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Ausgabe in Alteusteig. Stadt.
Montag, den 16. November.
Amtsblatt für Pfalzgraseuwetler.
1914.
Der Krieg
Die Kämpfe im Westen und Osten.
WTB. Großes Hauptquartier, 14. Nov., vorm. Amtliche Mitteilung der obersten Heeresleitung.) Die Kämpfe in Westflanderu dauern noch au, in den letzten Tagen behindert durch das regnerische stürmische Wetter. Unsere Angriffe schritten weiter langsam vorwärts. Südlich Ypern wurden 700 Franzosen gefangen genommen. Englische Augriffe westlich Lille wurde« abgewiesen. Bei Berry an Bac mußten die Franzosen eine beherrschende Stellung räume«. Im Argonnerwald nahmen unsere Augriffe einen guten Fortgang. Die Franzosen hatten starke Verluste und ließen auch gestern wieder über 150 Gefangene in unsere» Händen.
In Ostpreußen dauern die Kämpfe noch an. Bei Stallupönen wurden 500 Russen gefangen genommen. Bei Soldau fiel noch keine Entscheidung. In der Gegend von Wlozlawek wurde ei» russ. Armeekorps zurückgeschlagen. 1500 Gefangene und 12 Maschinengewehre fielen in unsere Hände.
WTB. Großes Hauptqartier, 15. Nov., vormittags. (Amtliche Mitteilung der obersten Heeresleitung.) Die Kämpfe auf dem rechten Flügel zeitigten auch gestern durch ungünstiges Wetter beeinflußt nur geringe Fortschritte. Bei mühsamem Vorarbeiten wurden einige hundert Franzosen «nd Engländer gefangen, zwei Maschinengewehre erbeutet. Im Argonnerwald gelang es, einen starke» französische« Stützpunkt zu sprengen und im Sturm zu nehmen. Eine Meldung der Franzosen, sie hätten eine deutsche Abteilung bei Coin- court südlich Marsal in Unordnung gebracht, ist erfunden. Die Franzose« hatten vielmehr hier erhebliche Verluste, während wir keinen Mann verloren.
Im Osten dauern an den Grenzen Ostpreußens und in russisch Polen die Kämpfe fort. Eine Entscheidung erfolgte noch nicht.
Der Kampf in Westflandern.
' WTB. Kopenhagen, 14. Nov. (Nicht amtlich.; National Tidende meldet aus Rotterdam: Tie Deutschen setzen ihre Angriffe unaufhörlich Tag und Nacht in der Richtung südlich von Roulers fort. Sie sperrten die Hauptwege nach Blankenberghe, Zeebrügge und Lisse- wighchsu m eine Umgehung durch die ausgestreckten englischen Linien zu verhindern. Won Gent und von Süden kommen ständig Verstärkungen an. Pferde und Mannschaften machen gewaltige Anstrengungen, schwere Geschütze nach Ypern zu bringen. Tie Deutschen machen unauMrlich Nachtangriffe, unterstützt durch schwere Artillerie. .
WTB. Berlin, 15. Nov. Aus Rotterdam wird gemeldet : Ein amtlicher englischer Bericht meldet: Die preußische Garde hat am 11. November bei Ypern einen Angriff auf einen Teil unserer Linien gemacht, die schon durch frühere Jnfanterieangriffe geschwächt worden waren. Die englischen Truppen waren während dreier Stunden einem schrecklichen Bombardement ausgesetzt und gleich darauf gingen die erste und vierte Brigade der preußischen Garde zum Angriff vor, der mit größtem Mut und größter Hartnäckigkeit durchgeführt wurde. Der Versuch in Ypern einzubrechen, wurde vereitelt, doch gelang es den Deutschen, die englische Linie an 3 Punkten zu durchbrechen. Sie wurden jedoch energisch zurückgeworfen und verhindert, weiter Gelände zu gewinnen.
Küstenkämpfe.
WTB. Amsterdam, 15. Nov. Der „Telegraaf* meldet aus Sluis vom 14. d. M.: Gestern abend begannen an der Küste die Kanonen zu donnern, nachdem so lange Zeit Stille geherrscht hatte. Gleichzeitig wurde wieder auf der Front in der Umgebung von Lambartzyde und Nieuport gekämpft. Die See stürmte und ein kalter Wind ging über die Dünen und die Ebene. Gleichwohl wurde hartnäckig gefochten. Nachts brach ein heftiges Unwetter los. Zwischen den krachenden Donnerschlägen donnerten die Geschütze. Die deutschen Matrosen machten auf treibende Minen Jagd und sprengen sie in die Luft. Die Küste von Ostende bis nach Knocke ist jetzt ganz in Verteidigungszustand gesetzt.
