Arbeiter in die Tiefe. Er brach das Genick und war sofort tot. Köln. Pfarrer Karl Jatho liegt in­folge einer Blutvergiftung sehr schwer krank im Evan­gelischen Krankenhaus in Lindenthal darnieder. Er hatte sich vor etwa 14 Tagen auf einer Bortragsreise in Halle beim Aussteigen aus einer Droschke eine Ver­letzung am Schienbein zugezogen, die anscheinend gut verheilt war, aber vor etwa acht Tagen Spuren von Blutvergiftung zeigte. Der Zustand des Kranken ist sehr ernst.

Der Balkankrieg.

Dedeagatsch, 6. Febr. Es find einige Verschiebungen unter den Truppen bemerkbar. Vor der Stadt ankern be­ständig eine große Anzahl von Dampfern, die Kriegsoorräte, Proviant und Futter bringen; täglich gehen wenigstens drei Züge nach Tschataldscha ab. Der Verkehr der bulgarischen Züge durch Adrianopel war schon vor dem Ende des Waffen­stillstandes seit einigen Tagen eingestellt. Man rechnet mit der Möglichkeit eines türkischen Vorstoßes von Eallipoli her, wo nach hiesiger Auffassung etwa 70 000 Mann türkische Truppen stehen. Im bulgarischen Lager wünscht man eine endliche Entscheidung herbei, sei es Frieden, sei es Krieg. Der eiserne Wille, zu siegen, ist nicht erlahmt, zwei Rekruten­jahrgänge sind nunmehr in das Heer eingestellt und ver­stärken das Feldheer. Der Kriegsvorrat ist genügend, finan­zielle Schwierigkeiten find nicht bemerkbar. Die Regierung zahlt pünktlich bedeutende Liegegelder an die Dampfer, die wegen Mangel an Arbeitern und Auslademitteln nicht schnell ausgeladen werden können. Das Elend unter der türkischen Bevölkerung ist noch immer groß und seine Abschiebung nach Anatolien schwierig. Seit zwei Tagen weilen die bulgari­schen Prinzen hier, begleitet von General Ratscho Petrow. Wie Briefe aus Adrianopel, die durch Ueberläufer angekom­men sind, melden, geht das Leben in der belagerten Stadt ruhig weiter. Von Mangel wird nicht berichtet. Der Kom­mandant hält Ordnung, alle Lieferungen für das Heer wer­den pünktlich mit Gold bezahlt. Alle Reichsdeutschen sind wohlauf. Die drahtlose Verbindung mit Konstantinopel arbeitet.

Konstantinopel, 7. Febr. Die Regierung scheint ent­schlossen zu sein, den Krieg mit aller Gewalt weiterzuführen. Ein Jrade ordnet eine Anleihe von 5 Millionen Pfund in Form einer Kriegssteuer an, ferner beschloß der Ministerrat, alle in Konstantinopel befindlichen Vorräte für die Heeres­verwaltung mit Beschlag zu belegen und die Bezahlung im Zwangsverfahren durch Schatzscheine zu vollziehen. Dem Fi­nanzministerium stellte das Sanitätsamt 600 000 Pfund zur Verfügung. Die Mohammedaner Britisch-Jndiens haben der Pforte Zeichnungen von 20 Millionen Mark bei einer etwaigen türkischen Anleihe angeboten.

Paris, 7. Febr. DemTemps" wird aus Madras (Insel Lemnos) telegraphiert: Der griechische Militärflieger Leut­nant Mutusts Unternahm in Begleitung eines Fähnrichs mit einem Wasserflugzeug von Lemnos aus einen Flug über die Dardanellen und kreuzte trotz der gegen ihn abgefeuerten zahlreichen Schüsse wiederholt oberhalb des vor Nagara lie­genden türkischen Geschwaders. Er schleuderte 4 Bomben auf die türkischen Truppen und landete dann bei Jmbros.

Landwirtschaft und Markte.

Tübingen, 7. Febr. Der Schweinemarkt war mit etwa 110 Paar Milchschweinen befahren. Das Paar der kleinsten Tiere kostete 46^5 <4l, das Paar der größten 7075

Tuttlingen» 4. Febr. Dem Schweinemarkt wurden zu­geführt: SS Stück Milchfchweine und 4 Läuferschweine. Ver­kauft wurden sämtliche Milchschweine, das Paar zu 3845 und sämtliche Läufer, das Paar zu 70 und 80 Ul.

