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Rr. 225

Ausgabe i« Alteusteig - Stadt.

Samstag, den 26. September.

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Amtsblatt für Pfalzgrafeaweiler.

1V14.

Der Krieg.

Das erste Sperrfort bei Verdun gefallen.

Großes Hauptquartier, 25. Sept. (W. T. B.) Der Fortgang der Operationen hat auch auf unserem äußeren rechten Flügel zu neuen Kämpfen geführt, in denen die Entscheidung bisher nicht fiel. Inmitten der Schlachtfront ist, abgesehen von einzelnen Vorstößen beider Parteien, heute nichts geschehen. Als erstes Sperrfort südlich Verdun ist heute Camp desRomaines bei St. Mihiel gefallen. Das bayr. Regiment v. d. Thann hißte auf dem Fort die deutsche Fahne. Unsere Truppen überschritten dort die Maas. Im übrigen sind weder im Westen noch im Osten irgend welche Veränderungen eingelreten.

* * * -

Eine deutsche Kraukentransportabteilung von französischen Franktireurs überfalle».

Berlin, 25. Sept. (W.T.B. Amtlich.) Nach einer dem Ehes des Feldsanitätswesens vorliegenden Meldung ist im Etappengebiet eine Krankentransportabteilung am 23. Sept. vormittags von französischen Franktireurs überfallen worden. Sie verlor dabei an Verwundeten und Toten einen Oberarzt und 7 freiwillige Krankenpfleger.

Zum Untergang der drei englischen Kreuzer.

London, 25. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Daily Chtonicle meldet aus Harwich, man spreche von nichts ande­rem als dem Untergang der Kreuzer. Die kühne Tat der deutschen Unterseeboote beruhte zweifellos auf einem vorher tonstruierten Plan. Die Umerseebootsflottille wartete eine günstige Gelegenheit zum Angriff ab. Die Schiffe, die sie begleiteten, trugen holländische Flagge und machten keine Anstrengungen, die ertrinkenden Soldaten zu retten. Die Explosion auf der Aboukir war so furchtbar, daß von den 800 Mann Besatzung nur 48 die Katastrophe überlebten.

London, 25. Sept. (W.T.B.) Die Zeitungen heben bei Besprechung des Verlustes der drei Panzerkreuzer hervor, daß zwei Kreuzer von einem Torpedo getroffen worden sind, während sie damit beschäftigt waren, die Mannschaft des zuerst getroffenen Kreuzers zu retten. Sie meinen, daß dies eine Revision der gegenwärtigen Gebräuche bei der Rettung der Mannschaften von Schiffen, die im Sinken begriffen sind, nötig machen wird und zwar besonders feindlichen Schiffen gegenüber. Sie betonen diesbezüglich, daß die englischen Schiffe, die in dem Treffen bei Helgoland die deutschen Marinemannschaften retteten, leicht das gleiche Schicksal hätte treffen können. Sie heben weiter hervor, daß, obwohl die Engländer sich bisher der Verwendung der Unterseeminen enthalten hätten, sie sich jetzt vielleicht genötigt sehen werden, sich ihrer zu bedienen und eine Kette um die Küsten des Feindeslandes zu legen, wodurch sowohl die feindlichen Groß­kampfschiffe als auch die Unterseeboote eingeschloffen wären.

Auszeichnung der heldenmütigen Besatzung vonU S".

Berlin, 25. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Der Kaiser hat dem Kommandanten des UnterseebootesU 9", Kapitän­leutnant Otto Weddigen, das Eiserne Kreuz 1. Klaffe und 2. Klaffe, den übrigen Offizieren und Mannschaften das Eiserne Kreuz 2. Klaffe verliehen.

Ein Zeppelin über Ostende.

London, 25. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) Nach einer Reutermeldung aus Ostende von gestern überflog ein Zeppelin­luftschiff die Stadt um 11 Uhr abends. Es warf drei Bomben, die wenig Sachschaden anrichteten und niemand töteten. Das Luftschiff kam von Thielt über Thorhout und kehrte in der Richtung nach Thielt zurück. Eine Bombe siel in das Bois de Boulogne, die zweite fiel auf den Fischmarkt und die dritte in ein Bassin.

Der Papst und die Kathedrale von Reims.

Köln, 25. Stpt. (W.T.B. Nicht amtlich.) DieKöln. Ztg." meldet aus Berlin: Die aus französischer Quelle ver­breitete Nachricht, der Papst habe bei Kaiser Wilhelm oder der deutschen Regierung Verwahrung wegen der Beschädigung der Kathedrale in Reims eingelegt, ist unzutreffend. Richtig ist, daß durch den Gesandten Preußens bei der Kurie der Papst über den wirklichen Sachverhalt unterichtet worden ist und sich über die erhaltene Aufklärung befriedigend geäußert hat.

