Landesnachrichten.
Alltr«»teig. 1. Oktober!8!4.
' Der neue Fahrplan, von dem wir einen Auszug auf der 4. Seite unseres Blattes bringen, tritt heute in Kraft. Mit dem einzigen Zug, der vormittags in Altensteig eintrifft, ist heute gleich die ganze Post mit unseren Korrespondenz- und den Wolff'schen Depeschenbriefcn ausgeblieben!
Die dreißigste württem-ergische Verlustliste verzeichnet vom Reserve-Jnfanterie-Regimcnt Nr. 119 23 Namen und zwar gefallen 3, verwundet bezw. leicht verwundet 15, vermißt 5. Vom Füsilier-Regiment Nr. 122 Heilbronn-Mergeni- heim sind 96 Namen verzeichnet und zwar gefallen 14, schwer verwundet 22, verwundet bezw. leicht verwundet 51, vermißt 9. Vom Dragoner-Regiment Nr. 25 Ludwigsburg sind verzeichnet 4 Namen und zwar gefallen 1, leicht verwundet 2, vermißt 1. Vom Ulanen-Regiment Nr. 19 Ulm, 3. Eskadron ist ein leicht Verwundeter verzeichnet; vom Ulanenregiment Nr. 20 Ludwigsburg 8 Namen und zwar schwer verwundet 3, leicht verwundet 2, vermißt 3. Vom Feldart.-Regt. Nr. 13 Ulm-Stuttgart-Cannstatt sind verzeichnet 105 Namen und zwar gefallen bezw. gestorben 29 schwer verwundet 27, verwundet bezw. leicht verwundet 48, verletzt 1. Vom Feldartillerie-Regiment Nr. 29 Ludwigsburg (Stab der I. Abteilung, 1. bis 6. Batterie und leichte Munitionskolonne) sind verzeichnet 182 Namen und zwar gefallen 23, schwer verwundet 54, verwundet 97, vermißt 5, verletzt 3. Von der Landsturmbatterie ist ein Vermißter aufgesührt. Die Liste verzeichnet demnach insgesamt 420 Namen (gefallen 70, schwer verwundet 106, verwundet bezw. leicht verwundet 216, vermißt 24, verletzt 4). In der Gesamtzahl befinden sich 14 Offiziere und 3 Offizierstellvertreter (gefallen 3, schwer verwundet 2, verwundet bezw. leicht verwundet 12).
Wir entnehmen der Liste folgende Namen: Reservist Paul Vetter aus Gechingen, OA. Calw, leicht verwundet. Arm; Reservist Friedrich Niethammer aus Würzbach, OA. Calw, leicht verwundet, Bauch; Reservist August Roller aus Mindersbach, OA. Nagold, gefallen; Reservist Karl Treiber aus Wildbad, OA. Neuenbürg, verwundet. Arm; Reservist Michael Hartmann aus Zwerenberg, OA Calw, verwundet, Arm; Landwehrmann Paul Pfost aus Wildberg, OA. Nagold, vermißt; Kanonier Ulrich Wurster aus Klosterreichenbach, OA. Freudenstadt, schwer verwundet, rechte Hand; Kanonier Gottlieb Walz aus Egenhausen, OA. Nagold, leicht verwundet, Bein; Reservist Ernst Maisenbacher aus Würzbach, OA. Calw, verwundet; Reservist Johannes Wein aus Hagkopf, Gde. Baiersbronn, OA. Freudenstadt, leicht verwundet, rechter Arm; Unteroffizier der Reserve Otto Zapp aus Calw, schwer verwundet, Kovf und rechtes Bein; Kanonier Wilhelm Oesterle aus Obermusbach, OA. Freudenstadt, schwer verwundet; Einjahrig-Freiwilliger Unteroffizier Erich Frnckh aus Wildderg, OA. Nagold, schwer verwundet, linkes Bein, Bauch und Kopf; Fahrer Wilhelm Günthner aus Sprollenhaus, OA. Neuenbürg, vermißt; Gefreiter Ernst Schneider aus Gültlingen, OA- Nagold, verwundet, Kopf; Kanonier Anton Mey aus Freudenstadt, verwundet, rechtes Bein.
