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Ausgabe t« Altensteig-Stadt.

Samstag» de« 1. Mai.

Amtsblatt für Psalzgrasevweilrr.

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Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 30. April. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: An der Küste herrschte rege feindliche Fliegertä.igkeit. Fliegerbomben richteten in Ost­ende nur erheblichen Schaden an Häusern an. Die Festung Dünlircheu wurde gestern von uns unter Artilleriefeuer ge­nommen. In Flandern verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Nachmittags griff der Feind zwischen Steenstraate und Het Sas an. Das Gefecht dauert noch an. Die Brückenköpfe auf dem westlichen Kanalufer bei den Orten Steenstraate und Het Sas sind von uns ausgebaut und fest in unserer Hand. Oestlich des Kanals nördlich von Ipern versuchten Zuaven und Tmkos unsere« rechten Flügel an- zugretfen. Der Angriff brach in unserem Feuer zusammen.

In der Champagne nördlich von Le Mesnil konnien die Franzosen nichts von der ihnen vorgestern entrissenen Stellung wieder gewinnen. Die 1000 Meter breite und 300 Meter tiefe Befestigungsgruppe ist von uns in ihrem vollen Umfang umgebaut und wird gehalten.

(Zn den Argouuen erstürmten unsere Truppen nördlich von Le Four de Paris einen feindlichen Schützengraben, nahmen 1 Offizier und 30 Mann gefangen und hielten das eroberte Gelände gegen mehrfache feindliche Gegenangriffe. Bei Cornay am Ostrande der Argonnen stürzte ein feindliches Flugzeug ab, die Insassen sind tot.

Zwischen Maas und Mosel griffen die Franzosen gestern die von uns eroberten Stellungen auf den Maashöhen er­folglos an.

Nördlich von Flirey scheiterte ein feindlicher Angriff unter starke« Verlusten. Bei den Kämpfen auf den Maas­höhen von 24.28. April haben die Franzosen allein an Gefangenen 43 Offiziere, darunter 3 Regimentskomman­deure und rund 4000 Mann verloren.

Die Küstenbefestigung Harwich an der englischen Ost­küste wurde heute Nacht mit Bomben belegt.

Oestlicher Kriegsschauplatz : Die Vortruppen unserer im nordwestlicher Rußland operierenden Streitkräfte haben gestern in breiter Front die Eisenbahnlinie Dünaburg Libau erreicht. Ernsthaften Widerstand versuchten die in jener Gegend vorhandenen russischen Truppen, unter denen sich auch die Reste der Teilnchmer am Raubzug gegen Memel befinden, bisher nirgends zu leisten.

Gegenwärtig sind Gefechte bei Szawle im Gange. Bei Kalvarja scheiterten zwei russische Angriffe unter starken Verlusten, 8 Offiziere und 500 Russe« fiele« unverwundct in unsere Hand. Weiter südlich zwischen Kalvarja und Augustow mißglückten russische Vorstöße.

Oberste Heeresleitung.

* * *

Herr Kitchener, der Henker von Omdürman, der Erfinder der Konzentrationslager von Transvaal und Oranje, in denen vierzigtausend Greise, Frauen und Kin­der elend verkamen, und Herr Churchill, der das Wort von der deutschen Luxusflotte prägte, haben beide im britischen Parlamente die ganze, in ihnen zurück­gestaute Flut der sittlichen Entrüstung über die Helden der deutschen U-Boote vergossen. Es ist oft genug von neutralen Besuchern der Gefangenenlager in Deutsch­land, so erst kürzlich vom amerikanischen Botschafter, festgestellt worden, daß die Gefangenen bei aller selbst­verständlichen Disziplin und Einfachheit menschlich behandelt und genügend verpflegt würden. Diebarbarische Wildheit der Derwische", die Kitchener in den: Umgehen der deutschen Militärbehörde mit den englischen Gefangenen entdeckt haben will, existiert nicht und wir sind überzeugt, daß der Lord bewußt und absichtlich lügt, wenn er solches Gefasel im Ober­haus auftischt. Das englische Kabinett hat sich mit dem

Anrecht versetzt und versucht nun mit der Frechheit Und Heuchelei, die zum eisernen Bestand britischer Staats­kunst gehört, durch Verleumdung und Beschimpfung des Gegners die Aufmerksamkeit von dem eigenen großen Fehler abzulenken.

