erst im Frühling ansangen, Tazn kommt di-' finanzcelle und wirtschaftliche Ausgabe Ynalands in dem Koasitwns- krieg, die durch eine starke Entziehung von Arbeitern! aus der Industrie gehemmt wurde.

Die Jagd nach Gold in England.

WTB. London. 13. Aug. Eine Zuschrift an die Times" kritisiert die Negierung wegen ihrer Säuumig- keit, das Gold einzuziehen, was Deutschland längst getan habe. In der Zuschrift heißt es: Die neuen 10 und 20 Schillingnoten verschwinden aus dem Verkehr, da sie gegen Gold eingelöst werden können. In der zweiten Hälfte des Juni verschwanden 4 Millionen, also muß ein entsprechender Goldbetrag in den Verkehr gesetzt sein. Privatpersonen führten große Goldmengen nach dem Auslande aus, wahrscheinlich meistens nach Deutschland. Ferner ging viel Gold in untergegan - aenen Schiffen verloren. Wir werden in wenigen Wochen alles Gold brauchen, was wir haben. Wir bringen uns selbst in die Lage, daß wir weniger Gold haben, als unsere Feinde und werden zu spät finden, daß wir Mangel an dem nützlichsten Kriegsmaterial leiden.

Behauptungen ohne Beweise.

WTB. Petersburg, 13. Aug. (Pet. Tel. Ag.) Die Nordd. Mg. Zeitung" veröffentlicht in ihrer Nummer 154 folgendes:Die Russen geben selbst zu, daß sie keine genügenden Beweise haben, um unsere Truppen der Verletzung des Kriegsrechts zu beschuldigen. Die deutschen Truppen fanden unter den Dokumenten eines russischen Generalstabs einen Brief, der an den Be­richt der russischen Greueltatenkommission anknüpft. In diesem Briese heißt es: Die Deutschen und Oesterrei- cher begehen fürchterliche Grcueltaten und verletzen die Kriegsbräuche der zivilisierten Länder. Das wissen wir ganz genau, aber wir besitzen keine Beweise, denn das Material, aus dem wir unsere Nachrichten hernehmen, kann keineswegs als Beweismaterial dienen. Wir sind folglich nicht in der Lage, die Behauptung un­serer Feinde zu widerlegen, daß ihre Greueltaten auf Lügen beruhen. Unsere Lage ist umso unangenehmer als unsere Gegner im Gegenteil Beweise der Grenel- taten unserer Truppen besitzen". Da es keine Greueltatenkommission in Rußland gibt, abgesehen von der außerordentlichen Untersuchungskommission über Verletzung der Kriegsbräuche, erklärt der Vorsitzende die­ser Kommission, Senator Kritzosf, daß. diese niemals und niemanden einen solchen Brief geschrieben oder gesandt hat.

Abberufung des russischen Gesandten in Teheran.

WTB. Petersburg, 13. Aug. Der russische Ge­sandte in Teheran, Korostowetz, ist von seinem Posten abberufen und zum Rat im Ministerium des Aeußeren ernannt worden.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 13. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 13. August 1915 mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: An der küstenländischen Front unternahm der Feind gestern und in der vergangenen Nacht wieder einige Annäherungsver­suche, die jedoch schon durch das Feuer unserer Artillerie abgewiesen wurden. Ein italienisches Lager bei Cor- m o n s wurde mit Erfolg beschösse:;. Im Kärntner Grenz­gebiet ist die Lage unverändert. An der Tiroler Grenze wurde südlich Schluderbach gekämpft. Der feind­liche Angriff war auch hier vergebens. Die Verteidiger blieben im vollen Besitz aller ihrer Stellungen. Die zu­rückgehenden Italiener wurden von ihrer eigenen Artillerie beschossen. Im Etsch tale vertrieb 'einer unserer Panzerzüge die feindlichen Feldwachen aus den Ortsckaften Serravalle und Chizzola.

Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Höfer, Feldmachchallleutnant.

Ereignisse zur See.

Unser Unterseeboot12" ist von einer Kreuzung in der Nord-Adria nicht zurückgekehrt. Laut amtlicher ita­lienischer Meldung wurde es mit der ganzen Besatzung versenkt. Am 10. ds. Mts. zu Mittag ist ein feindliches Unterseeboot im Hasen von Triest durch eine Mine ver­nichtet worden. Von der Besatzung konnte niemand ge­rettet werden. Am selben Tage und am darauffolgenden belegten unsere Seeslugzeuge die vom Feind bes'tzte Insel Pelagosa mit Bomben und erzielten mehrere wirksamr Treffer am Leuchttnrm, an der Radiostation, an einem Wohngebäude, im ausgestapelten Material' und in der Abwehrmannschaft. Ein feuerndes Geschütz mittleren Ka­libers wurde voll getroffen. Ein Maschinengewehr de­moliert, ein Tender versenkt. Die Flugzeuge sind trotz heftiger Beschießung wohlbehalten eingmückt.