ff Gefallene württemvergische Offiziere. Von den württembergischen Truppenteilen sind bis Ende September 240 Offiziere als gi fallen gemeldet worden. 106 stehen amtlich in den Verlustlisten. Auf die aktiven Truppen entfallen von der Gesamtzahl 109 und aus die Reserve- und Landwehrtruppen 129 Offiziere.
ff Das eiserne Kreuz. Mit dem Eisernen Kreuz ist geschmückt worden, der jüngste Sohn des Bäckermeisters See- ger von Nagold, der aktiv bei der 12. Komp, des Gren.- Regts. Nr 119 dient.
M leretrucbt. _M
Ich bin Gottes Soldat, und wo er mich hinschickt, da muß ich gehen, und ich glaube, daß er mich schickt und mein Leben zuschnitzt, wie er es braucht.
Bismarck.
Ums Vaterland.
Roman E. PH. Oppenheim.
(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
„Wirklich, Herr Oberst," sagte ich rasch, „ich bitte Sie dringend, sich meinetwegen keine weiteren Unbequemlichkeiten zu machen. Es ist ohnedies so viel, was Sie für mich getan haben, daß ich nicht weiß, wie ich Ihnen danken soll. Und ich fühle mich jetzt dank Ihrer gütigen Unterstützung ganz wohl. Ueberdies kommt morgen früh eine alte Frau, die mir das Haus in Ordnung hält und nach mir sehen kann."
Er schien mich gar nicht gehört zu haben. Später, als ich ihn näher kennen lernte, mußte t ; mich auch an diese seine Art gewöhnen, Aeußerungen nicht zu beachten, die seinem Willen entgegen waren. Wenn er einmal in einer Sache seine Meinung geäußert hatte, blieb es für ihn unabänderlich dabei. Er ergriff die auf dem Tisch siebende Lampe, um den beiden andern hinauszuleuchten , die Prinzessin nickte mir noch einmal freundlich zu, der Arzt sagte mir ein paar Worte über mein Verhalten in den nächsten Tagen, und ich erwiderte mit einigen herzlichen Dankesworten — dann gingen sie
Kaum zwei Minuten später sah ich den Motor an meinem Fenster vorüberfahren, und ich wartete daraus, daß der Oberst zurückkommen würde. Aber er kam nicht. Minute auf Minute verrann, und es blieb in meinem Zimmer dunkel wie zuvor. Ich nahm an, daß er sich doch noch anders entschieden hatte und mit den beiden ins Schlotz
* Paketseudnngen an die im Felde stehende» Soldaten.
Das stellvertretende Generalkommando gibt wiederholt bekannt : Die Etappenkommandantur Ludwigsburg und die neu eingerichtete Etappenkommandantur Stuttgart werden (anstelle der Ersatzbataillone usw.) vom 28. September an und bis auf weiteres Paketsendungen zur Beförderung an die im Feld stehenden württembergischen Truppen übernehmen. Mit Rücksicht auf die großen Schwierigkeiten, die mit dem Etappendienst verbunden sind, müssen die Versendungen auf das unumgänglich Notwendige beschränkt werden. Die Sendungen dürfen deshalb nur Ausrüstungs- oder Bekleidungsgegenstände enthalten und nicht über 5 Kilogramm wiegen. Sie müssen wegen der langen Beförderungsdauer gut verpackt und genau und deutlich adressiert sein. Der Absender muß auf der Sendung angegeben sein.
Die Etappenkommandanturen nehmen die Sendungen in ihrem Geschäftszimmer (Ludwigsburg: Bahnhofsgebäude, Stuttgart: Empfangsgüterstelle) Werktags von 10 bis " 2 1 Uhr und von 3 bis 5 Uhr, Sonntags von 11 bis 0-1 Uhr vom Publikum entgegen.
