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stand des Vereins gewählt. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils sprach Stadtschultheiß Maier über den Wehr beitrag.

* Nagold, 18. Jan. Dem Hauptlehrer Deng- ler hier wurde eine ständige Lehrstelle an der Volksschule in Stuttgart übertragen.

* Freudenstadt, 18. Jan. Den heutigen präch­tigen Wintertag, an dem Baum und Strauch, besonders aber der Tannenwald durch den Rauh­reif zauberhaft wirkte und die Natur wie in ein Märchenreich verwandelt war, benützte Jung und Alt zur Ausübung des Rodel- und Schneejchuhsports. Der Familienkranz Stuttgart kam vormittags mit Sonderzug an und in 28 Zweispännerschlitten fuhr die Gesellschaft nach dem Kniebis. Ein weiterer Zweispänner diente dem Transport von Rodelschlit­ten und Schneeschuhen, die auf dem Kniebis aus­giebige Verwendung fanden.

js Baierslbrorin, 17. Jan. (Namensvettern.) Unter den 5 gewählten Abgeordneten zur Amts­versammlung finden sich nicht weniger als drei Namensvetter Gaiser, nämlich Schultheiß und Land­tagsabgeordneter Joh. Gaiser, Rosenwirt Gust. Gai­ser und Löwenwirt Karl Gaiser.

- Calw, 18. Jan. Die Ortsgruppe Jnng>> deutsch! and hielt heute nachmittag im vollbe­setzten Saale des badischen Hofes seine Fahnen­weihe und zugleich die Kaisergeburtstagsfeier ab. Gon auswärts waren erschienen General Freiherr v. Hügel und Rittmeister Frhr. v. Lnck. Bauinspek­tor Schaal hielt die Begrüßungsansprache. In ein­dringlichen Worten sprach General v. Hügel über die Bestrebungen Jungdeutschlands und schloß mit einem Heil auf König Wilhelm 2.; Stadtschnltheiß Conz feierte den Kaiser als Vorbild der Jugend und gedachte in markiger Festrede der Gebnrtsfeier des deutschen Reiches im Jahre 71. Zur Fahnen­weihe sprachen 2 Jungmanuen und Frl. Hedwig Dingler. Zur Aufführung kamen sehr gelungene Keulenübungen und Pyramidenbildungen, sowie das reizende Theaterstücke: Weihnachtsnüsse von L. Laux- mann, alles ausgeführt von den Jungmannen. Das Jungdeutschland-Orchester erfreute durch flott ge­spielte Violinestücke und schöne Gefangsvorträge und zum Schluß wurden auf der Bühne lebende Bilder dargestellt. Die gesamten Aufführungen waren vor­züglich gelungen und ernteten stürmischen Beifall.

js Calw, 17. Jan. (Der Wettbetrug.) Wie nun näher bekannt wird, wird der beim hiesigen Postamt angestellte und in Untersuchungshaft ge­nommene Sekretär Kaufsmann beschuldigt, einen Einschreibebrief ausgewechselt und einen später aus­gegebenen Brief unterschoben zu haben. Der In­halt beider Briefe betraf Pariser Rennwetten. An­stifter der Sache ist der gleichfalls verhaftete Pforzheimer Kaufmann E. Rau, der auf diese be­trügerische Weise eine Rennwette zu gewinnen hofft.

js Horb, a. N., 18. Jan. (Goldene Hoch-- zeit.) In dem benachbarten Rexingen fanden heute 2 Feste der goldenen Hochzeit statt und zwar sind es die Eheleute Emanuel Wälder und die Privatierseheleute Joseph Preßburger. Beide Jubel­paare erfreuen sich der besten Gesundheit.

ss Schramberg, 18. Januar. (Arbeitsein­schränkung.) Die Hamburg-Amerikanische Uhren­fabrik, die über 1000 Arbeiter beschäftigt, wird von nächster Woche ab täglich die Arbeitszeit um zwei Stunden einschränken.

