der ideale Schwung des Romans, reihen über alle ja doch verschwindenden Bedenken hinüber und lassen zum Geständnis kommen: Das ist einer.Dichterin Buch. — Derselbe Verlag. der sich von Jahr zu Jahr steigendes Ansehen in der literarischen Welt erobert, der hat auch ein herziges Kinderbuch herausgegeben. „Sum. sum, sum!" von Anna Schieber; mit Bildern von Else Rehm-Vietor. Hier freut man sich, wie hübsch, natürlich der Kinderton getroffen ist. Das Herz geht einem auf beim Lesen dieser netten, sinnigen Kinderreime, die dieses „Liederbüchlein für die Mütter und ihre Kinder" enthält, und die so unendlich gewinnen, dadurch, dah die Malerin so liebliche Bildchen um die Verslein rankte. Man zeige uns aus der neueren Kinderbücherliteratur ein Verslein, das so drollig klingt:
Herr Hummel flieg zu deiner Frau,
Sie soll dir helfen brummen!
Viel Blumen stehn im Morgentau Fürs Bienlein zum umsummen,
Das allerliebste Tausendschön,
Das bleibt in meinem Garten stehn. —
Kirchenmusik.
Bad Liebenzell, Dezember 1912.
Unsere Kirchenbesucher begrüßen es immer aufs dankbarste, wenn an Festtagen von der Empore herab der Kirchenchor sich hören läßt und manches hat seine besondere Freude, wann ein ihm speziell lieb und wert gewordenes Stück ertönt. Aber manches geht ost mit gemischten Gefühlen nach Hause, wenn ein seiner musikalischen Fassungskraft zu weit gehender Chor seine Erwartungen nicht befriedigt hat. Wenn es gewiß erste Aufgabe eines Kirchenchors ist, zur Erhöhung der Feierlichkeit des Gottesdienstes beizutragen und sich deshalb aus einer Stufe zu halten, welche die musikalische
Fassungskraft nicht allzusehr übersteigt, so darf doch ab und zu auch ein Schritt vorwärts gemacht werden — und da stehen an erster Stelle die Werke des größten Tonkünstlers des 18. Jahrhunderts und des größten Kirchenkomponisten überhaupt, den je die Welt gesehen hat, die Werke eines I. S. Vach. Eine leicht genießbare Kost ist aber Vachsche Musik auf keinen Fall. Nicht passiv darf sich der Zuhörer dem bloßen sinnlichen Eindruck überlassen, er muß der Gedanken- und Formenentwicklung aufmerksam nachgehen, nicht eine einzelne Stimme oder Melodie, sondern die Vielheit derselben verfolgen, um sich in diesen kühnen Tongebilden zurechtzufinden und ihre Herrlichkeit gewahr zu werden. Vach betrachtet die musikalischen Stimmen, „als ob sie Personen wären, die sich miteinander unterhielten, und Goethe sagt: „Mir ist es bei Bach, als ob sich die ewige Harmonie mit sich selbst unterhielte, wie es sich im Busen Gottes vor der Schöpfung mag zugetragen haben." So recht den Geist Vachscher Musik atmet der Chorgesang: „Von Himmel hoch da komm ich her," den wir in einem Magnifikat finden. Die wunderbare, schlicht einfache Choralmelodie dient Bach als Fundament für den Riesenbau, den er vor uns aufrichtet. Es überkommt uns beim anhören dieser Musik das Gefühl, als ständen wir in Bethlehem vor der Krippe und hörten diesen Lobgesang aus dem Munde der Hirten und der Kinder. Es ist ein Wogen und Drängen, ein Heben und Senken. Immer wieder ergreift eine Stimme ein neues Thema des Chorales und flicht es kunstvoll in das Ganze ein, um dann unterzutauchen in ein Meer von Harmonien, während eine andere Stimme dieses Thema nun aufgreift und sich emporhebt. Es klingt unendlicher Jubel, die höchste Freude aus diesem
Gesang, es ist, symbolisch gedacht, die ruhelose Menschheit in seligstem Glücke — und über diese freudig drängenden Melodieen legt sich, wie Engelsgesang au» unendlicher Ferne, verklingend und wiederanhebend, die wohlbekannte Choralmelodie. Der Choral ist für den Vormittagsgottesdienst am Christfest in der Kirche zu Liebenzell vorgesehen. kt.
Reklameteil.
Standesamt Calw.
Geborene.
12 Dezember. 14.
17.
17.
Mina Berta, T. d. Jakob Friedrich Blaich, Zuschneiders hier.
Willy, S. d. Gotthilf Dingler, Spinnmeisters in Schafhaufen.
Frida Christine, T. d. Michael Kappler, Hilfsheizers hier.
Friedrich Wilhelm, S. d. Christian Albert Holzäpfel, Jacquardwebers hier.
Getraute.
21. Dezember. Friedrich Ungemach, Kaufmann hier, und Rosalie Emilie Schönhardt von Lützenhardt, Gde. Sommenhardt.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner, Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Amtliche und Privalanzeigen.
Einladung
M Lösung IM NeujihrswMscheithebmgskarlen,
wodurch die Glückwünsche zum Jahreswechsel und der Verzicht auf persönliche und schriftliche Beglückwünschung zum Ausdruck gebracht werden.
Die Karlenabgabe erfolgt gegen Entrichtung beliebiger Beträge, jedoch nicht unter 1 bei der mit der Stadtpflegs verbundenen Armenpflege, Rathaus 1. Stock Zimmer Nr. 7 in der Zeit von 16. bis 28. Dezember 1912.
Der Ertrag wird ausschließlich zu Armenzwecken verwendet.
Die Veröffentlichung der Namen der Kartenabnehmer geschieht nur in einer Liste und zwar in der am 30. Dezember erscheinenden Nummer dieses Blattes.