Hall, 6. Febr. Dem Viehmarkt wurden 24 Ochsen, 100 Kühe und 206 Stück Jungvieh zugetrieben; verkauft wurden 14 Ochsen, 60 Kühe und 150 Stück Jungvieh. Die Preise waren bei einem Paar Ochsen 8001200 Ul, bei Kühen 220620 Ul und bei Jungvieh 155500 Ul. Die Umsatz­summe beträgt 71 400 Ul. Bei dem vom 1. Landwirtschaft­lichen Gauverband abgehaltenen Saatfruchtmarkt bewegten sich die Preise pro Zentner bei Gerste zwischen 11 und 15 Ul, Weizen 12 und 14^ Ul, Hafer 9,70 und 10,Ul, Erbsen und Bohnen je 12,50 Ul. Verkauft wurden 30 Zentner Gerste, 25 Zentner Weizen und 40 Zentner Hafer.

Ebhausen, 7. Febr. Beim Langholzverkauf wurden als höchsterPreis 126,7 Proz., als niederster 123,7 Proz. erlöst. Drei Lose Forchen ersteigerte die Firma Braun u. Mühle in Schönmünzach, die übrigen Lose die Sägwerksbesitzer Reichert und Benz in Nagold.

Viehzucht in Oberschwaben.

Die Sitzung des Ausschusses des Verbandes Ober- schwäb. Fleckviehzuchtgenoffenschaften fand am Montag, den 3. d. Mts. im Hotel Baumstark in Ulm statt. Der Vorstand, Landwirtschaftsinspektor und Landtagsabge­ordneter Ströbel, begrüßte die anwesenden Gäste und Ausschutzmitglieder, insbesondere die Herren Regie­rungsdirektor v. Sting, Reg.-Rat Eauger und Landes­ökonomierat Fecht von der Kgl. Zentralstelle für die Landwirtschaft. Der Kassenbericht ergab einen Ab­mangel von 374 Ul, die auf die Mitglieder umgelegt werden. Nach dem nun folgenden Geschäftsbericht des Zuchtinspektors Römer war das Jahr 1912 für unsere Rindviehzucht kein günstiges. Die Nachwehen der Maul- und Klauenseuche machten sich überall geltend, und die Tiere litten unter den schlechten Futterverhält­nissen des vergangenen Jahres. Trotzdem konnte ein Rückgang in den Beständen der Genossenschaftsmitglie­der nicht festgestellt werden. Es war vielmehr ein kleiner Zuwachs trotz der ungünstigen Verhältnisse zu verzeichnen. Der Verband zählte am 1. Januar 3127 Mitglieder mit 644 eingetragenen Farren, 5008 Kühen und 265 Kalbinnen und wies eine Zunahme von 146 Mitgliedern und 215 Tieren auf. Zum stellvertreten­den Vorstand wurde anstelle des verstorbenen Schult­heißen Renz-Heufelden, Eutspächter Berger-Eisig­hof O.A. Riedlingen gewählt. Da sich bei der bisher üblichen Art der Frachtvergütung für den Transport der Tiere zu den Zuchtviehmärkten Mitzstände ergeben, soll in Zukunft eine Frachtvergütung durch den Verband nur noch für den Rücktransport der nicht verkauften Tiere erfolgen. Um den Verband finanziell bester zu stellen, haben die einzelnen Genossenschaften pro Stück eingetragenes Tier 30 -Z an den Verband zu leisten. Da bei der großen Ausdehnung des Verbandsgebiets die Arbeiten des Zuchtinspektors sich bedeutend ge­steigert haben, soll ihm ein Assistent beigegeben werden. Zn Zukunft sollen sämtliche Genossenschaften zweimal im Jahr revidiert werden. An der Ausstellung der

D.L.E. in Strahburg wird sich der Verband mit un­gefähr 40 Stück beteiligen, die in der Hauptsache die Zuchtgenostenschaften Saulgau, Riedlingen und Ehin­gen stellen werden. Für die Marktmarken, deren Ein­setzung in Zukunft den einzelnen Genossenschaften selbst obliegt, wird eine Gebühr von 1 -K erhoben. Ueber- einstimmung heischte darüber, daß die Aufstellung von hervorragenden Eenostenschaftsfarren dringendes Be­dürfnis sei. Die Errichtung der geplanten Farrenauf- zuchtftation in Langenau soll bald erfolgen.

Büchertisch.

Aus Hirsau." So betitelt sich eine Serie von 12 Heimat­schutzkarten, die gegenwärtig die Stiftung für Heimatschutz (Verwaltungssitz Meiningen) hinausgehen läßt. Es find photographische Aufnahmen von Forstastestor Otto Feucht in Hirsau, mit wirklich gediegenem Geschmack aus der Fülle der das Künstlerauge reizenden Motive unsres schönen Nach­barstädtchens ausgesucht. Der photographierende Forstmann hat seinen Bildchen ein knapp orientierendes Begleitwort mitgegeben und so nicht nur vornehme Reklame im Bild geschaffen, sondern auch dem einheimischen Sammler zu einer Auswahl schöner landschaftlicher Ansichten verholfen, die er an Hand dieses Begleitwortes stets mit Genuß in seinem Album durchwandern wird. Die Serie, in den Buchhand­lungen zum Verkauf vorrätig, kostet nur 50 Pfennig.

