strafen beseitigen WM, wird morgen namentlich äbge- stimmt. Das Gesetz tritt am 1. Januar 1915 in Kraft. Tie Resolutionen der Kommission betreffend Regelung des Wettbewerbverbots bei anderen Berufen werden ein­stimmig angenommen. Nächste Sitzung morgen 2 Uhr: Anfragen, Petitionen, Militäretat.Schluß 8 Uhr.

Ausland.

* Barcelona, 4. Mai. Gestern hat hier ohne Zwischenfall ein evangelischer Kongreß stattgefunden. Ge­gen Abend besprengte eine Gruppe von Jaimisten die Tür zur evang. Kirche mit Petroleum und versuchte, sie anzuzi'indüi. Als die Polizei eingriff, flüchteten die Jaimisten. .^_

Von eiuer Lawine verschüttet.

ss Innsbruck, 4. Mai. Gestern bestieg eine Innsbrucker Touristen-Gesellschaft das Brandjoch nördlich von Innsbruck. Unterhalb des Gipfels wurden die Touristen von einer Lawine erfaßt. Drei Touristen wurden 300 w tief abgeschleudert. Alle drei konnten gegen Abend ausgegraben werden. Zwei sind nur leichter verletzt, der dritte schwerer.

Das Duell.

Paris, .4. Mai. Das Pistolenduell zwischen Caillanx und dem Grafen d'Ailliares hat heute Nachmittag in dem Parc des Prinees stattgefunden. Es sind 3 Kugeln auf 25 Schritt Entfernung gewechselt worden, ohne daß einer der Gegner verletzt worden wäre. Caillaux schoß in die Luft.

Ein französ. Hauptmanu auf deutschem Boden gelandet.

Paris, 4. Mai. DieAgence Havas" meldet aus Vrieyt Heute Vormittag zwischen 10 und 11 Uhr stiegen 6 zum Geschwader in Belfort gehörende Eindecker in Luneville auf, um einen Erkundungsflug an der Grenze über dem Arron­dissement Briey auszuführen. Der den Befehl über das Geschwader führende Hauptmann wurde durch Regen, der ihn blendete, gezwungen, bei Montoi-la-Montague 150 Meter von der Grenze in Lothringen niederzugehen. Nachdem er von einem Einwohner erfahren hatte, daß er sich auf deutschem Boden befand, wartete er auf die Ankunft der deutschen Behörden. Als diese nach einiger Zeit nicht ankamen, stieg der Flieger wieder auf und landete um 11 Uhr in Briey, von wo aus er den Kriegsminister von dem Vorfall be­nachrichtigte.

Amerika und Mexiko.

Cs ist nicht ausgeschlossen, daß der Konflikt der Ver­einigten Staaten nsit Mexiko zu einem schnellen Ende Üojmmt. Ter Erfolg wäre dann allerdings nicht so sehr der Vermittlungsaktion der ABC-Mächte zuzuschrei­ben, sondern dem Umstand, daß Huerta endlich des Trei­bens müde geworden ist. Nach einer Newyorker Meldung erhält sich nämlich dort das Gerücht, daß Präsident Huerta zurücktreten werde. Ter Kriegsminister Genera! Blanquez, der in der Armee großes Ansehen genieße, werde zweifellos sein Nachfolger werden. Huerta beabsichtige, an Bord eines bei Veracruz vor Anker lie­genden französischen Kreuzers Conds zu flüchten. Eine Bestätigung wird abgeivartet werden müssen. Vor­läufig heißt es, daß Huerta Differenzen mit .Kabinetts­mitgliedern gehabt habe, auch sei er, einer Meldung der Frankfurter Ztg/' zufolge, einem physischen Zusam­menbruch nahe.

Aus Mexiko liegen noch folgende Meldungen vor:

Laut Telegramm aus Manzanillo ist der mexi­kanische Dampfer Luella infolge Explosion einer Mine im Hafen, die von dem amerikanischen Kreuzer Raleigh gelegt worden war, gesunken. Tie Zahl der Opfer ist noch unbekannt.

Jaoquin Casases, der frühere Botschafter bei den Vereinigten Staaten, ist dringend aufgefordert wor­den, von Karlsbad, wo er sich zur Kur aushielt, sich nach Washington zu begeben. Ucber die Natur seines Amststst verlautet nichts.

Aus dem Genchtssaal.

8 Rvttweil, 4. Mai. (Tie Macht des Gewissens.) Das Schwurgericht hat den Bauern Jakob Hauser von Aldingen wegen Brandstiftung zur gesetzlichen Mindest- strase von 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Hauser hatte sich wegen unguter Familieuverhältnisse dem Trunk ergeben und schließlich die Brandstiftung am eigenen Heim ver­übt. Es gelang damals nicht, oie BranNkrsache zu er­mitteln; Hauser bekam aber schließlich Gewissensbisse, daß er sich einige Zeit später der Staatsanwaltschaft stellte. Tie Geschworenen haben ihn deshalb auch der Gnade des Königs empfohlen.

