" Berueck, 11. August. (Besuch der Königin.) Gestern nachmittag machte Ihre Majestät die Königin auf dem hiesigen Schloß, wo bekanntlich z. Zt. Ihre Kgl. Hoheit Frau Prinzessin Max zu Schaumburg-Lipp: weilt, einen Besuch und kehrte abends nach Betzenhausen zurück.

8 Freudenstadt, 9. August. Den hiesigen Reserve - lazaretten wurde heute nachmittag die Ehre des Be­suchs Ihrer Majestät der Königin zuteil, welche unter Begleitung des Kammerherrn Fceih. von Raßler- Weitenburg und der Palastdamen Baronin v. Wöllwarth und v. Raßler mit Kraftwagen von Bsbenhausen kommend um Uhr hier eintraf. Nach der Besichtigung der Lazarette nahm Ihre Majestät im Hotel Rappen den Tee ein, worauf um Uhr die Rückfahrt erfolgte. Bei der Abfahrt brachten die Hotelgäste und die sich rasch angesammelte heimische Be­völkerung Ihrer Majestät ihre begeisterte Huldigung dar.

' ' I-) Skurrgarr, ID. Aug. (AnMch.) Der Ska a t r Minister des Innern hat sich zu kürzerem Erho­lungsurlaub nach Freudenstadt begeben. Wichtige Dienst- Geschäfte wird er auch während des Urlaubs selbst er- kdigen. '

(-) Stuttgart, 10. Aug. Gestern feierte Präsident a. D. Dr. Hesele mit seiner Gattin Helene geb. Hrrsth. die seltene Feier der goldenen Hochzeit. Die kirchliche Segnung wurde von dem geistlichen Sohn des Jubel­paares, Pfarrer Dr. Hefcle in Abtsgmünd, vorgenominen- Alle 10 Kinder konnten der Feier anwohnen, zwei in Uniform mit Urlaub ans der Kaiserlichen Marine und dem Argonnenwald. Ein Glückwunschtelegramm aus dem Kabinett seiner Majestät des Königs brachte die Teil­nahme des Landesherrn an dem schönen Feste zum Aus­druck; ebenso beglückwünschten das Jubelpaar der Hr. Staatsminister des Kirchen- und Schulwesens und Bi­schof Dr. v. Kepplcr. Der kath. Kirchenrat, dessen lanE fahriger verdienter Vorstand der Jubilar war und dem er noch als geschätztes Ehrenmitglied angehört, widmete ein schönes Blumcuangebinde. Generalstaatsanwalt a. D. Tr. v. Schönhardt erfreute den alten Freund durch ein schönes Sonett. Eine überaus große Anzahl wei­terer Glückwünsche bezeugte die Teilnahme weiterer Krei-

an der Feier. !

(--) Eßlingen, 10. Aug. (Eine amerikanische Liebesgabe.) Große Freude bereitet hier eine Kiste Liebesgaben aus Amerika, Hemden, Locken, wollene So­lchen, Verbandsstoffe usw., die von den Frauen der Uni­

versität Princeton N. I. an die Adresse des Medizinal­rats Dr. Cipäth für die ihm unterstellten Lazarette M- schickt wurden. >

(-) Ehingen, 10. Aug. (Ein tapferer Schwabe.) Dem Kriegsfreiwilligen Adolf Schmucker, Sohn des hiesigen Bürgers Ad. Schmucker, wurde infolge tapferen Verhaltens vor dem Feinde eine hervorragende Ehrung zuteil, indem der Heimatgemeinde Ehingen vom Kommandeur des 17. bayerischen Infanterie-RegimentsOrff" das folgende Handschreiben zu­ging:Mitte Juni war es von größter Bedeutung, festzu« stellen, welche englisch ui Regimenter dem 7. Infanterie-Regi­ment gegenüberliegen. Trotz aufopfernder kühner Patrouillen­gänge gelang es auch den »nerfch.ockensten Patrouillengangern nicht, Gefangene einzubringen, da die Engländer ihre Gräben nicht verließen. Am 15. Juni wurde daher eine gewaltsame Erkundigung befohlen. Es sollte dabei in den englischen Gra­ben eingedrungen und Engländer aus diesem Herausgeyolt und in die eigene Stellung herübergcbracht werden. Die Unter­nehmung gelang dank dem Wagemut und der Kühnheit aller Beteiligten. Es wurden englische Gefangene gcmrch: und viele Waffen und Ausrüstungsstücke erbeutet, die für die Heeres­leitung wichtige Schlüsse gaben. Zu dieser gewaltsamen Er­kundung meldete sich auch der Kriegsfreiwillige Adolf Schmuk- ker, der sich dabei du ch Unerschrockenheit, hervorragenden Mut und großen Schneid auszeich.iete." (gcz.) K...Ich freue mich über die wackere Tat und beglückwünsch: die Gemeinde zu

