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Unabhängige Tageszeitung für die Oberamtsbezirke Nagold, Freudenstadt und Lalw.
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Ausgabe in Altensteig - Stadt. Freitag, den 7. August. ^ Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.
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Der Krieg.
Aufruf des Kaisers.
ss Berlin, 6. Aug. Ter „Reichsanzeiger' veröffentlicht in einer Sonderausgabe einen Aufruf des Kaisers folgenden Wortlauts:
An das deutsche Volk!
Seit der Reichsgründung ist es durch 43 Jahre mein und meiner Vorfahren heißes Bemühen gewesen, der Welt den Frieden zu erhalten und im Frieden unsere kraftvolle Entwicklung zu fördern. Aber die Gegner neiden uns den Erfolg unserer Arbeit. Alle offenkundige und heimliche Feindschaft in Ost und West und von jenseits der See haben wir ertragen im Bewußtsein unserer Verantwortung und Kraft. Nun aber will man uns demütigen. Man verlangt, daß wir mit verschränkten Armen zusehen, wie unsere Feinde sich zu tückischen Ueberfällen rüsten. Man will Nicht dulden, daß wir in entschlossener Treue zu unserem Bundesgenossen stehen, der um fein Ansehen als Großmacht kämpft und mit dessen Erniedrigung auch unsere Macht und Ehre verloren ist. So muß denn das Schwert entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns ver Feind. Darum auf zu den Waffen! Jedes Zögern, jedes Schwanken wäre Verrat dem Vaterland gegenüber. Um Sein oder Nichtsein unseres Reiches handelt es sich, das nnsere Väter sich neu gründeten, um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutsche» Wesens. Wir werde« «ns wehren bis zum letzten Hanch von Mann und Rotz und wir werden diesen Kampf bestehe« auch gegen eine Welt von Feinden. Noch nie war Deutschland überwunden, wenn es einig war. Vorwärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er mit den Vätern war.
Berlin, 6. August 1914. Wilhelm.
Ein Aufruf der Kaiserin.
ss Berlin, 6. Aug. Die Kaiserin hat einen Aufruf an die deutschen Frauen erlassen, in dem es u. a. heißt: Dem Ruse seines Kaisers folgend rüstet sich unser Volk zu einem Kampf ohne gleichen. Er wird ein ungeheurer und die Wunden werden unzählig sein. Darum rufe ich Euch deutsche Frauen und Jungfrauen und alle, denen es nicht vergönnt ist, für die geliebte Heimat zu kämpfen, zur Hilfe auf. Ich weiß, daß in allen Kreisen unseres Volkes ausnahmslos der Wille besteht, diese hohe Pflicht zu erfüllen. Wegen der Sammlung freiwilliger Hilfskräfte und Gaben aller Art sind weitere Bekanntmachungen bereits ergangen.
Kriegsvorkehrungen.
ss Berlin, 6. Aug. Das Kriegsministerium erließ Bekanntmachungen über die Untersuchungen auf Militärtauglichkeit vor Ablegung einer Notprüfung, ferner über die Errichtung eines Zentralnachweisbureaus für das Heer, welches während des Krieges über alle Verwundeten, Gefallenen, Vermißten und in den Lazaretten behandelnden Personen der eigenen Armee Auskunft erteilen wird.
Die BsrsorgNug von großen Städten.
ss Berlin, 6. Aug. Vom 7. Mobilmachungstag (8. Aug) einschließlich ab sind zur Versorgung von großen Städten mit Lebensmitteln sich täglich zu gleicher Zeit wiederholende Züge dem Militärfahrplan zur Verfügung. Die Zugverbindungen werden durch die Linienkommandantur in der Presse veröffentlicht und an den Bahnhöfen angeschlagen. Interessenten haben sich um Auskunft und wegen Bereitstellung von Wagenmaterial an die Handels- und Landwirtschaftskammern zu wenden.
Wie der russische Botschafter i» Berlin abzog.