Die Sendungen können vorläufig bis zur allgemeinen Regelung auch bei den württembergischen Postanstalten abgegeben werden, die die Sendungen kostenfrei abnehmen und an die Etappenkommandanturen weitergeben. Die Aufschrift ist dann auf das Paket in folgender Form zu schreiben:
Absender: Friedrich Müller, Göppingen, Bergstraße 24. An die Etappenkommandantur Stuttgart. Für den Gefreiten Karl Haug. 13. Armeekorps, 26. Infanterie-Division. Infanterie Regiment 121, 2. Bataillon, 6. Kompagnie.
Bsgleitadresssn sind den Sendungen, die nicht als Postsendungen im Sinne der Postordnung gelten, nicht beizugeben.
Die Sendungen aus Orten, die nördlich der Bahnlinien Nördlingen, Aalen, Stuttgart, Eutingen, F- eud-mstadt, Klosterreichenbach liegen, sind an die Etappenkommandantur Ludwigsburg, die Sendungen aus Orten an diesen Bahnlinien und aus südlich davon gelegenen Orten sind an die Etappenkommandantur Stuttgart zu richten.
Es ist zulässig und zur Vermeidung zahlreicher Rücksendungen sehr erwünscht, daß der Absender über die Sendung für den Fall Verfügung trifft, daß der Empfänger bei dem angegebenen Truppenteil nicht erreicht oder nicht ermittelt wird. Zutreffendenfalls ist in die Aufschrift des Pakets der Vermerk aufzunehmen: „Wenn Empfänger nicht zu ermitteln, steht die Sendung dem Truppenteil zu freier Verfügung/
Die Militär- und die Postverwaltung übernehmen für die Beförderung und Weitergabe der Sendungen keine Haftung. Nachforschungen nach dem Verbleib von Sendungen können durch die Etappenkommandanturen nicht angestellt werden. Auch zur Beantwortung von Nachfragen sind die Kommandanturen nur in wichtigen Fällen in der Lage.
Von der Errichtung einer immobilen Etappenkommandantur in Ulm wird vorerst abgesehen.
js Eine Rechtfertigung der Feldpost. In der Presse wird behauptet, daß die Feldpost bei der Beförderung von Liebesgaben versage. Demgegenüber ist darauf hinzuweisen, daß die Einrichtungen der Feldpost in erster Linie auf die Beförderung von Nachrichten sowie von Geldsendungen berechnet sind, daß die zwischen Post- und Militärverwaltung vereinbarte Feldpostdienstordnung, die die Grundzüge für die Gestaltung des Feldpostbetriebs enthält, den Feldpostdienst dementsprechend regelt. Die Einrichtungen der Feldpost kommen daher für die Beförderung von Liebesgaben in Massenfendungen überhaupt nicht in Frage. Genau so ist es schon 1870 71 gewesen, sodaß auch hier der jetzt so beliebte Hinweis, daß es um die Feldpost vor 44 Jahren besser bestellt gewesen sei, nicht zutriffl. Auch schon damals sind die Maffensendungen an Liebesgaben durch die Eisenbahn befördert worden, nicht durch die Post. Die Postverwaltung
zurückgekehrt sei. Even halte ich mich mit einem Seufzer der Erleichterung gegen die Wand gekehrt, um Schlot zu suchen, als die Tür plötzlich geöffnet wurde und ich bei meinem erschreckten Herumfahren den Obersten erblickte.
Seine Haare waren vom Wind zerzaust und seine Stiefel von Schlamm und Schmutz überzogen. Fragend sah ich ihn an, aber er beachtete mich nicht. Ohne ein Wort trat er an das Fenster, mir den Rücken zuwendend, bedeckte das Licht der Automobil-Lampe, die er noch trug, mit einer Hand und schien angestrengt in das Dunkel hinauszuspähen. Ein Gedanke kam mir.
„Sie haben ihn gesehen!" sagte ich hastig.
Er trat vom Fenster zurück und setzte die Laterne fort. Dann rückte er sich den Stuhl an das Feuer und setzte sich.
„Wen gesehen?" fragte er lakonisch, die Beine weit von sich streckend.
„Den Mann, der ins Zimmer blickte - dessen Gesicht ich am Fenster sah."
