Landesnachrichlen

ttlrearteig. 16. November 181».

Die 61. rvürtiernbergische Verlustliste

verzeichnet vom Infanterie-Regiment Nr. 121 LudNnK- bürg 118 Namen und zwar gefallen oder gestorben 23, schwer verwunde 26, verwundet bzw. leicht verwundet, 47, vermißt 22. Vom Infanterie-Regiment Mr. 127, Mm find verzeichnet 142 Namen, und zwar Mallem bUv- gestorben 27, schwer verwundet 24, verwundet bzw., Kjcht verwundet 80, vermißt ^11.

Die Lifte enthält u. a. folgende Namen: Res. Hermann Mitschele aus Calw, schw. oerm., Rücken. Unteroff. d. Res. Heinrich Wurster aus Unterreichenbach, gefallen, Landwehrm. Friedrich Waidelich aus Garrweiler, l. verw., l. Bein.

' Das Eiserae Kreuz haben erhalten: Oberleutnant und Kompagnieführer Hartmann, Postsekretär hier; Wilhelm Theurer, Unteroffizier, Sohn des Sägewerkebesitzers G. Theurer hier, für einen gefährlichen Erkundigungsritt; Feld­webel d. L. Forstwart Fr. Sackmann von Erzgrube; Unter­offizier d. R. Hauptlehrer Gotll. Kost in Klosterreichenbach.

' Verkauf von kriegsunbrauchbareu Militärpferdeu. Am Donnerstag, den 19. ds. Mts., mittags 12 Uhr, kommen im Hof der Ulanenkaserne in Söflingen bei Ulm etwa 40 kciegsunbrauchbare Pferde im Wege der Versteigerung unter den mehrfach bekanntgegebenen Bedingungen zum Verkauf.

Der Ortsausschuß für Kriegshilfe, welcher sich jeden Freitag abend im Rathaus versammelt und über die Ver­wendung der Gelder vom Roten Kreuz, Verwilligung von Unterstützungen, Absendung von Liebesgaben und drgl. berät, hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, eine Anregung zu vermehrter Werbung persönlicher Mitglieder des Rote« Kreuzes «ie auch des Bezirkswohltätigkeitsvereius zu geben. Auch bisher schon gab es solche Einzelmitglieder, doch in sehr geringer Zahl; es waren beim Roten Kreuz nur 14, beim Bezirkswohltätigkeitsverein noch weniger. Bei den großen Aufgaben, die das Rote Kreuz fortgesetzt zu be­wältigen hat, und bei den zunehmenden Nöten, denen der Bezirkswohltätigkeitsverein steuern soll, ist es sehr wünschens­wert, daß für beide Vereine mehr persönliche Mitglieder vor­handen sind. Nicht jeder vermag in gegenwärtiger Zeit etwas zu geben; aber es sind doch noch manche da, seien es Beamte, seien es Gewerbetreibende oder Besitzer eines größeren Vermögens, welche in der Lage sind, den beiden Vereinen oder dem einen von beiden sich m r einem Jahres­beitrag anzuschließen. Derselbe beträit für das Rote Kreuz 2 Mk,, für den Bezirkswohltätigkeusvmein 1 Mk. als Mindestes. Der Amtsdiener wird demnächst mit einer Liste zum Einzeichnen herumgehen. Es können auch einmalige, außerordentliche Beiträge für beides gegeben werden.

js Reutlingen, 16. Noo. (Diphiheruis.) In Gomaringen und in Ohmenhausen hat die-D i pH t h er i tis Einzug ge­halten und schon mehrere Opfer gefordert.

