Rückzug neu angelegten Haltestelle Pinsk-Wald verließ er den Zug. Die trübe Novemberstimmung des Vortages hatte strahlendem Sonnenschein Platz gemacht. Auf dem Bahnhofe stand die Ehrenkompagnie, diesmal gestellt von jungen Sodlaten. Hinter dem Bahnhof reihten sich in Parade mehrere Brigaden der Bugarmee. Vom brausenden Hurra vieler tausend junger Soldatenkejlen begrüßt, schritt der Kaiser die Front der Truppen ab, deren Haltung und Aussehen ihm die unerschütterle Kraft sind den unverminderten Siegeswillen le ner Truppen zeigte, trotz der gewaltigen Leistungen ter Verfolgung und des jetzt stattftndenden Stellungskampfes in unwirtlichster Gegend.
Von hier begab sich der Kaiser zu einem kurzen Besuch der Kathedrale nach Pinsk. Auf den Straßen drängte sich, anders als in Brest-Litowsk, das Volk der 40—50 000 Eipwohner zählenden Stadt. Die Weiterfahrt führte den Kaiser bis in die Stellungen der Truppen östlich von Pinsk, am Schilfmeer der Pripetsümpfe. Auf den Sanddünen am Ostufer des Strumen und der Jaswlda waren die russischen Stellungen und Hindernisse sichtbar.
Am Abend des Tages fuhr der Kaiser, der den Truppen seine Freude über die vorzügliche Verfassung und feinen Dank für ihre Leistungen hatte übermitteln lassen, über Brest-LitonM zu einer anderen Armee auf dem östlichen Kriegsschauplatz.
Die Ereignisse im Westen.
Churchill über die englischen Fehlschläge.
WTB. London, 17. Nov. (Unterhaussitzung vom 1Z. November.) Churchill sagte über die Expedition nach Antwerpen: Der Plan stammte ursprünglich von Kitchener und der französischen Regierung. Ich spielte bei Kitcheners Plan, Antwerpen zu entsetzen, nur eine Nebenrolle. Am 2. Oktober fand ein Ministerrat statt, woraus ich mich nach Antwerpen be- ,g«b. Ich telegraphierte den Vorschlag, daß Belgien den Widerstand fortsetzen sollte ,der englischen und französischen Regierung, die in drei Tagen endgiltig telegraphieren sollten, ob und wüe viele Ersatziruppen sie schicken würden. Beide Regierungen nahmen den Vorschlag an. Es wurde beschlossen, Ersatztruppen zu senden. Es ist natürlich richtig, daß die Operationen zu spät begonnen haben, aber es ist nicht meine Schuld.- Ich lenkt«, vm 6. September die Aufmerksamkeit der Minister auf die gefährliche Lage Antwerpens, aber es geschah nichts bis zum 2. Oktober.
Die Expedition an den Dardanellen war methodisch und fachmännisch gründlich erörtert. Sie war keine improvisierte Unternehmung von Dilletantcn. Die Admiralität begann im Dezember mit der Erwägung eines kombinierten militärischen und maritimen überraschenden Angriffs. Kitchener sägte, er könne keine Truppen abgeben. Der anfängliche Plan sah keinen Angriff auf die Gallipoli-Insel vor. Der Plan wurde vom französischen Minister Augagneur geprüft und gebilligt. Der erste Erfolg der Beschießung der Außenforts übte I eine elektrische Wirkung auf dem Balkan aus und hatte eine sofortige Rückwirkung auf Italien- Churchill fuhr fort: Anfangs März begann der Fortschritt der Operationen sich zu verlangsamen. Die beweglichen Batterien des Feindes begannen sehr unbequem zu werden. Darauf wurde beschlossen, einen Kombi- werten maritimen und militärischen Angriff zu machen. Ich bedauerte die Entscheidung und wollte den Flottenangriff fortgesetzt haben, fand aber nicht die Zustimmung Lord Fishers. Ich erhielt von Lord Fisher weder eine genaue Leitung vor den Operationen, noch eine feste Unterstützung nachher. Wenn er die Operationen nicht billigte, hätte er das im Kriegsrat aussprechen .müssen und hätte damals zurücktreten können. Ick übernehme die volle Verantwortung sür die Flottcuoperationen, aber für die militärische Unternehmung und ihre Ausführung übernehme ich die Verantwortung nur, soweit ich Kabinettsmiuister war. Machten es die Flottenoperationen notwendig, daß man militärisch« ^Operationen folgen ließ und dabei beharrte? Wir hätten un- «weisrlhast nach dem Flottenangriff vom 18. März die Opera- Monen abbrechen kitnaeu. — Die militärischen Operationen be
