Dinge berichtet dieNeue Züricher Zeitung' auf Grund von Mitteilungen der TurinerStampa": Nur drei Itali­ener kennen den genauen Verlauf der Verhandlungen, die sich gleichzeitig in Wien und Rom abwickeln, nämlich der König, Salandra und Sonnino. Die Häufigkeit der Ge­spräche unter den die beiden Zentralmächte und Italien ver- mtenden Persönlichkeiten ist ein Zeichen des Eintritts der Unterhandlungen in ihre letzte Phase. Das Ergebnis über den Verlauf der Konferenz wird in der Konsulia so streng bewahrt, daß der Minister des Aeußern, Sonnino, sich ent­schlossen hat, die wichtigeren Depeschen persönlich zu entzif­fern. Die Mitarbeit deS Fürsten Bülow an den Besprech­ungen ist auffallend.

Amerikanische Milliorren-Kriegslieferuugen a« Rußland «nd Frankreich.

WTB. Rotterdam, 29. April. Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet: Die Canadien Car and Foundry Company hat von Rußland einen Auftrag auf Granaten und Explosiv­stoffe für 16 Millionen Pfund Sterling erhalten. Ein Viertel dieser Summe ist bei einer New-Aorker Bank deponiert. 30 bis 40 amerikanische Gesellschaften arbeiten an der Be­stellung. Die Lieferung wird vermutlich in 1 bis 4 Wochen mit 90 000 Granaten täglich beginnen und soll auf 500 000 täglich im Juli gesteigert werden. Die französische Regie­rung hat Nulver bei den Pulverfabriken von Tupont in Chicago für 20 Millionen Pfund Sterling bestellt.

Erfolglose Flucht.

WTB. Kassel, 29. April. Von den vor einiger Zeit nachts aus dem Osfiziersgefangenenlager in Hannooerisch- Münden entwichenen Kriegsgefangenen hat nicht einer über die Grenze zu gelangen vermocht. Alle Flüchtlinge wurden inzwischen wieder festgenommen.

Ueberraschendes Ergebnis der Kriegsmetall­sammlung in Oesterreich

WTB. Wien, 29. April. Wie die Blätter melden, übertraf das Ergebnis des gestrigen Tages der atrioti-- schen Kriegsmetallsammlung alle Erwartungen. Es kann auf über eine Million Kilogramm beziffert werden.

Die revidierte Liste der japanischen Forderungen.

WTB. London, 29. April. DieTimes" meldet aus Peking: Der japanische Gesandte hat gestern dem Minister des Aeußern eine revidierte Liste der 24 Forderungen, die das Minimum der japanischen Forderungen seien, überreicht. Die neuen Forderungen sind im wesentlichen dieselben wie früher mit gewissen Ausnahmen. Die Chinesen sind durch die Re­vision enttäuscht, da sie nach den Aeußerungen des japanischen Ministerpräsidenten gegenüber der Tokioter Preßageutur bedeutendere Abänderungen erwarteten.

Letzte Nachrichten.

WTB. Berlin, 30. April. Wie dasBerliner Tage- i blatt' aus Kopenhagen erfährt, hat nach einer Meldung des Matin' die französische Militärbehörde deutsche Kriegsge­fangene zu Hafenarbeiter» in Marseille abkommandiert. Vorläufig sollen 8000 Deutsche beschäftigt werden.

WTB. Berlin, 30. April. Aus Kopenhagen wird dem .Berliner Tageblatt' gemeldet: Nach einer Meldung aus Montreal ist die Rhederei des norwegischen DampfersStor- stad', der vor einem Jahr im St. Lorenzstrom mit dem DampferEmpreß of Irland' zusammenstieß, zur Zahlung von 12 Millionen Schadenersatz an die Canadian Pacific Railway verurteilt worden. Das Urteil erkannt demStor- stad' die volle Schuld an dem Unglück zu.

WTB. Berlin, 30. April. Nach einer Meldung des »Berliner Lokalanzeigers' aus Genf erschienen am Dienstag drei deutsche Flugzeuge über Dünkirchen, deren Geschosse mehrere Miliiäranstalten beschädigten. S>e sollen mehrere Stunden hindurch Beobachtungen in der Umgebung von Dünkirchen angestellt haben und entkamen unversehrt.

WTB. Berlin, 30. April. Der »Berliner Lokalanzei- ger' meldet: Der militärische Sachverständige derDaily Mail' führt aus, daß die Alliierten sich bemühen, das ihnen entrissene Gebiet zurückzuerobern, weil ihre Stellung in Apern gefährdet sei. Die Deutschen standen nur rund 11 Km. von Poperinghe und ihre schweren Geschütze hätten eine Schußweite von mindestens 14 Km. DieExchange Te­

legraph Company' berichtet, es sei unmöglich zu sagen, wie­viel Geschütze verwendet worden seien. Die französischen Geschütze feuerten so schnell, daß es wie ein endloser tausend­facher Donner dröhnte. Der Munitionsverbrauch war fabel­haft. In Apern loderten die Flammen zahlreicher Brände empor.

