Gallwitz und Scholtz in einem nach Brest-Litowsk hin östlich offenem Bogen, der die Bahnlinie Parczew-Lukow-Siedlce- Malkin-Czyzew bereits hinter sich hat und enger wird. Nowo-Georgiewsk wird bombardiert.

WTB. Berlin, 14. August. DieBerliner Morgen­post* schreibt: In Athen haben die Vogelsteller eine Absage bekommen in denkbar schärfster Form. Wir zweifeln nicht, daß Griechenland imstande ist noch deutlicher zu reden, wenn es sein muß. Das Beispiel, das Griechenland mit seiner Antwort an den Vierverband gegeben hat, wird bei allen Balkanstaaten Nachahmung finden.

Amtliches.

Mehlznlage für die schwerarbeitende Bevölkerung.

Das Kgl. Oberamt Nag oldu. Calw macht bekannt: Die Mehlzulage für die schwerarbeitende Bevölkerung kann für die Zeit vom 16. August bis 15. September 1915 nach den bisherigen Grundsätzen weiter gewährt werden.

Landesnachrichten.

KNesrtet», 14. August 1918.

Die wnrttembergische Verlustliste Nr. 244

verzeichnet Verluste von den Inf.--Regirnentern Nr. 121, '127 und 180, den Landw.-Inf.-Regimentern Nr. 119, 121 und 126, dem Feldartill.-Neg. Nr. 65, der 1. Landw - Pionier-Komp., der 2. Feld-Pionier-Komp.

Die Liste enthält u. a. folgende Namen: Johann Lang, Wörnersberg, schw. verw. , riedr. Bürkle, Hornberg, schw. verw. Utffz. Wilh. Mohr, Simozheim, gef. Georg Mockler, Allmandle, l. verw. Fnedr. Heintel, Pfalzgrafenmeiler, bish. oerm., in Gefgsch.

* Ermittlung deutscher Kriegsgefangener und Vermißter.

Der Württbg. Landesverein vom Roten Kreuz hat seine Tätigkeit auf die Ermittlung deutscher Kriegsgefangener und Vermißte, soweit die aus Württemberg stammen, sowie aus die Erteilung von Auskünften über solche Personen ausge­dehnt. Zur Durchführung dieser Aufgabe, insbesondere als Grundlage für die Nachforschungen nach Vermißten ist eine erschöpfende Feststellung der in Gefangenschaft befindlichen oder vermißten württembergischen Militär» und Zivilpersonen erforderlich. Die Angehörigen von württembergischen Heeres­und Zivilpersonen, die gefangen oder vermißt sind, werden hiedurch aufgefordert, die Gefangenen oder Vermißten unge­säumt bei dem Württ. Landesverein vom Roten Kreuz, Ab­teilung 18 Auskunftstelle für Verwundete, Vermißte und Gefangene unmittelbar anzumelden. Ebenso sind künftig in Gefangenschaft oder Verschollenheit geratende Heerss- oder Zivilpersonen und neue Nachrichten, die über den Ver­bleib bereits angemeldeter Gefangener oder Vermißter eingehen, jeweils sofort der genannten Abteilung bekannt zu geben. Die Anmeldungen und sonstigen Mitteilungen haben unter Verwendung besonders, vom Landesoerein ausgegebener, beim Oberamt und den Gemeindebehörden erhältlicher Karten zu erfolgen. Die Gemeindebehörden werden veranlaßt, dafür zu sorgen, daß die Beteiligten die nötigen Anzeigen und Mitteilungen alsbald machen. Sie wollen dabei auf Wunsch den Beteiligten bei der Ausfüllung der Karten an die Hand gehen.

X Weilderstadt, 13. Aug. (Blitzschlag.) Bei dem letzten, sehr heftigen Gewitter, das über unsere Stadt und Umgeb­ung niederging, schlug der Blitz in den Schornstein der Josef Borger'schen Fabrik und verursachte großen Schaden.

i>) Besigheim, 13. Aug. (Obstverkehr.) Die Gemeinde Neckarwestheim kann Heuer ca. 800 Zentner gutes Mvstobst, darunter Bratbirnen, verkaufen. Der Reifegrad ist soweit, daß der Obstverkauf schon am kommenden Montag stattfinden kann.

