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fteüslrllon «.Ver­lag inAItenrteig.

Unabhängige Tageszeitung für die Oberamtsbezirke Nagold, Hreudenstadt und Lalw.

Delegramm-Hür.:

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Nr.S

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Ausgabe in Altensteig - Stadt. ^ Dienstag, den 13. Januar. ^ Amtsblatt für Pfulzgrafenweiler.

1914.

Amtliches.

Neuwahl der Mitglieder der Handelskammer.

Die Neuwahl der Mitglieder der Handelskammer in Calw findet am Dienstag, den 20. Jan. 1914 statt. Der Oberamtsbezirk Nagold ist in 3 Abstimmungsbezirke geteilt: 1. Nagold, 2. Altensteig-Stadt mit den Gemeinden Altensteig-Stadt, Altensteig-Dorf, Beihingen, Berneck, Beuren, Bösingen, Ebershardt, Egenhausen, Enztal, Ettmannsweiler, Fünfbronn, Garrweiler, Gaugenwald, Simmersfeld, Spielberg, Ueberberg, Walddorf, Wart; 3. Wildberg. Die Wahl­handlung findet auf den Rathäusern in Nagold, Altensieig- Stadt und Wildberg am 20. Jan. 1914, nachmittags von 3'is bis 5 Uhr statt.

Der Oberamtsbezirk Freudenstad ist in 4 Abstimmungs­bezirke eingeteilt und zwar in Freudenstadt, Baiersbronn, Dornstetten und Pfalzgrafenweiler. Letzteres mit den zuge­teilten Gemeinden; Pfalzgrafenweiler, Cresbach, Durrweiler, Edelweiler, Erzgrube, Göltetfingen, Grömbach, Herzogsweiler, Hochdorf, Wörnersberg. Die Abstimmung findet am 20. Jan. in Freudenstadt vorm, von 1012 Uhr, in Baiersbronn von 45 Uhr nachm., in Dornstetten von 1112 Uhr und in Pfalzgrafenweiler von 45 Uhr nachm, je auf dem Rathaus statt.

Der Oberamtsbezirk Calw zerfällt in zwei Abstimmungs­bezirke und zwar in Calw und Liebenzell. Die Wahl­handlung findet in beiden Abstimmungsorten von nachm. 34'/e Uhr auf dem Rathaus statt.

Auszutreten haben aus der Handelskammer 1. Dreiß, Eugen, Kaufmann in Calw, 2. Münster, Julius Wilhelm, Fabrikant in Baiersbronn, Oberamts Freudenstadt, 3. Rüdiger, Hermann, Kaufmann in Herrenberg. Durch Tod ist ausgeschieden: 4. Koch, Albert, Fabrikant in Rohr­dorf, Obcramts Nagold, (gestorben.) Diese 4 Mitglieder sind durch Neuwahl auf 6 Jahre zu ersetzen.

In der Handelskammer verbleiben die Mitglieder: 1. Kommerell, Karl, Fabrikant in Höfen a. E., 2. Lutz, Karl Wilhelm, Stadtpfleger in Altensteig, 3. Sannwald, Erwin, Fabrikant in Calw, 4. W ag ner,«Georg, Kom­merzienrat in Calw, 5. Wagner, Otto, Fabrikant in Calw.

Das Wahlrecht wird durch Abgabe verdeckter, in eine Wahlurne niederzulegenden Stimmzettel, ohne Unterschrift ausgeübt. Die Stimmzettel müssen von weißem Papier sein, und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen versehen sein.

Rundschau.

Ueber den Herzog von Braunschweig.

wird derVoss. Ztg." aus Braunschweig geschrie­ben:Das junge Herzogspaar fühlt sich in seiner neuen Residenz vollkommen zu Hause. Der Ver­kehr mit der Bevölkerung ist auf einen einfachen, herzlichen Ton gestimmt; oft sieht man den Herzog und die Herzogin gemeinsam oder einzeln in den Straßen Einkäufe machen oder in den zahlreichen öffentlichen Parks spazieren gehen, überall ebenso herzlich wie ehrfurchtsvoll begrüßt. Der Herzog beteiligt sich eifrig an allen militärischen wie sport­lichen Veranstaltungen. Seine reichen Prioatmittel gestatten es dem Herzog, zahlreiche Beßrungen einzuführen, wie die jüngst verfügte Gehaltser­höhung der Angestellten des Hofstaates! und beson­ders des Hoftheaters. Dort war in den Zeiten der Regentschaft viel Unzufriedenheit zu spüren. Auch das Künstlerpersonal der vom Herzogspaar eifrig besuchten Hofbühne soll durch Neuengagement her­vorragender Leiter und Solisten aus den einer gut­dotierten Hofbühne würdigen Stand gebracht wer­den. Größere Hoffestlichkeiten verbieten sich zur­zeit durch den Zustand der Herzogin Viktoria Luise. Von der Erbauung neuer Schlösser für den Hoshalt wird jetzt viel gefabelt; zurzeit wird erst das Schloß Blankenburg am Harz mit bedeutenden Kosten als eine zu längerem Besuch eingerichtete Sommerresidenz umgebaut. Des jungen , Herr­schers Regierungstätigkeit zeigt sich zunächst in fei­ner Zugänglichkeit für jedermann; kein Gesuch bleibt unbeantwortet, fast alle haben nach Mög­lichkeit den gewünschten Erfolg. Umgeben ist Her­zog Ernst August von einem Stab rein braun­schweigischer Minister, Ratgeber und Hofbeamten;

der einzigeFremde" ist Adjutant Freiherr von Lichtenstern, der dem Herzog schon in München zugeteilt war und ihm nach Rathenow und Braun­schweig folgte."

