st Stuttgart, 19. Rov. (Wintersportzüg'est Die Generaldire'ktion der Staatseisenbahnen Mrd auch in diesem Winter an Sonntagen bei günstigen Schneeverhältnissen Wintersportzüge mit Wagen 4. Masse in den Schwarzwald, auf die Alb oder den Welzheimer Wald zur allgemeinen Benützung aus­führen. Der nach Verständigung mit den in Be­tracht kommenden Vereinen festgestellte Fahrplan für die Sonderzüge wird je am Freitag oder Sams­tag zuvor bekannt gegeben werden. c

st Friedrichshofen, 19. Nov. (Enthauptet.) In der Kunstmühle und dem Sägewerk Löwental war der 18 Jahre alte Eugen Spannenberg von Stuttgart mit dem Schmieren der Räder be­schäftigt, als er auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weise in das Getriebe kam. Der Kopf wurde buchi- Mblich vom Rumpfe getrennt, sodaß der Tod so­fort eintriat. Das Unglück wurde erst bemerkt, als Spannenberg nicht wie üblich zum Vesper kam.

st Pforzheim, 19. Nov. (Zwei große Brände.) In zwei benachbarten Ortschaften brLch gestern und heute nacht Feuer Aus. In Ersingen brannten vier Wohngebäude mit Scheunen nieder, darunter das Gasthaus zumLamm". - In Dietlingen brannten drei Wohnhäuser mit Scheu­nen nieder. Der Schaden beträgt jeweils etwa 40 0 00 Mark. In Dietlingen wird Brandstiftung vermutet. Es hat dort seit zwei Jahren acht Mal gebrannt.

Tie Sicherheit bei der Württemvergifchen Sparkasse (Landesfparkasse) im Kriege.

Es ist wahrzunehmen, daß in letzter Zeit manche Sparer darüber beunruhigt wurden, wie die Verhältnisse bezüglich ihrer Einlageguthaben sich gestalten könnten, falls je das Deutsche Reich, im weiteren Verlauf der gegenwärtigen Wirren am Balkan wider Erwarten in "einen Krieg verwickelt werden sollte. Zur Aufklärung sei mitgeteilt, daß für den Fall eines Krieges für die Einleger nicht der geringste Grund zu Befürchtungen besteht. A n den Sparguthaben kainn nichts berloren werden, weil die Sparkasse alle Gelder in ganz sicherer Weise, in erstklassigen Hypotheken, Wert­papieren und Gemeindedarlehen angelegjt hat und zudem ein Vermögensüberschuß (Reservefonds) von 10 einhalb Millionen Mark vorhanden ist. Dein Rückforderungen der Sparer wird auch während eines Krieg's jederzeit entspro­chen werden könnfen, denn es ist in um­fassendster Weise dafür gesorgt, daß bares Geld nach Bedarf, auch in dem denkbar größten Umfang, beschafft werden kann. Zu diesem Zweck ist nahezu ein Viertel des gesamten Vermögjens in jederzeit leicht flüssig zu machenden Werten angelegt. Zur möglichst sicheren Verwahrung der vorhandenen Werte und Urkunden sind die "besten Einrichtungen getroffen. Die anscheinend schon aufge­tauchte Ansicht, es körpnte beim Ausbruch eines Krieges der Sta(at oder das Reich die Spargelder an sijch ziehen, ist natür­lich völlig grundlos und es erscheint ge­radezu unglaublich, wie solche unsinniger Befürcht­ungen überhaupt entstehen können. Aus alldem mögen die Sparer entnehmen, daß die Sicherheit ihrer Einlageguthaben nicht zu wünschen übrig läßt; ihre Ersparnisse werden vielmehr auch im Falle eines Kriegs bei der Sparkasse weit si­cherer sein, als im eigenen Besitz. Hoffen wir aber, daß eine baldige friedliche Beilegung der gegen­

wärtigen Politischen Verwicklungen auch die ängst­lichen Gemüter aller Sorgen enthebt.

Aus dem Gerichtsfaal.

st Herrenberg, 17. Nov. (Ein Exempel.' Das Schöffengericht hat zwei junge Burschen, die im Rausch in der Bahühofstraße Touristen belästig­ten und als diese sich die Flegelei verbaten, mit Zaunlatten verhauten, zu je 2 einhalb Monaten Gefängnis verurteilt. Diemildernden Umstände" haben also in diesem Falle nicht geholfen.

ss Stuttgart, 19. Nov. (Schwere Norzuchtsverbrecher.) Die Notzuchtsverbrechen, die hier längere Zeit hindurch an Mädchen verübt wurden und die große Beunruhigung her­vorgerufen haben, beschäftigten das Schwurgericht in zwei­tägiger Sitzung. Angeklagt wegen Notzucht in 6 Fällen war der verheir. Ledersärber Heinrich Krämer von Gaisburg. Unter der Maske eines Fahnders hat er die Mädchen an entlegene Stellen verschleppt und vergewaltigt. Den Opfern vrohte er mit Erschießen, Erstechen und mit Hineinwersen in den Mühlkanal. Bei einer der Mißbrauchten zeigten sich Folgen. In einem Fall lantete die Anklage auch noch auf Raub. Einem Opfer hatte er das Geld abgenommen. Die Geschworenen sprachen ihn im Sinn der Anklage schuldig unter Versagung mildernder Umstände bezüglich der Notzuchtsver­brechen. Das Urteil lautete sodann auf 8 Jahre Zuchthaus und IO Jahre Ehrverlust; 4 Monate Untersuchungshaft gehen ab. Bei der Strafbemessung wurde in Betracht ge­zogen, daß es sich durchweg um sehr schwere Fälle handelt, daß er die Opfer hinterlistig an sich gelockt uud schweren Schaden gestiftet hat.