Er streifte mich mit einem raschen Blick und neigte sich vor, die Hände am Ofen zu wärmen.
„Ich habe niemanden gesehen," entgegnete er gelassen. „Und das Gesicht am Fenster war sicherlich nur eine Einbildung von Ihnen — eine Vorspiegelung des Fiebers. Ich möchte Ihnen den guten Rat geben, die Sache zu vergessen."
Ich sah aus seine beschmutzten Stiefel. Daß sie sich erst jetzt mit dem Schlamm bedeckt hatten, dessen war ich gewiß ; ich hatte sie ja auch bei seinem Kommen betrachtet, als ich vor ihm auf dem Boden lag. Er mußte draußen herumgelaufen sein, an seinen Beinkleidern waren bis zu den Knien hinauf Spritzer nasser Erde haften geblieben. Aber ich fragte nichts mehr. Woher hätte ich auch ein Recht nehmen sollen, nach seiner entschiedenen Antwort bei dem Gegenstand zu verharren?
Er machte eine Kopfbewegung nach dem Tisch hin, auf dem meine Bücher und Manuskripte lagen.
„Da, gehört Ihnen 7" fragte er in seiner kurzen Art.
Ich bejahte.
.Der Name Lazar ist mir nicht fremd," fuhr er fort. .Ich sprach im Dorf mit dem Ortsvorsteher Slanicu. Er nannte mir als Ihren Vornamen Georg — hat es damit tein« Richtigkeit?"
hat vielmehr im Herbst 1870 die Zurückweisung aller Sendungen angeordnet, die nach Form und sonstiger Beschaffenheit, besonders auch mit Rücksicht'auf ihren Inhalt, sich zur Beförderung mit der Bciefpost nicht eignen. Dabei betrug während des ganzen Feldzugs 1870/71, von kurzen Abweichungen abgesehen, das Meistgewicht für Feldpostbriefe nur 4 Lot oder 66 K, also nur den vierten Teil des jetzt zugelassenen Meistgewichts.
ff Besser verpacken! Die Feldpostanstalten klagen dauernd auf das lebhafteste über die mangelhafte Verpackung der in der Heimat aufgelieferten Feldpostbriefe mit Schokolade, Zigarren, Pulswärmer, Strümpfe und dergleichen. Infolgedessen erhalten die Feldpostanstalten viele Tausende solcher Sendungen mit beschädigtem Inhalt oder aus denen der Inhalt überhaupt herausgefallen ist, so daß mit dem Briefe nichts mehr angefangen werden kann. Es muß daher den Absendern immer nur wieder dringend angeraten werden, für eine der langen Beförderungsstrecke und der Schwierigkeit der Feldposttransporte angemessene Verpackung zu sorgen. Die Feldpostwarenbriefe müssen unbedingt einen Umschlag aus dauerhafter Pappe oder aus festem, starkem Papier erhalten. Außerdem empfiehlt sich sehr eine feste Verschnürung mit Bindfaden. Der vielfach benutzte Klammerverschluß der Feldpostbriefe allein ist unzureichend, da er sich leicht unterwegs löst.
jf Wehrbeitrag — Kriegshilfe. Der Wehrbeitrag im Bezir-' Altensteig-Nagold beträgt 88 000 Mk. Die Kriegsunterstützung für Familien Ausmarschierter ' beträgt im Bezirk Nagold in 620 Fällen 14200 Mk. monatlich.
ff (Zur Warnung.) In Darmstadt ist ein junger Kaufmann, der mit einer in seinen Besitz gelangten französischen Patrone spielte, schwer verunglückt. Die Patrone explodierte und riß dem jungen Manne einen Teil der Hand weg und verletzte ihm auch beide Augen. In Zürich wurden mehrere Personen durch die Explosion eines französischen Granatzünders, den jemand gefunden und herumgezeigt hatte, schwer verletzt. Also Vorsicht!
Achtuhrladenschluß. Mit dem heutigen Tag beginnt hier der Achtuhrladenschluß, worauf wir besonders aufmerksam machen.