diesem tapferen Soldaten." (gez.) v. D. Generalleutnant

und Div.-Kommandeur. Anläßlich dieser Zusch.ist haben die Gemeindekoliegien beschlossen, dem mackeren Soldaten ein Glück­wunschschreiben mit einem Geschenk von 10 Mk. zu übermitteln. Gleichzeitig wurde genehmigt, daß an jeden im Felde dekorierten Angehörigen der Stadt ein Glückwunschsch eiben mit 10 Mk. Ehrengabe abgesandt wird.

Kriegs-Allerlei.

8 Wer entehrt unsere Helden? Im Augustheft der ''Tat" wirft Heinz Potlhoff, der zu den energischsten Vor­kämpfern gegen den Lebensmittelwucher gehört, die Frage auf:Wer entehrt unsere Helden?" und findet folgende Antwort: Jeder, der ihr heiliges Blut in selbsüchtigem Eigen­nutz auszumünzen sucht. Wer in diesem Jahre verdient, der gebe für vaterländische Zwecke! Und wer mehr als üblich verdient, der gebe reichlich. Aber wer zum reichen Manne zu werden droht, der kehre schleunigst um. Denn es darf nicht wieder schändlich werden wie einst im Deutschen Reiche. Es muß die Zeit kommen, da ehrenhafte Deutsche zur Seite rücken und mit Fingern weisen auf die Wucherer, die aus des Reiches Not und Volkes Not sich hübsche Gewinne ein­heimsten, die Reichtum häuften auf den Gräbern von hundert­

tausend Helden. Und es muß die Zeit kommen, da soziale Einsicht und Volksempörung die Gesetzgebung zwingen, diesen unheiligen Raub den Wucherern wegzunehmen und ihn süh­nend dem Vaterlande zu weihen....

Handel und Verkehr.

(-) Stuttgart, 10. Aug. (Vom Markt.) Äüf dem Heu- tigen Großmarkt war die Zufuhr sehr stark. Es galten folgende Preise: Aepfel 10 bis 16 Pf.. Birnen 9 bis 26 Pf., Pfirsisch« 35 bis 50 Pf., Zwetschge» 9 bis 13 Pf., Reineclauden 8 bi, 12 Pf., Brombeeren 30 bis 35 Pf., Preiselbeeren 28 bis 32 Pf., Trauben 45 Pf., Tomaten 12 bis 15 Pf., unreife Falläpfel 8 Pf. das Pfund. Auf dem Gemüsegroßmarkt kosteten Bohnen 14 bis 16 Pf., Zwiebeln 20 Pf., Kartoffeln 9 Pf. das Pfund; 100 Stück kleine Einmachgurkcn 60 bis 65 Pf.

(-) Stuttgart, 10. Aug. (S ch l a ch t v i e h m a r kt.) Zu- getrieben: 468 Stück Großvieh, 394 Kälber, 255 Schweine.

Unverkauft: 63 Stück Großvieh, 5 Schweine. Preise: Qchjen

1. Qual. 127 bis 130 Mk.', Bullen 1. Qual. 110 bis 114 Mk., 2. Qual. 106 bis 110 Mk., Stiere 1. Qual. 12S bis 129, Iungrinder 2. Qual. 117 bis 124 Mk., 3. Qual,

110 bis 116 Mk.. Kühe 2. Qual. 105 bis 108 Mk., Kälber

1. Qual. 116 bis 122 Mk., 2. Qual, 108 bis 115 Mk.

3. Qual. 92 bis 105 Mk., Schweine 1. Qual. 160 bts 162 Mk.,

2. Qual. 155 bis 158 Mk., 3. Qual. 150 bis 154 Mk Ver­lauf des Marktes: langsam.

Kriegschronik 1914

II. August: N'ederlige der Franzosen bei Lagarde in Lothringen.

Abberufung des französischen Botschafters au» Wien.