Von den franz. Grenzgarnisoncn.

DerMatin" bringt eine Klage des Gene­rals Remy, des Kommandeurs von Toul, über die überfüllten Garnisonen an der Ostgrenze. Toul ist eine kleine Stadt von 12 000 Einwohnern und hat jetzt plötzlich in wenigen Wochen eine Garni­son von 27 140 Mann, 650 Offizieren und 1500 Unteroffizieren erhalten. Man kann sich denken, welche merkwürdigen Folgen dieses Verhältnis zwi­schen bürgerlichen und militärischen Elementen her­vorruft. Im April kommen noch 50 Offiziere hinzu, und General Remy fragt, wo sie wohnen sollen, da bereits die in Toul befindlichen Offi­ziere keine Wohnung gefunden haben. Die meisten verheirateten Offiziere haben ihre Familien in den früheren Garnisonen lassen müssen. Das neue Ge­setz, das die Gehälter der Offiziere erhöht, ist sofort von den Hausbesitzern durch eine erneute Mietesteigerung beantwortet worden. Der General sagt, eine solche Zusammenziehung von Militär im Verhältnis zu einer so dünnen Bevölkerung sei in der Geschichte noch nie dagewesen. Toul gleiche am Sonntag einem Militärlager, und die Heeres­schau am 14. Juli werde fast .so umfangreich werden wie die in Paris-

Tie Auflösung des chinesischen Parlaments.

Der Präsident von China a n s ch i kai, hat die Auflösung des Parlaments angeordnet. In sei­nem Erlaß erklärte der Präsident, die Auflösung des Parlaments sei deshalb erfolgt, weil es un­möglich sei, seine Beschlußfähigkeit zu erreichen. Ein zweiter Erlaß weist die Notwendigkeit nach, die das Parlament und die Wahlen betreffenden Gesetze umzuarbeiten. Die Wiedereinberusung des Parlaments nach der Abänderung dieser Gesetze wird feierlich versprochen. Gleichzeitig wird der Verwaltungsrat beauftragt, das Ergebnis seiner Er­wägungen über die Organisation einer Kommission zur Abänderung der Verfassung vorzulegen.

Landesnachrichten.

TMenrteig. 13. Januar 1814.

* Ueber den Kostenaufwand für das Gemeinde­haus Jugendheim schreibt Stadtpfarrer Haug im Heimatboten der evang. Kirchengemeinde:Bis jetzt kann nur soviel gesagt werden, daß das Anwesen um 24 500 Mk. angekäuft und der Umbau tzu 26 000 Mk. veranschlagt wurde, die innere Einrich­tung nicht dazu gezählt. Die Kirchengemeinde hat Erlaubnis, eine Schuld von '41100 Mk. aufzu­nehmen und diese binnen 50 Jahren abzutragen. Die Aufnahme geschah zu 4 einviertel Prozent; die Amortisation wird jährlich noch etwa dreiviertel Prozent erfordern. Es ist zu hoffen, daß aus diese Weise dem einzelnen Rechnungsjahr keine zu große Last auferlegt wird, zumal auch mit über 700 Mk. jährlichem Mietertrag gerechnet werden kann."

* Postverkehr i« Altensteig. Dem Verwaltungsbericht der K. Verkehrsanstalten für das Eratsjahr 1912 entnehmen wir folgende Angaben über den Verkehrumfang des Post­amts Altensteig: Einnahmen an Post- Telegramm- und Fernsprechgebühren 46 363 Mk. Briefsendungen abgesandt 286 312 St., angekommen 357 500 St., Postanweisungen ab­gesandt 23 328 St., angekommen 14871 St-, Zahlkarten abgesandt 9972 St., Zahlungsanweisungen angekommen 1359 St. (Postscheckoerkehr.) Postaustragsbriefe angekommen 701 St., Pakete ohne Wertangabe abgesandt 22 009 St., angekommen 29 996 St., Briefe und Pakete mit Wertangabe abgesandt 5566 St., angekommen 2753 St.. Posinachnahme- sendungen angekommen 6351 St., Zeitungsnummern ab­gesandt 329 176 St., angekommen 263 900 St., Telegramme abgesandt 1ll5 St, angekommen 892 St., Zahl der Fern­sprechteilnehmer 56 St., Gespräche im Ortsverkehr 50 741 St., im Fernverkehr 19 977 St., Zahl der Postreisenden (Abgang) 2111 St.