Der russische Botschafter Sverbejew verließ in einem ihm von der deutschen Regierung zur Verfügung gestellten Sonderzug Berlin am Montag. Mo bis zum Schluß bezeigte die deutsche Regierung dem Botschafter gegenüber Anstand. Die Russen benahmen sich in herausforderndster Weise. Das Botschaftspersonal, wahrscheinlich dazu instruiert, bestieg die Autos, indem es der vieltausendköpfigen Menge höhnisch zulachte. Die Wut der Menge kannte jetzt keine Grenzen mehr. Man durchbrach die Schutzmannskette und verprügelte die Russen mit Stöcken und Schirmen. Die Ausschreitungen sind bedauerlich, aber begreiflich und höchst entschuldbar. Dann
erschien der Herr Botschafter selbst. Er hatte sich ein offenes Auto bestellt! Man sieht, der Russe stellte deutsche Langmut auf die höchste Probe. Allerdings, das „Pfui!', das wie ein einziger Schrei aus den Kehlen der Tausende brach, mag dem Vertreter des Zaren noch lange in den Ohren gellen! Das Auto des Botschafters verschwand hinter zwei Reihen berittener Schutzleute, die es zum Bahnhof geleiteten. Die Russen mußten den Zug sofort besteigen, Franzosen, die sich zum Abschied eingefunden hatten, wurden zurückgewiesen. Ohne geringste Verzögerung wurde der Zug hinausgeschickt. Ter französische Botschafter Jules Cambon erhielt am Montag seine Pässe zugestellt.
Deutsche Militärpflichtige i« Ungar«.
Klausenburg, 6. Aug. Heute Nacht traf ein Sonderzug mit deutschen Militärpflichtigen aus Rumänien hier ein, die nach Deutschland reisten. Eine große Menschenmenge bereitete ihnen aus dem Bahnhof eine stürmische Begrüßung. Bürgermeister Haller hielt eine Ansprache. Darauf wurden die jungen Deutschen von der Stadt bewirtet. Die Menge brachte ununterbrochen Hochrufe auf die deutsche Armee, auf Kaiser Wilhelm und den Dreibund aus, was die Deutschen mit Hochrufen auf die Monarchie und die habsburgische Dynastie erwiderten. Die Deutschen schenkten der Stadt eine deutsche Fahne als Erinnerungszeichen und erhielten dafür eine ungarische.
Zur Kriegserklärung Englands.
Die Blätter besprechen die Kriegserklärung Englands und die Motive derselben an der Hand der letzten Rede Greys und der Rede des Reichskanzlers im Reichstag, und dabei tritt die durchaus richtige Erkenntnis zutage, daß der von Deutschland in einer Notlage in einem Kampf um seine Existenz erzwungene Durchmarsch durch einen Teil Belgiens nicht derGrund, wohl aber der V or w a nd für das Eingreifen Englands in einem Krieg gegen Deutschland ist, zu dem es längst entschlossen war. Es zeigt sich in den Blättern, die Kenntnis davon, daß diese Notwendigkeit, im Falle eines Krieges mit Frankreich durch Belgien zu marschieren, wenn wir nicht von Anfang an militärisch unsere Sache aufs schwerste schädigen wollen, in Reichstagskreisen längst bekannt war. Darum hat sie nicht sehr überrascht, und darum hat der Reichstag zugestimmt, als der Reichskanzler die Verletzung des Völkerrechts zugesteheizd erklärte, in unserer Lage kenne Not kein Gebot. In den Erläuterungen über die militärischpolitische Lage, die bei der Beratnng des letzten Heeresgesetzes vertraulich der Kommission gegeben worden sind, hat der damalige Kriegsminister von Heeringen das, was jetzt eingetreten ist, als Eventualität schon offen dargelegt, und es ist selbstverständlich wohl überlegt, was für Deutschlands Sicherheit wichtiger ist, der Durchmarsch durch Belgien oder die Gegnerschaft Englands. Es hat nie ein Zweifel bestanden, daß Frankreich, wenn wir ihm nicht zuvorkämen, sich militärisch Belgiens bemächtigen und sich in Lüttich einen Stützpunkt schaffen würde.
- Unsere Sache ist gerecht!
München, 5. Aug. Als König Ludwig von Bayern erfuhr, daß England den Krieg an Deutsch- lastd erklärt habe, sagte er: „Ein Feind mehr und darum ein Grund mehr, uns bis zum letzten At emzug e z us amm e n zus ch ließen. Unsere Sache ist gerecht, Gott wird uns nicht verlassen!"
Viktoria Luise Stellvertreter der braunschweigischen Regierung.
Braunschweig, 6. Aug. Herzog Ernst Au- g u st von Braunschweig und Lüneburg hat während seiner Abwesenheit im Krieg seine Gemahlin, Viktoria Luise, zum Stellvertreter der Regierung des Herzogtums Braunschweig ernannt.
Abreise der diplomatischen Vertreter Englands «nd Belgiens von Berlin.
* Der englische Botschafter und der belgische Gesandte haben ccm Donnerstag früh Berlin verlassen. Von den brutschen Behörden waren den beiden Diplomaten Salonwagen und Speisewagen zur Verfügung gestellt worden. Ein höherer Beamter des Auswärtigen Amtes war bei der Abreise zugegen.
