immer sind meine tapferen Truppen fern von der Hei­mat. Aber wenn die Gedanken noch so sehr bei den Lieben zu .Hause weiten und diese mit Sehnsucht ih­rer Männer, Brüder und Söhne gedenken, ein- Jever weist daß er durchhalten, Opfer und Trennung er­tragen must bis ein frohes und schönes Wiedersehen nach ehrenvollem Frieden winkt. Daß dies bald sein möge, erflehen wir von Gott, und ich bin gewiß, daß Alle so denken und empfinden. Einem Jeden draußen im Felde sende ich meinen landesväterlichen innigen Gruß. Wilhelm.

Die Königin faßt ihren Gruß folgendermaßen zusammen:

Am Weihnachtsfeste vereinigen sich meine herz­lichen Grüße in die Ferne mit der heißen Bitte zu Gott, daß Er uns helfe, für die Lieben zu sorgen, bis Gatte und Vater hcimkehren zu den Ihrigen, für die sie kämpfen und siegen. Charlotte.

Und Generalfeldmarschall v. Mackensen richtet war­me und ehrende Worte an diewackeren" Schwaben:

Die Weihnachtsnummer des Stuttgarter Neuen Tagblatts ist mir eine willkommene Gelegenheit, meine wärmsten Weihnachtsgrüße all' den wackeren Schwa­ben zu senden, die in mir anvcrtrauten Heeresteilen vor Jahresfrist an der Weichsel und Bzura, im Sommer am Wieprz und Bug und jüngst an der Do­nau und in den Bergen Serbiens ihre Pflicht bis aufs Aenßerste taten. Württemberg kann auf seine Söhne stolz sein. Wo sie kämpften, ging es vor­wärts, und so wird es bleiben bis zum endlichen deutschen Sieg. Mackensen.

Graf von Zeppelin schreibt kurz, aber inhalts­reich:

Mit jedem neuen Opfer, das der Krieg von uns fordert, steigt die heilige Pflicht, einen dieser Opfer würdigen Frieden zu erkämpfen.

Graf Zeppelin.

Die Lage im Osten.

WTB. Wir«, 17. Dez. Amtlich wird Verlautbart vom 17. Dezember 1915, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: Keine beson­dere» Ereignisse.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wie«, 17. Dez. Amtlich wird verkürWarL vom 17. Dezember 1915, mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: ,An der küstenländischen Front haben die Italiener ihre große» Angriffe, die nach verhältnismäßig kurzer Pause am 11. November von neuem einsetzten und bis Ende des Mo­nats andauerten und noch in der ersten Dezemberwoche an einigen Stellen hartnäckig fortgeführt wurden, bis­her nicht wieder ausgenommen. Diese Kämpfe können daher als vi er te I so nzo schlacht zusammen- gefcrßt werden. Mehr noch als in früheren Schlachte« galten diesmal die Anstrengungen des Feindes der Er­oberung von Görz. Demgemäß waren schließlich ge­gen den Brückenkopf allein etwa 7 italienische Infanteriedivisionen angesetzt. Die Stürme die­ser starken Kräfte scheiterten jedoch ebenso wie alle Massenangriffe in den Nochbarabschnitten an der bewähr­ten Standhaftigkeit unserer Truppen, die den Brückenkopf von Görz und die Hochfläche von Doberdo und über­haupt alte Stellungen fest in Händen behielte». Durch die Zerstörung der Stadt wurde die Be­völkerung schwer getroffen. Auf die militärische Lage hatte diese Aeußerung ohnmächtiger Feindeswut keinerlei Einfluß. In dem vierten Waffengang im Küstenlande verlor das italienische Heer nach sicheren Feststellungen 70 000 Mann an Toten und Verwundeten.

Gestern wurden an der Iso nzo front ein An­griffsversuch gegen den Nordhang des Monte SanM i - chele, an der Tiroler Front ein Angriff eines Alpini- bataillons auf den Cot di Lana abgewiesen.

Scharfe Kritik an der italienischen Regierung.

WTB. Bern, 17. Dez. Aus den Berichten der Zeitungen geht hervor, daß die gestrige Sitzung des Senats in Rom sehr stark besucht und ungewöhnlich be­wegt war. Zwei Reden sind besonders beachtet wor­den, nämlich jene Guglielmo Maroonis und Berzelottis, dessen Kritik an der Regierungstätigkeit angekündigt und erwartet war. Berzelotti erklärte, er verurteile nicht die nationalen Ziele, die die Regierung sich gesteckt habe, wohl aber den Gebrauch, den die Regierung zu deren Erreichung von ihren Machtvollkommenheiten gemacht habe. Der Redner forderte für das Parlament das Recht aus Prüfung der ausführenden Gewalt und fügte hinzu, daß in einem Lande, das, wie Italien konstitu­tionell regiert werde, es nötig sei, daß die großen poli­tischen Me, wie Abschluß und Kündigung von Bünd­nissen, nicht der vorausgehenden Prüfung seitens det Nationalverwaltung entzogen werden. Tatsächlich sei niemals die Verbindung zwischen den ausführenden Ge­walten und den Landesvertretungen so selten, kurz und flüchtig gewesen, wie seit Ausbruch des Krieges bis heute. Die beiden wichtig st en Dokumente der auswärtigen Politik, das Grünbuch und die letzte Rede Sonninos hatten bewiesen, dast ausgenommen von der Kriegserklärung, die als bereits beschlossen und unvermeidlich vor gelegt worden sei, kein ein­ziger entscheidender und grundlegender Akt, durch den das Schicksal des Landes festgelcgt wur­de, vorher dem Be schlußdes Parlaments un­terbreitet worden sei.

Papiermangel in Italien.

WTB. Neapel, 17. Dez. LautMattino" vcrsanv- melten sich in der Neapeler Handelskammer all? Ver­einigungen des Buch- und Druckereigewerbes, um gegen den Papiermangel zu protestieren. Die Vcrsamrw lung beschloß, die Fabriken zu schließen und den Versuch zu machen, durch eine Vereinigung aller italienischer Druckereien auf die Regierung ei­nen größeren Truck auszuüben.

Der Krieg mit Serbien.

WTB. Wien, 17. Dez. Amtlich wird verlantbart vom 17. Dezember 1915, mittags:

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Südöstlich von Gelebic vertrieben wir die Montenegriner aus dem letzten Stück bosnischen Bodens, das sie noch besetzt ge­halten hatten. Unsere Truppen erreichten auch in diesem Raum die Tara sch lucht. Bijelopolje ist seit gestern nachmittag in unserem Besitz. Tie K. und K. Streitkräfte nahmen die Stadt in umfassendem Angriff nach heftigen Kämpfen und brachten bis zum Abend? 700 Gefangene ein. Die Verfolgung des westlich vom