St. Omer nnd ArmeEe-res vor der UcbergaLe
GKG. Amsterdam, 14. Nov. „Courant" meldet: Der Uebergang der Deutschen über den Y serkanal dauert au 5 Stellen wieder ununterbrochen fort. St. Omer und Armentisres stehen vor der Uebergabe an die Deutschen. !) s.-.-. .
Keine Truppenverschiebungen in Belgien.
Mailand, 14. Nov. Tie Basler Nat.-Ztg. meldet: Pariser Telegramme erwähnen die Feststellung, daß alle englischen und belgischen Nachrichten vom deutschen Abtransport der Truppen aus Belgien nach Rußland falsch waren. - , , , s g., - ^ „ . - -,
Die Ueberschwernmungszone als Schuh Ostendes.
Mailand, 13. Nov. Eine interessante Nachricht wurde gestern aus Paris übermittelt: Tie von den Belgiern bewirkte Ueberschwemmung im Ysergebiet wenvet sich nun gegen ihre Urheber, die den Deutschen dadurch die Verteidigung Ostendes sehr erleichtert haben. Infolge der Ueberschwemmung, lautet die Meldung, bleibt den belgischen Nngriffskolonnen an der Meeresküste nur noch eine Art Korrioor übrig, der von den breiten Minen auf einer Strecke von kaum einem Kilometer gebildet wird. Tort kann auch ein keines deutsches Korps erfolgreich sich starken feindlichen Kräften entgegenstellen. Te's- halb haben die Tratschen von Ostende aus den Widerstand eingerichtet, indem sie ihre Kanonen gegen die Tünenzone richteten, aus der die Verbündeten Hervorbrechen müßten.
'4 Die englischen Verluste.
GKG. London, 14. Nov. Ter Ministerpräsident Asauith antwortete im Unterhanse auf eine Anfrage nach der Höhe des Verlustes der englischen Trllppen, daß diese bis zum 31. Oktober ungefähr 57 000 Mann betragen. (Das mag der vierte Teil der nach Frankreich entsandten englischen Streitkräfte sein.)
Ein Anschlag auf die PetrolenmtankS in Goulogne.
GKG. Stockholm, 14. Nov. Auf die großjen Petroleumtanks im Hafen von Boulogne wurde am Montag Abend, wie über London bekannt wird, ein Anschlag versucht. Me französischen Behörden lassen nicht die geringste Einzelheit über das kühne Unternehmen bekannt werden. Mlan weiß nur, daß der französische Wachtposten, der die .Angreifer festnehmen wollte, tot aufgefunden wurde.
Im Oberelsaff ist Ruhe.
^ Basel, 14. Nov. Tie Basler Nat.-Ztg. schreibt: Tie beiden Gegner im Sundgau benützen die Zeit, um ihre Stellungen zu befestigen. Stellenweise, wie zwischen Bisel und Sept liegen sich die feindlichen Schützengräben sehr nahe. Bei Pfetterhansen werden ebenfalls größere Schanzarbeiten vorgenommen und die Franzosen zwingen die Bevölkerung, diese Arbeiten vorzunehmen gegen einen Taglohn von Fr. 2.50. Pfetterhansen hat durch die kürzliche Beschießung durch die bei Wons liegende deutsche Artillerie schwer gelitten. Eine Frau wurde durch Granatsplitter schwer verletzt, mehrere Häuser wurden unbewohnbar gemacht und bei einem wurde durch einen einzigen Granatschuß das ganze Dach abgedeckt. Die Häuser im Bahnhofviertel wurden alle geräumt, weil man befürchtet, daß. der Bahnhof beschossen wird.
Feindliche Flieger im Oberelsaff?
GKG. Basel, 14. Nov. lieber dem Oberelsaß undi dem badischen Oberrheingebiet schwebten am Donnerstagmorgen zwei fremde Flieger, die ihren Flug bis nach, Rheinfelden ausgedehnt haben, um dort in der Richtung! gegen den Jura zu verschwinden, wo sie im Nebelmeer! bald nicht mehr sichtbar waren. Man glaubt, es seien- französische Flieger gewesen, doch konnte eine Bestätigung^ dieser Annahme nicht erlangt werden.
Auch Frankreich führt bessere Zugverbin düngen ein.
GKG. Genf, 14. Nov. Tie Zugverbindungen in Frankreich werden vom Freitag, den 15., an wieder erheblich verbessert werden. In der Richtung auf Lyon werden drei neue Personenzüge, und in der Richtung nach Paris und Marseille je ein neuer Schnellzug eingerichtet werden.
Tier „Figaro" hält es bei diesem Anlaß für erwähnenswert, daß die französische Ostbahn in ihren neuen Fahrplänen die Linie Belfort und die Linie Nancy bereits in Linie Mülhausen und Linie Straßburg umgetauft habe. (Sollte die Ostbahn die Stunde der Ankunft in diesen Endstationen bereits festgesetzt haben, so werden die französischen Reisenden sich Wohl auf r--------niche
Verspätungen gefaßt machen müssen!)
