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Schwarzwälder Tageszeitung/für die Gberamisbezirke Nagold, Zreudenstadt u.Lalw.
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Tannendlatt.
Nr. 18S
Ausgabe in Altensteig-Stadt.
Mittwoch, den 11. August.
Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.
ISIS.
Der Krieg.
Die Festung Lomza genommen.
WTB. Großes Hauptquartier, 10. Aug. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Oestlich von Ipern gelang es starken englischen Kräften, sich in den Besitz des Westteiles von Hooge zu setzen.
Französische Mtnensprengunge» in der Gegend des Gehölzes Beau Sejour in der Champagne waren erfolglos.
Nach der Zerstörung des Viadukts westlich von Dammer- kirch durch unsere Artillerie am 30. Mai haben die Franzosen im Zuge einer Umgehungsbahn die Larg südlich von Mansbach überbrückt. Die kürzlich fertiggestellte Brücke wurde gestern durch einige Volltreffer unserer Artillerie zerstört.
Am Südrande des Hessenwaldes, westlich von Verdun, wurde ein französischer Fesselballon heruntrrgeschossen.
Am 9. August um II Uhr abends warf ein feindlicher Flieger auf Cadzand, auf holländischem Gebiete, in der Nähe der belgischen Küste Bomben.
Zwischen Bellingen und Rheinweiler, südlich von Müll- Heim in Baden, mußte ein französisches Flugzeug im Feuer unserer Abwehrgeschütze landen. Führer und Beobachter sind gefangen.
Bei Pfirt brach ein feindlicher Flieger, durch unser Feuer gezwungen, auf Schweizer Gebiet aus.
Oestlicher Kriegsschauplatz: Auf der Westfront von Kowno wurde der Angriff unter ständigen Gefechte« näher au die Fortslinie tzerangetragen. Dabei machten wir wieder einige Hundert Russe« zu Gefangenen, 4Geschütze Wurden erbeutet.
Truppe« der Armee des Generals von Scholtz durchbrachen gestern nachmittag die Fortslinien von Lomza, erstürmte« Fort IV und nahmen heute bei Tagesanbruch die Festung.
Südlich von Lomza wurde die Straße «ach Ostrom kämpfend überschritten. Ostrom wird noch vom Gegner gehalten.
Von Bojany, westlich von Brok, bis zur Bugmündung haben unsere Truppen diesen Fluß erreicht. Seit dem 7. August sind hier 23 Offiziere und 10300 Mann zu Gefangenen gemacht worden.
Oestlich von Warschau ist die Armee des Prinzen Leopold von Bayern bis nahe an die Straße Stanis- lawow-Nowo-Minsk gelangt.
Südöstlicher Kriegsschauplatz : Die Armee des Generalobersten v. Woyrsch erreichte in der Verfolgung die Gegend nördlich und östlich von Zelechow; sie nahm Anschluß an den von Süden vordringenden linken Flügel der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Auf der Front Ostrom bis zum Bug wurden die feindliche« Nachhuten auf ihre Hauptkräfte zurückgeworfen. Oberste Heeresleitung.
Notiz: Brok liegt 12 Km. südlich Ostrom.
Ein Angriff unserer Marineluftschiffe gegen England.
WTB. Berlin, 11. August. (Amtlich.) In der Nacht vom s. zum 10. August führten unsere Marineluftschiffe Angriffe gegen befestigte Küsten- und Hasenplätze der englischen Ostrüste aus. Trotz starker Gegenwirkung wurden britische Kriegsschiffe auf der Themse, die Docks von London, ferner der Torpedobootsstützpunkt Harwich und wichtige Anlage« am Humber mit Bomben beworfen. Es konnte» gute Wirkungen beobachtet werden. Die Luftschiffe find von ihrer erfolgreichen Unternehmung zurückgekehrt.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabs (gez.): Behncke.
