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rsnnenblatt.

Ar. 21«

Ausgabe i» Altensteig - Stadt.

Mittwoch, den 16. September.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

1S14.

Der

Zeichnet die Kriegsanleihen

^ Teilerfolge im Westen.

Großes Hauptquartier, 16. Sept. (W.T.B.) Der auf dem rechten Westheerflügel stit zwei Tagen statlfindendtz Kampf behüte sich heute auch auf die nach Osten an­schließenden Armeen bis Verdun aus. An einigen Stellen des ausgedehnten Kampffeldes sind bisher Teilerfolge der deutschen Waffen zu verzeichnen. Im übrigen sieht noch die Schlacht.

Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ordnet sich die Armee Hindenburg nach abgeschlossener Verfolgung. Die in Oberschlesien verbreiteten Gerüchte über drohende Gefahr .ist unbegründet.

Die Serben zurückgeschlagen.

Wien, 16. Sept. (W.T.B.) Die über die Save ein­gebrochenen Serben wurden überall zurückgeschlagen. Syrmien und Banat sind vom Feinde vollständig frei.

s Stellvertreter des Generalftabschefs Höfer, Generalmajor.

Es hilft keim Leugnen und Verdächtigen.

Berlin, 15. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Die Nordd. Allgem. Ztg. schreibt: Herr Poincare soll in einem Tele­gramm an den Präsidenten Wilson die Behauptung gewagt haben, es sei Deutschland, das von Anfang des Krieges an Dum-Dumkugeln verwendet habe. Eine solche verleumderische Ausrede könne die in dem Telegramm Kaiser Wilhelms an deü Präsidekten Wilson enthaltenen Feststellungen nicht ent­kräften. Herr Poincare müßte den Beweis für diese Be­hauptung schuldig bleiben. Deutschland stellt der Presse wie den neutralen Staaten sein Beweismaterial in Gestalt der bei französischen Soldaten gefundenen und in französischen Festungen beschlagnahmten verbotenen Geschosse zur Verfü­gung. Dagegen hilft kein Leugnen.

Scheußlichkeiten der Franzosen.

^ Berlin, 15. Sept. (W.T.B.) Das Berliner Tageblatt Meldet aus Straßburg: Am L5. August im Metzer Kranken­haus gäben die Landwehrleute Christofe!, Gefreiter Heim und Bruno Lehmann zu Protokoll, daß am 25. August abends französische Soldaten in ein deutsches Feldlazarett eindrangcn und einen Stabsarzt nieder stachen. Viele Verwundete suchten mit Hilfe des Sanitätspersonals zu entfliehen, wurden aber von den Franzosen verfolgt und zusammen mit den Sanitätern niedergemacht. Das Lazarett ging in Flammen aus.

Kopfabschneider in der französischen Armee.

Kopenhagen, 12. Sept. Gin Kriegskorrespondent des LondonerDaily Expreß" meldet aus St. Malo vom 6. September (in dem genannten Blatt am 9. September ver­öffentlicht) wörtlich:

Unter den Verwundeten von Dinard befanden sich auch eine Anzahl von Turkos. Einer dieser mittelalterlichen .Sportsmänner" brachte in seinem Rucksack den Kopf eines Deutschen mit und er wurde halb toll, als man ihm den­selben wegnahm. Er betrachtete diesen Kopf als das kost­barste Söuoenier in der Welt und man mußte ihm Geld geben, um ihn ruhig zu Hallen."

Hier sind also Scheußlichkeiten der schlimmsten Art verbürgt.

Die italienische Zeitungen in Frankreich verboten.

Rom, 15. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Die Zulassung italienischer Zeitungen in Frankreich ist jetzt allgemein ver­boten. Ausgenommen vom Verbot bleiben bezeichnender­weise der Meffaggero in Rom und der Secolon in Mailand.

Die finanzielle Lage Frankreichs.

Berlin, 15. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) Nach der Vossischen Zeitung verschärft sich die finanzielle Lage in Frankreich unheimlich schnell zu einer Zahlungskrisis.

Von der österr.-ungar. Armee.

