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die Gberamtsbezirke Nagold, Freudenstadt u. Lalw.

Nr. 173

Ausgabe in Altensteig-Stadt.

Mittwoch, den 28. 3uli.

Amtsblatt für Pfalzgrasenweiler.

ISIS.

Ueber 7000 Russen gefangen genommen.

WTB. Großes Hauptquartier, 27. Juli. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz : Schwache französische Hard- grauatenaugriffe nördlich von Souchez und Sprengungen in der Gegend von Le Mesml in der Champagne waren erfolglos.

In den westlichen Argounen besetzte« wir einige feindliche Grabe».

Aus die Beschießung von Thiaucourt antworteten wir abermals mit Feuer auf Pont-a-Mousson.

In den Vogesen setzte sich der Feind gestern abend in den Besitz unserer vordersten Gräben auf dem Lingekopf (nördlich von Münster).

Bei Roncq (nordwestlich von Tourcoing) wurde ei« französisches, bei Peronne ein englisches Flugzeug zum Landen gezwungen. Die Insassen wurden gefangen ge­nommen.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Ei« Vorstoß aus Mita« wurde von «ns abgewiesen. Zwischen Poswol (südlich von Mitau) und dem Njemen folgen wir dem weichende» Gegner.

Die Russen versuchten gestern, unsere über den Narew vorgedrungeneu Truppen durch eineu große», einheitlichen, aus der Linie Goworowo (östlich von Rozan) -Wyschkow- Serock (südlich von Pultusk) angesetzten Angriff zurück;»« dränge«, dte russische Offensive scheiterte völlig. 3319 Russen wurden gefangen, 13 Maschinengewehre erbeutet.

Oestlich und südöstlich von Rozan drangen unsere Truppen hinter dem geworfenen Feinde nach Osten vor. Am Prut (südöstlich von Pultusk) wird noch hartnäckig ge­kämpft. Vor Nowo Georgiewsk und Warschau keine Ver­änderung.

Südöstlicher Kriegsschauplatz : Vor Jwangorod nichts Neues. Nördlich von Hrubieszow warfen wir den Feind aus mehreren Ortschaften und nahmen 3941 Russen, da­runter 10 Offiziere, gefangen.

Im übrigen ist die Lage bei den deutschen Truppen des Generalfeldmarschalls von Mackensen unverändert.

Oberste Heeresleitung.

Notiz: Der im östlichen Kriegsschauplatz genannte Nuß Prut (ohne H) ist ein kleiner Nebenfluß des Bug.

* * *

Auch der jüngste Heeresbericht berichtet noch nichts Wer eine neue französische Offensive, die die Verbünde­ten unternommen Hütten, um die in schwerer Bedrängnis befindlichen Russen zu entlasten. Die Franzosen haben sich zwar in den Vogesen auf dem Lingekopf in den Besitz unserer vordersten Gräben setzen können, damit Md aber ihre Erfolge erschöpft. Sie sind und dieser Meinung wird auch von neutraler Seite Ausdruck gege- An allem Anschein nach infolge der ungeheueren Verluste, die sie im Laufe der letzten zwei Monate Nvfichen Dpern und Arras erlitten haben, zu einer Offensive gar nicht mehr imstande. Und wenn M eine solche noch Vorhalten, so haben ihnen die krüf-- Men deutschen Vorstöße in den Argonnen und ans den Maashöhen einen Strich durch die Rechnung gemacht, vwem sie ihren schönen Operationsplan über den Hau- Gm warfen. Es dürfte daher sehr zweifelhaft er­scheinen, ob sie, bevor die Russen das Schicksal völliger Vernichtung ereilt hat, überhaupt noch so etwas wie Offensive zuwege bringen. Der Wille ist zwar vorhanden, aber die Kräfte fehlen.

