Gegründet

1877.

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Die Tagesausgabe lostet vierteljährlich , im Bezirk Nagold und '' Nachbarortsverkehr Mk. 1.25

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MM, NeudenWt und CM. » Wochen-Ansgahe:Schluarzurülder Sonntkgsblatt"

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Ausgabe in Altensteig-Stadt.

Frsitag, Le« L3. Geptembe*.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

191S.

erscheint wieder der Briefträger

um die Abonnementsgebühr für das beginnende 4. Quartal zu erheben. Es geschieht dies im Interesse unserer verehrt. Postabonnenten, damit in dem regelmäßigen Bezug ihrer Zeitung keine Störung eintrirt. Wir oüien deshalb die Abonnements.Gebühr fceundlichst bereit Hallen zu wollen.

^ Tagrs-Rundschau.

Zur Linderung der Fleischteuerung

beschloß eine von zahlreichen Abgeordneten, In­dustriellen und Landwirten im Hansabundhause zu Berlin abgehaltene Versammlung, daß mil al­len Mitteln die Vtehzüchtung im deutschen Reiche zu fördern sei. Dieses müsse vor allem durch eine umfassende und zielbewußte innere Kolonisation zu Gunsten der mittleren und kleineren Bauern, der landwirtschaftlichen Nebenbetriebe und Ansiedlun­gen geschehen. Bei der Verpachtung von Domänen sei eine Bindung der Pächter wegen der Viehhalt­ung zu fordern, auch müsse die Viehproduktion in unseren Kolonien mit dienstbar gemacht wer­den.

Oesterreich-Ungarn.

Den Reichstagssitzungen, die in Budapest am kommenden Dienstag wieder ausgenommen werden, sieht man mit ernster Sorge entgegen. Der Aus­schuß der verbündeten Oppositionsparteien erklärte soeben eine normale Tätigkeit des Parlaments für unmöglich, so lange die in der Sitzung vom 3. Juni und seither vom Präsidenten Tisza, von der Regierung und der Majorität begangenen gesetz- und rechtswidrigen Handlungen nicht in entspre­chender Form gut gemacht worden seien. Dev Ausschuß erklärte weiter, daß er die gesetzwidrige Abänderung der Geschäftsordnung nicht als bindend anerkenne und sich derselben nicht unterwerfe./ Endlich wurde lautMagd. Zig;" der Rücktritt des Grafen Tisza und des Ministerpräsidenten p. Lukacs gefordert. Die beklagenswerten Zustände während der Sommertagung des ungarischen Par­laments, dessen Beratungen nur durch Zuhilfe­nahme von Militär und durch gewaltsame Ent­fernung der oppositionellen Abgeordneten aus dem Sitzungssaale ermöglicht wurden, sind noch in fri­scher Erinnerung. Die Wiederholung ähnlicher Pro­vokationen könnte dem Parlamentarismus in Ungarn gefährlich werden, da Krone wie Regierung nicht nachgeben.

Zu den Beisetzungsseicrlichkeiten für den verstor­benen Mikado Mutsuhito,

die am heutigen Freitag stattfindet, sind alle Ver­treter der fremden Herrscher in Tokio eingetrof- sen, wo sie am Mittwoch vom Kaiser Joshihito empfangen wurden. Mit ganz besonderen Ehrun­gen war der Vertreter des deutschen Kaisers, Prinz Heinrich von Preußen, bei seiner Ankunft in Jokohama und Tokio ausgezeichnet worden, war er doch auf dem Bahnhof vom Kaiser persönlich empfangen worden. Die Ue'berreichung der Kette des Chrysanthemum-Ordens war eine ganz be­sondere Auszeichnung, der sich nur wenige Herr­scher erfreuen. Die außerordentlich freundschaft­lichen Beziehungen zwischen der Familie des Prin­zen Heinrich und dem japanischen Kaiserhause wur­den schon vor langen Jahren angeknüpft, als Prinz Heinrich zum ersten Male im Lande der ausgehenden Sonne weilte. Auch Prinz Heinrichs ältester Sohn, Prinz Waldemar, der noch im letz­ten Frühjahr Gast des verstorbenen Mikados war, war mit herzlicher Liebenswürdigkeit in Tokio aus­genommen worden, wo man jetzt den Kasumigafeki- Palast dem Prinzen Heinrich als Wohnung zur Verfügung gestellt hat.