Ffvt nV mando.

Englische Erfolge gegen die Türken.

WTB. London, 13. Aug. Die Admiralität mel­det: Ein britisches Unterseeboot versenkte am 8. ds. Ms. früh an der Einfahrt ins Marmarameer ein türkisches Schlachtschiff. Das türkische Kanonen­bootBerc-i-Satwet" und ein leeres Transport­schiff wurde ebenfalls von einem britischen Unterseeboot in den Dardanellen torpediert.

Oesterreichischer Ministerbesuch in Berlin

WTB. Berlin, 13. Aug. (Amtlich.) Der öster­reichisch-ungarische Minister des Aeußern, Baron Bu- rian, ist heute früh in Berlin eingetroffen.

Beschlagnahme und Höchstpreisfestsetzungen für Hnlsensrüchte.

WTB. Berlin, 13. Aug. Wie wir von unterrich­teter Seite hören, schweben zur Zeit in den beteiligten Ressorts Erwägungen über Beschlagnahme und Höchst­preissestsetzungen für Hülsenfrüchte aller Art. Unter voller Wahrung der berechtigten Wünsche der Produ­zenten sollen durch diese Maßnahmen diese wichtigen, für weite Bevölkerungskreise unentbehrlichen Nahrungsmittel einer ungehinderten Preistreiberei entzo­gen werden.

Die Bemühungen des Bierverbands.

WTB. Sofia, 13. Aug. (Agence Bulgare.) Die Führer der oppositionellen Parteien haben jeder für sich dem Ministerpräsidenten Radoslawow um eine Un­terredung ersucht, um sich über die durch die jüngst er­folgten Schritte der Vierverbandsmächte auf dem Balkan geschaffene Lage zu unterrichten. Ter Ministerpräsident willfahrte dem Ansuchen.

Die Antwort Griechenlands

WTB. Athen, 13. Aug. (Agence d'Athenes.) Der Kabinettsches des Ministeriums des Aeußern überreichte gestern nachmittag. die Antwort Griechenlands auf den Schritt der Vierverbandsmächte den Gesandt­schaften dieser Mächte. Die Antwort Griechenlands ist in Form eines Protestes gegen die Abtretung griechischen Gebietes gehalten.

Die ungeduldigen Japaner.

WTB. London, 13. Aug.Morning Post" mel­det aus Tokio vom 14. Juli: Die wichtigste Frage für die -Japaner ist, wieviel sie aus dem Kriege heraus­schlagen können. Tie Frage wird brennender, je mehr sich das Ende des Krieges hinanszieht. Man hat den dringenden Wunsch, zu wissen, welches die wirkliche Hal­tung der Alliierten zu den Ostasiensragen ist und ein si­cheres Einvernehmen darüber zu erreichen. Die Kriegs­ergebnisse scheinen eine Lage zu erzeugen, der das ge­genwärtige Abkommen mit dm Westmächten nicht völlig genügt. Japan glaubt, daß es die Sicherung der aus dem Kriege erwachsenden Vorteile besser jetzt als nach dem Kriege erreichen könne. Japan wünscht, gmau zu wissen, wie weit die Mächte es in China Vorgehens lassen wollen. Es will zunächst mit Rußland verhan­deln. Die japanische Presse befürwortet ein Bündnis mit Rußland. Die Versammlung der älteren Staatsmänner, die nur bei großen nationalen Fra­gen abgehalten wird, hat Aufsehen erregt. Man glaubt, daß ihr Zweck die iÄwrterung eines russischen Bünd­nisses war und daß die älteren Staatsmänner das Bünd­nis sofort wünschen. Die Presse sagt, dieses sei nötig, um ein Bündnis mit Deutschland vermeiden zu können. Die älteren Staatsmänner scheinen das gegenwärtige Ka- binctck'abfällig zu beurteilen und seinen Sturz zu planen, weil seine chinesische Politik wenig erfolgreich war und' weil Japan den Boykott der Chinesen nicht verhindern konnte.

Die amerikanischen Beziehungen zu Mexiko.