* Stuttgart, 13. Nov. Herzog Philipp Albrecht von Württemberg, der älteste Sohn des Herzogs Albrecht legt morgen, den 14. ds Mts. sein 21. Lebensjahr zurück und wird dadurch großjährig. Hiermit ist u. a. der Eintritt als Mitglied in die Erste Kammer verbunden, wo­selbst sich nun die Zahl der K. Prinzen von 4 auf 5 und die Zahl der Gesamtmitglieder von 51 auf 52 erhöht.

js Stuttgart, 14. Nov. (Straßenbahnunfall mit tödlichem Ausgang.) Heute abend fl-6 Uhr geriet ein bis jetzt un­bekannter älterer Herr in der Böblingerstraße unter einen Straßenbahnwagen der Linie 1. Die Räder gingen ihm über den Kopf, so daß er sofort tot war. Er wurde zunächst in das Nächstliegende Haus verbracht.

js Blaubeure«, 15. Nov. (Ein alter Kriegsfreiwilliger.) Der nationalliberale Landtagsabgeordnete Karl Maier von Schmiechen, der den Krieg von 1870 71 mitgemacht hat, ist mit seinen 62 Jahren als Kriegsfreiwilliger ins Heer ein­getreten. Nach seiner Verwendung in Ulm kommt er in den Etappendienst.

.(-) Stuttgart, 14. Nov. (Besörderungsgel-.'s.en'hbit für das Landwehr-Jilfantcrie-Regimcnt Nr. 110.) Mitte dieser Woche (16.12. November 1914) wird sich vor­aussichtlich wiederum Gelegenheit zur Paket-eförderunZ an das Landwehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 119 bieten. .Pakete zur Weiterbeförderung, doppelt verpackt, auf der inneren Adresse genaue Angabe von Dienstgrad, Namen, Bataillon, Kompagnie, sind baldmöglichst an das Ge­schäftszimmer des Ersatzbataillons Landwehr-Jnfanterie- -Regiments 119 in Stuttgart (Karlsgymnasium, Tü­bingerstraße 38) zu senden. Es wird noch besonders darauf hingewiesen, daß für Weihnachtspaketc voraus­sichtlich in der Zeit vom 15.20. Dezember Beförde- ruugsgelegenheit sich bieten wird.

(-) Spaichingen, 14. Nov. (Schwerer Unglücks­fall.) In der Ottschen Fabrik in Obernheim kam ein Ingenieur von Aefteig der Hochspannung, die 15000 Volt beträgt, zu nahe. Er erlitt schreckliche Brand­wunden am Hals und am Knie; es gelang jedoch, den Strom sofort abzustellen, so daß die erlittenen Brand­wunden voraussichtlich nicht zum Tode führen. Tie erste Pflege wurde ihm in der Wohnung des Geschäftsführers der Fabrik zu teil, wohin er verbracht wurde.

(-) Langenargen, 14. Nov. (Strandung.) Seit Mittwoch Nacht tobt auf dem Bodensee ein gewaltiger Wcstsöhn. Das badische MilitärkontrollbootBodan", das den Sommer über für Personenverkehr im Ueber- .lingersee Kursfahrten ausführte, und nun von Meers­burg aus die Seesperre übernehmest sollte, machte Nachts 12 Uhr seine Tienstsahrt mit 5 Mann Besatzung nach dem Obersee. Infolge Motordefekts warf der hohe See­gang das Boot ans seichte Ufer nächst der Schussen- mündung bei Eriskirch. Es sitzt nun auf dem versandeten Seegrund fest. Das TrachenschiffGna" und der Kurs­dampferKönigin Charlotte" machten den Versuch, das gestrandete Boot loszubringen; ohne Erfolg. Diese Arbeit ist sehr schwierig, da der Dampfer nur bis an die sog. Seehalde, 1 Kilometer vom Strand entfernt, heran kann.

Deutsches Reich-

WTB. Berlin, 14. Nov. Der Reichstag wird, wie be­reits bekannt gegeben, am 2. Dez. d. I. zusammenzMre'en. Am 1. Dez. sollen Vorbesprechungen stattfinden, sodaß die Mitglieder des Reichstages schon im Laufe des 30. Novem­ber in Berlin werden eintreffen müssen. Der Snüoertreier des Reichskanzlers hat den Kriegsminister ersucht, das Er­forderliche zu veranlassen, damit die im Felde stehenden Mit­glieder des Reichstages an den Verhandlungen teilnehmen können.

Eis enb ahnnrrglück.