Postverbindung Pfalzgrafenweiler—Dornstetten und zurück. Vom 1. Oktober an verkehren die Posten wie folgt:
Pfalzgrafln meiler
ab
5.30
11.45
4.15
Tornstetten
an
6.45
1.00
5 30
ab
8.15
1.45
8.15
Pfalzgrafenweiler
an
9.30
3.00
9.30
Der Autoverkehr Haiterbach-Nagold-Herrenberg wurde eingestellt, da die Auto zu Kriegszwecken verwendet werden.
* Zur Jagd. Der Staats-Anz. schreibt: Die Jagdinhaber und Jagdpächter scheinen vielfach Bedenken zu hegen, in der gegenwärtigen Kriegszeit der Jagd nachzugehen. Derartige Bedenken sind nicht begründet. Schon vom Standpunkt der Fleischversorgung aus erscheint es als vaterländische Pflicht eines jeden Jägers, in der herannahenden Jagdzeit von seinem Jagdrecht möglichst Gebrauch zu machen. Erwünscht wäre es auch, wenn die Jäger sich entschließen würden, einen Teil ihrer Strecke an die Lazarette abzuführen oder sonst guten Zwecken dienstbar zu machen. Insoweit der Pächter einer Gemeindejagd oder dessen Teilhaber infolge Einberufung zum Heere nicht in der Lage ist, sein Jagdrecht selbst auszuüben, kann er dieses durch einen geeigneten Stellvertreter ausüben lassen.
ff Obsteinfuhr ans der Schweiz. Die Obsteinfuhr aus der Schweiz unterliegt Heuer erheblichen Einschränkungen. Die Schweiz hat die Ausfuhr von frischem Obst nach dem Ausland bis auf weiteres nur in folgendem Umfange gestattet: 1) Bei Transporten auf der Straße in Traglasten
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„Ja."
„Haben Sir Ihre» Date» gekannt ?"
Ich hob überrascht den Kops. Was hatte diese Frag«
— was hatte das ganze Verhör zu bedeuten?
„Nein," erwiderte ich zögernd. „Aber verzeihen Sie
— wie habe ich mir —"
„Wie Sie sich's erklären sollen? — Warten Sie noch sin wenig, junger Freund — Sie sollen's zu rechter Zeit enahren. — Ihr Vater starb, als Sie so ungefähr zwöls Jahre alt waren — nicht wahr?"
Ich nickte.
„So alt mag ich wohl ungefähr gewesen sein, als mir mein Onkel die Mitteilung machte."
Sein hartes, kühnes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
„Er hat es Ihnen gewiß nicht als eine Trauerbotschaft üderbracht — wenn er sich selber treu geblieben ist," meinte er. „Von allen Menschen hat er wohl Ihren Vater am nesten gekannt und am tiefsten verabscheut. — Er ist selbst kurze Zeit darauf gestorben."
„Drei Jahre später."
„Wohl! — Aber sagen Sie mir doch gefälligst — er mutz Ihnen ein sehr beträchtliches Vermögen hinterlassen haben. Und gar so lange ist es doch noch nicht her. Wie kommen Sie da in diese Lage?"
„Der Bukarester Rechtsanwalt Corteanu war mit der Verwaltung meines Vermögens betraut."
„Ja — und?"
Das merkwürdige Verhör wurde mir immer peinlicher. Aber ich sagte mir, daß ich diesem Manne großen Dank schuldete, und daß er wohl ein Recht hatte, sich über meine Person zu vergewissern.
„So haben Sie nichts davon gehört? — Der Rechtsanwalt floh, nachdem er sämtliche ihm anvertrauten Gelder unterschlagen hatte. Als man ihn verhaftete, nahm er sich durch einen Revolverschuß das Leben."
„Schlimm für Sie — recht schlimm. Deswegen also zogen Sie Ihren Offiziersrock aus. Denn Sie sind doch wohl Offizier gewesen?"
Mein Erstaunen wuchs mit jedem seiner Worte. Ich , batte nie irgendeine persönliche Berührung mit diesem