Deutsches Reich.

* Potsdam, 18. Nov. Der Zeppelinkreu­zerHansa" ist heute von Gotha zur Fahrt nach hier aufgestiogen, um "den neuen und größten Luftschiffhasen Deutschlands zu beziehen. An der Fahrt nahmen 10 Passagiere teil.

Karlsruhe, 19. Novbr. Die Erste Kammer hat heute den Gesetzentwurf betr. Errichtung eines staatlichen Werkes im Murgtale nach dem Beschluß der Zweiten Kammer ein­stimmig angenommen.

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Nerv-Port, 19. November. In dem Prozeß gegen die Mörder des Spielhöllenbesitzers Rosenthal hat die Jury nach einstündiger Beratung die 4 Angeklagten des Mordes im ersten Grade für schuldig befunden.

Ein Skandal in der römische» Gesellschaft.

* Rom, 18. Nov. Ein Abgeordneter, der mehr­fache Millionär Moschini, überraschte dort feine 24jährige Frau, eine bildschöne Amerikanerin, mit einem Schiffsleutnant, dem Grafen Dion de Belle­garde, der einer der vornehmsten Familien in Florenz angehört, bei einem zärtlichen Tete-a-tete. Die beiden wurden verhaftet und nach ita­lienischem Gesetz in das Gefängnis eingeliefert. Moschini, der seine Frau im Jahre 1910 in Vichy kennen gelernt hakte, ließ sie schon seit längerer Zeit durch Detektivs beobachten.

Vermischtes.

Z Ter Kaiser und die dentsche Sprache. In

einem Artikel in derTgl. Rdsch.", in der er darauf hinweist, daß der Deutsche auch im Aus­lande sich prinzipiell zunächst stets der deutschen Sprache bedienen solle, erzählt Dr. Jäckh eine

bezeichnende Episode, die den Kaiser treffend charak­terisiert. Dr. Jäckh schreibt:Im vorigen Sommer war's: Der deutsche Kaiser hatte mich als den Organisator und Führer der türkischen Studiestkom- mission, die Deutschland vier Wochen lang bereiste, in Kiel auf dieHohenzollern" einladen lassen, samt vier Türken, dem leitenden Ausschuß der fünf- zigköpsigen Gesellschaft. In einer Besprechung mik dem Hosmapschall waren die üblichen Förmlichkei­ten vereinbart, besonders auch die Personalien der türkischen Gäste sestgestellt worden. Der Kaiser wußte also genau, daß nur ein einziger Deutsch, die übrigen nur Französisch verstanden. Wie wir fünf vor ihm standen, begann der Kaiser, der be­kanntlich ein vollendetes Französisch spricht, die Unterhaltung in deutscher Sprache und setzte sie auch so fort während der ganzen geraumen Zeit dieser politischen Audienz. Die dreifranzösischen" Türken führende Persönlichkeiten waren sprach­los, in dieses Wortes buchstäblicher Bedeutung; sie schwiegen auch noch, als eine kaiserliche Scha­luppe uns wieder ans Land trug... sie schienen enttäuscht. . . sie dachten nach . . . und schließlich sagte einer:Ihr Kaiser hat recht, und wir ha­ben ihn wohl kaum falsch verstanden, wenn wir seine Absicht so deuten, daß er uns sagen will: So gut ihr Französisch versteht, so gut könnh ihr euch daran gewöhnen, Deutsch lernen zu müs­sen; besonders, wenn ihr zu mir kommt. Denn ich bin ein Deutscher!"

Handel und Verkehr.

ff Ttnltgart. 19. Nov. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrisbin; 217 Großvieh, 274 Kälber, 913 Schweine.

Erlös aus st, Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Quäl.

a) ausgemästete von 98 bis 103 Pfg., 2. Qual, d) fleischig» und ältere vonbis Psg.; Bullen (Farren) 1. Qnal.

b) vollfleischig«, von 89 bis 92 Pfg., 2. Qualität b) Liier, und weniger fleischige von 84 bis 88 Pfg., Stiere rwd Jungrinderl. Qual, s) ausgemästete von 98 bis 100 Pf, 3. Qualität o) fleischige von 94 bis 97 Pfg., 3. Qualität s) geringer« von 90 bis 93 Pfg.; Kühe 1. Qual, a) jung» gemästete von bis Psg., 2. Qualität d) Wrrck gemästete von 65 bis 85 Pfg., 3. Qualität a) geringer» von bis Pfg., Kälber: 1. Qualität») beste Saug­kälber von 100 bis 108 Pfg. 2. Qualität b) gute Saug­kälber von 92 bis 100 Pfg. 3. Qualität o) geringere Saug­kälber von 85 bis 92 Pfg., Schweine 1. Quäl. ») jum- steischige 88 vts 89 Pfg., 2. Qualität d) jüngere fette os» 87 bis 88 Dsg 3. Qualität o) geringere von 82 bis M.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk.

Druck und Verlag der M. Riekcr'schen Buchdruckerei in Altenstetg.

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