Wie mache ich Inventur und Bilanzabschluß? Die gesetz­lichen Vorschriften in gemeinverständlicher Erläuterung nebst Bilanzentwürfen. Aus der Praxis für die Praxis dargestellt (Verfasser Hans Lustig, kaufmännischer Sachverständiger und Bücherrevisor. Baumgartens Verlagsbuchhandlung, Saar­brücken 3; Preis 1,50 -41.) 4. Auflage.

Für die Schristleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Reklameteil.

über 14,000 ähnlich lautende schriftlich« Anerkennungen!

Amtliche und Privatanzeigen.

Stadtgemeinde Calw.

Brennholz-Verkauf

am Montag, den 10. Februar 1913» vor­mittags 10 Uhr im Gasthaus zum Löwen hier aus Stadlwald Kuckucksfelsen, Wurst­brunnen und Frauenwäldle

8 Rm. eichene Pfosten (2 Meter lang) 41 »» ,» Scheiter und Prügel

16 Rm. buchene Scheiter und Prügel 53 gem. Laubholz Prügel 24 Nadelholz Prügel.

3000 geb. Laub- und Nadelholzwellen 20 Flächenlose.

Den 6. Februar 1913.

'L MN'

Mt/2

Gemeinderat.

Bad Liebenzell.

LeiWbW m MMkilco.

Zum 3 stockigen Saal- und Erweiterungsbau des Gast­hauses zumLamm" in Bad Liebenzell, sind die Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser- und Anstricharbeiten im Sub­missionsweg zu vergeben.

Die erforderlichen Unterlagen liegen auf dem Bau­bureau daselbst zur Einsicht auf, und sind diesbezügliche, in Prozenten der Voranschlagspreise ausgedrückte Offerte, bis

Mittwoch, den 12. Februar, nachm. 4 Uhr ebendaselbst einzureichen.

Zuschlag innerhalb 3 Tagen.

Calw, den 8. Februar 1913.

I. A. Köhler, Architekt.

Gärtringen O.-A. Herrenberg.

Stammdolr-Verlralll.

I. Im Submissionswege:

Los Nr. 1 Waldteil Rehwäldle 59 Fichten mit Fm. 12,14 II., 7,59 III., 7,75 IV.. 5,50 V..

2,62 VI. Kl. und 2.12 II. Kl. Sägholz.

58 Forchen mit Fm. 4,46 II., 14,14 III., 11,55 IV., 6,07 V.» 0,18 VI. Kl. und 11,03 II. Kl. Sägholz. Los Nr. 2 Waldteil Kap.

39 Fichten mit Fm. 4,99 I., 15,39 II.. 12,92 III., 6,99 IV.

1,74 V. Kl., und 2,19 II. Kl. Sägholz.

15 Forchen mit Fm. 5,06 III., 3,93 IV., 0,81 V. Kl.

Los Nr. 3 Waldteil Windloch 31 Fichten mit Fm. 10,17 I., 8,93 II.» 14,46 III., 2,69 IV., 0,90 V. Kl. und 4,04 II. Kl. Sägholz.

13 Forchen mit Fm. 2,39 I.» 1.54 II.» 5,92 III., 1,45 IV.. 31 V. Kl.

Angebote in Prozenten des Taxpreises

spätestens bis 11. Februar abends.

Das Holz wird auf Verlangen durch Forstwart Siegel vorgezeigt.

II. Einzel-Berkauf.

Am Donnerstag, den 13. Februar, vorm. 10 Uhr,

aus den Gemeinde- und Stiftungswaldungen. Beginn beim Buchenberg.

2 Eichen mit Fm. 1,31 V. Kl.,

4 Buchen mit Fm. 3,33 III. Kl..

81 Fichten mit Fm. 23,96 I.. 42,91 II.. 25,41 III-, 10,25 IV.» 0,99 V., 0,72 VI. Kl., und 5,90 II., 0,59

III. Kl. Sägholz,

271 Forchen mit Fm. 7,03 I., 141,36 II., 122,15 III., 16,95 IV., 1,29 V.. 2,12 VI. Kl. und 7,45 I., 15,31 II., 0,54 III. Kl. Sägholz.

Auszüge durch Waldmeister Kimmerle und Stiftspfleger Schäfer.

Leute von 1530 Zähren, welche

Meiler

an Hofhaltungen, Fürst!., Gräst. u. hochherrschastl. Häusern w. wokl.

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Stuttg.Dtenerfachschule ».Servier- lehranstalt Inh. G. Maier ehema­liger langjährige Diener-Fachlehrer. Prospekt «.Dankschreiben kosten­los. Ausbildungszeit ca. 4 Wochen.

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Ernst Thierer, Stuttgart.

Königsstr. 78. Wilhelmsbau.

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