Neuhansen die Leiche der Ehefrau Nestel beschlag­nahmt worden, weil angenommen wird, daß sie an den Folgen von Schlägen gestorben sei, die ihr ihr Ehemann mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf versetzt habe. Nestel ist an das hiesige Amtsgericht eingeliefert worden. Das Er­gebnis der Sektion wurde noch nicht veröffent­licht, doch soll sie schwerwiegende Verdachtsmomente .ergeben haben. Es handelt sich auch noch in an­derer Hinsicht um eine Familientragödie, weil auch eine 15jährige Tochter der Eheleute an einem schweren Kehlkopfleiden in der Tübinger Klinik darniederliegt. Der 6jährige Knabe wurde von Verwandten in Obhut genommen. Nestel beteuert seine Unschuld.

fs Trosfingen, 17. Jan. (Brand.) Mitten in der Nacht brach im Dachstock der Wirtschaft zum Ratskeller" ein Brand aus, der aber nach an­gestrengter zweistündiger Tätigkeit auf seinen Herd beschränkt werden konnte. Der durch das Feuer wie durch die Wassermassen angerichtete Schaden ist ziemlich bedeutend. Das Feuer kam in einem Zimmer des Dachstockes am Kamin der Zentral­heizung zum Ausbruch.

js Reutlingen, 18. Jan. (Die neue Dienst­botenversicherung.) Der hiesige Frauenverein hatte eine öffentliche Versammlung einberufen, um zu den neuen Bestimmungen der Reichsversicher­ungsordnung über die Dienstbotenversicherung Stel­lung zu nehmen. Es wurde beschlossen, künftig allgemein nur mehr den gesetzlichen Anteil zu zah­len und den Dienstboten ihren Anteil am Lohn ab­zuziehen.

fs Ebersbach a. F., 17. Jan. (Zur Schult­heiß enw ah l.s Stadtschultheißenamtssekretär Rei­chert aus Nürtingen ist nunmehr von der Kgl. Kreisregierung des Donaukreises als Schultheiß be­stätigt worden.

fs Stuttgart, 18. Jan. (Der Rote-Kreuz- Ball.) In Gegenwart der Königin und der Mit­glieder des Königlichen Hauses nahm gestern abend das konkurrenzlose gesellschaftliche Ereignis für ganz Württemberg, der Rote-Kreuz-Ball einen glänzenden Verlauf. Der Besuch war womöglich noch stärker als in den letzten Jahren. Tie Königin verweilte von 9 bis einhalb 11 Uhr inmitten des' festlichen Treibens, das erst in den Morgenstunden zu Ende ging.

f s Stuttgart, 17. Jan. (Eine Lawine.) Das der Sektion Schwaben des Deutsch-Oesterreichischen Alpenvereins gehörige Haller Angerhaus ist nach einer hier eingelaufenen telegraphischen Nachricht durch einen Lawinensturz vollständig zerstört wor­den.

js Stuttgart, 17. Jan. (Der König im Sü­den.) Seit Dienstag nachmittag weilt unser König am Cap Sankt Martin, dem schönsten Orte der Riviera. Bei seiner Ankunft wurde ihm eine Ueberraschung zu teil: Statt eines südlich blauen Himmels und warmer Frühlingsluft traf derGraf von Hohenberg" eine schneebedeckte Landschaft und empfindliche Kälte an. Es ist schon das siebte Mal, daß der König in dem gleichen Hotel Auf­enthalt nimmt. Die französische Regierung hat auch in diesem Jahre wieder besondere Veranstal­tungen getroffen, die die Ruhe und Sicherheit des hohen Gastes gewährleisten sollen.

st Berlin, 18. Jan. Im Kgl. Schloß wurde heute das Krönungs- und Ordönsfest in feierlicher Weise begangen.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 16. Jan.

Nach Erledigung einiger kurzer Anfragen untergeordneter Bedeutung beriet das Haus über die Vermögenserklärung zum WehGeitrag. Ein schleuniger Antrag Schiffer (Natl.), Dr. Arendt (Rp.), Dr. Spahn (Ztr.) und Graf von Westarp (Kons.) fordert die Verlängerung der Frist zur Ab­gabe der Vermögenserklärung bisst Ende Februar. Ferner sollen Zweifelsfragen durch eine entspre­chende Mitteilung an den Reichstag behoben wer­den. Abg. Erzberger (Ztr.) begründete den Antrag. Reichsschatzsekretär Kühn erklärt, daß er im Prin­zip gegen die Verlängerung sei und weist darauf hin, daß die Einzelstaaten ffchon ermächtigt seien, Verlängerungen bis zum 31. Januar und in ge­wissen Fällen auch darüber hinaus eintreten zu lassen. Bedenklich sei die Verlängerung wegen der Schwierigkeiten, die daraus für die Aufstellung des Etats für 1915 entstehen. Der Staatssekretär ver­sichert, Schikanen würden nach Möglichkeit vermie­den werden. Abg. Blunck (Vp.) stimmt dem An­träge zu. Abg. Rupp-Baden (Kons.)': Bei uns in Baden führt die gleichzeitige Veranlagung zur staat- lrchen Vermögenssteuer und zum Wehrbeitrag dazu, daß bei uns der Wehrbeitrag höher aussällt als in den anderen Bundesstaaten. Der Antrag wird dann einstimmig angenommen und hieraus die Beratung des Gesetzes über die Sonntagsruhe fortgesetzt. Nach längerer Debatte wird die Vorlage an eine Kommission von 28 Mitgliedern verwie­sen. Schluß 6 Uhr.

