trage getreu Serbien zu Hilfe komme. Tiefes Angebot sei, so wird betont, der stärkste Beweis dafür, daß die Alliierten bereit seien, Opfer zu bringen, um Serbien unter den gegenwärtigen Umständen jede mögliche Hilfe zukommen zu lassen.
Schwindende Aussichten für Sen Bierverband.
WTB. Paris, 22, Okt, „Journal des Debats" erklärt: Wenn die Alliierten die Oesterreicher und die Deutschen auf dem Wege nach Konstantinopel nicht an- halten, werden sie gleichzeitig im Orient und Occi- dent jede Aussicht verlieren, Griechenland und Rumänien auf ihre Seite zu brrngen. Griechenland würde den Alliierten allerdings nicht viel schaden können, aber die rumänische Regierung wird unter dem Drucke Deutschlands wahrscheinlich gezwungen sein, sich gegen Rußland zu wenden, um sich Bessarabien- zu bemächtigen, das dann die einzige greifbare Beute sein wird. Alles zwingt die Alliierten, im Orient die größte Anstrengung zu unternehmen.
Oesterreichische Antwort an Amerika.
WTB. Wien, 22. Okt. Die Politische Korrespondenz erfährt: In der am 29. September dem amerikani- ! schen Botschafter in Wien erteilten Antwort auf das Ersuchen der amerikanischen Regierung um Abberufung
des ö st er reichisch-ung arischen Botschafters
in Washington, Dr.^Dumba, nimmt der Minister des Aeußern, Baron Burian, von der Mitteilung Kenntnis, daß Dr. Dumba der Regierung der Vereinigten Staaten nicht mehr genehm sei und erklärt, er könne nicht umhin, seiner Meinung dahin Ausdruck zu geben, daß der Inhalt einer diplomatischen Korrespondenz, zumal zwischen einem Botschafter und seiner Regierung, gleichviel auf welchem Wege die Beförderung erfolge, nicht, wie dies in der erwähnten amerikanischen Note geschehen sei, zum Gegenstand einer amtlichen Kritik einer Regierung gemacht werden sollte, für die diese Korrespondenz nicht bestimmt war und zu deren Kenntnis sie nur durch zufällige Umstände gelangen konnte. Der Minister des Aeußern schließt mit dem lebhaften Wunsche, daß. die Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und den Vereinigten Staaten nach wie vor ihren herzlichen und freundschaftlichen Charakter bewahren werden.
Keine franz.-engl. Anleihe mehr in Amerika.
WTB. London, 22. Okt. Das Reutersche Bureau meldet aus New York: Die Firma Morgan teilte mit, daß England und Frankreich hier zunächst keine Anleihe mehr auszugeben beabsichtigen.
Berechtigter Spott.
WTB. London, 22. Okt. Tie Wochenschrift „Truth" spottet darüber, daß viele Engländer die Luftangriffe auf die niedrigste Stufe wilden Blutdurstes stellen. Das Blatt betont, baß sie tatsächlich einen militärischen Zweck verfolgen, nämlich in England die unwiderstehliche Forderung nach Verteidigungsmaßregeln hervorzurufen, die die Regierung zwingen, große Auwendungen an Material und Soldaten zu machen, die dem Schlachtfelde auf dem Kontinent entzogen würden. Un- eheure Aufwendungen wären nötig, um die Städte und ie unzähligen Arsenale, Magazine und Munitiouswerke "zwischen London und Edinburg zu schützen. Hunderte schwerer Geschütze, große Vorr?:e an Munition, eine Flugzeugflotte und viele Tausende Soldaten. Das Blatt fährt fort, da England das alles dem Schlachtfelde nicht entziehen könne, sei es einfach lächerlich, von der Bildung einer großen Luftflotte zu reden, u m als Vergeltung weit hinter der deutschen Front Frauen und Kinder zu töten, zumal such Deutschland keineswegs enthalten würde, weitere Luftschiffe nach England zu schicken.
Der wutschnaubende Matin.