gannen erst am 25. April. Wenn wir in diesem Zeitraum gemußt Hütten ,was wir heute über de» Verlauf der militärischen Operationen wissen, so würde niemand gezögert haben, den Prestige- Verlust in Kauf zu nehmen, den der Abbruch des Angriffs auf die Dardanellen verursacht hätte. Der Beschluß, militärisch« Operationen folgen zu lassen, war selbstständig und unabhängig von dem Beschluß über den Flottenangriff. Ich unterstützte diesen zweiten Entschluß, aber das Wesen des Angriffs auf die.Gal- lipoli-Halbinsel mußte Schnelligkeit und Energie sein. Es hätte eine große Gefahr bedeutet, langsam vorzugehen und lange Pausen zwischen den Angriffen zu machen. Andererseits stand unsere Armee auf Gallipoli den ganzen Sommer nur wenige Meilen von dem endgiltigen Sieg entfernt. Ein Angriff wje beiNeuve Lhapelle, Loos uns Souchez ru.:c oas Schick,al der türkischen Armee besiegelt. Ich riet das ganz« Jahr der Regierung, keine Operationen im Westen zu unternehmen, sondern Konstantinopel zu erobern, und jetzt ist die Lage völlig verändert. Churchill erklärte, er lasse dem Generalstaatsanwalt F. E. Smith alle seine Dokumente zurück, damit er seine Interessen im Unterhaus verteidige. — Carson polemistierte gegen die neulich von Grey» abgegebene Erklärung über die Politik gegenüber Serbien und sagte: Greys Erklärung war ungenau und irreführend. Die Regierung hatte tatsächlich beschlossen, Serbien keine Hilfe zu senden. Deshalb verließ ich das Kabinett. Erst drei Wochen später beschloß die Regierung, Hilfe zu senden, nachdem sie durch dlie Besuche Ioffres und Millerands umgestimmt worden war. — Premierminister Asquith widersprach Carson.
L Engl. Erörterungen über den Frieden.
WTB. London, 17. Nov. Der Abgeordnete Tre- velyan sagte im englischen Unterhaus: Es wird bestätigt, daß der Krieg ein Erschöpfungskrieg sein wird. Wer einen solchen Krieg unter sechsjährig erDauer schätzt, wäre schr sanguinisch. Wie wird es eine solche Zeit hindurch uns und der übrigen Welt gehen? Ein Erschöpfungskrieg bedeutet für uns ebenso wie für Deutschland den völligen, unwiderbringlichen Ruin. Ich bin scharf getadelt worden, weil ich das Wort Frieden aussprach, aber ich sprach nie von einem Frieden um jeden Preis. Ich sagte: Wir haben gewisse Forderungen, ohne die der Krieg nicht enden kann, aber es ist nicht entehrend und demütigend, die gewünschten Ziele durch Unterhandlungen zu erreichen. Wenn die Deutschen ohne Kampf aus Belgien herausgebracht werden könnten, sollte es auf diese Weise geschehen. Ich hoffe, daß die Regierung bereit ist, die nationalen Ziele durch Verhandlungen zu erreichen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Die Regierung sollte, falls sie gemachte Friedensvorschläge ablehnt, der Nation ihren Inhalt bekannt geben. — Bonar Law erwiderte: Wir haben heute zum erstenmal eine Art Reden gehört, deren wir noch viele hören werden, bis der Krieg endet. Keine Rede konnte einen geringeren praktischen Wert haben. Der Vorredner nimmt an, daß die Regierung nicht bereit sei, die Ziele, für die wir kämpfen, ohne Kampf zu erreichen, wenn wir das auf diesem Wege können; kann sich jemand das einbilden? Der Vorredner selbst hat die Bedingungen ausgesprochen, die die Zwecklosigkeit der Reden zeigen. Er verlangt, daß Deutschland Belgien räumt, Elsaß-Lothringen abtritt und dem zustimmt, daß die Welt nach dem Nationalitätenprinzip regiert wird. Glaubt jemand, daß Deutschland Elsaß-Lothringen herausgeben und Polen seiner Nationalität wieder- aeben wird, ohne besiegt zu sein? Jeder empfindet ebenso wie der Vorredner, was die Schrecken des Krieges sind. Jeder von uns würde begierig die früheste Gelegenheit ergreifen, ^den Krieg zu beendigen, sofern es mit Ehren und ohne die Sicherheit unseres Landes zu gefährden geschehen könnte. Die Zeit wird kommen, wo diese Art Redner ausführlich beantwortet werden müssen. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Das Parlament und die Nation sind entschlossen, wie in den ersten Kriegslagen in unseren Anstrengungen nicht nachzulassen, bis die Ziele, für die wir das Schwert zogen, als der
' Krieg uns aufgezwungen wurde, befriedigend erreicht sind.
Der Grund der plötzlichen Abreise Kitcheners.
WTB. Manchester, 17. Nov. Der Londoner Korrespondent des „Manchester Guardian" schreibt: Der Grund, der die plötzliche Abreise Kitcheners veranlaßte, war wahrscheinlich die jüngste Kabinettskrise in Griechenland.
Die Lage im Osten.
WTB. Wien, 17. Nov. Amtlich wird Verlautbart vom 17. November 1915 mittags:
Russischer Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
Der Krieg mit Serbien.
WTB. Wien, rr. vwv. Amtlich wird Verlautbart vom 1.7. November 1915 mittags:
Südöstlicher Kriegsschauplatz: Die an der Sandschank-Grenze kämpfenden K. und K. Truppen warfen die letzten montenegrinischen Nachhuten über den Lim zurück. Die Verfolgung der Serben wird überall fortgesetzt. Die gegen Sjenica vordringende österreichisch- ungarische Kolonne warf den Feind aus seinen zäh verteidigten Gebirgsstellungen nördlich von Javor. Die deutschen Truppen des Generals von Köveß standen gestern abend einen halben Tagemarsch von Raska entfernt. In Kursumlja ist es zu Ortskämpfen gekommen
Der Krreg mrr grasten.
WTB. Wien, 17. Nov. Amtlich wird Verlautbart vom 17. November 1915 mittags:
Italienischer Kriegsschauplatz: Gestern fanden im Görzischen keine größeren Jnfanteriekämpfe statt. Auch die Tätigkeit der italienischen Artillerie nnw im Vergleich zu den früheren Tagen bedeutend geringer. Die Lage ist an der ganzen Südwestfront unverändert. Vorgestern belegte eines unserer Flugzeuggeschwader Brescia mit Bomben. Die Flieger konnten starke Brände beobachten. Alle Flugzeuge sind glatt gelandet.
Neues vom Tage.
Die unheilvolle Politik Benizelos.
WTB. Sofia, 17. Nov. (Bulg. Tel. Ag.) In Besprechung der Auflösung der griechischen Kammer schreibt „Echo de Bulgaire": Die Politik Venizelvs, vorteilhaft für sein Land in den Jahren 1912 mü> 1913, ist heute unheilvoll, weil die wesentlichen Bedingungen für ihre Durchführung fehlen. Zunächst müßte das Einvernehmen zwischen allen Balkanstaaten vollkommen und ihre Bemühungen müßten vereinigt sein, sodann müßte sich der Sieg auf die Seite des Vierverbandes neigen. Weder das eine, noch das andere liege heute vor. Serbien habe, nachdem es durch seine herausfordernde Tollheit seine Beziehungen zu Bulgarien bis zur Herbeiführung des Bruches vergiftet hatte, sein Ende vor sich sehend, auch Griechenland m fernen Sturz hin- oinzuziehen versucht. Was einen Sieg des Vierverba n d e s betreffe, so sei nicht mehr einzusehen, welches Wunder ihn herbeiführen könnte. Auf dem Balkan insbesondere lasse der Untergang Serbiens, die Herstellung einer zusammenhängenden Front bis Konstantinopel und bis zu den Dardanellen, sowie die Unfruchtbarkeit der französisch-englischen Anstrengungen am mittleren Wardar keinen Zweifel mehr am Endergebnis des Kampfes. . Die Sache Serbiens und des Vierverbandes unter diesen Umständen zu der seinigen zu machen, heiße sein Land dem Untergang entgegenführen. Dem König Konstantin und den Män>«
Der ueüe Dankdirektor.