Von Nah und Fern.

* Totschlag wegen «0 Pfennigen. Aus

Solbau wird gemeldet: Am Sonntag nachmittag wurde in der Stadt Lautenburg ein Hausdiener des Hotels Kronprinz aus Soldau von dem Kaufmann Przybilski in dessen Laden erschossen. Beide waren wegen einer Zeche von 60 Pfennig, die der Hausdiener nicht bezahlen wollte, in Streit geraten.

* Vogelschutz. Ter französische Handelsminister hat dem Ministerpräsidenten und Münster des Aeußeren vorgeschlagen, eine internationale Konferenz einzuberusen, die die zum Schutz seltener Vögel notwendigen Maßnahmen prüfen soll, ohne den erlaub­ten Handel mit Schmuckfedern zu beeinträchtigen. Es werden unverzüglich bei den auswärtigen Regierungen Schritte unternommen werden.

* Wieder eine BildcrsLürmerm. Eine Frau machte am Montag vormittag, wie aus London ge­meldet wird, in der Kgl. Akademie mit einer Axteinen Angriff auf ein Gemälde des Malers Sargent. Tie Frau wurde verhaftet.

* Uebergriffe der Miliz iu Colorado. Die

Times melden aus Newyork: Das Leichenschaugericht in Denver in Colorado hat ein Urteil gefällt, daß entweder Leute der Staatsmiliz Oder Bergwerkspäch - ter öder beide bei den letzten Unruhen in Ludlow ein Lager in Brand gesteckt und dadurch den Tod von Frauen und Kindern verursacht haben. Tie Miner, die das Feuer anlegten, hätten unter dem direkten Befehl von Offizieren der Nationalgarde von Colorado gestanden. . , . ... ....

General Carranza. Luigi Barzini, einer der bekanntesten Kriegskorrespondenten, ist von dem Mai­länder Corriere della Sera nach Mexiko entsandt worden. Aus seinen Schilderungen dürfte folgende Charakteristik des Rcbellengenerals Carranza von Interesse sein. Es heißt da u. a.: Nie ist Carranza dort, Ws man gerade Krieg führt, wo massakriert, geplündert, verbrannt und gemordet wird. Ties'alles sind nur die von ihm gewollten Taten. Er selbst bleibt die Idee. Carranza ist, wenn man diesen Ausdruck verwenden darf, der Patriarch der Revolution. Zwischen ihr und ihm ist immer mindestens ein Zwischenraum von 50 Kilometern, der es ihn: im gegebenen Falle ermöglichen soll, ihn vor aller Verantwortlichkeit und sonstigen Un­gelegenheiten zu retten. Carranza ist in einer Person der Vertreter der ganzen Revolution, die nun schon seit langer Zeit zum Schaden der ganzen Nation durch die mexikanischen Lande fährt. Er ist ihr diplomatisches Ka­binett, ihre gesamte Diplomatie. Geht es wirklich einmal mit seinen Unternehmungen schief, so weiß er sich in einigen Tagereisen zu Pferde in die Wildnis der Sierra zu retten, bleibt verborgen, bis er den Mioment für günstig hält und taucht dann gleichsam neugeboren aus seinem Versteck wieder auf, reißt seine blind ergebenen Getreuen in seinem impulsiven Vorgehen mit sich fort und wieder beginnt das alte Spiel. Er hetzt sie wie Hunde auf seine Feinde und weiß sich dabei stets den fettesten Bissen zu bewahren. So kann das fressende Feuer der Revolution nie vollständig zum Verlöschen kommen, wie unter dicker Asche glimmt es oft wochenlang, ohne zu sengen und zu brennen, bis dann wieder mit einem Male die Hellen Flammen des Aufruhrs mit ihrer verderblichen Wirkung durch das Land ziehen. Doch scheint tatsächlich gerade in letzter Zeit auch bei dem Teil der mexikanischen Be­völkerung, die der Revolution nicht feindlich oder sym­pathisch gegenüber steht, eine starke Ermüdung Von dem ewigen Auf und Ab der kriegerischen Ereignisse bemerkbar zu machen. Die Leute verlangen, ermattet Von den monatelangen, wechselvollen Kämpfen nach Ruhe und Erholung, nach einem bißchen Frieden, um dann viel­leicht wieder mit verdoppelter Wildheit die rvte Fahne der Rebellion im Winde flattern zu lassen. ^