WTB. Paris, 22. Okt. Der „Matin" hat eine neue Abteilung in seinen Spalten eingerichtet, die unter der Ueberschrift „Vergeltungsmaßregeln" täglich erscheint. Darin werden Vergeltungsmaßregeln aufgezählt, die von den Alliierten gegenüber Deutschland ergriffen werden müssen. Heute erklärt der „Matin", die Deutschen seien ein Volk brutaler Sklaven, das von Herrschern geleitet werde, die seinen Seeleuzustand ausnützten. Wenn man die Herrscher Deutschlands treffe, seinen Handel und sekie Industrie und seine Fabriken vernichte und seine Hauptstädte zerstöre, würde man die empfindlichen Stellen Deutschlands treffen. Joffre solle seine Flugzeug- aeschwader zum Bergeltungsfluge gegen die deutschen Herrscher und ihre Städte aussenden.
Russische Treibminen am Sänischen Strand.
WTB. Kopenhagen, 22. Okt. Die dänische Presse ist sehr erregt darüber, daß, von den Russen eine große Zahl von Treibminen gefährlichster Art ausgesetzt worden ist, die jetzt überall an den dänischen Strand gesetzt werden und schon erheblichen Sachschaden und Verletzungen von Personen verursacht haben, sowie die neutrale Schiff- fahrt in der Ostsee und im Sund gefährden.
Dedeagatsch beschossen.
WTB. Sofia, 32. Okt. (Bulg. Tel.-Ag.) Die englische Flotte hat heute Dedeagatsch beschossen, ohne wesentlichen Schaden anzurichten.
Aus den Argonnen.
Aus den Argonnen erhielt das „Ulmer Tagblatt" einen Brief/ den es mit Genehmigung des Kaiser!. Gouvernements zum Abdruck bringt und der manches Wissenswerte enthält. Vom großen Durchbruchsversuch der Franzosen Ende September find unsere Truppen in den Argonnen nicht unmittelbar berührt worden. Doch wurden in den Argonnen alle Stellungen^ alle Lager, Wege Ortschaften nach genau überlegtem Plan Tag und Nacht mit einem heftigen Fsiuer überschüttet. Man muh es ten Franzosen zugede , daß ies ausgezeichnet überlegt und durchgeführt wurde. Schaden richteten sie jedoch keinen großen an. Unser Bähnle war kurze Zeit unterbrochen, aber unsere wackeren Eisinvahner haben die Schaben balb gehoben. Unsere Verluste waren auch ganz gering. Am 25 September suchten die Franzosen unsere Grenadiere und Musketiere dadurch zu täuschen, daß sie auffallend mit aufigepftanz- tem Seitengewehr in den Gräben und Sappen hsrum- liefen. Einige Handgranaten und Minen machten der Komödie bald ein Ende. Außerhalb des Waldes, schon bei unserem Nachbarkorps ging es ernster zu.. Nach 72 -stündiger heftiger Beschießung wurde angegriffen. Unsere brave Artillerie, die während des Geschoßhagels nicht an ihren Geschützen bleiben konnte, sondern in den Uiiterstandstelleii war, hatte aber scharf aufgepaßt und legte hinter die beiden ersten Wellen ein so wirksames Sperrfeuer, daß die Anstürmenden ohne Unterstützung blieben und nach kurzem Handgemenge gefangen wurden. Es waren dies 60Ü Leute in total betrunkenem Zustande. Nach den Aussagen der Gefangenen hatten sie in der Nacht vom Freitag auf Samstag starke Weinrationen gefaßt und kurz vor Beginn des Sturmes noch einen averitif, schnapsartiges Getränk. Die Verluste waren sehr groß, denn die "Angriffswellen kamen nicht in Zwischenräumen und Abständen, sondern dicht geschlossen, sie meinten alte, es könnten keine Deutsche mehr lebendig und verteidigungsfähig sein nach dem starken Feuer. Weiter westlich war der feindliche Angriff noch stärker, auch die Artillerievorbereitung noch gründlicher. Eine größere zusammengesetzte Abteilung unserer Division wurde nördlich M . . . am 25. 9. am Spätnachmitiag auf Höhe . . . .und .... angesetzt und säuberte die französische Stellung mit allbekannten schwäbischen Heldenmut.wurde vo» uns dann freiwillig wieder geräumt, weil diese Höhe sehr stark von St.her Lurch
