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NW
Nr. 75
ArrSgabs )?r Altensteitz -- Stsdt.
Mittwoch, den 31. März.
Amtsblatt für Pfalzgrafemveiler.
1915.
1. April.
Ehern, in eherner Zeit tritt der Eiserne vor uns. Nicht als ob es besonderer Anlässe bedürfte, den Namen Bismarck vor das rückschauende, oder in die Zeit oder Zukunft blickende Auge des deutschen Volkes zu rücken. Nein! Wenn irgend einer, so war und i st undbleibt Bismarck unser: Wir gedenken seiner bei jedem politischen Geschehen von irgend welcher Bedeutung; allüberall begegnen wir seinem Bild in Farben oder Stein oder Erz; und unser Herz schwingt mit, wenn in stürmischer Frühjahrs- oder lauer Sommersonnwendnacht dem getreuen Ekkehard mit lodernden Flammen, rauschendem Sang und markigem Wort immer wieder aufs neue das Gelöbnis der Treue wird. Aber wie der einzelne Mensch und die Familie ihre Fest- und Gedenktage haben, so brauchen auch die Völker ihre Gedenktage und kennt auch der Kalender der Ewigkeit seine Festtage; das sind die Tage, an denen irgend ein großes Geschehnis der Vergangenheit Gedenken heischt oder der Geist eines Großen zur UnsterblichkeiöEingegangenen zur Nachwelt herniedersteigt, sie zu grüßen und zu segnen. An solchen Tagen wird längst Gewesenes Gegenwart und der Sarkophag zum Altäre. Lauter als sonst geht ein Name, eine Erinnerung von Mund zu Mund und tritt in den Mittelpunkt des allgemeinen Denkens und Fuhlens.
Nicht Worte, mögen sie noch so klang- und stimmungsvoll geprägt werden, vermögen den 1. April, den hundertsten Geburtstag des Fürsten Otto v. Bismarck, so festlich zu begrüßen, wie die Großtaten, die unser Volk in Waffen in diesem Kriegs- und zugleich Bismarckjahre vollbringt. Sie sind so unvergleichlich und so unvergänglich wie Bismarck, unser Volksheld ohnegleichen. Keine würdigere, ehrendere Bismarckfeier kann es geben, als den Beweis, den die deutsche Nation zur hundertsten Wiederkehr des Bismarckgeburtstages erbringt, daß sie den Bismarckwillen zur Macht und zum Siege besitzt, um das von Bismarck mitgeschaffene Werk der deutschen Einheit gegen eine ganze Welt von Feindschaft zu behaupten und das Schicksal des Deutschen Reiches sür die Zukunft sicherzustellen.
Bismarck und der Krieg gehören zusammen. Dieser Krieg wird der deutsche genannt. Mit gutem Recht. Denn darauf kommt es unseren Feinden in dem Kriege >Zn allererst an, zu vernichten, was das deutsche Volk durch Bismarck geworden ist: ein einiges großes freies Volk, das sich seinen Platz an der Sonne errungen hat, das sich über Bismarcks Zeit hinaus mit den Kräften des Geistes, des Willens und der Wirksamkeit Bismarcks frei fortentwickelt, in voller Gleichberechtigung mit jedem anderen Weltstaate. Bismarck hat nicht bloß das Deutsche Reich bauen, schmieden und hämmern helfen, sondern auch das deutsche Schwert hat er geschmiedet und gehämmert. Er hat das deutsche Volk gelehrt, mit denselben Mitteln, womit Einheit und Macht begründet, womit Kaiser und Reich hergestellt worden sind, das. Gewonnen« zu erhalten. Bismarck ist, um einen Ausdruck Fichtes ME chn anzuwen den, der Awinaberr Lur DeutsMM^^
Mit Blut und Eisen hat sich die Deutschheit vom 'Gepräge Bismarcks ihr Recht auf Staats- und Weltgeltung erkämpft, mit Blut und Eisen muß sie jetzt dieses Recht wider die, die es jetzt anzufechten wagten, nochmals durchsetzen. Dies hat Bismarck vorausgesehen. Er kannte unsere Neider und Feinde zu gut, als daß er wähnen konnte, sie würden unsere wunderbar wachsende Machtstellung fortan unangetastet lassen. An Bismarck wollten sie in diesem Kriege mit Rache nehmen. Darum hat er bis an sein Lebensende gemahnt, diese schwertgewaltige Stärke durch die Einigkeit unüberwindlich zu gestalten. Vor 27 Jahren, in seiner letzten großen Reichs- tagsreds vom 6. Februar 1888, hat er das Wesen des Weltkrieges um das Deutschtum gekennzeichnet. Damals sagte er vorher, wie der Krieg, der nun gekommen, beschaffen sein werde, beschaffen sein müsse, um ihn siegreich zu bestehen. Der Krieg, so erklärte er, müsse!mit der ganzen Wirkung der Volkskraft geführt werden. Er müsse ein Krieg fern, mit dem alle, die ihn mitmachen, alle, die ihm Opfer bringen, kurz und gut die ganze Nation einverstanden sei. Es müsse ein Volkskrieg sein, der mit der Begeisterung geführt werde, wie der von 1870, wo wir ruchlos angegriffen wurden.