WTB. Wieu, 30. April. Wie amtlich mitgeteilt wird, ist gegen den General der Infanterie Ritter von Auffenberg zur Klärung einer wider ihn erstatteten, in allerletzter Zeit hervorgekommenev Anschuldigung wegen pflichts widriger Amts­führung eine Untersuchung eingeleitet worden. Der Gegen­stand der Anschuldigung betrifft durchweg Vorgänge aus dem Jahre 1912 und steht mit dem gegenwärtigen Krieg in keinem wie immer gearteten Zusammenhang.

WTB. Berlin, 30. April. Der von der Front in Frankreicb zurückgekehrte Bischof von London führte, laut Berliner Lokalanzeiger', in einer Rede aus, daß in den Tagen, ar denen an der Front nichts Besonderes vorgehe, immer rund 350 junge Engländer vewundl und getötet würden. Das sei wesentlich eine Folge des Munitionsmangels. Er sei von der Front mit der Ueberzeugung zurückgekehrt, daß es töricht sei zu denken, daß dieser Krieg beinahe vor­über sei. Er könne nicht begreifen, warum man der engl. Nation die Wahrheit vorenthalte.

WTB. Paris, 30. April. Nach einer Meldung des Temps' aus Nancy konnte ein leutsches Flugzeug, das sehr hoch flog, das Zentrum von Nancy überfliegen. Drei Bomben fielen in der Nähe des Justizpalastes herab. Drei Personen wurden getötet, 6 schwer verletzt und andere Personen, deren Zahl und Identität noch nicht feststeht, wurden leichter verletzt. Das deutsche Flugzeug wurde heftig beschossen und verschwand schnell.Nach einer anderen Meldung desTemps' wurden am Dienstag Bomben auf Nancy geworfen, wobei 5 Personen getötet worden sind.

WTB. Lyon, 30. April. DerRepublicain' meldet aus Paris: Da festgestellt wurde, daß von einigen Aus­hebungsausschüssen bei den letzten Aushebungen eine An­zahl vorher zeitweilig zurückgestellter Mannschaften militär- frei erklärt wurde und diese Maßnahme mit den Bestimm­ungen des Kriegsministers im Widerspruch steht, wonach alle zeitweilig Zurückgestellten bei der neuen Untersuchung zeit­weilig zurückgestellt oder je nach den körperlichen Fähigkeiten der Armee oder dem Hilfsdienst eingereiht aber nicht vom Militär befreit werden sollen, wurden die darauf bezüglichen Entscheidungen der Aushebungsausschüsse für ungültig erklärt. Alle bei den Aushebungsarbeiten für militärfrei erklc cen Mannschaften werden nunmehr unverzüglich einberufen und durch Sonderausschüsse einer neuen Untersuchung unterzogen werden.

WTB. Berlin, 30. April. Gestern Nachmittag überfuhr, wie derBerliner Lokalanzeiger' berichtet, ein nach Posen laufender Zug beim Passieren der Station Briefen 4 Kinder (3 Knaben und 1 Mädchen), die den Familien zweier Bahn­beamten angehören. 2 Knaben und das Mädchen waren sofort tot, während der dritte Knabe mit einer schweren Geht schütterung ins Krankenhaus eingeliesert wurde. Vernw ch haben die Kinder im Eifer des Spiels den her­anbrausenden Zug übersehen.

WTB. Berlin, 30. April. Die Studentenbewegung in Italien kann nach einer Meldung desBerliner Tageblatts' aus Mailand als beendet angesehen werden.

Amtliches.

Borratserhebnug über die Bestände anRisdvieh- häateu, einschließlich der Kalbfelle «nd des zur

Herstellung von Lohten geeigneten Leders.

Auf Veranlassung des Reichsamts des Innern sind zu erheben:

1. Die Vorräte an Salzhäuten nach 3 Gewichtsklassen (bis zu 10 KZ schwer, über 10 bis 30 KZ schwer und über 30 KZ schwer), ferner die'an trockenen Häuten nach 3 Ge­wichtsklassen (bis zu 4 KZ schwer, über 4 bis 6 KZ schwer und über 6 KZ schwer). Unter den trockenen Häuren sind auch die trocken gesalzenen mit anzugeben. Ferner ist in jedem Falle getrennt anzugeben, ob es zahme Häute (d. h. Häute europäischer oder nordamerikanischer Herkunft) oder Wildhäute oder Kipse sind. Anzugeben ist in jedem Falle die Zahl der Häute. Von den Gerbereien bereits in Ar­beit genommene Häute werden von der Erhebung nicht ge­troffen.