Artillerie flankiert wurde. Fetzt war dem französischen Angriff Halt geboten und alle Versuche in der Nacht vom 25. zum 26. zum weitere» Vordringen scheiterten an schwäbischer Tapferkeit und Ausdauer. Der „Temps" schreibt in seiner letzten Nummer: „Die aus den Argoniienkümpfen als so tüchtig und unternehmend bekannten m ü r t t e in b e r g i s che n Truppen haben bewundernswürdig die tapferen Angriffe unserer Bra- von z u r ü ck g es ch l a g e n." Seitdem die Franzosen missen, daß Schwaben da oben ihre Fäuste gebrauchen, haben sie k.ine weiteren ernsthafte Angriffe unternommen, denn unsere nähere Bekanntschaft haben sie in de» letzten Monaten im Bois de la grurie so häufig geinacht, daß sie uns wie das Feuer fürchten. Die ivnrttembergischcn Bataillone, die bei M . . . verwendet wurden, haben wieder schwäbischen Heldenmut bewiesen und .in den schwierigsten Lagen vokl und ganz ihre Schuldigkeit getan. Bei allen Angriffen haben die Franzosen sehr starke Verluste erlitten teils durch unsere Artillerie, die eine ganz bedeutende Kaliberüberlcgcuhcit besitzt, teils durch wirksames Maschi- nengewehrseuer und Handgranaten. Unserem Nachbarkorps gegenüber sind ungefähr 173 französische Geschütz-Stellungen, hievon sind nur ungefähr 64 von höherem Kaliber als 75 Millimeter und dabei sehr wenig Haubitzen. Schon im Anfang ist erwähnt, daß die Franzosen durch reichlichen Alkoholgcnuß wirr gemacht, vorgetrieben wurden und zwar die Regimenter und Bataillone nebeneinander, die vier Kompagnien in vier dichten Wellen hintereinander. Offiziere und alte Unteroffiziere blieben im letzten Graben und schossen rücksichtslos alle Leute nieder, die in dem heftigen Feuer nicht vorwärts wollten. Dies wurde an vielen Gefangenen bestätigt, die Verwundungen an der Rückenseite hatten. Eine militärische Merkwürdigkeit wurde von den Gefangenen aufgedeckt. An der Tourbe hatten die Franzosen Ställe für Pferde und Unterkunstsräume für Reiter von drei Kavallerieregimentern 4 Meter tief unter die Erde bauen lassen Alles war miteinander verbunden und sehr geschickt verdeckt gegen Fliegerbeobachtung. Auf der Feindesseite konnten die Stallungen geöffnet werden, dann kam eine Ausfallrampe in Zugsbreite, die ein Nachhauen nach vollendetem Durchbruch ermöglichen sollte. Zwei Kolonial-Reaimenter arbeiteten hieran 2 volle Monate! Abgesehen davon, daß der Durchbruch mchi gelang, ist es jedem, der ein modernes Gesichtsfeld sah und durchschritt. völlig klar, daß sich Reiterei da wicht bewegen kann., Granat- und Sprengtrichter bis zu 3 Dieter Tiefe sind aneinander, dazwischen alles voll Draht, aufgegebene Gräben, Sappen, Verbindungsgräben sperren jegliches Reiten. An einer Stelle westlich Tahure sollen auch Reiter den Versuch gemacht haben, vorzukommen, wurden aber völlig zersprengt. Die französische Heeresleitung hat die Echtheit des Befehles von Zoffre bestritten. Wir sind aber nicht allein im Besitz mehrerer Abzüge der Urschrift des Erlasses, sondern haben einige Dutzend Abschriften von Bataillonen und RegimeMern in Händen. Die Ueberkäufer mehren sich in den letzte» Tagen auffallend, cs sind meistens Leute, die in den letzten Monaten vor Arras lagen und nun auch zu dieser Offensive herangezogen wurden, so daß sie mit d.enNerven völlig zusammen gebrochen sind.