Wie wächst die Pflanze. Tie Plauze atme! und assimiliert nicht nur, sie wächst auch, vergrößert und verändert sich so lange, bis sie den ihrer Art bestimm­ten Bollwuchs erreicht hat. Tlas ist nun allerdings eine jedem Kinde bekannte Tatsache, aber eine Tatsache, die viel einfacher scheint, als sie in Wirklichkeit ist, zumal wenn wir uns fragen: was ist die Ursache des Wachsens der Pflanze? Bisher nahm man an, daß der durch den gegenseitigen Säfteanstansch in den Zellen herrschende sog. osmotische Truck die Zellwände ausdehne und da­durch die Zellen vergrößere. Tie neuesten Untersuchnil­gen lassen uns indes andere Schlüsse ziehen und zwar Hilfe einer der modernsten Wissenschaften, nämlich der Kolloidchemie. Als Kolloide bezeichnet man zum Unter­schied von den Küistalloiden jene Substanzen, die weder kristallisierbar sind, noch sich in der Art der Kristalle mit dem Wasser vermischen, so z. B. Leim, Gallerte, ! Gummi, Stärke, Eiweiß u. dergl. Tja nun auch die

Befreiung von der Gebändebrändversiche- rung. Von jeder durch den Verwaltungsrat der Ge- bäudebrandversicherungsailstalt zugelassenen Befreiung ist den Hypothekenglüubigcrn stets unverzüglich Anzeige zw machen. Tie Brandentschädigung, soweit sie fällig ist,) darf erst ausbezahlt werden, wenn die Hypothekenglän-! biger mit der Auszahlung ausdrücklich sich einverstanden! erklärt oder binnen der Frist von einem Monat vom! Empfang der Anzeige Einsprache nicht erhoben haben.! Ebenso ist zu Verfahren, wenn die festgestellte Vergütung! dem Beschädigten, ohne daß es einer Befreiung bedarf^ deshalb ohne Wiederherstellung des abgebrannten Ge­bäudes ausbezahlt werden muß, weil der Wiederaufbau! des abgebrannten oder beschädigten Gebäudes auf dem-! selben Grundstück aus polizeilichen Gründen, d. h. aus) Grund des bestehenden Ortsbauplans, nicht gestattet wird.) Ist der Aufenthalt eines Hypothekengläubigers unbekannt,) so genügt die Absendung eines die Benachrichtigung ent-' haltenden eingeschriebenen Briefs nach seiner letzten be­kannten Wohnung. Nicht bloß in denjenigen Fällen,; in denen die Entschädigung ohne Verwendungsnachweis ausbezahlt werden soll, sondern grundsätzlich bei allen Befreiungsgesuchen ist eine Aeußerung des Gemeinderats und des Obmanns der Schätzungskommission über den gemeinen Wert (Verkaufswert) des zerstörten oder be­schädigten Gebäudes zur Zeit des Brandes den dem Ver­waltungsrat vorzulegenden Mten anzuschließen, pflanzlichen Zellen Kolloide enthalten und diese Kolloide in Wasser, mehr aber noch in gewissen Säuren eine stark« Qnellungsfähigkeit besitzen, wodurch wiederum die Auf« nähme von Wasser gesteigert wird, zeigt sich als natürlich^ Folge des Aufqrrellens der Kolloide ein intensives Wach­sen der Zelle. Jeder Einfluß, der in den Kolloiden eine Quellung hervorruft, fördert also auch das Machs- tum der Zelle.

Handel und Verkehr.

js Stuttgart, 4. Mai. (Landesproduktenbörse.) Die amerikanischen Weizenkurse waren in der abgelaufenen Berichts­woche schwankend, dementsprechend auch die Stimmung auf dem Getreidemarkte. Im allgemeinen sind keine wesent­lichen Veränderungen eingetreten; die Konsumfrage ist etwas besser und greifbare Ware bleibt gesucht, während auf spätere Lieferung keine große Unternehmungslust herrscht. Der in verschiedenen Gegenden niedergegangene Regen war von guter Wirkung auf den Saatenstand. An der heutigen Börse herrschte wenig Geschäft. Die Umsätze beschränkten sich aus die Deckung des notwendigsten Bedarfs.

Wir notieren per 100 Kg. frachtparität Stuttgart, Ge­

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Firma B. Klotz und Cie., G. m. b. H., Strickwarenfabrik m Stuttgart, Rosenstr 45. Nachlaß des st Friedrich Wilhelm Kies, ledigen Bauers in Weingarten. Nachlaß des Karl Windholz, gewes. Staatsstraßenwärters in Ried­lingen, und seiner Ehefrau Vincentia geb. Selg.

Voraussichtliches Wetter

am Mittwoch, den 6. Mai: Mehrfach bewölkt, einzelne Regenfälle, mäßig warm.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lau!.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckrrei, Altenfnis.

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