js Klosterreichenbach, 12. Jan. (Murgtal- Kr a ftw a g en g e s e lls ch a f t.) Am Freitag mit­tag fand im Gasthaus zur Sonne die 1. ordent­liche Generalversammlung der Murgtal-Kraftwagen- gesellschast m. b. H. statt. Die Gesellschaft, die am 1. Mai vergangenen Jahres den Betrieb zwischen hier und Forbach ausgenommen hat, darf auf ein befriedigendes Geschäftsjahr zurückblicken. Die! vom Aufsichtsrat und Vorstand gestellten Anträge wurden genehmigt und zum Betriebsleiter einmü­tig wieder Werkbesitzer Dr. Haisch gewählt, der auf ein weiteres Jahr annahm. Die Autofahrten kom­men einem dringenden Verkehrsbedürfnis entgegen und haben sich bei Einheimischen und Fremden gut eingelebt.

* Calw, 12. Jan. Am Samstag abend hielt Chefredakteur Dr. Th. Heuß aus Heilbronn in einer von der Fortschrittlichen Volkspartei einbe- rufenen Versammlung im Saal der früheren Brauerei Dreiß einen Vortrag über Deutschland als Nationalstaat, der, auf Einladung auch von Mit­gliedern der Natl. Partei und des Jungliberalen Vereins, zahlreich besucht war. Stürmischer Bei­fall wurde dem gewandten Redner für seinen Vor­trag zu teil.

sj Oberndorf, 12. Jfin. (Die Amtseinsetz­ung.) Heute vormittag einhalb 12 Uhr fand im Rathaus die feierliche Amtseinsetzung des neuen Stadtschultheißen Heckler statt.

sj Tübingen, 12. Jan. (Hochwasser.) Wenn jemals, so haben sich bei dem letzten Hochwasser die Segnungen der Neckarkorrektion als zweckmäßig erwiesen. Obwohl das Hochwasser mit 3,20 Meter über O-Pegel das stärkste seit langem war, ging es spurlos an den Korrektiousbauten wie an dem Elektrizitätswerk vorüber. Erstere bestand den An­sturm glänzend, letzteres konnte die Kraft- und Lichterzeugung ununterbrochen durchführen, nur mußten vorübergehend an die Stelle der Turbinen Dampfmaschinen treten. Sonntag mittag konnten alle Turbinen schon wieder in Betrieb genommen werden.

s; Tübingen, 12. Jan. (Wagner zurech­nungsfähig?) Der Direktor der Tübinger Kli­nik für Nerven- und Gemütskrankheiten hat neuer­dings Anlaß, einer von phantasiebegabten Bericht­erstattern trotz jüngst erfolgten Dementis erneut verbreiteten Notiz entgegenzutreten, wonach der Mühlhausener Massenmörder Hauptlehrer Wagner von der Klinik zurechnungsfähig erklärt worden sei. Prof. Dr. Gaupp hat ein Gutachten überhaupt noch nicht abgegeben, wird dieses vielmehr erst Mitte dieses Monats an das Landgericht Heilbronn vorlegen.

sj Feuerbach, 12. Jan. (Schwerer Rodel­unfall.) Gestern abend gegen 9 Uhr fuhr-m in der Mühlbergstraße der 17 Jahre alte Schlosser­lehrling Otto Hessenthaler und die 15 Jahre alte Emilie Lauser, beide von hier, mit ihrem Schlit­ten, nachdem sie die Herrschaft über ihn verloren hatten, auf einen Laternenpsahl auf. Hessenthaler hat sich dabei einen Oberschenkelbruch und das Mädchen einen Schädelbruch zugezogen. Beide Ver­letzte wurden mit dem Sanitätswagen in das Ka­tharinenhospital nach Stuttgart geschafft.

js Stuttgart, 12. Jan. (Württ. Reise- und Ve r k e h r s b u r e ä u.) Im Benehmen mit der Ge­neraldirektion der Staatseisenbahnen hat das Pas­sage-Bureau Nominger, Königsstraße 15 hier in seinen bisherigen Geschäftsräumen einWürttem. bergisches Reise- und Äerkehrsbureau" errichtet. Das neue Bureau wird sich die Förderung des württembergischen Fremdenverkehrs auf jede für ein Reise- und Äerkehrsbureau geschäftsüblichen Weise angelegen sein lassen.

jj Stuttgart, 12. Jan. (Des Königs Ab­reise.) Die Abreise des Königs zu einem mehr­wöchigen Erholungsaufenthalt in Cap Sankt Mar­tin erfolgte heute nachmittag 3.21 Uhr mit dem fahrplanniäßigen Schnellzug, in den der königliche Salonwagen eingestellt war.

sj Cannstatt, 12. Jan. (Zwei Opfer des Neckars-) Als gestern der Fischer Jakob Käfer