vrarssüet »77.

V

Verugrvrelr

Äaül

MÜenste

KmVblM fiir

urchMterhaltungsvlatt

Allgmeine^Asyeize

vvsesn

vierteljährlich durch die Post: im Ortsverkehr und Nachbarorts« verkehr Mk. 1.40, außerhalb M-1.50 einschließlich der iostgebühen. Die lzelnuimner des Blattes kostet 5 Pf. Erscheinungsweise täglich, mir Aus­nahme der Sonn- und Festtage.

steäaktion «.Ver­ls« inMtenrteig.

Schwarzwälder CageszeLLung/für die Oberamisbezirke Nagold, Freudenstadt u. Lalw.

sernrprecver n.

-inreigenpreir

Die Ispaltige Zelle oder deren Raum 10 Pfennig. Die Reklamezeile oder deren Raum SO Pfennig. :: Bei Wiederholungen unveränderter An­zeigen entsprechen­der Rabatt. Bet gerichtlicher Ein­treibung und Kon­kursen ist der Rabatt hinfällig.

relegrsmm-Hklr.r

rsnnendlstt.

Nr. 285

Ausgabe i» Altessteig-Stadt.

Montag, den 1. November.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

1915 .

er Krie

Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 30. Oktober. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Keine wesentlichen Ereignisse.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des General­feldmarschalls von Hindenburg: Nordöstlich von Mitau wiesen unsere bei Plakanen auf das Nordufer der Misse vor­geschobenen Kräfte zwei starke Nachtangriffs ab und zogen sich vor einem weiteren Angriff in die Hauptstellung auf auf dem Südufer zurück.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayers: Nichts Neues.

Heeresgruppe des Generals von Linfingen: Westlich von Czartorysk wurde die russische Stellung bei Komarow und der Ort selbst genommen. Ein nächtlicher russischer Gegen­angriff blieb erfolglos. Kamienucha, Huta Lisowska und Bielgow wurden gestürmt. 18 Offiziere, 929 Mann sind gefangen genommen, 2 Maschinengewehre erbeutet.

Ein russisches Kampfflugzeug wurde bei Kukli herunter­geschossen.

Ballankriegsschanplatz: Die Armeen der Generale von Köveß und von Gallwitz haben feindliche Stellungen gestürmt, über 1000 Serben gefangen genommen, 2 Geschütze, ein Maschinengewehr erbeutet und sind in der Vorbewegung geblieben.

Die Armee des Generals Bojadjeff setzt die Verfolgung fort.

Obersts Heeresleitung.

* * *

Ein wesentlicher Erfolg im Westen.

WTB. Großes Hauptquartier, 31. Oktober. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Bayrische Truppen setzten sich nordöstlich von Neuville in den Besitz der französische« Stellung in einer Ausdehnung von 1100 Meter», machten etwa 200 Gefangene und erbeuteten 4 Maschinengewehre, 3 Minenwerfer. Ein feindlicher Gegenangriff wurde abends abgeschlagen.

In der Champagne ist ein weitvorspringendes deutsches Grabenstück nördlich von Le Mesnil in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober durch überwältigenden Angriff gegen die dort stehenden Kompagnien an die Franzosen verloren­gegangen.

Bei Tahure griffen nachmittags unsere Truppen an. Sie stürmten die Butte-de-Tahure (Höhe 192 nordwestlich des Ortes). Der Kampf dauerte die Nacht hindurch au. 21 französische Offiziere (darunter 2 Baraillonskommandeure). 1215 Man« wurden gefangen geuommen.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des General- seldmarschalls v. Hindenburg: Durch unser konzentrisches Feuer wurden die Russen gezwungen, den Ort Plakanen auf dem Nordufer der Misse wieder zu räume«.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Die Lage ist unverändert.

Heeresgruppe des Generals von Linfiugeu: Der Angriff westlich von Czartorysk erreichte die Linie Ostrand von Komarow-Höhen östlich Podgacie. Die erreichten Stellungen wurden gegen wiederholte russische Nachtaugriffe in teilweise erbitterten Kämpfen gehalten. Etwa 150 Russen von als verschiedenen Regimentern wurden gefangen genommen.

