trauungcn statt. Auch in Krankenhäusern und Wöchnerinnen­heimen, nw Bräute der zum Fetddienst Einberufenen liegen, wurden verschiedene Kriegslrauungen am Krankenbett vor­genommen, wobei meist Aerzle als Trauzeugen fungierten. Auch ein Sohn des Kaiserpaares, Prinz Oskar, hat sich mit seiner Braut, der Gräfin Ina Marie von Basse­witz, schnell trauen lassen. Die Braut erhielt den Titel einer Gräfin von Rupvin. Prinz Adalberk von Preußen, der dritte Sohn des Kaiserpaares, der als Kapitänleutnant auf S. M. SchiffKöln' der Marine angehört, hat sich schnell mit der Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen verlobt. Die Braul ist eine Tochter des Prinzen Friedrich Joh. Bernh. von Sachsen-Meiningen.

Eine Maßnahme. Den Bahnhofwirten ist die Abgab alkoholischer Getränke an Zivil- und Militärpersonen bis aus weiteres untersagt worden.

* Dornstetten, 4, Aug. Heute nacht ereignete sich zwischen Grüntal und Wittlensweiler, in der Talsenkung ein bedauerlicher Unglücksfall. Ess waren eine Anzahl Pfadfinder von Freudenstadt zur Hilfs- wache beim Viadukt verteilt worden. Beim Heran­nahen des Mlitarzugesh nachts 2 Uhr sprang einer der jungen Leute gegen den Viadukt vor, was der Wache verdächtig vorkam. Tie Wache gab Feuer und der junge Mann erhielt Verletzungen in Brust und Bauch. Es war sofort ärztliche Hilfe von Tttzrnstetten und Freudenstadt zur Stelle, und der Verletzte wurde mittels Auto in das Bezirkskrankenhaus nach. Freu­denstadt verbracht. Die Patrouille wie den Verletzten trifft keine Schuld.

ff Oberndorf, 4. Aug, (Kanonendonner.) Seit heute früh drei Uhr drang über den Schwarzwild hinweg von Westen her immer deutlicher vernehmbar -er Schall von Kanonendonner, der bis gegen halb acht Uhr zu hören war.

ff Schramberg, 4. Aug. (Zur Nachahmung.) Die Bäcker-Innung hat in ihrer letzten Versammlung beschlossen, an den jetzigen Brot- und Mehlpreiftzns so lange wie möglich sestzuhalten, trotzdem die Mühl- len die Preise ganz bedeutend erhöht haben.

ff Reutlingen, 4. Aug. (Verhaftung zweiersMuf- sen.) Gestern mittag wurden auf dem hiesigen^Post­amt zwei Russen, die ein chiffriertes! Telegnnramm aufgeben wollten, dort zurückgehalten und dann ver­haftet. i i

ff Hausen OA. Leonberg, 4. Aug. (Kriegslos.) Gestern überfuhr ein Automobil die Ortsgrenze von Hausen. Die

Bürgerwache rief den Chauffeur an, der jedoch nicht an­hielt, sondern weitersuhr. Er wurde dann von dem Posten in den Kopf geschossen und war sofort tot. Der Erschossene stammt aus Bayern.

ff Von de« Fildern, 4. Aug. (Scharfschießen.) Die Stadtdirektion Stuttgart gibt bekannt, daß am 7. Mobil­machungstag, 8. August, aus den Fildern Scharfschießendes dritten Reserve-Jnfanteri-Regiments 120 stattfindet. Der Gefahrbereich des Schießgeländes wird von folgenden Straßen eingeschloffen: PlieningenBernhausen, BernhausenNeu­hausen, NeuhausenScharnhausen,ScharnhausenPlieningen. Diese Straßen sind während der Dauer des Schießens von 8 Uhr vorm, bis 5 Uhr nachm, gespwrl. Den Anweisungen der militärischen Absperrposten ist unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen wer en nach den bestehenden Gesetzen strengstens geahndet.

ff Huetzben OA. Heidenheim,. 4. Aug, (Noch ein Spion.) Gestern mittag wurde hier ein rus­sischer Spion verhaftet und einstweilen im Orts­arrest untergebracht. Er gab an, Ingenieur bei der Firma Baith in Heidenheim zu sein. Ans telepho­nische Anfrage soll die Firma erklärt haben, daß der Russe vor einiger Zeit entlassen worden und der Spionage verdächtig sei.