Nach langer Pause, wohlausgeruht und ergänz! an Mannschaften und Ausrüstung, haben starke englische Kräfte einen Angriff unternommen gegen den östlich von Ipern gelegenen Ort Hooge. Es gelang ihnen, sich in den Besitz des Westteiles des Ortes zu setzen. Verschwindend klein ist also der englische Erfolg, und sicher werden sich die Engländer auch dieses kleinen Erfolges nicht lange zu erfreuen haben. Im übrigen waren auf der Westfront Mineufprengnngcn die wichtigste b:idcr- seitigen Unternehmungen. Um ihre rückwärtige Verbindung mit der Festung Belfort aufrecht erhallen zu können, hatten die Franzofen seinerzeit den von uns zerstörten Viadukt westlich von Dammerkirch in mühevoller Arbeit wieder hergestellt. Einige wohlgezielte Schüsse unserer Artillerie vernichteten damals in wenigen Minuten die Arbeit vieler Monate: Da aber für die Franzosen die Verbindung mit Belfort eine Hauptbcdingung ihres Verbleibens im Elsaß darstellt, schufen sie im Zuge einer Umgehungsbahn eine Brücke über den Fluß, die Larg. Wieder haben einige deutsche Volltreffer dem Dasein dieser Brücke ein jähes Ende bereitet. Damit sind vorderhand wieder Truppenvcrschiebungen größeren Stils in dieser Gegend unmöglich, und die Franzosen müssen sich wohl oder übel erneut an die vergebliche Arbeit machen. Auffallendes Pech haben die Franzosen in ihren Unternehmungen in der Lust. Es gelang unseren Abwehrtruppen, ihnen in den letzten Tagen erhebliche Verluste zuzufügen. Südlich Müllheim in Baden wurde ein französisches Flugzeug zum Landen gezwungen, ein weiteres, das vor unserem Feuer ausgewichen war, mußte in der Schweiz uiedergehen und wurde mit der Besatzung beschlagnahmt.
Die Vorgänge im Osten nehmen mit einer geradezu überraschenden Folgerichtigkeit ihren Fortgang. Das Bestreben, den zurückziehenden Russen nach Möglichkeit die Luft zum Atmen zu nehmen, sie immer enger zusammenzupressen, und dab-ei gleichzeitig den Besatzungstruppen der noch verteidigten Werke die Rückzugslinien abzuschneiden, tritt auch aus dem jüngsten Heeresbericht der Obersten Heeresleitung deutlich hervor. Man merkt, wo die Verbündeten einmal zupacken, da packen sie fest, und bald wird der letzte Akt in dem ungeheuren Drama beginnen.
Tie deutsche Narew gruppe trug den Angriff auf der Westfront von Kowno unter ständigen Gefechten näher an die Fortslinicu heran. Tie von allen 'Seiten abgeschnittene Festung wird somit bald in die Hände der Verbündeten übergehen. Bei Tagesanbruch nahmen Truppen der Armee des Generals von Scholz,'die gestern nachmittag die äußeren Fortlinien durchbrochen hatten, die Festung Lomza. Tie Deutschen stehen heute nur noch 15 Kilometer von der Petersburger Bahnlinie entfernt. Die Ueberschreitung der Straße Lomza- Ostrow-Wyskow ist von grundlegender Bedeutung, denn sie trifft die rückwärtigen Verbindungen der Russen an einer sehr empfindlichen Stelle. An einzelnen Stellen leistet der Gegner hartnäckigen Widerstand. Das ist erklärlich, denn die Russen wehren sich aus den vielen vorbereiteten Stellungen heraus gegen die unermüdlich nachdrängenden Deutschen, um deren Vormarsch so viel wie möglich aufzuhalteu und zu verlangsamen, um Zeit zu gewinnen für die Durchführung der Rückwärtsbcwe- gungen der bedrängten russischen Heere. Es fragt sich nur, ob dieser Zeitgelvinn ausreichen wird, um eine völlige Katastrophe der russischen Armeen zu verhindern. Allem Anschein nach ist das nicht der Fall, denn das Vordringen der Deutschen geschieht auffallend rasch. Südlich von Lomza wurden seit dem 7. August 23 Offiziere und 103V0 Mann zu Gefangene» gemacht.