Balkankriegsschauplatz: Deutsche Truppen der Armee des Generals von Köveß haben Grn, Milanovae genommen. Nordöstlich davon wurde der Feind an der Straße Sat- torrjaKragujevac aus seinen Stellungen südlich der Srebr- nica geworfen.

Die Armee des Generals von Gallwitz drängte beider­seits der Morava den Gegner weiter zurück. 600 Gefangene wurden eingebracht.

Von der Armee des Generals Bojadjeff liegen keine neuen Nachrichten vor.

Oberste Heeresleitung.

Der freie Donauverkehr nach Bulgarien.

WTB. Sofia, 31. Okt. Zum erstenmal seit Beginn des Weltkrieges ist gestern der ungarische Donaudampfer Berettio von Orsova in Widin angekommen.

Mn französisches Unterseeboot versenkt.

WTB. Konstantinopel, 30. Okt. (Amtlich.) An der Dardanellenfront hat unsere Artillerie heute das französische Unterseeboot Tmquoise versenkt. Die Besatzung, bestehend aus 2 Offizieren und 24 Mann, wurde gefangen genommen.

Ein englischer Minensucher gesunken.

WTB. London, 31. Okt. Das Reutersche Bureau meldet amtlich : Der Hilfsminensucher Hythe ist in der Nacht vom 28. Okt. bei Gallipoli infolge eines Zusammenstoßes mit einem anderen Kriegsfahrzeug gesunken. Außer der Be­satzung waren 250 Mann an Bord. 100 Mann werden vermißt.

WTB. London, 31. Okt. Das Reutersche Bureau mel­det amtlich: Von dem Hilfsminensucher Hythe werden 2 Of­fiziere und 153 Maun vermißt.

Die Lage im Westen.

Joffre in London.

WTB. London, 30. Okt. Der französische Gene­ralissimus Jo ff re hat das Kriegsamt besucht und - es dann mit Lord Kitchener verlassen. Die Menge brachte ihm lebhafte Kundgebungen dar.

Der Unfall des englischen Königs.

WTB. London, 30. Okt. (Reuter.) Aus dem englischen Hauptquartier wird gemeldet: Gestern früh verließ der König das Quartier etwas vor 10 Uhr, um sich nach einer kleinen Stadt zu begeben, wo er den kommandierenden General der ersten Armee sprach. Die Gesellschaft verließ die Automobile und stieg zu Pferde. Sie ritt nach einer großen Ebene, pw die Truppen eines Korps der ersten Armee zur Inspektion ausgestellt waren. Der König ritt die Glieder ab und inspizierte jede Abteilung eingehend, während er wie­derholt Fragen an die ihn begleitenden Offiziere richtete. Der Regen fiel in Strömen und ein heftiger Wind wehte. Der König verließ die Ebene, um nach einem kurzen Ritt den Kommandanten eines anderen Korps der ersten Armee zu treffen und einige Tausend Soldaten zu inspizieren. Da geschah das Unglück. Das Pferd des Königs erschreckte vor den .Hurra-Ru­fen der Mannschaften, die auch die Mützen schwenkten, und bäumte sich. Der König vermochte das Tier zu bändigen, aber es bäumte sich noch einmal und übcrschlug sich nach rückwärts. Der König fiel zu Bo­den. Die Offiziere, dir sich in der Nähe befanden, eilten herbei und brachten den König nach dem Automobil, das wegfuhr. Die Nachricht von dem Unglück ver­breitete sich schnell. Schiveigend sahen die Truppm zu, als das Automobil langsam vorbeisuh-r. Der König saß in eine Ecke des Wagens gelehnt und salutierte.

Zwei neue große SPionagennternchmüngen in Belgien und Nordfrankreich ausgedeckt.