Erzählung von R. Ortmann.
(Fortsetzung.)
(Nachdruck verboten.)
„Und warum erst nach diesem?"
„Weil ich sicher bin. daß der Anfall, der für diesmal noch ohne eine Katastrophe vorübergegangen ist, sich wiederholen wird, da ich ja die Ursache nicht beseitigen kann, die ihn herbeigeführt hat. Oder halten Sie es für möglich, daß man den Kranken jetzt noch durch erlogene Tröstungen täuschen könnte, wenn er nach der Sennorita Ortegas fragt? Was auch immer ich ihm sagen würde, er würde es nicht glauben, es sei denn, daß wir Conchita lebend und gesund an sein Lager , führen könnten. Sie haben Ihren Freund vor einem verhältnismäßig leichten Tode bewahrt, um ihn einem schmerzlicheren zu überliefern."
Sie schlug die Hände vor das Gesicht und verharrte regungslos — ein Dild unsäglichen Jammers.
Auch Don Joss schwieg eine Weile, dann sagte er» indem er zur Tür ging: „Sie werden das Krankenzimmer selbstverständlich nicht wieder betreten. Wenn Sie glauben, mir für das, was ich bisher an Ihnen getan. Dank schuldig zu sein, so versuchen Sie es nicht, wieder bei ihm einzudringen. Ich werde außerdem Fürsorge treffen, daß es Ihnen unmöglich gemacht wird. Nun folgen Sie meinem Rate und begeben Sie sich zur Ruhe. Gute Nacht!"
Er legte die Hand auf den Türgriff und stand eben im Begriff, das Gemach zu verlassen, als es von der Stelle her, wo Jsabella stand, dumpf und tonlos hinter ihm drein klang: „Bleiben Sie noch, Don Jose — ich will Ihnen sagen, wo Sie Conchita finden."
Doktor Vidal war stehengeblieben und starrte sie in sprachlosem Erstaunen an. Dann drückte er die Tür leise hinter sich ins Schloß und eilte mit raschen Schritten aus sie zu.
„Habe ich recht gehört, Sennorita? Sie wissen, wo Ihre Base sich aufhält, und Sie konnten es mir bis zu , tiefem Augenblick verschweigen —, mir, der ich seit Tagen
klanglosen Stimme, „nennen Sie mich eine Verworfene — eine Verbrecherm, nennen Sie mich, wie Sie wollen — ja» ich habe es von allem Anbeginn gewußt!"
„Und wo — wo ist sie? Befindet sie sich noch am Leben?"
„Ich glaube wohl, wenn ich mich auch nicht dafür verbürgen kann. Gehen Sie nach der Convalescencia — dort wird man es Ihnen sagen!"
„Nach der Convalescencia — in das Irrenhaus? Nein, das ist unmöglich l Wie hätte sie gerade dahin kommen können?"