13. Tmtemb-r

ff Tie Äutomobilunsälle. Das Jahr 1910/11 hat eine auffallende Zunahme der Automobilun­fälle gebracht. Es waren insgesamt 8431 schä­digende Ereignisse zu verzeichnen. Im vorange- gengenen Jahre betrug die Zahl der Automobil­unfälle 6774. Gegen das Jahr 1907/08 ergibt sich eine Steigerung um 3362 Unfälle.- Im Jahre 1910/11 kamen auf je 100 Kraftfahrzeuge durch­schnittlich 12,0 Unfälle, gegen 11,7 im Jahre 1909/10. Die Verteilung der Unglücksfälle auf die beiden Hcmptarten von Kraftfahrzeugen zeigt, daß die Personenautomobile prozentual nicht so stark beteiligt sind wie die Lastwagen. Auf 100 Per­sonenwagen kamen im letzren Jahre 11,8 Unglücks­fälle. Bei den Lastautomobilen berechnete sich die Prozentzisfer auf 13,5. Diese Verschiedenheit er­klärt sich zum Teil aus der geringeren Beweg­lichkeit der Lastwagen. Es ist auch nicht zu be­zweifeln, daß die meist auf den großstädtischen Verkehr beschränkten Lastautomobile Zusammen­stößen usw. mehr ausgefetzt find als die größten­teils aus freier Landstraße sich bewegenden Per­sonenwagen. Ein trübes Kapitel bildet noch im­mer das Verhalten mancher Kraftwagensührer nach erfolgtem Unglückssall. Im Jahre 1910/11 ent­zogen sich 8263 Wagenlenker ihrer Feststellung. In 517 Fällen sind die Führer der unheilbringenden Gefährte tatsächlich entkommen. Es muß jedoch anerkannt werden, daß eine prozentuale Abnahme jener Fälle, wo -die Automobilisten ohne Rücksicht auf die bei dem Unfall zu Schaden gekommenen Personen und Sachen sich eiligst aus dem Staube mochten, eingetreten ist. Es wurden im letzten Jahre 343 Personen getötet und 4262 Personen verletzt. Von Getöteten waren 24 Führer und 49 Insassen der beteiligten Kraftfahrzeuge. In den übrigen 270 Fällen kamen Passanten oder Insassen anderer Fuhrwerke zu Tode. Bon den verletzten Personen waren 311 Chauffeure, 702 andere In­sassen der Kraftfahrzeuge und 3249 dritte Per­sonen. Die Zahl der Opfer von Automobilunfällen ist demnach noch immer recht hoch.

* HerrenLrrg, 11. Sept. Auch imGäu" hat das andauernde Regenwetter Ser letzten Wochen der Landwirtschaft sehr geschadet, insbesondere das Einbringen der Getreideernte und des Oehmdgrases fast unmöglich gemacht, so daß Vieles ganz zu Grunde ging. Mit Rücksicht darauf hat der Aus­schuß des Landw. Bezirksvereins auf Antrag seines Vorsitzenden beschlossen, das auf 21. d. Mts-, ge­plante Gaufest des 8. Landw. Gauverbäuds, für welches ein umfangreiches Programm aufgestellt! war, nicht in der üblichen festlichen Weise abzu­halten, vielmehr einen Teil der dadurch sretwer- denden Mittel mehr als 2000 Mk. der Land­wirtschaft nutzbar zu npachen.

ff Herrenberg, 12. Sept. (S ee sis ch m erk t.) Mit Rücksicht auf die Fischnot hat auch die hie­sige Stadtverwaltung in anerkennenswerter Weise einen Seefischmarkt eingerichtet. Heute wurde der erste Versuch gemacht mit zwei Zentnern Schell­fische. Wie dankbar die Einrichtung vom Publikum ausgenommen wurde, beweist der Umstand, daß etwa einhalb Stunde nach Beginn des Verkaufs zu 24 Pfg. pro Pfund alles ausverkauft war. Auch die Metzger werden der Einrichtung Lob zollen müssen, denn sie klagen ja immer, daß sie bei den derzeitigen hohen Viehpreisennichts verdie­nen" sondern nochdrauf zahlen" müssen.

ff Horb, 12. Sept. Der Bezirksverein für Na­tur- und Heimatschuß ließ die Ruine Staufenberg im Eutinger Tal an der Bahnstrecke HorbEutin­gen renovieren. Außer dem Besitzer der Ruine, Gras Schenk von Staufenberg, der 200 Mk. dazu beigetragen hatte, spendete der Schwäbische Alb- verein weitere 200, der württ. Schwarzwaldver­ein 300 und der Staat 400 Mark.