Ein Neutralitätsbrnch Englands.

Stettin, 25. Sept. (W.T.B.) Ueber einen Neutralitäts­bruch Englands gegenüber Holland erfahren dieStettiner Neuesten Nachrichten" von durchaus zuverlässiger Seite: Der DampferBatavier" und der DampferKatvijk", der erste der Firma Müller, der zweite der Firma Erhardt und Dekhers, beide in Rotterdam, gehörend, die mit schwedischen Eisenerzen von Narvik in Norwegen nach Rotterdam unter­wegs waren, sind von englisch n Kreuzern in der Nordsee gekapert und beide nach Middlesborough geschleppt worden. In Middlesborough befinden sich die größten Hochöfen Englands.

Wie sie lügen.

Wien, 25. Sept. (W T.B. Nichtamtlich.) Die Reichspost meldet aus St. Gallen: Einer schweren Verleumdung des deutschen Heeres tritt der schweizerische Gencralstabschef Oberst Sprecher entgegen. In der franzosenfreundlichen Gazette der Lausanne war kürzlich ein Bericht erschienen, in dem es heißt: Die Aerzte einer französischen Roten Kreuz- Abteilung, die von den deutschen gefangen genommen und wieder freigelaffen worden waren, um an die schweizerische Grenze gebracht zu werden, erklärten, die Deutschen hätten ihnen alles abgenommen und sie ihrer Instrumente, Uhren, Ringe und Barschaft beraubt. Gegenüber dieser schweren Verleumdung veröffentlicht der schweizerische Generalstabschef den Bericht des Platzkommandos Basel, über den Durchmarsch dieser französischen Ambulanztrnppe. Der Bericht lautet: Die Offiziere trugen ihre Dekorationen und das Kreuz der Ehrenlegion. Ihre Portefeuilles waren reichlich mit Geld versehen. Ich sah solche, die ganze Bündel von Tausendfrank­noten bei sich trugen. Ich selber habe mehreren ans Ge­fälligkeit 50-Franknoten gewechselt. Auch die Dienste des Wechselbureaus im Bahnhof wurden in Anspruch genommen. Der beste Beweis, daß die französischen Offiziere nicht von den Deutschen ausgeplündert wurden, liegt darin, daß ver­schiedene von ihnen Champagner von hervorragender Marke zum Imbiß im Bahnhofrestaurant bestellten, wie ich persönlich habe feststellen können.

Berlin, 25. Sept. (W.T.B. Amtlich.) Aus Brüssel wird amtlich gemeldet: Die in auswärtigen Blättern ver­breiteten Nachrichten über Meuchelmorde bayerischer Trupven, über Schlägereien zwischen Bayern und Preußen, über Ent­kommen französischer Gefangener sind sämtlich dreist erfundene Lügen.

Berlin, 25. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Die im Zeitungsdienst der englischen Marconistation Poldhu gebrachte Nachricht, daß der russische KreuzerBaljan" in der Ostsee einen deutschen Kreuzer und zwei Torpedoboote zum Sinken gebracht habe, ist, wie wir an zuständiger Stelle erfahren, erfunden.

Die Cholera.

Wien, 25. Sept. (W.T.B- Nichtamtlich) Heute ist in Brünn ein Fall asiatischer Cholera bakteriologisch fsstgestellt worden. Die Erkrankung betrifft eine am 24. ds. Mts. vom nördlichen Kriegsschauplatz eingetroffene und sofort in Spitalbehandlung gebrachte Militärperson.

Wie die Serbe« die deutschen Ansiedler behandeln.

Wien, (W.T.B. Nicht amtlich.) Diesüdslawische Kor­respondenz" meldet ans Saloniki: Die serbischen Behörden in Neuserbien behandeln in der unerhörtesten Weise die deut­schen Landwirte, die seit Jahren in den ehemals türkischen Gebieten angesiedelt sind und die die einzigen Musterwirt­schaften errichtet haben. Die deutschen Ansiedler, die die slawische Staatsangehörigkeit nicht erwerben wollten, als diese Gebiete an Serbien fielen und die unter der türkischen Herr­

schaft eine Sonderstellung einnahmen, werden jetzt von der serbischen Behörde aufgefordert, das Land und ihren Besitz zu verlassen. Die Ausweisungen erfolgen in der brutalsten Form und unter Drohungen. Die deutschen Ansiedler schick­ten ihre Frauen und Kinder nach Saloniki, die aber auf der Flucht nach Geyigeli von serbischem Militär angehalten und belästigt wurden. Auf Veranlassung des deutschen Gene­ralkonsuls in Saloniki begab sich ein Beamter des hiesigen italienischen Konsulats nach Gewgeli, dem die Befreiung der Frauen und Kinder gelang. Die deutschen Ansiedler dürften ihr ganzes Hab und Gut verlieren.