WTB. London, 13. Aug. DieMorning Post" meldet aus Washington: .Die amerikanischen Be­ziehungen zu Mexiko sind kritischer als sie jemals wäh­rend Wilsons Amtsperiode waren. Carranza lehnt direkt den Vorschlag der panamerikanischen Konferenz, die Streitigkeiten beizulegen, ab und besteht auf sei­ner Anerkennung als Präsident. Die Be­sorgnis vor einem fremdenfeindlichen Aufruhr hat zur Entsendung von Kriegsschiffen und zur Konzentrierung von Truppen an der Grenze veranlaßt. 9 Regimenter Infanterie, ein Regiment Artillerie und mehrere Regi­menter Kavallerie stehen unter dem Befehl des Generals Funston für den unmittelbaren Dienst bereit. Zwi­schen Banditen und amerikanischen Truppen haben Zu­sammenstöße stattgefunden. Die Stadt Texas ist mit hervorragenden Vertretern der Cientifico-Partei über­schwemmt, die nach der Absetzung Huertas Mexiko ver­ließen, vermutlich um die Unordnung zu führen und so eine Intervention der Vereinigten Staaten zu erzwingen. Die Partei vertritt den Grundbesitz und konservative In­teressen. Britische- französische, kanadische und andere fremde Kapitalisten würden eine amerikanische Inter­vention sehr begrüßen. Wilson hat der Lage wegen seine Ferien abgekürzt und hält am Freitag einen Kabinettsrat ab. Falls die Intervention beschlossen wird, ist eine aufj^rordentliche Tagung des Kongresses nötig um die Ermächtigung zur Altwerbung einer freiwilligen Armee zu erteilen, da die vorhandenen Truppen nicht ausreichen.

Die Wirren in Mexiko.

WTB. Washington, 13. Aug. Villa hat der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß er bereit sei, einen dreimonatigen oder längeren Waf­fenstillstand mit den Gegnern zur Abhaltung einer Frie­denskonferenz zu schließen.

Der neue Präsident der Republik Haiti

WTB. Port au Prinee, 13. Aug. (Agence Ha- vas.) Die Nationalversammlung hat den General d'Ar- tiquenave zum Präsidenten der Republik Haiti ge­wählt.

Der erste deutsche Berwuudeteutransport aus Rußland.

WTB. Haparanda, 13. August. Der erste deutsche Verwundetentransport aus Rußland ist gestern auf der Eisenbahnstation Tornea eingetroffen, von wo die Ver­wundeten mittels der Fähre zu einer 24stündigen Quarantäne in die Stadt gebracht wurden. Dort hatten üch große Menschenmassen zu ihrem Empfang eingefunden. Die meisten

mußten an Land getragen werden. Unter ihnen waren sowohl Linientruppen als Landsturm vertreten. Die Mehr­zahl ist bei Kutno gefangen worden. Heute mittag wurden die Verwundeten von Tornea nach Haparanda gebracht.

Letzte Nachrichten.

WTB. Kopenhagen, 14. Aug. Nach derNational Tidende" hat England jetzt die Ausfuhrerlaubnis für Kohlen­lieferungen an die schwedische Marine, die durch zwei Firmen in Göteborg und Stockholm 3 300 Tonnen bestellt halte verweigert. Gleichzeitig ist aber schwedischen Privatfirmen die Ausfuhrerlaubnis erteilt worden. Die Marineverwaltung hat daher beschlossen, durch das Auswärtige Amt Vorstel­lungen in England erheben zu lassen.

WTB. London, 14. Aug. Nach einer Lloydmeldung ist der britische DampferJaeona" von 2969 Bruttotonnen versenkt worden. Der Kapitän und die Besatzung von g Mann wurden gelandet.

WTB. Paris, 14. Aug. ImHomme Enchaine' nimmt Clenceau dagegen Stellung, daß man in gewissen Kreisen und in einer gewissen Presse die Orffentlichkeit zu knebeln versuche, und daß man gewisse Dinge nicht sagen dürfe. Aber es gehe nicht alles wie man wünsche. Des­halb müsse man gewisse Wahrheiten aussprechen. Besonders in militärischer Beziehung sei in Frankreich vieles anders gekommen als man erwartet habe. Ec wolle die oberste Heeresleitung und Joffre nicht angreifen, verlange jedoch, daß man Joffre raten dürfe, woraus dieser vielleicht Nutzen ziehen könne. Er gehe auch nicht so weit wie gewisse Re­gierungskreise, in denen man Persönlichkeiten für hohe mili­tärische Posten nenne, denn er fürchte, daß man mit ihnen noch schlimmere Erfahrungen machen würde. Aber er fordere, daß man auch die oberste Heeresleitung nicht als unfehlbar betrachte. Das Versagen der frayzöfi'chen Offensiven in der Champagne, im Woeure und im Artois sei nicht auf Mu­nitionsmangel oder Mangel an Mut bei den Soldaten zu­rückzuführen. Irgendwo bestehe ein Mißstand und es sei Pflicht der Regierung, deren höchste Sorge die Landesver­teidigung sein müsse, ihm abzuhelsen.