Zu Oesterreichs Kriegserklärung au Rußland.
ss Wien, 6. August. Eine Extraausgabe der „Wiener Zeitung' meldet: Auf Grund allerhöchster Ermächtigung wurde am 5. August der auftro-ungarische Botschafter in Petersburg beauftragt, im russischen Ministerium des Aeußern folgende Note zu überreichen: Im Auftrag der Regierung beehrt sich der Unterzeichnete austro-ungarische Botschafter Sr. Exzellenz dem russischen Minister des Aeußern folgendes zur Kenntnis zu bringen: Im Hinblick auf die drohende Haltung Rußlands und den Konflikt zwischen der austro- ungarischen Monarchie und Serbien sowie angesichts der Tatsache, daß Rußland infolge dieses Konflikts nach einer Mitteilung des Berliner Kabinetts die Feindseligkeiten gegen Deutschland zu eröffnen sollen glaubte und dieses sich somit im Kriegszustand mit der genannten Macht befindet, sieht sich Austro-Ungarn gleichfalls als im Kriegszustand mit Rußland befindlich an.
England.
ss London, 6. Aug. Die Korrespondenz zwischen dem Minister des Auswärtigen Grey und den englischen Botschaftern in Berlin, Wien, Petersburg, Rom und so weiter zeigt die Anstrengungen zur Erhaltung des Friedens. Hervorzuheben ist ein Telegramm Greys an den Botschafter in Berlin, Sir Goschen, vom 29. Juli, in dem mitgeteilt wird, daß Grey am nachmittag den deutschen Botschafter in London Fürsten Lichnowsky daraus aufmerksam gemacht habe, daß, solle Deutschland hineingezogen, werden dies auch mit Frankreich der Fall sein würde und in diesem Falle wünsche Grey nicht, daß der Botschafter, durch den freundschaftlichen Ton der Unterhaltung irregeführt, denken könnte, daß England bei Seite stehen würde. Wenn die Entwicklung einen derartigen Weg nehme, werde die englische Regierung daran denken müssen, daß die englischen Interessen eine Intervention für England notwendig machten, England müsse dann sofort intervenieren. Ein Brief Greys an den englischen Botschafter in Paris vom 31. Juli bringt diesem zur Kenntnis, daß der französische Botschafter davon verständigt worden sei, daß die britische Regierung keine bestimmte Verpflichtung, in einem Krieg zu intervenieren übernehmen könne, doch würde die Lage noch einmal in Erwägung gezogen werden beim Eintritt einer neuen Entwicklung. Ein Telegramm des englischen Botschafters in Paris an Grey vom 1. August meldet, der französische Kriegsminister habe dem englischen Militärattache vorgestellt, der einzige Weg zur Sicherung des Friedens sei eine militärische Aktion durch England.
Kord Kitchener englischer Kriegsminister.
* Feldmarschall Lord Kitchener ist zum englischen Kriegsminister ernannt Warden. Asquith ist von diesem Posten zurückgetreten, behW aber das Amt als Premierminister.
Der englische Kriegskredit.
* Ministerpräsident Asquith kündigte vem englischen Vnterhanse den KriegWnstand Mischen Deutschland und sGwMrikmnien an. M sagte unter lautem Beifall, daß MÄr der nächsten Sitzung das Haus um Annahme eines Kredits vc HNHe von HnnÄerk Millionen PtzAnd StsezMm-g Kitten weä«. .
Petersburger Meldung.
Petersburg, 6. Aug. (Ueber Kopenhagen.) Nach Empfang der Mitteilung vom Ausbruch des Krieges zwischen England und Deutschland nahmen die Botschafter Englands und Frankreichs um Mitternacht an einem feierlichen Hochamt für die Heere Frankreichs, Rußlands und Englands in Notre Dame-Kirche teil.
Ausschreitungen gegen die deutsche Botschaft in
Petersburg.
Petersburg, 6. Aug. (Ueber Kopenhagen.) Das Gebäude der deutschen Botschaft ist Gegenstand wüster Ausschreitungen gewesen. Es wurde äußerlich beschädigt und im Innern zum Teil geplündert. Die Volksmenge soll durch unwahre Nachrichten über rücksichtslose Behandlung der Zarin- Mutter und des Großfürsten Konstantin aufgereizt worden sein. Die Polizei verhaftete gegen hundert an den Ausschreitungen beteiligte Personen, die dem Kriegsgericht zugeführt werden.
Schweden.
X Berlin, 6. August. Das königlich schwedische Konsulat zu Berlin macht bekannt, daß bei sämtlichen Truppenteilen Schwedens, die diesjährigen Regiments- und Repetitions-