WTB. Berlin, 30. Okt. (Amtlich.) In Bel­gien und Nordfrankreich sind in den letzten Ta­gen wieder zwei neue große Spionage Unter­nehmungen ausgedcckt worden. In Belgien han­delt es sich um eine weitverzweigte Organisation, der insgesamt 21 F estg eno mmene angehörten. Nach­dem sie sich monatelang auf die Vermittelung von Spio- nagenachrichtcu über Holland nach Frankreich beschränkt hatten, gingen sie im September auch dazu über, Srengattentate auf Ei s en b a h n b au r e n, Brük-' ken und andere Kunstbauten vorzubereiten. Nebenbei betrieben sie die Beförderung von Wehrpflich­tigen aus Belgien nach Frankreich. Unter der Zahl der Festgenommenen befinden sich wiederum 4 Frauen, die mit in erster Linnie die gegen die Sicherheit des deutschen Heeres gerichteten Verbrechen begangen haben. Die in Nordfrankreich ausgcdeckte Spionageorganisation wurde von der Frau eines in der französischen Armee dienenden Offiziers geleitet, der in Paris persönlich von der Militärbehörde für ihre Aufgaben unterrichtet und nach Nordsrankreich entsandt 'wurde. Unter ihren fest­genommenen Helfern, befinden sich zwei weitere weibliche Personen. In welchem Maße die Spionage organisiert ist, geht aus dem Umstand hervor, daß die Festgenomine^ nen vom französischen Nachrichtendienst unter hohen Num­mern in seinen Listen geführt wurden. Auch die in die­ser Sache Verhafteten find bereits überführt, daß sie in zahlreichen Fällen durch Beförderung militärischer Nach­richten nach Frankreich sich des Verbrechens der Spio­nage schuldig gemacht haben. In einer dritten LPionage- angelegenheit in Belgien ist am 26. Oktober das Urteil gefällt worden, das gegen 9 der Angeklagten auf Todesstrafe lautete. Dieses Urteil ist gestern voll- streckt worden. Unter den 10 weiteren zu Zuchthaus­strafen verurteilten Schuldigen befinden sich wiederum drei weibliche Personen. r

Die engl.-schwedrschen Verhandlungen eingestellt.

WTB. Stockholm, 30. Okt. (Svenska Telegram Byran.) Die Verhandlungen, die Anfangs Juli zwi­schen Schweden und England in Stockholm eingeleitet wurden zum Zwecke eines Uebereinkommcns in verschie­denen wirtschaftlichen Fragen, haben nicht das ge­wünschte Ergebnis gehabt und werden nicht fort­gesetzt. Beiderseits wird erklärt, daß die Beendigung jener Verhandlungen die freundschaftlichen Handelsver- hälntisse zwischen beiden Ländern nicht schädigen werden.

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 30. Okt. Amtlich wird verlaurbart vom 30. Oktober 1915, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: Tie westlich von Czartorysk kämpfenden österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen entrissen dem Feind, ihre Angriffe fortsetzend, eine Reihe zäh verteidigter Ortschaften. Es wurden 18 Offiziere und 929 Manngefangen genommen und 2 Maschinengewehre erbeutet. Ein rus­sisches Flugzeug wurde durch unser Feuer herabgeholr. Sonst im Nordosten nichts Neues.

WTB. Wien, 31. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 31. Oktober 1915:

RussischerKriegsschauplatz: Gegenüber unserer Strypafront lkgte gestern der Feind erhöhte Tätigkeit an den Tag. Er bedachte unsere Linie in verschiedenen Räumen mit Artilleriefeuer und versuchte auch an einer Stelle über die Strypa zu kommen, was wir durch unser Feuer ver­hinderten.

Südöstlich von Luck wurde abermals ein feindlicher Flieger herabgeschossen.

Unsere ^Angriffe westlich von Czartorysk gewinnen schritt­weise Raum. Starke russische Gegenangriffe wurden abge­wiesen.

Sonst im Nordosten nichts Neues.

Der Krieg mit Serbien.

WTB. Wien, 30. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 30. Oktober 1915, mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: An der J'sonzvfrvnt verlief der gestrige Tag im Abschnitt nördlich des GSrzer Brückenkopfes merklich ruhiger, nur die Besatzung des Brückenkopfes von Dolmem harre noch einen starken Angriff abziiw'iien. Vor Görz hielt das