Solcher Krieg, genau im Sinne Bismarcks, ist heute Ereignis. Und er wird beweisen, daß Bismarck noch in unserm Volke lebendig ist und mit dem, was er dem deutschen Volke an Tatwillen eingepslanzt hat, weiterwirkt. Bismarck lebt als wesentliche Siegeskraft der Volksmacht,
! die wir in diesem Kriege einsetzen. Was wären wir ohne ; ihn, ohne seinen völkischen Eisenwillen, ohne seinen Todes- > mut, ohne sein nationales ehernes Selbstbewußtsein, ohne s sein Gottvertrauen, ohne seine vaterländische Pflichttreue ? bis zum letzten Atemzuge und über den Tod noch hinaus, ohne das Bismarcktum, das in Fleisch und Blut des ! Deutschtums übergegangen ist!
s Das gewaltigste Sturmgebrauie, das ein Krieg je ? hat erleben lassen, Schwertgeklirr, Donnerhall, Wogen- ! prall, spielt erschütternd und erhebend die Begleitmusik ! zur Bismarckseier. Das Bismarckjahr und das Kricgs- ! fahr gleichen einander an Größe. Ein wahrhaftiges Bis- s marckvolk ist unser Kriegsvolk. Wiederholen würde heute ? Bismarck, was er aus dem Felde 1866 seiner Frau j schrieb: „Unsere Leute sind zum Küssen", oder 1870: j „So gutes Blut wie das unserer Soldaten ist selten in der Welt". Daß solche Bismarckworte nun wieder Wahrheit sind, das ist das herrlichste Flammen-,
! Ehren- und Gedächtniszeichen für den hundertsten Bismarcktag.
Bismarck.
1. April 1815—1915.
Ausrichtet sich verwundert der Herr vom Sachsenwald:
.Mir träumte, ein Jahrhundert sei just ich heute alt!"
Ein Faustschlng donnernd sprengte des Fürsten Sarkophag,
Und in die Halle drängte der dämmcrfrühe Tag.
„Holla, welch Grollen, Dröhnen drang schlitternd an mein Ohr, Riß wohc das ferne Tönen vom Schlummer mich empor?
Ich kenne doch die Klänge und deute sie im Nu — -
Schier wird cs mir zu enge in meiner Waldesruh! Deutschland muß wieder reiten durch Eisen und durch Blut, . Gesattelt stand beizeiten sein Röhlein fest und gut;
Sind einig wir beisammen, wir werden nie gefällt,
Und stände wild in Flammen auu) wider uns die Welt.
Wir haben sie erduldet — gottlob, nun ist sie alt! —
Die Qual, als selbstverschuldet der Deutsche wenig galt. Mitleidig halb, halb lachend sah uns das Ausland an,
Bis fängescharf erwachend aus trägem Schlummerbann,
Die stahlgefügten Schwingen der Königsadler reckt,
Mit Rauschen und mit Klingen die deutschen Schläfer weckt. Das Mitleid ist geschwunden vor bittcrm Feindesleid,
Bei unsrer Siege Kunden kehrt sich der Hohn in Neid.
Dann kam das Kartenändern flink nach den Schlägen gleich.
^ Der Flickenbund von Ländern ward stolz zum Deutschen Reich.
Wir muhten erst erwerben ein vöikcrwürdig Los, t Euch, unfern jungen Erben, fiel's fertig in den Schoß, - ) Drum gebet Gott die Ehre, der Großes hat getan,
Und brauchet scharf die Wehre, denn vorwärts geht die Bahn, , Laßt hart die Völker rennen an Euren Schild und Schaft«;
Bis blutend sie erkennen die deutsche Riesenkraft.