Bulgarien verkündet Neutralität bis zum Ende des Kriege«.

Wetterbericht.

Der Hochdruck über Mitteleuropa verflacht sich etwas. Der Lustwirbel im Norden zieht nach Osten ab. Für Donnerstag und Freitag ist zeitweilig bewölk­tes, auch zu vereinzelten Gewittern geneigtes, im übri­gen aber trockenes Wetter zu erwarten.

Für die Redaktion verantwortlich: Ludwig Lank. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckers, iltensteig.

Pfalzgrafeuweiler, 7. August 1915.

^ LoäeremZnge

Tiefbeirübt teilen wir Verwandten und Bekannten mit, daß unser lieber Gatte, der tceubesorgte Vater seiner Kinder, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Onkel und Schwager

Friedrich Mader

Engelwirt,

Wehrmaun im Res.-Jnf.-Regt. Nr. 120, 2. Komp.

im Alter von 35 Jahren am 31. Juli den Heldentod fürs Vaterland erlitten hat.

Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen

die schwergeprüfte Gattin:

Christine Mäder, geb. Keller

mit ihren Kindern Friedrich «ud Emma.

Trauergottesdienst findet am Sonntag, den 15. August, nachm. 2 Uhr statt.

I

Nachruf

für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Wehrmann

Friedrich Mäder

von Pfalzgrafenweiler.

Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, Dann würde dich, mein Lieber, nun nicht fremde Erde decken. Wir können Dir nun nichts mehr bieten, mit nichts mehr Dich ersreun,

Nicht einmal eine Hand voll Rosen auf Deinen frischen Hügel streun.

Du warst zu gut, starbst viel zu früh, solch braves Herz vergißt man nie,

Dir der Friede, uns der Schmerz, Ruhe sanft, Du gutes

Herz.

Gewidmet von Deinem Schwager

K. Wolfer» Unteroffizier der Landwehr.

Nagold.

Ein ehrliches, williges

Mädchen

nicht unter 18 Jahren, gesucht von

Frau Lehre zur Rose.

Der mkwst seiii ZW

ev. mit Geschäft od. sonst, günfl. Objekt, hier od. Umg. Off. erbeten

an Siegfried Wolf, Stuttgart

postlagernd.

I

Wi-kickil. I

Ick bin fortlaufend Abnehmer für Landbutter und Molkerei- butter in y'i Pfundstücken, zahle die höchsten Marktpreise und bin zu schriftlichem Abschluß nach Quantum und aus Zeit bereit. »

Größere Butler-Produzenten evtl. Händler, welche kleinere Quntiläteu zusammenkaufen u. Molkereigenossenschaften werden ersucht mir ihre Adressen zu nennen unter gleichzeitiger An­gabe des wöchentlichen durch­schnittlichen Lieferungs-Quan­tums und des gesetzten Preises. Abrechnung nach Wunsch

Otto Katzenberger

Pforzheim (Baden) Lebensmittel-Großhandlung.

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Bekanntmachung

des stellt». Generalkommandos XIII. <K. W) Armeekorps über die Entlohnung der zu landwirtschaftliche» Arbeite» während der Dauer des Krieges benrlaubteu Mannschaften.

Zur einheitlichen Regelung der Entlohnung der zu landwirtschaft­lichen Arbeiten während der Dauer des Krieges beurlaubten Mannschaften wird bestimmt:

Neben Unterkommen und Verpflegung ist den Mannschaften eine bare Entlohnung von 1 Mark auf den Kopf und Arbeitstag zu bezahlen.

Eine über diesen Mindestsatz hinausgehende weitere Vergütung für besonders anstrengende oder langandauernde Arbeitsleistungen ist dem billigen Ermessen der Arbeitgeber überlassen. Die Mannschaften haben keinen Anspruch darauf. -

Die Beurlaubten sind in der gleichen Weise wie Zivilpersonen während der Dauer ihrer Verwendung in landwirtschaftlichen Betrieben der gesetzlichen Versicherung unterworfen.

Stuttgart, 7. August 1915.

Der stellt», kommandierende General: von Marchtaler.

Allenfteig.

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