1957 wiirtt. Genossenschaften mit 339 633 Mitgliedern und 38120 253 Mark Eesamthaftsumme entfielen 34 mit 6071 Mitgliedern und 1136 650 Mark Eesamthaft­summe auf den Bezirk Calw. 81 Eebäudebrand- versicherung. Versichert waren in Württemberg auf 1. Jan. v. Z. 683 268 Gebäude mit 4 333 527 056 Mark Brandversicherungsanschlag; auf den Bezirk Calw ent­fielen 9109 Gebäude mit 46 251 281 Mark Anschlag. Von den 4 202198 Mark Brandentschädigungen Würt­tembergs im Jahre 1910 kamen 64 949 Mark auf den Bezirk Calw.

8cd. Mutmaßliches Wetter. Zwar hat sich der osteuropäische Hochdruck noch weiter nach Westen ausge­breitet, aber gleichzeitig machen sich Teilwirbel der über dem nordwestlichen Ozean lagernden Depression bemerk­bar. Für Donnerstag und Freitag ist daher zwar noch vorwiegend trockenes, aber zeitweilig bewölktes, ziemlich mildes Wetter zu erwarten.

X Sommenhardt, 29. Okt. Gestern hielt Oberamts­baumwart Widmann von Calw im Gasthaus z. Hirsch vor einer stark besuchten Versammlung einen Vortrag überDie Anpflanzung von Obstbäumen an Straßen". Der Redner führte zuerst die Zweckmäßigkeit der Straßenbäume an, die einesteils zum Schutze der Straße dienen, andernteils auch in ästhetischer Beziehung nicht nur das Landschaftsbild wesentlich verschönen, sondern auch den Gradmesser für die dortige obstbautreibende Be­völkerung bilden. Es sollte mehr Wert und ganz be­sonderes Augenmerk auf die Straßenanpflanzung gelegt werden. Früher waren hauptsächlich die Besitzer von, an Straßen anstoßende Güter verpflichtet, Bäume an Straßen zu pflanzen, nunmehr wird dieses von den Be­hörden selbst übernommen. Zum Schluß forderte der Referent noch zum Beitritt in den Bez.-Obstbau-Verein auf. Schultheiß Lutz dankte Herr Widmann im Namen der Versammlung für die belehrenden Ausführungen.

Württemberg.

Heilbronn, 29. Okt. Ein weitverzweigter Kon­kurs ist in der badischen Amtsstadt Mosbach aus­gebrochen. Es handelt sich um den Warenhauskauf­mann Louis Schidwigowski in Mosbach, Inhaber der Firma Gebrüder Stern in Mosbach, der unter der FirmaM. Kahn L Co." in Heilbronn als Einzelkaufmann Geschäfte betrieben und die Unter­schrift abgegeben hat. Er war alleiniger Inhaber der in das Handelsregister von Wetzlar eingetragen gewesenen, nunmehr erloschenen Firma M. Kahn L Co.

Baltringen, 29. Okt. Das 4jährige Töchterlein des Maurermeisters Eanther ist in einen 15 Meter tie­fen Brunnen gestürzt. Die Mutter war mit Earten- graben in der Nähe des Brunnens beschäftigt. Auf ihre jämmerlichen Hilferufe eilten einige Männer mit Leitern herbei. Da aber keine lang genug war, mußten noch Seile zu Hilfe genommen werden. Beherzt stieg Zimmermann Nagel an ein Seil gebunden in den Schacht und gelangte glücklich bis zum Wasserspiegel, wo er das Kind am Arm erfassen und dem nahen Tod entreißen konnte.

Aus Welt und Zeit.

Köln, 29. Oktober. Für den verstorbenen Erzbischof von Köln, Dr. Fischer, wurde Felix v. Hartmann, Bi­schof von Münster, zum Erzbischof von Köln gewählt.

Rombach (Lothringen), 29. Oktober. In das Eold- warengeschäft des Juweliers Schrottka schlichen sich ge­stern abend unbemerkt Diebe ein. Zwei von ihnen räumten die Ladentische und Schaufenster aus, während ein dritter an der Türe Schmiere stand. Die Frau des Geschäftsinhabers bemerkte den Einbruch und lief, da ihr Mann nicht zu Hause war, zur Hintertüre hinaus. Dort wurde sie alsbald von einem vierten Räuber durch Revolverschüße schwer verletzt. Die Bande ist mit ihrer Beute unerkannt entkommen.

Dresden, 29. Oktober. Bei einer Reitjagd des Erotzenhainer Parforcejagdvereins ist der als Ober­leutnant in einem Kavallerieregiment stehende Graf Münster so schwer gestürzt, daß er sich eine lebensgefähr­liche Gehirnerschütterung zuzog.