Wien, 15. Sept. (W.T.B.) Der frühere Kriegsminister Freiherr v. Schönaich schreibt in der Neuen Freien Presse zu der gegenwärtigen Kriegslage im Osten: Wir stehen in Galizien im Kampfe mit nahezu doppelter Uebermacht nu­merischer Ueberlegenheit und sind in den harten Kämpfen nicht geschlagen worden, sondern hoben uns, trotz der Un­gunst der Lage, immer nach freiem Entschluß, vom Gegner unbelästigt, auf sehr kurze Strecken zurückgezogen, im­mer von neuem den Kampf ausnehmend. Innerhalb eines Monats habe die Armee, von der fast keine je einen ernsten Krieg erlebt, diesen Mangel an Kriegserfahrung beho­ben und mit einem Heldenmut und einer Zähigkeit gekämpft, wie sie schlachtgewohnte Truppen nicht glänzender beweisen können. Die numerische Ueberlegenheit können wir kaum ausgleichen, aber der Kampfesmut unserer Truppen hat ihre Leistungen bedeutend erhöht und den unseres Gegners, ohne dessen Tüchtigkeit in Zweifel zu ziehen, bedeutend gemindert. Das ist ein Ausgleich in den Chancen des Krieges, den wir Nichtkämpfer mit Genugtuung begrüßen müssen und diese Anerkennung muß ich in unerschütterlichem Vertrauen auf die Zukunft aus sprechen, durch ein Vertrauen, das jeden Zweifel zurückweist. In diesem Sinne denken, reden und handeln ist jedermanns patriotische Pflicht. Die Stimmung der braven Verwundeten, die die Tage zählen, bis sie wie­der zur Front gelangen können, muß der Grundton der allgemeinen Stimmung sein und bleiben.

Wien, 15. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) Der Kriegs­berichterstatter derZeit" meldet heute von 1.40 Uhr nach­mittags: Der Abmarsch unserer Truppen in die neuen Stellungen erfolgt in vollständiger Ruhe und ohne Belästigung seitens des stark erschöpften Gegners. Die Truppen zogen mit dem Bewußtsein ab, einen Erfolg errungen zu haben, da sie 80 dem Feinde abgenommene Geschütze und mehr als 10 000 Gefangene mitführen. Die neue Stellung ist bereits bezogen. Der Geist der Truppen ist trotz des schlechten Wetters vorzüglich. Die Armeen Dank! und Ausfenberg haben sich mit der Hauptarmee vereinigt.

Der Erzbischof von Lemberg von de« Russen in Hast genommen.

Wien, 15. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) DasAcht Uhr-Blatt" meldet aus Krakau vom 12. d. M.: Der grie­chisch-katholische Erzbischof 'von Lemberg, Graf Szeptycki, der beim Herannahen der Russen trotz des Drängens seiner xuthenischen Freunde sich geweigert hatte, die Stadt zu ver­lassen, ist von der russischen Militärbehörde in Haft genommen worden.

Ans Rußland.

Petersburg, 15. Sert. (W.T.B. Nicht amtlich.) Der Ministerrat har den Finanzminister ermächtigt, für diejenigen Staaten, die dem Handel und der Schiffahrt Rußlands nicht die günstigsten Bedingungen gewähren, die Zölle um 160°/o zu erhöhen. Jede dieser Entscheidung entsprechende Maßregel ist vor ihrer Inkraftsetzung dem Ministerrate zu unterbreiten.

Die Lage Serbiens.

Wie», 15. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) Lie Reichs­post meldet aus Sofia: Den Berichten aus Nisch zufolge ist die innere Lage Serbiens verzweifelt. Die Serben geben ihre bisherigen Verluste auf 25k)00 Mann an. Schrecklich ist der Hunger, der im Lande herrscht. Die serbische Regier­ung hat sich mit in Bulgarien ansässigen griechischen Lebens­mittelhändlern wegen Lieferungen in Verbindung gesetzt, aber trotz des Eingreifens der russischen Regierung läßt Bulgarien die Ausfuhrverladungen nicht zu, da sie das auf der Neu­

tralität beruhende Ausfuhrverbot berührten. Alle Lazarette sind mit Verwundeten überfüllt. Krankheiten richten Ver­heerungen in der Armee und in der Bevölkerung an.

England verkauft sich an Japan.