Berlin, 17. Jan.

Zur Beratung steht der Etat des Neichsamts des Innern. Zunächst findet eine Aussprache über die Sozialpolitik statt.

Abg. Schmidt-Berlin (Soz.): Der Zentral- Verband deutscher Industrieller hat seinen Einfluß auf die Presse verstärkt. Redner bespricht dann die Arbeitsverhältnisse in der Schwer-Jndustrie. Sie sind gänzlich ungenügend. Trotzdem wird geAw die Fortführung der Sozialpolitik von den Unter­nehmern ständig Propaganda gemacht. Der Beirat für Arbeiter-Statistik sollte aus die ungewöhnliche Arbeitszeit bei der Berliner Omnibus-Gesellschaft beachten. Seit 1855 ist nichts mehr zum Schutze der jugendlichen Arbeiter geschehen. Tie Innungen üben aus die Unternehmer einen bedenklichen Ter­rorismus aus. Leider ist die Klassenjustiz bei uns gang und gäbe. (Vizepräsident Dr. Pasche rügt diese Beleidigung des deutschen Richterstandes.) Red­ner fortfahrend: Gewiß gibt es in 'Deutschland Richter, die ohne Vorurteil sind. Es wäre aber auch wirklich traurig, wenn es keine Richter gäbe, bei denen sich der Ekel gegen solche Parteilichkeit geltend machte. Abg. Doormann (Vp.): Noch nie ist so viel sozialpolitische Arbeit geleistet wor­den, wie in den letzten zwei Jahren und diese Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. In der Frage der Aufhebung des Paragraphen 100a nähern sich die maßgebenden Handwerkerkreise unserer Auffas­sung. Die Frage rückt ihrer Lösung immer näher, lieber die Krankenkassen-Versicherunggn kann man noch kein Urteil fällen. Man muß abwarten, wie

Buntes Feuilleton.

8 Ei« Fisch aus 6000 Meter Meerestiefe. Noch vor wenigen Jahren zweifelten die Gelehrten an der Möglichkeit, daß sich in sehr großen Meerestiesen lebende Tiere befinden könnten. Der gewaltige Wasserdruck, der in großen Tiefen waltet und das völlige Fehlen von Licht waren Umstände, die der Entwicklung lebender Wesen hindernd in den Weg zu treten schienen. Im Gegensatz zu dieser Anschauung ver­öffentlicht nun Professor Louis Roule vom französischen naturhistorischen Museum im Bulletin des Ozeanographischen Instituts die Beschreibung eines Tieffeefisches, den der Fürst von Monaco auf einer feiner letzten Fahrten aus einer Tiefe von nicht weniger als 603» Meter zur Wasseroberfläche emporbringen konnte. Zu Ehren des Entdeckers hat dieser neuentdeckte Tie seefisch den Namen Orimalciickt^8 prokun- cli88imu8 erhalten. Der Rumpf dieses eigenartigen Tief­seebewohners ist verhältnismäßig dick, am vorderen Teile sehr schwer und verjüngt sich nach hinten; kleine nebeneinander liegende Schuppen, die tief in die Haut verwachsen scheinen, umhüllen den Körper. Der Fisch charakterisiert sich durch die Tatsache, daß alle Gräten der Brustgegend frei und faserig sind. Er hat ein starkes Rückgrat, der Kopf ist plump, abgerundet, weich und am oberen Teil etwas abge­plattet ; seine Länge entspricht etwa einem Sechstel der Ge­samtlänge des Fisches. Die Augen sind ungewöhnlich klein, aber deutlich erkennbar und durch Haut geschützt, die sich als dünne, durchsichtige Schutzhülle über die Sehorgane legt. Die Zähne sind zahlreich und klein. In seiner Farbe ist der Grimaldichtys sehr bleich. Die Haut ist im allgemeinen farblos und von Pigmenten fast ganz frei; dagegen weisen

