Deutsches Reich»

Eine Gasexplosion.

WTB. Berlin, 18. Dez. (Nicht amtlich.) Im Kaiser Wilhelm-Institut in Danlem explodierte ein Glasgefäß. Der Abteilungsvorsteher Professor Or. Hans Otto Sackur wurde wuroe durch Glassplitter so schwer verletzt, daß er wenige Stunden nach der Katastrophe verstarb. Dem Vertreter des Direktors, Professor Or. Gerhard Just, wurde die rechte Hand abgerissen. Er befindet sich im Kreiskrankenhaus in Lichterfelde. Direktor Geh. Rat Professor Or. Fritz Haber, der in dem Augenblick der Explosion den Raum betrat, ist unverletzt geblieben. Das Gebäude und der Raum selbst haben nur geringen Schaden erlitten.

Die Aufbewahrung der Speisekartoffeln.

Schon jetzt werden vielfach Klagen laut, daß die Haltbarkeit der diesjährigen Kartoffeln mangelhaft sei. Besonders die Verbraucher, die nicht über geeignete Lager­räume verfügen, werden dadurch empfindlich getroffen.

Die gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse ma­chen es zur Pflicht, alle verfügbaren Vorräte, auch die kleineren Haus Haltungsvorräte, tauglich zu erhalten. Me dürfen nicht infolge falscher Behandlung verderben.

Tie vollkommene Gesundheit der zur Aufbewahrung bestimmten Kartoffeln ist die erste Bedingung für ihre Haltbarkeit. Sie müssen gleich nach dem Einkäufen sorg­fältig verlesen werden. Alljährlich finden sich unter den geernteten Kartoffeln angefaulte Knollen, in diesem Jahre sogar ziemlich viele. Da infolge des Krieges der Versand vielfach auf Schwierigkeiten stößt und verzögert wird, konnte auch in sorgfältig verlesene Kartoffeln während der Versendung noch Fäulnis eintreten. Bei dem raschen Ab­satz war ein neues Verlesen nach dem Ausladen wohl meistens nicht mehr möglich. Ter Käufer wird also immer einige schlechte Kartoffeln in seinem Vorrat finden. Es liegt in seinem eigensten Interesse, vor dem Aufbewahren aufs sörgfältigste alle kranken Knollen auszulesen. Me bilden eine ständige Ansteckungsgefahr für die gefunden. Die kranken Knollen sind, zumal wenn ihnen Erde und Schmutz anhaftet, nicht immer leicht zu erkennen. Erde und Schmutz ist daher nach Möglichkeit durch Abreiben zu entfernen. Kranke Knollen zeigen nasse eingesunkene Flecken bei ganz verfaulten Kartoffeln ist das ganze Fleisch in eine übelriechende, breiige Müsse verwandelt oder blauviolette, ebenfalls eingesunkene Stellen, un­ter denen beim Durchschneiden das Fleisch braun gefärbt ist. Bei weiterem Fortfchreiten dieser Art von Fäule ver­lieren die Knollen ihre glatte, runde Form, werden runze­lig und trocknen schließlich zu einer harten Masse zu­sammen, auf deren Oberfläche weiße oder gelbliche Punkte von Stecknadelkopfgröße und darüber auftreten, die Fruchtkörper des Fäulnispilzes. Bon der Fäulnis werden in erster Linie diejenigen Knollen angegriffen, die ange­fressen oder sonstwie verletzt, gedrückt oder angefvoren sind. Auch alle solche Kartoffeln müssen also gewwissen- haft ausgelesen und rasch verbraucht werden. Zu achten ist außerdem auf Knollen mit Truckflecken, die ebenfalls

leichter faulen als gesunde. Am besten Et es, alle irgend­wie verdächtigen Knollen auszulesen und, soweit sie noch brauchbar sind, getrennt von den gesunden aufzu- heben.

Die Kartoffeln sollen an einem kühlen, luftigen, dunkeln Orte aufbewahrt werden. Am besten eignen sich hierzu frostfreie Keller oder Speicherräume. Sinkt die Temperatur des Raumes auch nur einige Tage auf den Gefrierpunkt, ioerfrieren" die Kartoffeln; sie-werden süß und sind zu Speisezwecken unbrauchbar. Durch mehr­tägige Lagerung in mäßig warmen Räumen (Küche) können sie allerdings wieder genießbar gemacht werden, erhalten aber wohl nur ausnahmsweise ihren vollen Speise­wert wieder. Sind die Kartoffeln auch nur kürzere Zeit größerer Kälte ausgesetzt es genügen meist3 Grad Celsius, so gefrieren sie, sterben ab und verfaulen rasch.

Aber auch zu warme Räume, besonders solche, in deren Nähe sich Heizuugsanlagen befinden, sind zur Auf­bewahrung ungeeignet. Die Kartoffeln keimen leicht aus. Me werden, wenn die Luft sehr trocken ist, wie bei Zen­tralheizung, bald ivelk und sind dann auch schlecht zu Speisezwecken zu verwenden. Durch sorgfältige Lüftung ist für Entfernung der Feuchtigkeit aus dem Raume zu sorgen, wobei zu bedenken ist, daß die Kartoffeln selbst viel Wasser erhalten und stetig in Dampfsorm an die Luft abgeben. Wärme und Feuchtigkeit beschleuni­gen die Entwicklung der Fäulniserreger und vermin­dern die Widerstandsfähigkeit der Knollen.