* Stuttgart, 12. Sept.s Heute beginnen die Tivisionsmanöoer und /zwar der 26. Di­vision zwischen Adelmannsfelden und Neresheint und morgen die der 27. Division zwischen Ulm-, Geislingen und Urach. Der Kommandierende Ge­neral Herzog Albrecht von Württemberg begab sich heute vormittag von Aalen aus im Kraftwagen in das Manövergelände der 26. Division und wohnt dort den Hebungen an.

ff Stuttgart, 12. Sept. (Ziehung.) Bei der heutigen Ziehung der Ebinger Geldlotterie zugun­sten der Fohlenweide fiel der Hauptgewinn von 10 000 Mk. auf Nr. 21 923, der zweite Gewinn von 5000 Mk. auf Nr. 66 585, der dritte Gewinn von 2000 Mk. auf Nr. 52 339, 1000 Mk. stellen' auf 43 227, je 500 Mk. auf 36 983, 15 409. (Ohne Gewähr.)

jf Stuttgart, 12. Sept., Unter der -Lpatzen- fchaar, die sich in den Anlagen des Olgaspitals hernmtreibt, befindet sich ein jüngeres Spätzchen mit nahezu vollständig weißen Federn. Viele Leute wollten schon das muntere Tierchen einfangen, in der Annahme, daß es sich um einen entflogenen Kanarienvogel handelt.

ff Stuttgart, 12.-Sept., Gestern abend kurz nach 8 Uhr stürzte in der Nähe der Stöckachschule Schulrat Tr. Treutler aus der Straßenbahn. Er zog sich innnere Verletzungen zu und wurde im Sanitätswagen in seine Wohnung in der Korn­bergstraße verbracht.

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Stuttgart, 12. Sept. (Eine Wette.) Ein jüngerer Mann ging in den letzten Tagen mit einem Wirt in der unteren Neckarstraße die Wette ein, fünf Pfund Heu mit sieben Eiern zu ver­zehren, wenn der Wirt ihm drei Flaschen Wein zahle, andernfalls sollten ihm die drei Flaschen Wein zur Last fallen. Das Mahl wurde folgender­maßen zubereitet: fünf Pfund Heu wurden genau abgewogen, dann zu Asche verbrannt, die Asche verrieben und mit den sieben Eiern durcheinander gemischt und in der Pfanne gebacken. Der junge Manu ließ sich anfangs die sonderbare Speise recht gut schmecken, aber als er etwa die Hälfte verzehrt hatte, stellte sichSankt Ulrich" ein und der Rest der Speise blieb unverzehrt. Zu allem hin mußte der junge Mann selbstverständlich die drei Flaschen Wein zahlen und sür den Spott brauchte er auch nicht zu sorgen.

ff Stuttgart, 12. Sept. Nach Vollendung des neuen Hauptbahnhofes ist es unumgänglich not­wendig, eine neue direkte Verbindung zwischen dem Bahnhof und den Stadtteilen zu schaffen, die an die Rotebühlstraße angrenzen, um in Zukunft den Verkehr in die Stadt zu teilen. Beabsichtigt iff dabei vor allem, die Königsstraße zu entlasten. Dies dürste am besten erreicht werden, indem die Rotebühlstraße in möglichst gerader Linie zum künf­tigen Hauptbahnhof durchgeführt wird. Für diese Straßendurchsührung ist die Rotestraße ausersehen, die künftig von der Kanzleistraße bis zur Schloß­straße durchgeführt werden soll. Eine Anzahl Häu­ser der Kanzleistraße sind zu diesem Zweck chon der Stadtverwaltung bereits angekauft worden. Man rechnet damit, daß nach Herstellung die­ser neuen Verbindungsstraße auf eine Verbreiterung der unteren Königsstraße verzichtet Herden kann.

ff Stuttgart, 12. Sept. (Die Schnakejn.)

In letzter Zeit gingen durch die Presse Mit­teilungen, über das Vorhandensein einer Schna­kenplage in verschiedenen Gegenden des Landes. Gleichzeitig wurde darüber geklagt, daß in Würt­temberg im Unterschied von Baden, Hessen, Elsaß- Lothringen und der Rheinpfalz zur planmäßigen Bekämpfung disser Plage nichts geschehe. Dem­gegenüber macht der Staatsanzeiger darauf auf­merksam, daß das Ministerium des Innern schon unter dem 7. September l91l den Oberämtern und Oberamtsphysikaten je ein Exemplar einer im Kaiserlichen Gesundheitsamt herausgegebenen Denk­schrift über die Mückenplage und ihre Bekämpf­ung mit dem Auftrag übersandt hat, falls im Bezirk von der Mücken- (Schnaken) Plage etwas

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