2. Von Leder sind Bestände an Bodenleder anzugeben, wenn der Bestand 100 KZ übersteigt. Die Angabe getrennt zu erfolgen für das Sohlleder, für Bache- und Brandsohl­leder und für zu Bodenleder verarbeitete Spalte.

Die Anmeldungen haben nach dem Stand vom 30 April, zu erfolgen. Vordrucke zu den Anmeldungen können bei den Ortsbehörden bezogen werden. Als anmeldepflichtig kommen bezüglich der Häute in Betracht die Metzger, die Innungen und Hautverwertungsgenoffenschaften, ferner die Häutehändler, die Gerbereien und alle Personen, die Rind­viehhäute in ihrem Besitz haben. Beim Bodenleder kommen in Betracht die Gerbereien, Lederhandlungen, Schuhfabriken und alle Personen und Firmen, welche Bodenleder im Be­sitz haben. Falls bei Spediteuren oder Lagerhaltern Posten eingelagert sind, sind sie von diesen anzumelden.

Lrm-esnachrichteu.

/Me»»»ei«. 30. April 191b.

' Vom «euen Fahrplan. Vom 1. Mai an verkehren die Züge na^ und von Nagold wie folgt:

Altensteig ab: 5.13, 9.31, 3.12, 7.20 Uhr

Nagold an: 6.15, 10.25, 4.00, 8.24 Uhr

Nagold ab: 8.20, 12.31, 5.58, 9.13 Uhr

Altensteig an: 9.16, 1.21, 6.55, 10.11 Uhr.

' Postalisches. Die Postverbindungen von und nach Alten steig bleiben im Sommersahrplan dieselben wie bisher.

* Gefalle«. Den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist der verheiratete Christian Schweikert, Ersatz-Re­servist, ältester Sohn des Christian Schweikert hier. Um den Gefallenen, der vor dem Kriege in Pforzheim in Ar­beit stand, trauern neben den Eltern die Gattin mit zwei Kindern.

' Familienunterstützrmg. Mit Rücksicht auf die einge- lretene Verteuerung der Lebensmittel haben sich die Bun­desregierungen geeinigt, während den Sommermonaten die Unterstützung von Familien in den Dienst eingetretener Mann­schaften in gleicher Höhe wie in den Wintermonaten, also den Betrag von 12 Mk. für die Ehefrau weiter zu zahlen.

' Simmersfeld, 29. April. Der 16 jährige Sohn des Gottlieb S t e e b kam unter eine eiserne Ackerwalze und trug schwere Verletzungen davon.

' Untertalheim, 29. April. Gestern Vormittag brach in der Scheuer des Paul Götz Feuer aus. Das schon ältere Gebäude brannte innerhalb kurzer Zeit bis auf den Grund nieder. Das bedrohte Wohnhaus konnte gerettet werden. Die Entstehungsursache des Brandes ist bis jetzt unbekannt.

Stuttgart, 29. April. (Maßnahmen gegen die Flieg erg efahr). Die Stadt. PolizeibrreHio« schreibt:Feindliche Flieger werden, wenn sie in der Richtung auf Stuttgart mit ausreichender Sicherheit ge­meldet werden sollten, der. Bevölkerung alsbald durch drei Kanonenschüsse von folgenden Stellen aus angekün- digt: Wasserwerkstation auf dem Hasenberg, Wasserwerk­station am Kanonenweg, Polizeiwache am Herdweg, Elek­trizitätswerk auf dem Mühlgrün, Elektrizitätswerk in Untertürkheim. Auf dieses Zeichen empfiehlt es sich, ohne Verzug in den Kellern und unteren Stockwerken der Ge­bäude, und zwar hinter den Mauern, Schutz zu suchen, bis die Gefcchr vorüber ist.

(-) Ulm, 29. April. (Totgedrückt.) In einem hiesigen Kaufhaus war gestern der Hausbursche mit dem Reinigen des Fahrstuhls beschäftigt, als sich dieser in Bewegung setzte, wodurch der junge Mann, der gerade am Eingang zum Fahrstuhl stand, eingezwängt und zu Tode ged rückt wurde. __

Wetterbericht.

Der Hochdruck ist mit seinem Schwerpunkt Lüddeutsch- land noch näher gerückt. Im Norden ziehen Luftwirbel ohne Einfluß vorüber. Für Samstag und Sonn­tag ist weiterhin trockenes, tagsüber mildes, aber bei Nacht etwas kühleres Wetter zu erwarten. Kleine Ge­witterstörungen sind nicht ausgeschlossen.

Verantwortlicher Redakteur: Friedrich Lauk.

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