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Ausland.

Die Beisetzung des Papstes.

Rom, 23. Aug. (W. T. B.) Heute fand die Trauer­feier für den verstorbenen Papst Pius X. und anschließend die Beisetzung in der hergebrachten Weise statt. Bei der Trauerfeier waren etwa 1000 Eingeladene zugegen.

Das Konklave.

Rom, 23. Aug. (W. T. B.) Wie die Tribun« meldet, hat der Camerlengo die formelle Zusicherung gegeben, daß das Konklave nicht später als am 31. August zusammenrre- ten wird. Man nimmt an, daß das Konklave kurz ist und der Papst am 3. oder 4. September gewählt sein müßte.

Die Kinder des Fürstenpaares zu Wied ans der Rückreise.

Rom, 23. August. (W. T. B.) Nach einer Meldung des .Giornale d' Jtalia' sind die Kinder des Fürsten und der Fürstin zu Wied aus Durrazzo in Bari angekommen und haben von dort die Reise nach Neu-Wied fortgesetzt.

Ans der Türkei.

Konstantinopel, 23. Aug. (W. T. B.) Die Offiziere und die Besatzung der von England beschlagnahmten Dread­noughtsReschadie" undSultan Osman", die sich in England befanden, sind heute hier an Bord des Transport­dampfersReschid Pascha" eingetroffen.

Vermischtes.

Eine zeitgemäße Erinnerung.

Als die Engländer im Jahre 1791 sich erboten im Krieg zwischen der Türkei und Mußland die Ver­mittlerrolle zu übernehmen, schrieb der Großwesir an den englischen Gesandten in Konstantinopel:Der Großherr führt für sich Krieg und schließt für sich Frieden. Er kann seinen Sklaven, seinen Dienern und seinen Untertanen trauen, er kennt ihre Ge­sinnungen, hat ihre Tugenden erprobt!Lind kirnü sicher aus ihre Treue rechnen, eine Tugend, die schon lange aus Eurem Winkel von Europa verbannt ist. Wenn alle Christen die Wahrheit sagen, so kann man sich

doch nicht auf die Engläudeft verfassen; sie verkaufen das ganze Mensch enge- schlecht. Wie kommt ihr nun zu dem Anerbieten, unsere Vermittler bei Rußland zu werden? Wir brauchen weder eure Freundschaft, noch eure Hilfe, noch eure Vermittlung. Geld ist eure Gottheit, und daher ist der Handel alles bei euren Ministern und bei eurer Nation. Kommt ihr denn, uns an Rußland zu verkaufen? Nein, lasset uns'selbst mit unseren Händeln fertig werden! Weg mit eurer Vermittlung zwischen der Pforte und Rußland! Es ist immer eure Sache gewesen, das ganze Menschen- geWlecht in Streit zu verwickeln und hernach., vermöge ..eurer ..Treulosigkeit Nutzen davon zu ziehen. Wir wollen von euch nichts mehr hören, und deshalb! befehlen wir euch, aus diese Schrift nicht wieder zu antworten.

Z Französisches! Ehrenwort. Ein Generalrestript Herzog Ludwig Eugens von Württemberg vom 8. Februar 1794 hebt mit den Worten an:Da es öfters zu geschehen pflegt, daß von den durch das Reich marschierenden oder sich darin aufhaltenden Transports französischer Kriegsgefangenen nicht nur Gemeine entweichen, sondern auch sogar Osficiers, welche auf ihr Ehrsen wort frei herumgehen dürfen, dasselbe auf eine schimpfliche Art brechen und sich flüchtig machen, so erteilen wir Euch hiemit den gnädigsten Beseel, auf dergleichen Flüchtlinge fahnden zu lassen ... ." re. So haben sie es vor 120 Jahren gemacht, so 1870/71, und nicht anders werden sie es zum großen Teil 1914 wieder halten. Man wird aber diesmal hoffentlich gewitzigt sein und das Ehrenwort der Franzosen nicht höher einschätzen als das ihres Freunds, des Zaren Nikolaus.