Letzte Nachrichten.
WTB. London, 23. Okt. .Times" melden, es verlaute in wohlunterrichteten Kreisen, daß Griechenland das Auge- bot betreffend Cyperns abgewiesen habe.
WTB. Berlin, 33. Okt. Aus Kopenhagen wird dem »Berliner Tageblatt" berichtet: Nach einer Pariser Meldung der »Berlingske Tidende" ist Ursküb geräumt. Bei Kot- schana stehe eine große Schlacht bevor. Die Bulgaren dringen über Velles gegen Monastier vor.
WTB. Berlin, 23. Okt. Der militärische Mitarbeiter der Kopenhagener „Politiken" schreibt, wie dem »Berliner Tageblatt" gemeldet wird, daß die-Lage der serbischen Armee« verzweifelt sei. Das bulgarische Heer sei glänzend reorganisiert worden. De» Serben bleibe nur ein verzweifelter, schwieriger Rückzug in die montenegrinischen Berge übrig.
WTB. Berlin, 23. Okt. Einer Athener Meldung des .Berliner Tageblatts" zufolge kommen in Saloniki täglich
neue Truppen der Verbündeten an, die nach der Front ziehen.
WTB. Berlin, 33. Okt. Wie das »Berliner Tageblatt" aus Athen erfährt, wird jetzt bekannt, daß folgende neue Konzessionen seitens der Entente an Griechenland gemacht worden sind, falls es sich am Kriege beteiligt: ihm sollen außer Landstrichen in Kleinasten auch der umstrittene Teil von Nordepirus, ferner die Linie Monastir—Gewgeli—Doiran und das bulgarische Küstenland in Thrazien zufallen.
WTB. Berlin, 23. Okt. Auf die Serbe» wirkt, übereinstimmenden Blättermeldungen zufolge, besonders entmutigend die schwere deutsche Artillerie.
Amtliches.
Die Maul- und Klauenseuche
ist ausgebrochen in Fünfbronu und Dnrrweiler.
Versteigerung vo« Fohlen.
Am Montag, den 25. Oktober, d. I., von vormittags 9 Uhr an werden in Stuttgart am Zirkusgebäude 100 aus Nordfrankreich stammende der Zentralstelle von dem Generalintendanten des Feldheeres überwiesene Fohlen und 3 Pony meistbietend versteigert.
Landesnachrichten.
RItenrteig, 23. Oktober 1S18.
Die württ. VerlustLrftr Är. 280 .
betrifft das Erf.-Ins.-Regt. Nr. 51, die Landw.-Jnf.- Regimenter Nr. 119, 122, 123 und 124, die Jnfant.-Re- gimenter Nr. 120, 121, 124^nrd 127, das Landst.-Jnf.- Bat. Calw, den Feldmaschinen-Gewehr-Zug Nr. 139; ferner das Dragoner-Regt. Nr. 26, hie 1. Landst.-Eska- dron, das Landw.-Feldartill.-Regt. Nr. 1, das Feldartill.- Regt. Nr. 29, die 1. Ers.-Abt. Feldartill.-Regts. Nr. 29, das Res.-Feldartill.-Regt. Nr. 54, die 1. Ers.-Abt. Feldartill.-Regts. Nr. 65, die 1. Res.-Pionier-Komp. und die 4. Feld-Pionier-Kompagnie.
Die Liste enthält u. a. folgende Namen: Leutn. Alfred Schürger, Gechingen, gef. Jakob Seidt, Neubulach, l. verw. — Paul Pfost, Wildberg, bish. verm., in Gefgsch. Gefr. Christian Dieterle, Grömbach, bish. verw., gestorben.