(-) Stuttgart, 4. Aug. (Eine unruhige Nacht.) Während gestern abend gegen 11 Uhr im fernen Osten ein schweres Gewitter sich durch dumpfes Donnerrollen und grelles Wetterleuchten bemerkbar machte, ertönten plötzlich zahlreiche Schüsse aus der Mitte der Stadt, be­sonders aus der Bahnhofsgcgend. Der Schall, der etwa mit dem ALladen von Brettern entstehendem Geräusch zu vergleichen ist, ließ Jnfanterieseuer erkennen. Tie Schläfer .stüO^-n an die Fenster und sahen wohl, daß der Scheinwerfer von der Ausstellüngskuppel den Nacht- Himmel absuchte und die Wolkenfetzen da und dort mit seinem Lichtkegel beleuchtete. Ein Flieger war nicht zu sehen. .Derselbe Vorgang mit noch lebhafterem Gewech­sener wiederholte sich gegen 2 Uhr früh. Wie verlautet, sollen tatsächlich Flieger über Stuttgart gekommen, aber vergeblich beschossen worden sein.

ff Stuttgart, 4. Aug. Amtlich wird gemeldet, daß es gestern abend kürz nach 11 Uhr gelang, einen französischen Flieger, der über dem Stuttgarter Bahnhof Flüge ausführte, fest zu -s n e hm e n. >

Stuttgart, 4. Aug. Die Sainariterarbeilen des Württ. Landesvereins vom Roten Kreuz, denen die Königin bei­wohnte, nahm heute vormittag im Königsbau ikren Anfang.

Stuttgart, 4. Aug. (Schluß der Ausstellung.) Da die Gewerbehalle, sowie die umliegenden Gebäude für Lazarett­zwecke benötigt werden, so hat das Generalkommando befoh­len, die Ausstellung für Gesundheitspflege in den nächsten Tagen zu schließen.

Stuttgart, 4. Aug. (Mord und Selbstmord.) Gestern abend gerieten in einer Ostheimer Wirtschaft zwei Gelegenheits­arbeiter von Gaisburg in einen heftigen Wortstreit, in dessen Verlauf der eine mit namens Hartle dem Arbeiter Gärtner in das Herz schoß, so daß der Tod sofort eintrat. Im Wirtschaftsgarten schoß sich der Täter dann eine Kugel in den Mund. Auch er war sofort tot. Es soll sich bei dem Streit um die Wahrung eines Wilderergeheimnisfes gehan­delt haben.

* Stuttgart, 4. Aug. Nach einer Bekanntma­chung des Polizefidirektors Tstr. Bittinger sind in allen den Tagen seit der Erklärung des Kriegszu­standes keinerlei Verhaftungen verdächtiger Personen vorgenommen worden, Wohl aber müssen ununter­brochen harmlose Passanten, namentlich Ausländer, vor den Äußerungen der Volksleidenschaft, leider auch vor schweren Verletzungen polizeilich geschützt werden.

* Stuttgart, 4. Aug. Bei der Reichs'bank in Stuttgart wurden in den letzten vier Tagen 60 Millionen Mark bares Geld aüsgse zahlt bezw. umgewechselt. Demnach dürste bald hinreichend Bargeld im Verkehr sein.

* Cannstatt, 3. Aug, Heute nachmittag verab­schiedeten sich seine Majestät der König, von seines Dragonern. Der evang. und der käth. Militargeist- liche hielten Ansprachen.

ff Heilbronn, 4. Aug. (Bestrafter Vorwitz.) Ein hiesiger Bürger, der den strengen Absperrungsvor- schriiten keine genügende Beachtung geschenkt hatte, näherte sich heute nacht zu weit dem Hochreservoir der Wasserleitung und wurde erschossen.

Laupheim, 4. Aug, DasLaupheimer Dolksblatck hat sein Erscheinen eingestellt, weil das gesamte Personal einrücken mußte.

Voraussichtliches Wetter

am Donnerstag, den 6. August: Vorwiegend bewölkt, gewit­terhafte Regenfälle, warm.

Verm Nrsortlicher Redakteur: Ludwig Lauk.

Druck und Berts; der W. Rieker'scben Buchdrucker«, Altenft-i-i,

Auszug aus dem Kahrplan.

Vom 4. August an bis aus Weiteres findet die Personenbeförderung ans den Württ. Eisenbahnen nur noch mit den im Fahrplanauszug auf- gesührten Zügen statt.

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Mouhard, 4. August 1914.

CsdersAnzeiAe.

> Teilnehmenden Verwandten, Freunden und

fK«- Bekanmen machen imr die schmerzliche Mitteilung, daß menie liebe Gatiiu, unsere liebe Mutter, Schwiegertochter, Schwester und Schwägerin

Magdalene Kirn

geb. Kalmbach

heule mittag sis 12 Uhr im Alter von 28 Jahren nach längerem Lewen sanft entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bittet:

im Namen der trauernden Hinterbliebenen: der trauernde Gatte:

Martin Kirn.

:erdigung am Tonneistag mittag st. 2 Uhr.

Atterrßteis.

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Chr» Schwid, Hut- und Mützengeschäst.!

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