Berlin, 29. Okt. Bei der heutigen Ersatzwahl für den ersten Berliner Landtagswahlkreis erhielt Dr. Mugdan (Fortschritt!. Vp.) 377 Stimmen und Redakteur Hugo Pötzsch (Soz.) 74 Stimmen. 3 Stimmen waren zersplittert und 36 wurden für ungültig erklärt. Dr. Mugdan ist somit gewählt.

Hamburg, 29. Okt. Der Vorsitzende der Ham­burger Anwaltskammer, Rechtsanwalt und Notqr Dr. Wehn, stürzte gestern abend in Eroßborstel auf einer Schleppjagd mit dem Pferd und schlug mit dem Kopf gegen einen Baum. Er erlitt einen Schädelbruch und starb heute im Krankenhaus.

Rom, 29. Okt. Der König hat aus Anlaß des Ab­schlusses des Friedens mit der Türkei an die Armee und die Marine einen Tagesbefehl gerichtet, in dem hervor­gehoben wird, daß die Armee und die Marine würdig ihre Pflicht erfüllt hätten. Das wichtige Ergebnis sei der Preis des Verdienstes, das sich jeder einzelne erwor­ben habe. Ehre den Tapferen, die für das große Ita­lien gefallen sind! Der König schließt mit dem Aus­druck seiner lebhaftesten Zufriedenheit mit der Armee und der Marine, die in würdiger Weise das Nationalbe­wußtsein verkörpert hätten.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 28. Oktober. Am Sonntag, den 11. August, nachts gegen 10 Uhr wurde bei der Retraite- straße ein Grenadier des Regiments Nr. 119 vom Vor­derperron eines die Neckarstraße aufwärts fahrenden Straßenbahnwagens erfaßt, zu Boden geworfen und so schwer verletzt, daß er noch in der Nacht im Lazarett starb. Er hatte einen Schädelbruch erlitten. Der Ge­tötete hatte sich, rückwärts schauend, dem Gleis genähert und zweifellos weder das Herannahen des Straßenbahn­wagens bemerkt, noch die Glockenzeichen gehört. Der Wagenführer wurde vor Gericht gestellt, weil ihn nach der Anklage ein Verschulden insofern treffen soll, als er bei der Kreuzung der Retraitestratze die Fahrgeschwin­digkeit nicht ermäßigt und nicht gebremst habe. Die Strafkammer konnte jedoch ein Verschulden nicht fest­stellen und erkannte daher auf Freisprechung.

Landwirtschaft und Märkte.

Stuttgart, 23. Okt. Landesproduktenbörse. Der Ee- treidemarkt verkehrte in abgelaufener Berichtswoche in fester aber vollständig abwartender Haltung, da infolge der ungeklärten politischen Lage und der sich täglich widersprechenden Kriegsberichte vom Balkan jede Un­ternehmungslust fehlte, dazu kommt noch, daß die Eroß- mühlen für nächste Zeit gedeckt sind und auch anderer­seits die Zufuhren in Landware wieder stärker waren. Auf heutiger Börse, sowie auch unter der Woche, war in Weizen wenig Geschäft und es wurde in der Hauptsache nur etwas Landware gehandelt. Wir notieren:

Weizen, württ.

21.

bis

23.

fränk.

22.

23.

bayr.

22.

24

Rum.

25.

25.50

Ulka

24.76

25.25

Saxonska

24.75

25.25

Azima

24.75

25.25

Nowr.-Azima

23.25

24.25

Laplata

23.75

25.25

Kansas II

25.

25.50

Kernen, neu

21.

23.

Dinkel, neu

14.

16

Roggen, neu

18.75

19.25

Gerste, württ.

20.

22.50

piälz.

23.25

23.50

bayr.

22.

23

Tauber

22.75

23

fränk.

22.50

23.

Futtergerste

17.25

17.75

Hafer, württ.

16.

20.

amerik.

21.

21.25

,, russ.

21.25

22.25

Mais, Laplata

15.25

16.50

Tafelgries

35.

35.50

Mehl 0

35.-

35.50

1

34

34.50

2

33.

33.50

3

31.50

32

4

28.

28.50

Kleie

9.50

10.50

netto Cassa ohne Sack.

Merlei Geschichtliches ms Stadt and Bezirk EM.

(Nach amtlichen Quellen zusammengestellt.)

(Fortsetzung.)

llnterhaugstett war einer der Orte, wo schon im 9. Jahrhundert Kloster Hirsau Besitz erhalten hatte. Es vertauschte denselben 1457 mit anderen gegen Otten- bronn an Baden, von dem der Ort mit Liebenzell 1603 an Württemberg kam. Westlich von Unterhaugstett auf der FlurWeckershäuser" stand ohne Zweifel der längst abgegangene Ort Weckershausen und Z4 nordöstlich ein OrtWeiler".