die Bauchgegend und der Kopf ein ziemlich stark zum Vio­lett hinüberspielendes Grau auf. Das Maul und die Maul­höhle zeigen eine sehr dunkle, stellenweise fast schwarze vio­lette Färbung. Aus diesen Umständen geht hervor, daß selbst noch in den größten Meerestiefen Licht vorhanden sein muß. Der gewaltige Druck von 600 bis 700 Atmosphären scheint aus der andern Seite die Entwicklung des Lebens keineswegs zu beeinträchtigen.

8 TM gewahrte Inkognito. In einem fesseln­den historischen WerkeAu Couchant de la Monar­chie" erzählt von Marquis de Segur eine wenig bekannte Anekdote von Kaiser Josef 2., die sowohl für die Geistesgegenwart des Kaisers als auch für seine Abneigung gegen, alles starre Zeremoniell charakteristisch ist. Der ritterliche Fürst benutzte jede Gelegenheit, um die äußeren Vorrechte seines Ran­ges als lästige Bürde abzustreifen und auch bei der Reise nach Frankreich, wo er seine Schwester, die Königin Marie Antoinette, besuchte, verzichtete er auf jeden Pomp und Luxus, vermied es, sich als Fürst und Kaiser zu erkennen zu geben und reiste unter einem angenommenen Namen nur von einem oder zwei Herren begleitet. Auf der Reise über­nachtete er in einem kleinen Gasthofe. Als er am Morgen in dem kleinen Gastzimmer vor dem be­scheidenen an der Wand hängenden Spiegelchen stand und sich rasierte, hielt ihm die Tochter des Wirts das Waschbecken. Das Gepäck des unbekann­ten Herrn oder das Verhalten seiner Begleiter mochte die Neugier und den Verdacht des Mädchens' erregt haben. Jedenfalls fragte sie plötzlich respektvoll: Sind Sie nicht ein Angehöriger des Hofstaates' oder des Gefolges des Kaisers?" Josef sah so­fort, wohin die Frage führen könnte, blickte das

Mädchen von der Seite an nnö erklärte dann lächelnd:Aber gewiß, liebes Kind, wie habe« Sie das nur herausbekommen?Ich rasiere den 'Kaiser". Und die prompte Antwort erstickte so­fort jede weitere Vermutung.

8 Besonders schwer sind trotzige ^Kinder zu er­ziehen, denn bei ihnen handelt es sich weniger um einen erworbenen Fehler, als eine hervorstechende Charakteranlage. Denn Trotz ist ja eigentlich nur eine Abart besonders festen Willens. Sucht man dem Trotz mit Strenge zu begegnen, ihn also zu brechen, so wird naturgemäß auch der Wille des Kindes gebrochen, der, wenn in rechter Weise 'be­handelt, ihn später zu einem besonders wertvollen Menschen machen könnte. Immanuel Kant sagt denn auch über diesen Punkt:Brechung des Wil­lens bringt eine sklavische Denkungsart, natürlicher Widerstand dagegen Lenksamkeit zuwegen." In seinen Ausführungen liegt zugleich für den Erzieher die beste Maßregel zum Bekämpfen des Trotzes, nämlich: ihm mit Nichtachtung zu begegnen. Sieht das trotzige Kind, daß seine Willensanstrengung nichts erreichte, daß sein Trotz keinen Eindruck macht, dann kömmt es selbst dazu, wenn auch manchmal nur recht langsam, den aufsteigenden' Trotz kraft des ihm innewohnenden Willens zu be­kämpfen, da es andernfalls nur Nachteile erleidet.

Vom lustigen Joh« Bull

Ter Treffpunkt. Die Gattin (beim Spazier­gang):Entsinnst du dich noch. Tom, wie wir uns immer hier an diesem Denkmal trafen, ehe wir heirateten?" Der Gatte:O ja; und da steht auch richtig schon wieder so ein Narr."