„Man fand sie am Morgen nach Sennor Rodewaldt» Flucht aus dem Gefängnis schwerkrank und mit einer Schußwunde in der Schulter auf der Straße. Da sie ohne Bewußtsein war, brachte man sie zunächst in das Frauen-^ Hospital nach der Calle Esmeralda. Sie kam im Laufe des Tages wieder zu sich und nannte ihren Namen. Aber mau zweifelte an der Richtigkeit ihrer Angaben, weil st« die Kleidung einer Zofe trug. Trotzdem benachrichtigt« man meinen Vater, und da er selbst durch seine gerade an jenem Ta^e so wichtigen Geschäfte daran verhindert war, begab sich meine Mutter in das Hospital. Bei ihrer Ankunft war Conchita schon wieder ohne Besinnung. Die Wunde selbst sollte zwar nach der Angabe der Aerzte nicht
äkrli-b keiu. aber eia beitiaes Tiebe'' hatte Conchita ergriffen. Meine Mutter ließ sich an dar Bett der Patientin führen und erklärte dem sie geleitenden Arzte, diese Kranke fei keineswegs ihre Nichte Conchita Ortegas, sondern eine ehemalige Kammerjungfer derselben, dir von jeher Spuren von Geistesstörung gezeigt habe und sich wohl nur im Wahnsinn für ihre Gebieterin ausgegeben haben könne."
„Sagen Sie mir auch wirklich die Wahrheit, Sennorita Jsabella?" fragte der Doktor streng. „Was Sie mir da erzählen, klingt in hohem Maße abenteuerlich und un- ' wahrscheinlich. Welchen Zweck könnte Ihre Mutter mit einer so abscheulichen Lüge verfolgt haben, die überdies schon in der nächsten Stunde entdeckt werden mußte?"
„Ich spreche nichts als die volle Wahrheit, Don Iofö? Und von ihrem Standpunkt aus war das, was meine MuHer tat, wohl so töricht nicht. Tie durfte sich versichert halten, daß man zunächst ihren Angaben mehr Glauben schenken würde als den Versicherungen einer
als ihre Nichte anerkannte, übernahm sie auch die Verpflichtung, alles Erdenkliche für die Erhaltung ihres Lebens zu tun. Und bei sorgfältiger, aufmerksamer Pflege würde diese sicher bald wiederhergestellt worden sein. Blieb sie aber in dem großen Hospital, oder brachte man sie, wie meine Mutter hoffte, wohl gar auf die Krankenstation der Convalescencia» so waren die Aussichten für eine Genesung der Kranken bei den dort herrschenden Zuständen gering. Und selbst in dem wenig wahrscheinlichen, unerwünschten Fall, daß sie trotz alledem genas, hatte meine Mutter sich durch ihre Erklärung die Möglichkeit geschaffen, einen seit langem gehegten Plan zur Ausführung zu bringen. Es gibt irgendwo in der Provinz, ich habe den Namen des Ortes vergessen, einen Arzt, der eine sogenannte Heilanstalt für Nervenkranke zu keinem anderen Zweck unterhält, als um darin Personen, die ihren Angehörigen lästig geworden sind, als angebliche Geisteskranke für immer gefangen zu halten. War es einmal gelungen, Conchita der Obhut dieses Menschen zu übergeben, so konnte es kaum noch allzu große Schwierigkeiten haben, ihr Vermögen auf die eine oder die andere Art ganz in die Hände meine« Vaters zu bringen."
„Ein sauberer Plan I" sagte Doktor Vidal kopfschüttelnd. „Aber sprechen Sie weiter; man schenkte also der Erklärung der Sennora del Vasco Glauben und brachte dje arme Conchita wirklich als eine Wahnsinnige nach der Convalescencia ?"
Jsabella nickte. „Meine Mutter hatte sich erboten, die Lerpflegungskosten zu tragen. Ich erfuhr von alledem erst» als sie von ihrem Besuche im Hospital heimkam, und ich erfuhr es zugleich mit der Tatsache, daß Conchita es gewesen war, die mir Rodewaldts Herz entfremdet, die mir seine Liebe gestohlen hatte. Meine Mutter vermochte mir darüber volle Gewißheit zu geben, denn sie hatte in Erfahrung gebracht, daß die beiden häufig heimliche Zusammenkünfte gehabt, und sie wußte auch, wie groß Con- chitas Anteil an Sennor Rodewaldts Befreiung gewesen war."
„Und üeshalb ließen Sie das schändliche Verbrechen zu, das man an ihr beging ? Deshalb machten Sie sich zur Mitschuldigen Ihrer Mutter, indem Sie keinen Einspruch gegen.ihre Handlungsweise erhoben?"