(-») Jagstfeld, 13. Aug. (Sied Haus neu bau.) Dre K. Saline Friedrichshall-Jagstfeld hat die Verge­

ltung oer Beton- und Maurerarbeiten im Voranschlag von 75000 M. zu einem Siedhausneubau ausgeschrieben. Das große Bauwesen wird bis Anfang September schon in Aitgrisf genommen werden.

(-) Eliwangen, 13. Aug. (Blutopfer. Schafmarkt.) Im Alter von 19 Jahren ist der zweite Sohn des Forstmeisters Gönner hier, Fahnen­junker Albert Gönner, den Heldentod fürs Vaterland ge­storben. Dem Schafmarkt waren über 3000 Stück zngeführt. Da viele Händler anwesend waren, ging das Geschäft äußerst lebhaft und es wurden gute Preise er­zielt. Es kosteten Hammel 115-120 M., Jährlinge 100 M., Lämmer 6570 M., Brackschafe 5055 M>. Der nächste Schafmarkt findet am 20. Oktober statt.

(-) Metzingen, 12. Aug. (Selbstmord.) Ein seit mehreren Tagen im Geschäft abgängiger "Schlossei: von Mittelstatt ist auf dem Felde erschossen aufgefunden worden. Es liegt ^Selbstmord vor.

Kriegs-Allerlei.

8 Die Weichsellinie muß deutsch werde«, so sagt die Magd. Ztg.* in einem Arlikel, der sich mit den Dumareden der russischen Minister beschäftigt. Rußland erschöpft sich in Englands Dienst und zu Englands Vorteil, so heißt es da, wenn es sich aber noch die Kraft zu weiterem Durchhalten zutraut und sogar noch den Glauben an einen Sieg hegt oder vorläuscht, so beweist das, daß die Zeit, mit Rußland Frieden zu schließen, noch nicht gekommen ist. Ein Ruß­land mit seinem heutigen oder einem doch nur wenig ge­schmälerten Besitzstands würde wegen der offenbar unab­änderlichen Ausdehnungspläne seiner Politik und wegen seiner durch keine wirkliche Kultur gezähmten Volksmassen dauernd ein mindestens ebenso gefährlicher Feind wie Eng­land bleiben. Namentlich wegen seiner Volksmassen, deren erdrückendes und in erschreckend raschem Zeitmaß immer noch wachsendes Uebergewicht eines Tages unseren Vorsprung an Kriegskunst, Kulturhöhe und moralischer Kraft wett machen müßte, wenn dieser Möglichkeit nicht jetzt unübersteig- liche Schranken gezogen werden. Das polnische und bal­tische Glacis darf der künftige Friedensschluß mit Rußland auf keinen Fall in russischer Hand lassen das ist eine unerläßliche Mindestforderung. Und weil sie heute noch nicht erreichbar wäre, darum ist es gut für Deutschland, daß die Machthaber Rußlands vorläufig in ihrer Ver­blendung verharren. Militärisch haben wir sobald wir im Besitz der Ostseeprooinzcn, der Njemenlinie und Polens sind, auf absehbare Zeit keine neue russische Offensive zu fürchten, und können uns dann getrost nach Westen (und unser Bundesgenosse nach Süden) wenden. Der Kriegsver­lauf dort und vielleicht auch die inzwischen in Rußland einirelende innerpolilische Entwicklung werden dann so Gott will, eine neue Lage schaffen.

8 Der riugeschlossene Schneider. Vor den Richtern der Reichshauptstadt hatte sich ein junger aus dem gegenwärtig heißumstrittenen Welschtirol gebürtiger Mann zur verant­worten.Seppl*, so hieß das Genie, brauchte eines Tages einen neuen Anzug, leider besaß er nicht das nötige Klein­geld dazu. Er bestellte sich also für 75 Mark bei einem biederen Schneidermeister einen modernen Rockanzug und wartete mit Sehnsucht auf dieses Verschönerungsstück. Als Meister Zwirn eines Tages mit dem nagelneuen Anzug bei seinem Auftraggeber erschien, wurde er mit den freundschaft­lichsten Worten in das Zimmer hineingenötigt. Seppl ver­schwand mit dem neuen Anzugzum Anprobieren* meinem Nebenzimmer und kam nicht wieder zum Vorschein. Denn der Windhund hatte sich schleunigst den noch nicht bezahlten Anzug angezogen, die Wohnung durch die Tür des Neben­zimmers verlassen, war zum Bahnhof geeilt und direkt nach Wien gefahren. Als der Schneidermeiüer eine recht lange Zeit gewartet hatte und nun kopfschüttelnd das Zimmer verlassen wollte, sah er sich zum Ueberflaß noch eingeschlossen. Vom Fenster aus verständigte er sich schließlich mit Passanten, die ihn aus seinem Gefängnis befreiten NachdemSeppl" seinen Anmg in Wwn schäbig getraaen hatte, kehrte er wieder

nach Berlin zurück, wo er gefaßt wurde. Da sich sein Ver­gehen als Freiheitsberaubung und Betrug herausstellte, wurde er zu zwei Monaten Gefängnis verdonnert.