Amsterdam, 15. Sept. Das- 'angesehene ,,'Alge- meen Handelsblad" gibt folgendes als offizielles Communique der deutschen Gesandtschaft im Haag! bekannt: ^ ,

Die deutsche Gesandtschaft in Peking tejikt amtlich mit:Japan bestätigte offiziell der chi­nesischen Regierung den Ausbruch einer Revolu­tion in Indien. Japan, durch England um mi­litari scheu Beistand gegen Indien ersucht, hat Hilse zugesagt, aber unter schwere« Bedingungen: freieEinwanderung in den britischen Be­sitzungen am Stillen Ojzean, eine Anst- leihe von 200 Millionen.. Dollar ü.n.d ! freie Hand in Ghi na. England hat diese Be- i dingungen angeno m men." ^ ^

Die Scheirrheiligkeit Englands gekennzeichnet.

Berlin, 15. Sept. (W.T.B, Nicht amtlich.) Die B. Z. meldet aus Genf: Das Ständige Komitee der Jung-Aegypter in Europa, das seinen Sitz in Genf hat, sandle am heutigen Gedenktage des Einzuges der englischen Okkopalionstruppen in Tairo, die nach kurzer Zeit zurückzuziehen Königin Viktoria und Gladstone versprochen hatten, ein Protesttelegramm an den englischen Premierminister. Sie heben darin her­vor, daß die englische Regierung die über die Verletzung der Neutralität Belgiens so entrüstet sei, diejenige Aegyptens mit Füßen tritt, das Land in den Krieg hineinzieht und zu seinem Ruin beiträgt. Sie erinnern an das wiederholt abgegebene, noch unerfüllte Versprechen Englands, den Aegyptern die Freiheit wiederzugeben.

Die Verluste.

Berlin, 15. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) Die B. Z. am Mittag meldet: Beim Untergang unseres kleinen Kreu­zers Heia wurden von der 191 Mann betragenden Besa­tzung 172 gerettet und zwar von deutschen Schiffen. Von dem englischen Kreuzer Pathfinder sind 270 Mann verloren gegangen.

Englands Einsatz zur See.

London, 15. Sept. (W.T.B.) Die Times schreiben in eitlem Leitartikel vom 12. September: Admiral Jellicoe leistet dem britischen Reich einen unvergleichlichen Dienst, indem er die deutsche Flotte von der Hochsee fernhält. Eine große Seeschlacht zwischen der englischen und der deutschen Flotte könnte genau die Lage herbeiführen, die die Einleitung des deutschen Flottengesetzes im Jahre 1900 skizziert. Wir würden siegen, aber der Preis könnte so hoch sein, daß wir eine zeitlang aufhören würden, die größte Seemacht zu sein.

Die Thronrede der Königin von Holland und der Krieg.

Haag, 15. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) Bei der Er­öffnung der Generalstaaten hielt die Königin eine Thron­rede, in der es u. a. heißt: Bei dem schrecklichen Kriege, der in einem großen Teile der Kulturwelt wütet, befindet sich unser Land in einer Lage, die noch mehr als sonst die ununterbrochene Wachsamkeit fordert. Ich stelle jedoch dank­bar fest, daß die absolute Neutralität, die Holland beob­achtet, bis jetzt in keiner Weise verletzt worden ist. Anzu­erkennen ist, daß die Mobilmachung rasch und tadellos erfolgte. Holland empfängt mit offenen Armen alle Un­glücklichen, oie innerhalb der Landesgrenzen Zuflucht suchen. Das Wirtschaftsleben fängt an besser zu werden. England wie Deutschland und Belgien schließen regelmäßig laufende Geschäfte ab. In allen Kolonien sind Maßnahmen zur Wahrung der Neutralität getroffen. Ich bin glücklich, daß mein Volk in treuer Pflichterfüllung einig mit mir ist, dem Vaterland zu dienen.

Die «»^lische Marinemisfion in -er Türkei hat «m ihre Entlassung nachgesncht.

Frankfurt ä. M., 15. Sept. (W.T.B.) Die Frkf. Ztg. meldet aus Konstantinopel: Die englische Marinemisston mit Admiral Limpus an der Spitze, welche schon feit mehreren Wochen keinen Dienst mehr auf der türkischen Flotte tut, und nur noch in den Bureaus des Marineministeriums be­schäftigt war, hat heute ihre Entlastung aus türkischen Diensten nachtzesuch'k.