Zwischen den Zeilen des heutigen Generalstabs­berichtes schaut die Genugtuung heraus, den französischen und englischen Lügenmeldungen über den gegenwärtigen Stand der Kämpfe bei Ipern mit unwiderleglichen Tat­sachen dienen zu können. Die französischen und englischen Lügenberichte können nur darauf berechnet sein, die Be­völkerung daheim und die befreundeten und verbündeten Nationen über den Ausgang des Kampfes zu täuschen. Aber wie lange wird dieser ärmliche Versuch, sich selber zu belügen, Vorhalten! Die Tatsache, daß wir bei Ipern alle genommenen Stellungen, besonders die Brückenköpfe auf dem westlichen Kanalufer bei den Orten Steenstrate und Het Sas, halten, beweist, daß der von uns er­rungene Erfolg wirklich von dauernder Art ist. Der Angriff östlich des Kanals nördlich von Ipern, den Zuaven und Turkos gegW unseren rechten Flügel unter­nahmen, brach in unserem Feuer zusammen. Die Wichtig­keit unseres Vorrückens erhellt auch aus dem Umstande, daß es uns jetzt möglich ist, Dünkirchen unter Artillerie- Mer zu nehmen.

Auch von den übrigen Teilen der Westfront hat der jüngste Tagesbericht die erfreuliche Tatsache festgenagelt, daß sämtliche Versuche der Franzosen, die ihnen entris­senen Stellungen zurückzuerobern unter erheblichen Ver­lusten für sie scheiterten. Wie erfolgreich die deutschen Vorstöße auf den Maßhöhen waren, zeigt die heutige Zusammenstellung des Gesamtergebnisses. Demnach ha­ben die Franzosen dort vom 24. bis 28. April allein an Gefangenen 43 Offiziere, darunter drei Regiments­kommandeure, und rund 4000 Mann vetboreM Wörin man bedenkt, mit welchen Mitteln die französischen Stel­lungen dort ausgebaut waren, so wird man erkennen, daß der dortige deutsche Erfolg ein außerordent­lich bedeutender ist.

Es hat sich herausgestellt, daß die völkerrechtswidrigen feindlichen Fliegerangriffe -auf Württemberg und den süd­lichen T eil Badens hauptsächlich von englischenFlie- gern ausgcführt wurden. Die deutsche Heeresleitung hat <ps Vergeltungsmaßregel hierfür Luftschiffe nach Eng­land gesandt, die den gewissenlosen Engländern mit er­folgreicher Bombenabwürfen die Verwerflichkeit ihrer Un­ternehmungen ins Gewissen riefen. Im Gegensatz zu den Engländern richteten die deutschen Luftschiffe ihre An­griffe nicht gegen offene, wehrlose Städte, sondern sie bedachten die Küstenbefestigung Harwich mit ihren Bomben.

Im Osten haben die Vortruppen unserer im nord­westlichen Rußland operierenden Streitkräfte die Eisen­bahnlinie DünaburgWyborg erreicht. Sie sind auf ihrem Bormarsche nirgends auf ernsthaften Widerstand gestoßen. Man wird wohl nicht fehlgehen, wenn dieser Bormarsch rein strategische Bedeutung hat und kommen­den Operationen die Wege ebnen soll. Bei Kal Varia scheiterten russische Angriffe unter starken Verlusten für den Feind.

Der französische Tagesbericht. M

WTB. Paris, 30. April. Amtlicher Bericht von gestern abend 11 Uhr: Der Tag verlief ruhig. (!) In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden zwei deutsche Angriffe, der eine gegen die belgischen Truppen nördlich von Ipern, der andere bei Les Eparges, leicht zurückgcworfen.

Eine englische Darstellung der Schlacht bei Npern.

WTB. London, 30. April. Der englische Augen­zeuge sagt in seinem Bericht über die Schlacht von Ipern: Der Angriff der Deutschen war keineswegs un­erwartet gekommen, da bereits einige Tage zuvor Trup­penbewegungen hinter der deutschen Front wahrgenommen wurden. Der Plan war, Plötzlich einen heftigen Angriff in südwestlicher Richtung zu unternehmen, der die Deut-

Kanals, südlich von Bixfchoote zu nehmen und eine Stellung hinter dem linken Flügel der Engländer zu er­richten, von wo sie Ipern bedrohen könnten. Die über» rumpelte Artillerie erössnete das Feuer auf kurzen Ab­stand und hielt den Sturm auf. Aus Ipern kam schnell Hilfe. Die Offiziere führten die Mannschaften auf eigene Initiative gegen den aufmarschierenden Feind. Als der Abend anbrach, wurde das Gefecht beim Mondschein fort­gesetzt.