Der Mißerfolg der Serben.

Wien, 25. Sept. (W.T.B.) Die Südlavifche Korre­spondenz meldet aus Sofia: Die bulgarischen Blätter be­richten aus Nisch , daß die Ereignisse auf dem österreichisch­serbischen Kriegsschauplatz in allen serbischen Kreisen die un­verhüllteste Bestürzung Hervorrufe. Der vollständige Miß­erfolg der serbischen Offensive gegen die Monarchie habe alle noch gehegten Hoffnungen für den Ausgang des Krieges zu. nichts gemacht.Cambano" sagt: Nach der Vernichtung der Timokdivision habe jetzt die Skhumadiadivision, die mcur den Oesterreichern entgegenwerfe, die furchtbarsten Verluste erlitten. Der serbische Größenwahn ertrinke in einem wahren Blutstrom.

Die Russe«.

Wien, 25. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich. Wiener Korr. Bureau.) Russische Truppen sind ins Spital von Koffoiv in Ostgalizien eingedrungen und haben den Verwundeten die Verbände abgerissen.

Manöver der griechischen Flotte.

Wien, 25. Sept. (W.T.B.) DieReichspost" meldet aus Bukarest: Nach einer Athener Meldung wird die grie­chische Flotte demnächst große Manöver abhalten. Auf Wunsch des Königs soll Kronprinz Georg den Manövern: an Bord des LinienschiffesLemnos" beiwohnen.

Bon unseren Kolonien.

Pretoria, 25. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Nach einer amtlichen Reuiermeldung hat sich der deutsche Posten Schuck­mannburg am Sambesi am 21. September der rhodesischen Polizeitruppe ergeben.

Deutsche Gefangene nach Irland befördert.

London, 24. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Wie die Times melden, sind an: 22. d. M. 400 deutsche Gefangene nach Irland befördert worden.

Sorge für die Ausmarschierteu.

Berlin, 25. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Der Reichs­anzeiger veröffentlicht eine Verfügung des Kultusministers wonach durch Verluste im Felde oder Pensionierung frei werdende Stellen bis auf weiteres weder in staatlichen noch in nichtstaatlichen höheren Lehranstalten durch anstellungssähige Kandidaten besetzt werden dürfen, damit die Kandidaten, die den Feldzug mitmachen, bei ihrer Rückkunft nicht benach­teiligt werden.

Düs endgültige Resultat der Kriegsanleihen.

Berlin, 25. Sept. (W.T.B. Amtlich.) Durch recht­zeitig abgesandte, aber verspätet eingegangene Zeichnungen ans die Kriegsanleihen hat sich das Resultat noch um rund 70 Millionen Mark erhöht. Es sind also gezeichnet Reichs­anleihe Mark 3 121001300, darunter mit Schuldbuchcin- tragung und Sperre bis 15. April 1915 1 198 987 700 Mk., Reichsschatzanweisungen Mark 1 339 727 600, zusammen Mark 4 460 728 900. Unter den Zeichnungen auf die Schatzanweisungen befinden sich 582,9 Millionen Wahl­zeichnungen, deren Zeichner für den Fall der Ueberzeichnung der Schatzanweisungen erklärt haben, daß sie bereit seien, sich statt derselben auch Reichsanleihe zuteilen zu lassen. Die Zeichnung ist nunmehr geschloffen. Die vorstehenden Ziffern sind deshalb als endgültig zu betrachten.

Ein Wort Moltkes.

Christiania, 25. Sept. (W.T.B.) In einem der All­gemeinheit unbekannten Brief des Generalfeldmarschalls Graf Moltkevom 14. März 1887 aneinennorwegischenVerteidigungs- frennd, der in einer hiesigen Wochenschrift jetzt zum ersten­mal .veröffentlicht wird, heißt es: Vielleicht erinnern sich einst alle germanischen Stämme ihres gemeinsamen Ursprungs und bilden dann den unübersteiglichen Damm gegen das Heran­fluten von Ost und West der slawischen und romanischen. Völker, dem zu wehren jetzt Deutschland allein obliegt.