Vor der Bedeutung des N ar ew-Ue b erg an ges treten die übrigen Ereignisse auf der Ostfront fast in den Hintergrund. Die Armee Gallwitz ist am west­lichen Ufer des Narew bis zu der Linie Nasielski Gzowv gelangt, die, zehn Kilometer südlich von Pul­tusk, nur noch ebensoweit vom Bug und von den Festungen Nowogevrgiewsk und Segrze entfernt ist. Das Warschauer Festungsdreieck ist also von Sufi- westen hier auf der Linie BlonieNadarzynGorn- Kalwarja und von Norden eng von den deutschen Truppen eingeschlossen und nurnochnachOsten frei. Und auch hier droht die Einschließung, sobald von unseren Truppen der Bug südlich von Pultusk über­schritten ist. Auch nach Norden übt die Erzwingung, ves Nareiv-Ueberganges seine Wirkung. Die Festung Ostrolenka kann, sobald sie im Süden umgangen worden ist, sich unmöglich lange halten, und dann ist. auch die nördlichste und letzte Narew-Festung, Lomza, in schwerer Gefahr. Vor Ostrolenka und Lomza steht im Norden schon die Armee Scholz, die von Kolno nach Süden vorgedrungen ist. Ostrolenka wurde^ wie wir aus den russischen Tagesberichten wissen, vor einigen Tagen bereits von deutscher schwerer Artillerie beschossen. Die Russen sind sich ihrer verzweifelten Lage wohl bewußt und versuchen, die Verbündeten Heere über den Narew zurückzudrängen. Au diesem Zwecke setzten sie aus der Linie Goworowo Wys cho ck Serock mit ein ein großen, einheitlichen Angriff ein. Die rus­sische Offensive brach aber blutig zusammen. 3319 Rus­sen wurden gefangen, 13 Maschinengewehre erbeutet. Die Ermattung des Gegners ausnützend, drangen unsere Truppen hinter dem weichenden Feind weiter nach Osten vor. Es scheint bei der verbündeten Heeresleitung die Absicht zu bestehen, mit dem weiteren Vorrücken an den anderen Frontteilen solange znzuwarten, bis vor War­schau die Entscheidung gefallen ist. So ist es erklärlich, daß vor Nowo Georgiewsk, Warschau und Jwangorod vorläufig keine Veränderungen eingetretcn sind.

Wieder haben die Italiener bei verzweifelten Nachtangriffen auf die Höhen von Doberdv schwere Ver­luste erlitten. Die nach der Meinung italienischer Mi« litärkritiker verwundbarste Front gegen Oesterreich die südliche Jsonzofront konnte nicht durchbrochen werden. Die Hoffnung der italienischen Heerführer, an dieser schwächsten Verteidignngsstelle den Weg nach Triest zu finden und von da durchs Krainer Land weiter zu gelangen, hat sich nicht erfüllt. Cadornas Taktik, rück­sichtslos unter Aufopferung des besten Menschenmate­rials die untere Jsonzofront zu erstürmen, hat voll­ständig Schiffbruch gelitten. Wenn es schon möglich war, die wirklich nur mit schwachen Kräften verteidigte Stellung nicht nur zu halten, sondern auch gegen einen vielfach überlegenen Gegner durch Gegenangriffe vorher geräumte Grüben und Höhen wieder zurnckzuerobevn, dann darf man mit frohem Mute den weiteren Gang der Ereignisse abwarten. Die besten italienischen Trup­pen sind gegen den Erbfeind geschickt worden und nichts vermochten sie anszurichten. Alle Versuche, die Front von Görz bis südlich des Plateaus von Doberdo zn durchbrechen,konnten an der Tatsache nichts ändern, daß der Ansturm gegen die küsten- lündische Front vergebens ist." So der Be­richt der österreichisch-ungarischen Heeresleitung. Das genügt zur Beurteilung der Lage.

Der österr.-uugar. Tagesbericht.

WTB. Wien, 27. Juli. Amtlich wird Verlautbark vom 27. Jüli 1915 mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: Seit der Erstürmung von Sokal durch unsere Truppen wur­de südöstlich der Stadt um den Besitz einer Höhe ge­kämpft, die für die Behauptung der Bugübergänge be­sonders wichtig ist. Gestern stürmten unsere tapferen Regimenter diese Position, wobei wir 20 Offiziere und 3000 Mann gefangen nahmen und 5 Maschinengewehr« erbeuteten. Die Kämvfe nördlich Grubieszow schrei­ten erfolgreich fort. Sonst ist die Lage im Nordosten un­verändert.

Die Kämpfe ewer deutschen Division in Galizien.

Fast immer wird von gegnerischer Seite behauptet, daß es lediglich überlegene deutsche schwere Artillerie sei, die dir Er­folge in Galizien verursacht habe. Bei mancher Gelegenheit war es unserer Division vergönnt, zu beweisen, daß deutsche Infanterie auch ohne Artillericmltwirkung selbst überlegener feind­licher Infanterie gegenüber siegreich ist.

Am 6. Mai traf die aus kampferprobten Infanterie-Regi­mentern zusammengesetzte Division, die nach erfolgreichem Sturm auf die Linie GorliceSekowa in ständiger Verfolgung war, spät nachmittags in Wietrzno ein. Der im Kraftwagen voraus­gefahrene Divisions-Kommandeur fand hier folgende Lage vor:

Die Nachbar-Division stand auf den Höhen nördlich Dukla mit der Front nach Süden, um alles abzufangen, was vom Feinde noch aus diesem Karpathenpaß herauskam. Inzwischen hatte der Gegner all« verfügbaren Kräfte, darunter eine frische Division aus Gegend Krosno herangeführt und die Höhe des Naphta- brunnens nördlich Rowne erreicht. Die verfügbaren Reserven etwa 6 Kompagnien der Nachbar-Division waren hier an­gesetzt: lagen aber noch 6 Uhr abends dem mehrfach überlegenen Feinde gegenüber, ohne vorwärts zu kommen.