E- Zur Nahrungsmittelversorgung. J'n Ausführung der Bundesratsverordnug über die Errichtung von Preisprüfungsstellen und die Versorgungsregelung vom 25. September wird laut einer Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, im Staatsanzeiger, eine Lan- despreisstelle geschaffen. Aus den Ausführungsbestimmungen sind folgende Punkte hervorzuheben: Für das Königreich Württemberg wird eine dem Ministerium des Innern unmittelbar unterstellte Landespreisstelle errichtet. Sie hat ihren Sitz in Stuttgart, Büchsenstraße Nr. 52, 2. Sie hat die Ausgabe, die Preise im Königreich im allgemeinen zu überwachen und nachzuprüfen, die örtlichen Preisstellen in ihren Obliegenheiten zu unterstützen und die Landesbehörden in allen die Preisentwicklung und die Versorgung der Bevölkerung mit Gegenständen des notwendigen Lebensbedarfs betreffenden Fragen zu beraten. Die Uebertragung weiterer Ausgaben an die Landespreisstelle bleibt Vorbehalten. Die Ueberwachung der Preise für Brotgetreide, Mehl und Brot, sowie' für Hülsenfrüchte verbleibt der Landes getreidestelle, die für Futtermittel der Landesfuttermit- telstelle. Die Oberämter, die Gemeindebehörden unh die örtlichen Preisprüsungsstellen haben der Landespveis- stelle auf Erfordern Auskunft zu geben, ihren Anweisungen zu entsprechen und sie über ihre Wahrnehmungen und Arbeitsergebnisse fortgesetzt auf dem Laufenden zu erhalten. Die Landespreisftelle besteht auI fünf Mitgliedern, unter denen sich neben dem Vorsitzer« den und dessen Stellvertreter je ein vom Mmisteriuw des Innern berufener Vertreter der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, der Zentralstelle für die Landwirtschaft und der großen und mittleren Städte befindet? Der Landespreisstelle wird zur sachverständigen Bern? tung ein Beirat beigegeben. Seine Mitglieder bestellt das Ministerium des Innern aus den Kreisen der Warenerzeuger, Groß?- und Kleinhändler und Verbraucher, ferner aus Vertretern der mit der Durchführung der Vev- sorgungsregelung betrauten Behörden und aus unbeteiligten Sachverständigen. Hinsichtlich der örtlichen Preisprüfungsstellen und der Versorgungsregelung wird bestimmt: Kommunalvei bände im Sinne der Bundesratsverordnung sind die Amtskörperschaften; Vorstand der Gemeinde der Gemeinderat; zuständige Stellen im Sinne des Par. 4 Ziff. 4 der B.-V. sind insbesondere die Landeszentralbehörden, Oberämter Mid OrstsvorAeher. ^
- Calw, 22. Okt. Die Stadt wird auch in diesem Jahr mehrere Wagen Kartoffeln ankaufen und sie einkellern, damit im Laufe des Winters an bedürftige Leute kleinere Quantitäten abgegeben werden können. Der Eierno 1 soll dadurch abgeholfsn werden, daß von der Nahrungsmittelfür- sarge in Stuttgart und aus Oesterreich Eier bezogen werden Zollen. Die bürgerlichen Kollegien beschlossen ferner, die G e- msind erat sw ah l im Dezember nicht vorzunehmsn. Da der Mangel an Butter undEier es mitgebracht hat, daß die Bauernfrauen schon am Bahnhof und an den Eingängen der Stadt von Käuferinnen abgefaßi werden und auf dem Markt selbst nichts mehr zu bekommen ist, haben die bürgerlichen Kollegien bestimmt, daß dieser Unfug mit allen Mitteln abgeschafft werde und die Polizei sowohl Verkäuferinnen als auch Käufer zur Anzeige zu bringen habe. Eine Einrichtung zur Erw erb slos enunt er stütz u ng wird vorerst nicht geschaffen, da die Fabriken noch gut beschäftigt sind und zum Teil auch Heimarbeit ausgeben; von einer Notlage für Frauen sei noch nichts zu bemerken. Die bürgerlichen Kollegien werden aber bei eintretender Notwendigkeit eine besondere Kriegswohlfahrtspflege einrichten.