Deutsche Flieger über Dünlircheu.

WTB. Lyon, 30. April. DerRepublicain" erfährt aus Dünkirchen: Drei deutsche Tauben überflogen gestern um 6 Uhr, 1 Uhr und 2 Uhr Dünkirchen und warfen Bomben ab, die aber nur wenig Sachschaden anrichteten. Niemand wurde verletzt.

Deutscher Fliegerbesuch an der Ostküste Englands.

WTB. London, 30. April. (Reuter). Ein Luft­schiff »oder Flugzeug warf heute früh Brandbomben über Ipswich und Whitton ab. Drei Häuser wur­den zerstört. Menschen sind nicht um.qekommen.

Wieder ein deutsches Luftschiff über England.

WTB. London, 30. April. (Reuter.) Ein deut­sches Luftschiff überflog Bury St. Edmunds bei London und warf mehrere Bombett ab, wodurch zwei Häuser in Brauch gerieten.

WTB. London, 30. April. (Reuter.) Von mehreren Bomben, die durch feindliche Flieger auf Ipswich abgeworfen wurden, fiel eine auf das Dach eines Hauses in dem eine Familie von 3 Personen wohnte. Die Bombe fiel in das Schlafzimmer der 12 jährigen Tochter, die jedoch mit dem Leben daoonkam. Das Haus und die beiden Nachbargebäude gerieten in Brand und wurden zerstört. In Bury Sted- monds gerieten ebenfalls drei Häuser in Brand.

WTB. London, 1. Mai. Die »Times* meldet: Das deutsche Luftschiff, das gestern nacht 12.20 Uhr Ipswich überflog, warf 5 Bomben, darunter 2 Brandbomben ab. 10 Minuten später standen 3 Häuser in Flammen. Die Feuerwehr unterdrückte den Brand mit Mühe. Personen sind nicht umgekommen. Soweit bekannt wurde, wurde auch niemand verletzt. Aus Bury St. Edmunds vernimmt das Blatt, daß gestern nacht gegen 1 Uhr ein Luftschiff die Stadt überflog. Ein Passant auf der Straße hörte den Motor. Zuerst stiegen Flammen aus einem Geschäft auf. Gleich daraus traf eine zweite Bombe einen Stall, der ebenfalls sofort zu brennen anfing. Dann flog das Luftschiff an den Rand der Stadt, wo noch 3 Bomben abgeworfen wurden. Die erste fiel zwischen zwei alleinstehende Häuser, deren Be­wohner durch den Lärm geweckt, kerbeieilten und die Brand­bomben mit Wasser löschten. Die zwei anderen Bomben fielen auf Feldern nieder.

Erfolge des jüngsten deutschen Fluges über Belfort.

WTB. Basel, 30. April. Die »Nationalzeitung* meldet über den Erfolg des jüngsten deutschen Fluges über Belfort: In Petit Fontein geriet ein großes Landgut, in dem Militär einquartiert war, in Brand. Ansehnliche Bestände an Vieh und Heu gingen zu Grunde. Man nimmt an, daß eine Fliegerbombe die Ursache des Brandes war, wenigstens verbot die Zensur in Belfort eingehende Mit­teilungen über die Entstehungsursache.

Ein englischer General gefalle«.

WTB. London, 30. April. Der Brigadegeneral Hasler ist gefallen.

Eindruck der kanadischen Verluste in Kanada.

Berlin, 30. April. Aus dem Haag wird der »Täglichen Rundschau* gemeldet: In Kanada herrscht tiefe Bewegung über die großen Verluste, die die kanadischen Truppenver­bände in der vorigen Woche an der Iser erlitten haben. Amtliche Angaben über die Höhe der Verluste sind bisher noch nicht veröffentlicht worden. Gerüchtweise verlautet, daß über 6000 an Toten, Verwundeten und Gefangenen im kanadischen Kontingent zu beklagen seien.

Vom U Bootkrieg.

WTB. London, 30. April. (Reuter.) Der Trawler Lilly, Tale wurde in der Nähe des Tyne von einem deut­schen Unterseeboot versenkt. Die Besatzung ist gerettet. Der Kohlendampfer Mobile wurde bei den Hebriden von einem deutschen Unterseeboot v ersenkt. Die Besatzung wurde n ach