Oestlich von Warschau ist die Armee des Prinzen Leopold, von Bayern bis nahe an die Straße Stanis- lawow-Nowo Minsk gelangt. Hierdurch wird die Möglichkeit, daß auf der noch freien Strecke die Besatzungen von Nowo Georgiewsk abziehen und sich nach Osten durchschlagen werden können, immer geringer. Mit anderen Worten: Alle russischen Truppen, die noch im Winkel Nowo Georgiewsk, zwischen Weichsel und Narew kämpfen, sind in unmittelbarer Gefahr, abgeschnit
ten zu werden. Außerdem hat es noch die Wirkung, daß die deutschen Truppen den abzichendeu Russen direkt in den Rücken fallen und so die Verfolgung energisch auf- nehmen können. Damit wird die Loslösung vom Gegner den kämpfenden russischen Nachhuten unmöglich gemacht. Das hat für die Russen noch außerordentlich schwere Opfer zur Folge, zumal auch die Truppe» des Generals von Woyrsch ihre schwierige und bedeutungsvolle Aufgabe weiter erfüllen, indem sie in breiter Front auf dem Ostuser der Weichsel ihren Vormarsch nach Osten fortsetzen und immer mehr an Raum gewinnen.
Aus dem österr.ungar. Tagesbericht.
WTB. Wien, 10. Äug. Neulich psi^d verlautbark vom 10. August 1915 mittags:
Russischer Kriegsschauplatz: Die Verfolgung des aus dem Weichsellande weichenden Gegners dauert an. Die Truppen des Generals Koeveß habe» den Raum südöstlich Zelechow gewonnen. Ihnen schlossen sich die über den unteren Wieprz vorgerückten Teile der Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand an. Auch das Wieprzkuic bei Kock ist an mehreren Stellen überschritten. Weiter östlich in der Front bis zum Bug nahmen unsere Verbündeten eine Reihe von feindlichen Nachhutstcllnngen. Am Bug und an der Zlota-Lipa ist die Lage unverändert. Bei Czernelika auf dem Süh- ufer des Tniestr bemächtigten sich innerösterreichisch' un8 küstenländische Heeres- und Landwehrrrgimenter einer, brückenkopsartigen Stellung, welche die Russen bisher hartnäckig zu behaupten wußten. Der Feind flüchtete über den Fluß und ließ 22 Offiziere und 2800 Mann als Gefangene, sowie 6 Maschinengewehre, viel Fuhrwerk- und zahlreiches Kriegsmaterial in unserer Hand.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant.
Ein französisches Flugzeug in der Schweiz niedergegangen.
WTB. Bern, 10. Aug. Ein französisches Militär- Flugzeug landete gestern im Osten vom Neuenburger See an dem linken User der Broye, 8 Kilometer von Payerne. Das Flugzeug wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die beiden Flieger, Sergeant Pam und Korperal Charles Pary von der Schwadron 111 des Platzes Nancy wurden interniert.
Verbesserungen im französischen Sanitätswesen.
WTB. Paris, 10. Aug. „Petit Parisien" meldek: Zur Verbesserung des Sanitätswesens, sowie zur Bekämpfung der Wirkung erstickender Gase und von Infektionskrankheiten sind hinter der französischen Front 200 mobile chemische Laboratorien unter der Leitung von Chemikern errichtet worden. Die Laboratorien sollen ferner die Beschaffenheit der Getränke, besonders des Trinkwassers, und der Lebensmittel für die Armee auf das Vorhandensein gesundheitsschädlicher Stoffe untersuchen.
French über die Kämpfe in Flandern.
WTB. London, 10. Aug. Marschall French meldet: Seit dem 1. August entwickelte die Artillerie auf beiden Seiten nördlich und östlich von Ipern eine lebhafte Tätigkeit. Wir waren im Vorteil. Heute griffen wir nach gelungener Artilleriebeschießung, bei der tziv Franzosen auf dem linken Flügel kräftig mit uns zu- sammcnarbeiteten, die Schützengräben bei Hooge an, die der Feind am 30. Juli genommen hatte. Die Gräben wurden znrückerobert. Wir machten weitere Fortschritte nach Norden und Osten, so daß der Feind 1200 Meter Schützengrabenfront verlor. Wir nahinen 3 Offiziere und 124 Mann gefangen und erbeuteten 3 Maschinengewehre.
Der versenkte englische Hilfskreuzer.
WTB. Christiania, 10. Aug. Der von einem deutschen Unterseeboot am Eingang zum West-Fjord versenkte englische Hilfskreuzer „Jndia" gehörte der „Pe- ninsubar and Oriental Line" und hatte eine Besatzung von etwa 340 Mann. Unter den in Narvik ans Land Gesetzten befinden sich 18 Offiziere. Die übrige Mannschaft ist wahrscheinlich umgekommen. Tie Jndia sank Hinnen 2 bis 4 Minuten.