Um die Veröffentlichung der Liste vollständig geben zu können, wird um rechtzeitige Lösung der Karten gebeten. Wer erst nach dem 28. ds. Mts. eine Karte löst, hat keine Gewähr für die Bekanntgabe seines Namens.
Calw, den 14. Dezember 1912.
Ortsarmenbehörde:
Die Vorstände:
Dekan Roos. Stadtschullheiß Conz.
BtziMltikkiW Kilw.
Mechnungsabschluß 1911.
Einnahmen.
1. Kassenbestand für den Anfang desRechnungsjahres 2 315 13 A
2. Zinse aus Kapitalien .... 1 675 „ — „
3. Eintrittsgelder . . . . . 27 „ 60 „
4. Gesamtbeiträge ä 3,4"° des Lohnes . . 56833 „ 37 „
5. Ersetzte Krankenunterstützungen von anderen Kran
kenkassen (Ueberweisungen) . . . 906 „ 48 „
6. Ersatzleistungen von Berufsgenossenschasten, Unter
nehmern und Versicherungsanstalten . . 770 „ 61 „
7. Aus zurückgezogenen Sparkasseneinlagen und ver
kauften Wertpapieren .... 5000 „ — „
8. Aufgenommene Darlehen .... 3000 „ — „
9. Sonstige Einnahmen . . . . 3121 „ 44 „
Darunter Einzugsgebühren für Besorgung der Geschäfte der Invalidenversicherung 1728 32 A
der Beitrag der Amtskorporation zu den Berwal- tungskosten der Krankenpflegeversicherung 953 zur Deckung des Defizits der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter 40 63 A rc.
Summe der Einnahmen
Ausgaben.
1. Für ärztliche Behandlung
2. Für Arznei und sonstige Heilmittel
3. Krankengelder: s) an Mitglieder
d) an Angehörige derselben
4. Unterstützungen an Wöchnerinnen
5. Sterbegeldcr . . . . .
6. Kur- und Verpflegungskosten an Krankenanstalten
7. Ersatzleistungen für gewährte Krankenunterstützuna
8. Zurückgezahlte Beiträge . . . .
9. Für Kapitalanlagen . . . ^
10. Zurückgezahlte Darlehen . . . .
11. Persönliche Verwaltungsausgaben einschl. Kran-
kenpflegeversicherung . . . .
12 . Sächliche Verwaltungsausgaben .
13. Sonstige Ausgaben (Fuhrlöhne, Krankentransport
kosten, Prozeßkosten rc. ...
Summe der Ansgaben Kassenvorrat am Schluß des Rechnungsjahrs
73 649
63 A
10 283 48 -L
6 181
„ 58 „
23 891
>, 39 „
452
.. 20 „
694
.. 80 „
1 118
„ — „
6 517
,, 35 ,,
582
„ 45 „
16
04 ,.
8319
, — „
3 000
„ — „
7 672
.. 96 „
865
.. 12 ..
678 „ 30 A
70 272 67 H 3 376 95 F
Vermögensnachweis
für den Schluß des Kalenderjahres 1911.
Aktiva.
ch Kassenvorrat . . . . .3 376 96 A
b) Wertpapiere und Sparkasseneinlagen . 46 762 „ 25 „
Summe 50 139 21
Passiva. ^ F
Rest reines Vermögen . . 50 139 21 c).
Nach dem Vorgang betrug dasselbe . . 46 044 98 c).
Ergibt gegen das Vorjahr eine Zunahme von . 4 094 ^ 23
Der Reservefonds soll auf 31. Dezember 1911 betragen . . . . . .51 127 19 A
Angelegt sind für denselben Papiere im Kurswett
von . . . . . .45 363 50 A
(Der Nennwert der Papiere beträgt 47 500 _
Hienach fehlen zu vorschriftsmäßiger Deckung . 5 763 69
Nach dem vorjährigen Abschluß waren für den Reservefonds angelegt . . . .43 677 50
Hienach sind demselben i. 3. 1911 zugesührt worden 1 686 — A
Als Betriebsfonds verbleiben der Kaffe . . 4 775 71 U
3m Vorjahr betrug derselbe . . 2 367 48
Hienach Zunahme des Betriebsfonds . . 2 408 ^ 23
Geschlecht
Durchschnittliche
Mitgliederzahl
Erkrankungs
fälle
Krankheitstage
Sterbefälle
männlich
1 793
833
17 948
21
weiblich
468
174
4 936
3
2 261
1007
22 884
24
Fremde Gelder.
Für Rechnung der Versicherungsanstalt Württeinberg hatte die Kasse folgenden Umsatz:
Einnahmen.
Passtv-Remanet vom Vorjahr Eingegangene Beiträge sür 106 881 Stück verwendete Marken aller 5 Lohnklassen
Ausgaben.
Aktiv-Remanet vom Vorjahr Für angekaufte Marken . . . .
Einzugsgebühren . . . . .
Zuriickbezahlle Beiträge . . . .
40 ^ 42 s).
28 805 ^ 56 c). 28 845 98 A
— A
24 937 ., —
1 728 „ 32 ,. 10 „ 64 „
26 675 ^ 96
Mehreinnahme . . . . . 2 170 ,, 02 „
welche auf neue Rechnung übertragen wurden.
Calw, den 21. Dezember 1912.
Für den LaffenvorstanÜ:
Vorsitzender: Hauptkassier:
Blank. Kober.
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aus der Brauerei Marquardt-Tübingen, Kgl. Hoflieferant, im Ausschank, worauf ich höflich aufmerksam mache.
Gottlob Weiß,
z. Restaurant Dreist.
Luirv, 2 Z. Oer. 1912 . ^ Oie 6eburt eines
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