WTB. Halle a. S., 14. Nov. (Amtlich.) Auf dem Bahnhof Schkeuditz sind durch Ueberfahren des auf Halt stehenden Einfahrtsignals die Güterzüge 6031 und 8460 gegen 1 Uhr mittags zusammengestoßen. Das Gleis Halle- Leipzig war bis Os 5 Uhr gesperrt. Bahnmeister Seipke wurde getötet, Zugführer Michaelis aus Buckau schwer ver­letzt. Von Privatpersonen wurde Otto Heindrichs anscheinend leicht verletzt. Die Lokomotiven und mehrere Wagen wurden beschädigt.

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Ausland.

Italien.

WTB. Rom, 16. Nov. Nach Zeitungsmeldunge« hat der Ministerrat einstimmig neue außerordentliche Ausgaben für das Heer von 400 Millionen jLir beschlossen.

Die amerikanischen Truppen werden aus Veracruz zurückgezogen.

WTB. Washington, 14. Nov. (Reuter. Nicht amt­lich.) Staatssekretär Bryan kündigte an, daß dick amerikani­schen Truppen am 23. Nov. aus Veracmz zurückgezogen werden sollten.

Me Steinbrüche bei Soissons.

Wie man sich erinnert, haben französische und englische Blätter behauptet, daß die mehrfach erwähnten SteinVrüche bel Soissons, deren sich die Deutschen wähnend der Kämpfe an der Aisne bedienten, schon seit Jahren an deutsche Unternehmer verpachtet und von diesen schon in Friedenszeiten für den Krieg vorbereitet worden seien. Nun sieht sich dasjenige Pariser Organ, das die engsten Beziehungen zum französischen Gene­ralstab unterhält, dasEcho de Paris'", zum Abdruck einer Berichtigung der Besitzer des Steinbruches genötigt, woraus her­vorgeht, daß alle diese Erzählungen, darunter auch eine sokchr von einem falschen deutschen Charnpigiionzüchter, welcher die Stcinbrüche in eine Festung umgewandelt haben sollte, voll­ständig erfunden sind. Die beiden Besitzer Ser Steinbrüche sind Franzosen und stehen als französische Reservisten nn Heere.

Handel und Verkehr. ^

(-) Stuttgart, 14. Nov. (Obstmarkt.) Nach den Mittei­lungen der Zeiitralvermittlungsstelle für Obstverwertung in Stutt-^ gart läßt die Zufuhr in Aepsetn etwas nach; sie Preise har­ten sich aus gleicher Höh«. Der Mostobstmarkt ist nicht stark befahren, die Preise sind auch m der vergangenen Woche wieder gestiegen. 9 Mark für den Zentner Mostobst ist ein unerhörter Preis, insbesondere da Tafelobst schon für 8 Mark zu haben ist.

Es zeigt sich hier wieder der so oft gerügte Fehler, mindergute Früchte dem Tafeiobstmarkt zuzuführen und so dem viel be- dürfiigeren Mostobstmarkt zu entziehen. Aus dem Nordbahnhos waren gestern neu zugeführt 11 Wagen, und zwar aus Italien 8 zu 16061650 Mark, Oesterreich 3 zu 16201450 Mark für 10 000 Kilogramm. Nach auswärts sind abgeaangen 5 Wagems Preis im Kleinverkaus 8.508.70 Mark der Zentner. Nach­fragen herrschen in allen Obstarten, auch Wattnüsjen. Große I Mengen Dürrobst, Apfelschnitzc, Birnschnitze und Zwetschgen wer.i ! Len durch unsere Vermittlung für Heereszwecke zu Tagespreises' gesucht! Angebote wollen umgehend bei der Zentraloermitt-1 lungsstelle des Württ. Obstbauoereins, Stuttgart, Eßlingerstraße 15, eingereicht werden. Fortlaufende Lieferungen non KochobK sind ebenfalls zu vergeben, -

TirsMtsrrKcher Redakteur: Ludst, Lank,

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Stuttgart: Friedrich Rilling, Kauf­mann, Vizewachtmeister und Offi- zierstelloerrreter, 23 I.

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