Vor unserer Division lag eine schwere Aufgabe. Schwer sowohl für di« Führung, wie für die Truppe. Zweifelsohne wäre der Gegner am nächsten Tage, nachdem die gesamte schwere Artillerie aufgefahren, zurückgeworfcn worden, wahrscheinlich un­geschlagen abgezogen. Aufgabe der Division war es, ihre weit- tragenden Batterien so weit östlich in Stellung zu bringen, daß auch die Stadt und Straße Rymanow ein Rückzugsweg der Russen aus den Karpathen unter Feuer lag. Hieran hinderte der Gegner am Naphtabrunnen.

Der Divisionskommandeur entschloß sich daher, mit den chm zur Verfügung gestellten Kompagnien der Nachbardivision, und seiner eigenen Infanterie den Feind noch in der Nacht über den Haufen zu werfen.

Es brach eine Nacht an, die für jeden Beteiligten unvergeßlich fein wird. Bei Mondenschein durchwatete die Infanterie die Asiolka und entwickelte sich im Dorfe Rowne zum Angriff. Die Anstrengungen der letzten vier Derfolgungstage, der Marsch von über 40 Kilometer an diesem Tage, machten sich bemerkbar. Der einzelne Mann schlief ein, wo er zu liegen kam. Doch machte sich hier deutsche Disziplin und deutsche Strammheit geltend. Nachdem der Divisionskommandeur den einzelnen Rcgiments- und Bataillonskommandeuren auseinandergesetzt hatte, um welch hohes Ziel es sich handelte, übertrugderen Entschlußkraft sich auf die Truppe, bis auf den letzten Mann. Der Feind schien zu ahnen, daß ihm ein Angriff bevorstand. Ein ununterbrochenes Artillerie- und Infanteriefeuer verzögerte die Entwickelung.

Um 2 Uhr nachts trat die gesamte Division zum Sturm an.- Der Divisionsstab an der Spitze des hinter dem linken Flügel folgenden Reserve-Bataillons. Es begann ein Ringen Mann gegen Mann. Bajonett und Handgräneten waren die Kampfmittel. Ueberall wurde die feindliche erste Linie erstürmt. Aber feine große Ueberlcgenhcit ausnutzend, setzte der Feind an drei verschiedenen Stellen zum Gegenstoß an. An einer Stelle raffte ein Regiments-Adjutant die letzten verfügbaren Kräfte des Regiments zusammen und schlug, obwohl selbst ver­wundet, den feindlichen Gegenangriff zurück. An anderer Stelle brachte das todesmutige Verhalten eines Unteroffiziers, der alle um ihn liegenden Mannschaften mit sich fortriß, den Feind zur Flucht. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse schmückte am nächsten Tage seine Brust.

Als 3.20 Uhr die Sonne blutigrot aufging, konnte der Divisionsstab erkennen, daß der Sieg unser war. Nicht nur die feindliche Hauptstellung war genommen, alle feindlichen Gegen­angriffe unter für den Feind schwersten Verlusten abgeschlagen, sondern die Infanterie war sogar im siegreichen Vorgehen, um alles' das vom Feinde zu vernichten, was sich in der zweiten und dritten Stellung befand.

Nun konnte auch die Artillerie mit Tagesanbruch das wirksamste Verfolgungsfeuer aufnehmen. Hunderte von toten Rüsten, Hunderte von verwundeten Russen lagen in den Stel­lungen. 1600 unverwundete Gefangene wurden zurückgeführt.

Und wenn auch manch tapferer Offizier und Mann sein Heldengrab auf dem Kirchhofe von Rowne gesunden hat, so sah der anbrcchende Morgen nur stolze Gesichter: denn jeder einzelne Angehörige der Division flhlte es, daß hier nicht die bessere Führung, sondern deutsche Tapferkeit und deutsche Aus­bildung de» Sieg errungen hatten. Und als kurz darauf unsere Geschütze ihre Morgengrüße nach Rymanow sandten und dem Leinde auch diesen 'Paß sperrten, da freute sich jeder, daß die nfer nicht umwnst gebracht waren.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 27. Juli. Amtlicher Bericht von gestern abend 11 Uhr: Im Artois nimmt die Kanonade an Stärke ab. Einige großkalibrige Ge-- schosse wurden auf Arras abgcfcuert. In der Cham­pagne und auf der Front Perthes-Beau Se-- jvur Mineukampf, in dem wir die Oberhand behalten. Im Priesterwalde heftige Kanonade. Pont-a-Mousson wurde wieder bombardiert. Der Feind bombardierte ebenfalls verschiedenemale in Ban-de-Sapt seine verlorenen Stellungen.

Opfer des U-Bootkrieges.

WTB. London, 27. Juli. (Reuter.) Ein deutsches Unterseeboot versenkte die Fischdampfer Honoria und Sut- to«. Die Besatzungen wurden in Kirkwall und Berwick ge-