8 lieber Druckfehler. In dem Sommerfrischenzwillings­paar Tambach-Dietharz im Thüringerwald erscheint wöchent­lich zweimal in Liliputformat aber mit köstlichem Inhalt die Thüringer Waldpost"; in dieser lesen wir u. a. folgende Worte über den Druckfehler: Wer sich über Druckfehler aufhält, möge beherzigen: Druckfehler sind Jrrtümer, die weder der Setzer, noch der Korrektor entdeckt, sondern nur der Leser. Während manche Völker für die Fehler der Re­gierung büßen müssen, muß für den Druckfehler seines Blattes, den er nicht gemacht hat, der Redakteur büßen, und zwar dop­pelt: erstens ärgert er sich selbst, und dann ärgern ihn siebengescheite Leser. Druckfehler gehören zu den unvermeid­lichen Eigenschaften jedes Druckerzeugnisses, das in fliegender Eile und Hast hergestellt werden muß: sie verhalten sich wie Rost zum Eisen, wie Hefe zum Wein, nur mit dem Unterschied, daß vor dem Druck noch niemand weiß, ob sie fehlen oder ob sie da sein werden. Mancher Satz wird über­haupt erst lesenswert durch einen Druckfehler. Der Redak­teur freilich kann davon sagen: nur wer die Praxis kennt, weiß, was ich leide! So lange musiziert und gesungen wird, wird es falsche Töne, so lange geschrieben und gedruckt wird, wird es Schreib- und Druckfehler geben, es scheint ein alter Kalenderreim am besten darauf zu passen:

Gib, Leser, nicht so scharf auf alle Fehler acht,

Denn niemals ist ein Blatt und der, der es gemacht,

Und der, der es gelesen,

Von Fehlern frei gewesen.

Wetterbericht.

Ueber Mitteleuropa ist der Luftdruck wftdcc etwas gefallen. Zahlreiche flache Einsenkungen, die sich zwi- scheu den beiden Hochdruckgebieten im Norden und Süd­westen gebildet haben, begünstigen die Gewitterneigung. Da außerdem von Nordwesten her ein Luftwirbel heran­naht, ist für Sonntag und Montag veränderliches, vielfach bewölktes, aber immer noch vorwiegend trvcke-, nes Wetter zu erwarten.

Kriegschronik 1914

14. August: Deutscher Protest gegen den Franktireurkrieg in

Belgien und Frankreich.

Die ersten Versuche Frankreichs und Eng­lands» Italien zur Teilnahme am Kriegt zu bewegen.

15. August: Der Kaiser verläßt Berlin in der Richtung

Mainz.

Die Russen stecken das dicht an der Grenz« gelege e Städtchen MarggrabowainB and. Di« Orsterreicher rücken in Serbien ein.

Für die Redakiion verantwortlich: Ludwig Lauk.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Lltensteig.

Wie unser Volk in Waffen in Süd, Ost und West unser Vaterland gegen unsere Feinde sichert, so müssen wir Zuhaus- gebliebenen dafür sorgen, daß es auch die Kraft dazu hat, seine schwere Ausgabe zu erfüllen, indem wir für es die nö­tige Nahrung schaffen. Wir dürfen daher auch in der äußer­sten Anspannung unserer Kräfte, auch in der Sicherstellung der Ernte des nächsten Jahres nicht erlahmen. Um dies zu erreichen, ist es neben sorgfältiger Bodenbearbeitung unver­meidlich, daß wir unserem Wintergetreide die Nährstoffe zu­führen, welche es zu seiner vollkommenen Entwicklung braucht. Versäumt daher nicht. Euch rechtzeitig Kali und Phosphor­säure und, soweit möglich, auch Stickstoffdünger zu beschaffen. Ende Juli sollte alles schon im Schuppen liegen, denn später stößt der Versand wegen Knappheit der Wagen auf die größten Schwierigkeiten.

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