Die deutschen Minen in der Nordsee nicht völkerrechtswidrig.
WTB. Berlin, 14. Nov. Die „Nordd. Mig. Zig." veröffentlicht eine Erwiderung der deutschen Regierung auf den Protest der britischen Regierung gegen das Legen deutscher, Minen in der Nordsee. Darin wird etwa folgendes ausge-> führt: Die Behauptung der britischen Negierung, daß die deut-^ scheu Minen offenbar durch Fischerboote, vielleicht sogar unter neutraler Flagge, gelegt worden seien, ist völlig aus der Lust, gegriffen. Die deutschen Minen sind ausschließlich von deutschen! Kriegsschiffen gelegt worden. Wie weit von der Küste und: Häfen des Gegners Minen verankert werden dürfen, ist nr dem, Haager Abkommen nicht bestimmt, auch nicht durch eine völkerrechtliche Untersuchung fcstgelegt. Die englische Angabe über Lie- Entsernung der deutschen Minen von der bedrohten Küste ist! weit übertrieben, vielmehr sind die Minen so nahe gelegt worden, wie es die Gestaltung des Ankergrundes und die Verhältnisse der Küste gestatten. Unwahr ist die Behauptung über die Sperrung neutraler Zufahrtsstraßen. Keine deutsche Mine ist auf die Zufahrtsstraße von der hohen See zu einem neutralen Hafen gelegt worden. Deutscherseits sind die Minen mit aller möglicher Sorgfalt verankert worden. Sollten einige infolge der Strömungen oder Stürme ins Treiben gekommen sein, so sind düse Fälle weit weniger zahlreich als die englischerselts ge-, legten Minen, die an der belgischen und niederländischen Küste angetrieben sind und dort Schaden getan haben. Die Pflicht, die Minen zu überwachen, wird in der Regel nur für liefen-^ sive Minen, nicht aber für offensive Minen gegeben fern. Der Vorwurf in dem britischen Protest, daß die deutsche Regierung eine Bekanntmachung über den Ort der Minenlegung niemals erlassen habe, wird durch die Mitteilung der deutschen Regierung vom 7. August 1914 an alle neutralen Mächte widerlegt, dag die Zufahrtsstraßen zu den englischen Häfen deutscherseits durch Minen gesperrt werden würde. Der Protest der englischen Regierung ist offenbar nur ein Mittel, um oie englischerseits beliebten schweren Verletzungen des geltenden Völkerrechts zu verdecken und die inzwischen erfolgte völkerrechtswidrige Schließung der Nordsee, die in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung der Blockade neutraler Küsten gieichkommt, ln der öffentlichen Meinung vorzubereiten. Ein friedlicher Handel ist augenscheinlich für das im Kriege befindlich« England nur derisnige neutrale Handel, der Ware nach England bringt, nicht aber derjenige, der Waren seinen Gegnern zuführt oder möglicherweise zuführcn. könnte. Die deutsche Regierung ist sich bewußt, ihrerseits bei den durch die militärische Notwendigkeit gebotenen Maßnahmen die Gefährdung oder Schädigung neutraler Schiffahrt in möglichst engen Grenzen gehalten und sich dabei streng nach den Regeln gerichtet zu haben, die bisher zwischen zivilisierten Völkern für die Seekriegführung galten. Dagegen rechtfertigt sich die Beeinträchtigung der neutralen Lebensintercssen von englischer Seite durch keinerlei militärische Notwendigkeit, da st? mit den kriegerischen Maßnahmen nicht im Zusammenhang steht und lediglich die Volkswirtschaft des Feindes durch Lahmlegung des Imitimen neutralen Handels treffen will. Diese grundsätzliche Mißachtung der von ihr angcrufenen Meeresfreiheit nimmt dev britischen Regierung jedes Recht, in der Frage der die Neutralen ungleich weniger schädigenden Mineniegung als Anwalt dieser Freiheit aufzutreten.
Die englische Arbeiterpartei ist einig mit Per Regierung.
London, 14. Nov. (Reuter.) In der gestriger Sitzung des Unterhauses erklärte Henderson, der neue Führer der Arbeiterpartei, seine Partei sei entschlossen, in der zu Tage getretenen Einigung aller Volksklassen Kn verharren bis zu Ende des gegenwärtigen Krieges^ Tie Arbeiterpartei billige die Haltung der Regierung und es gebe jetzt für die ganze Nation trotz aller früheren Meinungsverschiedenheiten nur ein Ziel, den Kriegs bis zu einem für die Verbündeten siegreichen Ende fort- Wrsetzen, da ein dauernder Friede vom vollstäirdigen Siege der Verbündeten abhänge. ^