Verfügt man nicht über geeignete Aufbewahrungs­räume, so verzichtet man besser auf die Beschaffung eines größeren Kartoffelvorrates für den .Haushalt. Der durch Verfaulen oder Welken entstehende Verlust ist größer als die geringe Mehrausgabe bei wiederholtem Einkauf kleiner Mengen. Ueberdies ist durch die Anordnung von Höchst­preisen das Hauptbedenken gegen den Einkauf im Kleinen im wesentlichen beseitigt worden.

Die Kartoffeln sollen nicht in Säcken aufbcwahrt werden, da diese keinen genügenden Luftwechsel gestat­ten. Die von den Kartoffeln abgegebene Feuchtigkeit kann nicht verdunsten. Die Knollenschwitzen" und faulen rasch. Man entleere die Säcke baldigst und breite, be­sonders anfangs die Kartoffeln in möglichst dünner Schicht, am besten auf dem trockenen Zementbvden des Kellers, aus, bis sie oberflächlich trocken sind. Die an­haftende Erde entferne man sorgfältig, da der anhaftende Schmutz, wie bereits oben augedeutet, kranke Knollen übersehen läßt und dieser außerdem Fäulniskeime ent­hält, die das Verderben der Knollen veranlassen können. Auch bei der späteren Aufbewahrung etwa in offenen Lattenkisten (nicht in Fässern) lege man sie so flach wie möglich. Sorge für genügende Durchlüftung der Kar­toffeln ist besonders wichtig, wenn die Knollen großen­teils klein sind und infolgedessen dicht zusammenliegen.

Während des Winters müssen die Kartoffeln öfters nachgesehen werden. Etwa übersehene oder nachträglich angefaulte Knollen sind zu entfernen. Treiben die Kar­toffeln, wozu in diesem Jahre Neigung zu bestehen scheint, stark aus, so sind sie von Zeit zu Zeit abzukeimen.

Das Lied von der dicken Berthal

Melodie: Als wir 1870 sind nach Frankreich eiamarjchiert.

Als wir neunzehnhundertvierzehn Gegen Welschland sind marschiert,

Ist die dicke, dicke Bertha Immer hinterdrein spaziert.

Alles blieb am Wege steh'n,

Um die Bertha mal zu seh'n.

Alles rief und lachte laut:

Bertha, du bist schön gebaut!

Als üie wackern Dreiundftmst'ger Gleich auf Lüttich stürmten an,

Mußte, ach sein Lebsn lassen Mancher tapfre, junge Mann.

Da kam Bertha angeschnauft:

Ne, ihr Iungens, was ihr laustI Macht mir doch ein wenig Platz,

Ich beschau mir mal den Schatz!

Und sie steckt ins holde MUndchcn Ein Bongböngchen rund und sein,

Wohl so etlich hundert Pfündchen Mocht' cs an Gewichte sein.

Stellte sich in Positur,

Brummte erst ein bischen nur,

Macht wen Pust und schaut und lacht,

Wie es drauf in Lüttich kracht.

Als die Bertha paar Bongböngchen Auf die Feste hat gespuckt,

Hat gar bald die weiße Fahne An den Forts herausgeguckt.

Und ihr braver Kanonier Sprach zur Bertha: Gratulier!

Siehste wohl, das gibt Respekt,

Wenn man's einmal hat geschmeckt!

Und die Jungen zogen weiter Und sie kamen vor Namur;

Aber ach, sie fanden dorten Schon verrammelt Tor und Tür.

Doch sie klopften feste an,

Und die Bertha kam heran.

Machte Pustepuste drauf.

Und die Tore flogen auf.

Jetzo steht die dicke Bertha Vor Verdun und gegen Toul,

Und ihr Schatz, der Kanonier, nimmt Sich 'neu Schluck aus seiner Pull.

Und dann pustet Bertha los Auf den windigen Franzos,

Bis die roten Hosen schön,

Sie von hinten kann beseh'n.

Zieht demnächst die dicke Berth In Paris und London ein,

Schreit der Franzmann wie John Bult dann: Tres bien und Very ftne!

Wer dich, Bertha, hat geseh'n,

Kann dir nimmer ividersteh'n,

Rund und stramm und nicht zu klein,

Nimmst du alles für dich ein.

Ist der Friede dann geschlossen,

Geht's mit Hurra nach Berlin,

Und mit uns'rer dicken Bertha Wir zum Kaiser Willem zieh'n.

Willem spricht zu ihr vergnügt:

Siehste wohl, wir Han gesiegt l Macht das Maul noch einer groß,

Zieh'n wir beide wieder los! sGKT.)

ver«mt»ortlicher Redakteur: Ludwig Lenk.

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