Z Bahnen in Wolkenkratzern. Aus New- Jork wird uns geschrieben: Daß der Amerikaner seine Beine nicht für Fortbewegungs-Instrumente ansieht, ist schon längst bekannt. In den Städten springt er auch bei ganz kurzen Strecken auf dieCar", und auf dem Lande herrsch! das leichte Buggy" oder in neuerer Zeit das Automobil. Wer auf den Landstraßen zu Fuße dahinpilgert, wird unbedingt in die Klaffe der Landstreicher gerechnet, bis er das Gegenteil in überzeugender Weise nachweist. Es scheint nun die Be

sitzer von Wolkenkratzern zu schmerzen, daß ihre Mieter ge­legentlich die ganze Länge eines Korridors abschreilen müssen uud so sinnen sie darauf, eine solche Anstrengung der Geh­werkzeuge überflüssig zu machen. Auf der vor kurzem ge­schloffenen Jahrestagung der Eigentümer von Wolkenkratzern wurde nun ein Plan vorgelegt, der die Errichtung kleiner Bahnen in jedem Stockwerk vorsieht, damit die er­müdenden Gänge zumList" fortfallen. Allerdings scheint ein kleines Geschäftchen darin zu stecken, denn der Vorschlag, auf diesenhorizontal elevators" Fahrgeld zu berechnen,' wurde mit ziemlichem Beifall begrüßt.

Handel und Verkehr.

1l Ttrsttssri, 22. Aug. (Schlachtviehmarkt.) Zugetriebrr 66 Großvieh, 34 Kälber, 733 Schweine.

Erlös auS Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Qua-. ») ausgemästete von bis Pfg., 2. Qual, b) fleischig, und ältere von bis Pfg., Bullen (Farren) 1. Qmst ») vollfleischige, von 75 bis 79 Pfg., 2. Qualität b) älter, und weniger fleischige von bis Pfg., Stiere und Jungrinder 1. Qual, a) ausgemästete von 93 bis 96 P!g 2. Qualität d) fleischige von 88 bis 92 Pfg., 3. Qu l. v) geringere von bis Pfg.; Kühe 1. Qual, a) jung, gemästete von bis Pfg., 2. Qualität b- älter, gemästete von bis Pfg., Z. Qualität «) geringe;, von bis Pfg., Kälber: 1. Qualität s.) beste Sang, kälber von 78 bis 82 Pfg., 2. Qualität d) gute Saug­kälber von 72 bis 77 Pfg., 3. Qualität v) geringere Saug­kälber von bis Pfg., Schweine 1. Qual, s) junge fleischige von 60 bis 62 Pfg., 8. Qualität d) jüngere fette von 56 dir 59 Psg., 3. Qual, o) geringere von 50 bis 52 Pfg.

Boranssichtliches Wetter

m Dienstag, den 25. August: heiter trocken, sommerlich

warm.

Ltrsrrewortlicher Redakteur: Ludwig Lauk.

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Handwerkskammer Reutlingen.

Um das wirtschaftliche Leben im Gange zu erhalten, richtet die Handwerkskammer als die durch Reichsgesetz berufene Behörde zur Ver­tretung der Interessen des Handwerks hiemit an

alle Maars- and Gemeindebehörden die BMe

I. die erteilten Aufträge» namentlich für Bauten und dergl. nicht zurückzuziehen und bereits begonnene Arbeiten nicht unterbrechen zu lasse».

II. die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen unter Vermeidung

jeder Verzögerung zu erfüllen. !

Das Verdingungsamt der Handwerkskammer steht den Behörden ^ zum Zwecke der Arbei'.svermiltlung zur Verfügung.

Reutlingen, 20. August 1914. !

Der Vorstand der Handwerkskammer:!

K. Vollmer. K. Hermann. !

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