Unterreichenbach teilte die Schicksale von Liebenzell, mit welchem es 1603 an Württemberg kam. Die im Jahr 1803 erneuerte Kirche wurde 1892 umgebaut. Im Kapfenhardter Tal entspringt der sogen, gute Brun­nen, der schon 1646 von Joh. Valent. Andreä gerühmt wird und noch später von Kranken aufgesucht wurde.

Wiirgbach kommt schon im 9. Jahrhundert unter den Gütern des Klosters Hirsau vor. Mit Naislach zusammen teilte Würzbach die Schicksale von Zavelstein. die Kirche in Würzbach wurde 1411 von Hirsau errich­tet; 1864 wurde sie gründlich erneuert. Bei Naislach stand früher ein fürstliches Jagdschlößchen, das aber schon lange abgegangen ist.

Zavelstein war ursprünglich eine Feste der Grafen von Calw. Die Tochter des letzten Calwer Grafen, welche an den Grafen Simon von Zweibrücken ver­heiratet war, nannte sich Gräfin von Zavelstein und starb auf der hiesigen Burg am 21. Februar 1284. Da­rauf kam die Oberhoheit über Zavelstein an die Erben ihrer älteren Schwester, welche in erster Ehe an Graf Rudolf von Tübingen-Böblingen verheiratet war. Nebenbei nannte sich auch ein Rittergeschlecht von Za­velstein im 14. Jahrhundert. Dann gehörte Burg und Stadt den Eültlingen und kam, vermutlich über die Pfalzgrafen von Tübingen, 1345 mit der Vorstadt Tei- nach an Württemberg, war dann als Pfand bis 1552 in verschiedenen Händen, zunächst des Pfalzgrafen, seit 1396 der Straubenhardt, nachher der Eültlingen und Ehingen. 1554 belehnte Herzog Christoph seinen Ober­jägermeister Jordon von Breitenbach mit Zavelstein.

(Fortsetzung folgt.)

Letzte Nachrichten und Telegramme.

Tuttlingen, 30. Okt. (Teleph.) Vom Valkankriege merkt man auch an der Donau etwas. Durch Jmmen- dingen fahren zahlreiche Munitionszüge; sie kommen von Havre und fahren nach der Hauptstadt Bulgariens, Sofia. Wahrscheinlich kommen die Ladungen von Eng­land; durchweg sind es 25 Wagen, die eine große schwarze Fahne mit großem weißem ? tragen. Neulich führte ein solcher Zug 5000 Kisten mit Granaten.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag .der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Lmi-mrtsWl. Bezirksverein EM

Es ist beabsichtigt, nächstes Frühjahr

Saathaber

anzukaufen und zu ermäßigten Preisen an die Mit­glieder abzugeben.

Um zu wissen, welches Quantum Saathaber benötigt wird, werden die Mitglieder ersucht, ihren Bedarf binnen 10 Tagen bei ihrem Ortsvorsteher oder bei dem Vereinssekretär, Herrn Oberamts­pfleger Fechter hier anzumelden.

Calw, den 29. Oktober 1912.

Vereinsvorstand:

Regierungsrat Binder.

Reklameteil.

Die zunehmende Verteuerung der Lebenshaltung macht die Empfehlung gesunder und billiger Genußmittel besonders wertvoll. Eines der besten Getränke bietet zweifellos Meßmer's Tee (das Pfd. von Mk. 2.60 an), der Wohl­geschmack und Bekömmlichkeit mit außerordentlicher Aus­giebigkeit verbindet. Meßmer'sLondon Tee" stellt sich auf nur 1 Pfg. die Tasse,Englische Mischung" (Mk. 3.20 das Pfd.) auf nur einen Bruchteil höher.

Primtmzeige«.

IllilitStversin Lsl«.

Um dem verst. Kameraden 2ak. Schneider die letzte Ehre zu erweisen, sammelt sich der Verein morgen (Donnerstag) nach­mittag '/,2 Uhr beim Vorstand.

Zahlreiches Erscheinen wird er­wartet. Der Vorstand.

Weiß Druckausschuß

zum Auslegen von Schränken re. geeignet, empfiehlt das kg zu 30 ^ die Druckerei ds. Bl.

VelWMMreiuCM

Herr Kamerad Jak. Schneider, Mitglied d. M.-Bereins, ist gestor­ben. Die Beerdigung findet Donnerstag nach­mittag 2 Uhr statt. Sammlung um 1^/, Uhr. Um recht zahlreiche Beteiligung ersucht

der Vorstand.

NW SeesW

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