: Ob drohend hängt die Wolke, die Sonne siegend steigt — .
Heu meinem deutschen Volke!" — Der Seher sinnend schweigt.
> Still Geisterhand bedeckte des Recken Totenschrein:
' Der alt« Held sich streckte und schlummert wieder ein. s G e org v on R ohrscheidt.
Erfolge im Osten.
WTB. Großes Hauptquartier, 30. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Es fanden nur Artillerie- und Sappenkämpfe statt.
Oestlicher Kriegsschauplatz: Bei den Kämpfen um Tauroggen, die zur Besitznahme des Ortes führten, hat sich nach Mitteilung des dort anwesenden Prinzen Joachim von Preußen der ostpreußische Landsturm glänzend geschlagen und 1000 Gefangene gemacht.
Bei Krasnopol erlitten die Russen sehr schwere Verluste (etwa 2000 Tote) und unsere Beute aus den dortigen Kämpfen belief sich bis gestern Abend auf 3000 Gefangene, 7 Maschinengewehre, 1 Geschütz und mehrere Muuitious- wagen.
An der Sziprva bei Klimki wurden bei einem mißglückten russischen Angriff 2 russische Offiziere und 600 Mann gefangen genommen.
In der Gegend Olszyny (linkes Omulew-Ufer) wurden russische Nachtangriffe abgeschlagen. Uebergangsversuche der Russen.über die untere Bzura wurden abgewiesen.
Oberste Heeresleitung.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Paris, 30. März. Der amtliche Bericht vvn gestern nachmittag kantet: Im Gebiet von Dpern sprengten wir eine Mine im deutschen Horchposten. In Eparges versuchte der Feind die Schützengräben wieder zu nehmen, welche er am 27. d. Mts. verloren hatte. Nach heftigem Kampf wurde unser Gewinn in der Gesamtheit behauptet. Der Feind faßte nur an einigem Teilen seiner früheren Schützengräben Fuß, während wir an anderen Stellen vorrückten.
Abends 11 Uhr: Der Feind beschoß die Stadt Nieuport und Bad Nieuport und verursachte an der über die User geschlagenen Br ückeBeschädig ungen ohne große Bedeutung. In der Champagne Artilleriekämpfck um Beau Sejour. In den Argonnen Kanonade. Es^ wurden Bomben geworfen, besonders im Gebiet von Bagatelle, wo die Tätigkeit auf beiden Seiten lebhaft bleibt', i Sonst verlief der Dag ruhig und ohne,Artilleriekämpfe.'
Die Verleumdung des Matin
WTB. Berlin, 30. März. Die „Nordd. Aligem. Zeitung" schreibt: Aus dem hier eingetroffenen Artikel! des Matin über Greuel taten deutscherTr uppen in Briey vom 26. März, dessen lügenhafter Inhalt bereits vom Wolff'schen Bureau zurückgewiesen wurde, geht hervor, daß sich die Hauptbeschuldigung gegen die deutschen Truppen aus einen Vorfall bezieht, der bereits im vorig enJahre Gegenstand amtlicher Untersuchung gewesen ist. Der Matin behauptet, daß im August 14 Italiener auf Befehl eines deutschen Hauptmanns in Conflans Jarny ermordet und neun von ihnen gezwungen worden seien, ihr eigenes Grab zu graben. Schon Ende August waren in Italien Nachrichten verbreitet, daß 14 Italiener, deren Namen dem Auswärtigen Amt mitgeteilt wurden, einer Streitigkeit zum Opfer gefallen wären, die von deutschen Soldaten provoziert worden sei. Ehe die Untersuchung abgeschlossen war, wurde das Auswärtige Amt von zuständiger Stelle darüber unterrichtet, daß nach einer privaten Enquete eines italienischen Abgeordneten, alle Italiener, die als Opfer des Zwischenfalls angegeben wvrden waren, nach Italien zurückgekehrt seien, nachdem sie in Metz und Kassel 20 Tage verhaftet gewesen waren. Die Verhaftung" der Italiener beruhte darauf, daß eine deutsche Patrouille der Jäger zu Pferde aus einer Wirtschaft in Jarny beschossen worden war. Die in der Wirtschaft befindlichen 14 Italiener wurden festgenommen und nach Metz gebracht. In ihrem Besitz wurde ein Jagdgewehr und ein Revolver gefunden. Das gegen sie eingeleitete Verkabren wurde
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