liche Versammlung, und gar 302einfache" Millio­näre können einem schon gar nicht mehr so besonders! imponieren, wenn man von oben her kömmt. Und wie verteilen sich die rund zwei Milliarden über das Schwabenland? Stuttgart bleibt auch, wenn man nur die Millionäre zählt, die größte Stadt; Über die Hälfte, nämljich 290 von 570, leben in Stuttgart und zwar 110 mehrfache und 180 emsache Millionäre. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl aber kommt Heilbronn mit 49 Millionären noch vor Stuttgart; dort kommen also auf 10000 Einwohner 13, in der Residenzstadt dagegen nur 9 Millionäre. Noch größer wird der relative Borsprung, wenn man die beiden Gruppen der Millionäre auseinander­hält: Heilbronn hat nämlich im Gegensatz zu Stutt­gart mehr Multimillionäre als einfache; während in Stuttgart auf 100 000 Einwohner nur 37 Multi­millionäre kommen, berechnet man für HeMronn 70, also fast das Doppelte. Von Heilbronn bis zur nächsten Stadt gibts einen großenWprung: Ulm, das in dieser Statistik also erst an dritter Stelle rangiert;, hat nach Martin, dem wir selbstverständlich stets die Verantwortung überlassen müssen, nur 18 Millio­näre, darunter 11 mehrfache. Es folgen Eßlingen mit 14 (6 mehrfache), Reutlingen und Gmünd mit je 13 (wobei zu beachten ist, daß dieGoldstadt" keinen einzigen mehrfachen, Reutlingen aber deren 6 zählt), Heidenheim mit 10 (7 mehrfache), Schwen­ningen mit 9 ('7 mehrfache), Göppingen ebenfalls 9, aber nur 1 mehrfachen, Ravensburg mit 6 nur einfachen, Pfullingen mit 5 (2 mehrfachen), Geis­lingen, Nürtingen und Ludwigsburgj mit 4 je ein­fachen, Hall und Tübingen mit je 3 Millionären.

Im Schützengraben.

Und werde ich 70 und werde ich mehr,

Das eine vergesse ich nimmermehr.

Im Schützengraben hinter Menil,

Da lagen wir bundert Sturwen still

Und dursten nicht vorwärts, nicht ran an den Feind.

Wir haben es nickt zu ertragen gemeint.

Und wenn die Granaten uns pfeifend umbrüllt Und mit Erdreich halb unser« Graben gefüllt,

Dann mußten wir liegen, still und gebückt.

Wer haben die Gewehre fest an uns gedrückt,

Die Finger in ohnmächt'ger Wut geballt

Und dachten:Kommt der Befehl jetzt nicht bald.

So brechen wir vor, komme was mag/

Und warteten doch bis zum vierten Tag.

Oft, wenn die Geduld schon zu brechen schien,

Hielt uns nur die eiserne Disziplin.

Wir haben gcwarlet hundert Siunden

Und haben geblutet aus gleich vielen Wunden.

Daß der Hunger an unseren Kräften gcna;i.

Danach hat keiner weiter gefragt.

Nur eins das Herz schier zerrissen hat:

Wenn ein Sterbender stammelnd um Wasser bat,

Und wir konnten den brennenden Durst nicht stillen, Den letzten flehenden Wunsch nicht erfüllen.

Alle Feldflaschen leer,-keinen Tropfen mehr!

Und werde ich 70 und werde ich mehr,

Das eine vergesse ich nimmermehr.

Johannes Burak in den Münch. Neuest. Nachr.

Handel und Verkehr.

jj Stuttgart, 29. Sept. (Vom Markt.) Auf dem heutigen Großmarkt galten folgende Preise: Aepfel 610 Pfg., Birnen 718 Pfg., Pfirsiche 818 Pfg., Preisel­beeren 35 Pfg., Zwetschgen 78 Pfg., Nüsse 30 Pfg. per Pfund. Auf dem Kartoffelgroßmarkt war der Preis 3,80 bis 4 Mk. per Zentner. 100 Stück Filderkraut kosteten 1215 Mk.

ss Stuttgart, 29. Sept. (Mostobstmarkl.) Dem heutigen Mostobstmarkt auf dem Wilhclmsplatz waren etwa 500 Zentner zugeführt. Preis 55.50 Mk. per Zentner.

jj Gt»ttg«ttt, 29. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Zugetriebes 404 Großvieh, 181 Kälber, 808 Schweine.

Erlös aus '/? Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Qnsst s)ausgemäsiete von 98 bis 103 Pfg., 2. Qual, b) fleischig und ältere von 96 bis 97 Pfg., Bullen (Farren) 1. Quai. 8,) vollfleischige/von 78 bis 80 Pfg., 2. Qualität b) älte« und weniger fleischige von 74 bis 77 Pfg., Stiere Jungrinder 1. Qual. ») ausgemästete von 93 bis 95 Kss. 2. Qualität 1) fleischige von 89 bis 92 Pfg., Z. Qual,

o) geringere von 86 bis 88 Pfg.; Kühe 1. Qual, e-) jun-,-

gemästete von bis Pfg., 2. Qualität P- älter; gemästete von bis Pfg., 3. Qualität o) geringes von bis Pfg., Kälber: 1. Qualität s) beste Sang

kälber von 95 bis 98 Psg., 2 . Qualität b) gute Ssug--

kälber von 90 bis 94 Pfg., 3. Qualität o) geringere Sw-, - kälber von 86 bis 89 Pfg., Schweine 1. Qual. ») junge fleischige von 66 bis 68 Pfg., 3. Qualität K) jüngere fett? von 62 bis 65 Pfg., 5. Qual, v) geringere von 58 bis 62 Pf .

Ker«Missrtltcher Redakteur: Ludwig Lsu!.

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