WTB. Berlin, 14. Aug. DemBerliner Tageblatt' wird aus Zerbst gemeldet: Auf der benachbarten Domäne Badetz, die von dem Oberamtmann Braune bewirtschaftet wird, wurde in der letzten Nacht von russischen Saison­arbeiter», die auf der Domäne beschäftigt waren und seit gestern von der Arbeitsstelle verschwunden sind, ein riesiger Weizendiemen in Brand gesteckt. Große Getreidemengen sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Es sind auch neben dem Diemen aufgestellte wertvolle landwirtschaftliche Maschi­nen verbrannt. Der Schaden beläuft sich auf über 20 000 Mark, der aber durch Versicherung gedeckt ist. Die Täter konnten noch nicht verhaftet werden.

WTB Berlin, 14. Aug. Nach einer Meldung des Berliner Tageblatts" aus Essen wird aus Arnsberg i. W. depeschiert, daß in der Ortschaft Eoekamp die ganze Familie eines im Felde stehenden Bergmannes nach dem Genuß von giftigen Pilsen erkrankte. Drei Kinder sind bereits gestorben, die Mutter liegt hoffnungslos darnieder.

WTB. Berlin, 14. Aug. LautBerliner Tageblatt" besagt eine Pariser Meldung des Kopenhagener Blattes Politiken", daß die Alliierten ans Gallipoli einen neuen Generalangriff vorbereiten. Die Anstrengungen, Konstanti­nopel zu Fall zu bringen, würden hierbei verzehnfacht.

WTB. Berlin, 14. Aug. Wie demBerliner Tage­blatt" aus Athen berichtet wird, darf als sicher gelten, daß der König nach der Kammereröffnung und der Demission der jetzigen Regierung Venizelos berufen und ihn befragen wird, ob er bereit sei, auf der Basis striktesten Festhaltens an der Neutralität die Regierung zu übernehmen.

WTB. Berlin, 14. Aug. Nach einer Meldung des Berliner Tageblatts" aus Wien erfährt die ZeitungMol­dava", daß die russische Regierung verfügt hat, daß alle Großgrundbesitzer in Bessarabien, die nicht russische Unter­tanen sind, ihre Güter verkaufen.

WTB. Berlin, 14. Aug. Aus Kopenhagen wird dem Berliner Tageblatt" gemeldet: Der französische Munitions-' minister Thomas erklärte imPetit Parisien", Frankreich leide unter keinerlei Muuitionsmangel. Die französische Artillerie sei jedem Angriff gewachsen. Die französische Armee nehme mit jedem Tag an Kopfzahl und Wert zu und die Zeit für allerentscheidendste Siege rücke immer näher.

WTB. Berlin, 14. August. DerBerliner Lokalan- anzeiger" erfährt aus Kopenhagen über den Inhalt der griechischen Antwortnote auf den Schritt der Vierverbands­mächte, daß sie einen energischen Protest gegen die Ab­tretung Kavallas enthält. Ferner wird darin versichert, daß die Beziehungen zwischen Griechenland und Serbien außer­ordentlich herzlich seien.

WTB. Berlin, 14. August. Aus Czernowitz wird dem Berliner Lokalanzeiger" gemeldet: Die letzten Nächte wurden von den Russen zu mehreren Nachtangriffen benutzt. Gestern und vorgestern stürmten die Russen an der beßarabischen Grenzfront regelmäßig 23 Stunden lang, wurden aber überall unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Ihr vor­gestriger Angriff war besonders heftig, blieb aber erfolglos. Die Russen scheinen neue schwere Batterien herangeschafft zu haben. Sie beschießen die österreichischen Positionen ohne den geringsten Erfolg. Nordöstlich von Czernowitz am nördlichen Pruthufer fanden stärkere Artilleriegefechte statt.

WTB. Berlin, 14. August. DemBerliner Tageblatt' wird aus dem Kriegspressequartier gemeldet: Der Sieg der Bayer« bei Lowcza, sowie der preußischen Garde im Wlodawkaabschnitt hat die Russen zur Räumung ihrer dortigen von Natur sehr starken Slellungen gezwungen. Die Deutschen folgen ihnen längs der Straße und Bahnlinie in der Richtung auf Wlodawka durch das versumpfte Gelände, anschließend die Armeegruppen Joseph Ferdinand, Köveß, Woyrsch,