Gegründet
1877.
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Fernsprecher Nr. 11.
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SchWrMWer TMSZckW str W NerMMzirke MM, NeudenstM Wh CM. « Mchen-MMbe: „SchMMälher SönnlkgsSlatt".
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Ausgabe in Alteusteig-Stadt.
Die«Klag, de» 3. Geptesrbes.
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Tages-Rundschau.
Vom HansaLund.
Der Hansabund teilt mit, daß seine Mitglie- dorzahl im Wachsen sei und daß in 25 neuen Orten Vertrauensmänner gewonnen und eine Ortsgruppe neu gegründet worden sei. 21 große Verbände der Industrie, des Handwerks und der Angestellten, darunter der Verband der Fischindustriellen Deutschlands, der Arbeitgeberverband Flensburgs, der Baugewerbeverband in Grünberg, der Verein deutscher Militäreffekten-Fabrikantenj die Genossenschaft für Handel und Industrie in Apolda, der Zweigverein Hütte der deutschen Techniker in Danzig, der Verband deutscher Parfümerie-Fabrikanten u. a. m. seien dem Hansabunde neuerdings korporativ beigetreten.
Deutsche Luftschiff-Politik.
Vor einigen Tagen hat, wie die „Mil.-Pok> Korrespondenz" angibt, in den Räumen des Reichs- amts des Innern eine Konferenz stattgefunden, an der Vertreter des Auswärtigen Amts, des Kriegsministeriums und des Reichsmarineamts und Graf Zeppelin teilgenommen haben. In Hinblick auf die Feststellung der einschlägigen Etatposten des Reichshaushaltvoranschlages für 1912/13 ist dabei über die folgenden Fragen verhandelt worden: Erhöhung der Reichssubvention für die Telag, neue Bauaufträge für Luftschiffe, Beschleunigung des Luftschiss-'Hallenbaus.
Wegen neuer Bauaufträge für lenkbare Luftschiffe soll — außer mit dem Grasen Zeppelin, dessen Friedrichhafener Werft nach der Ablieferung des Marineluftschiffs den Kiel für ein neues Luftschiff gestreckt hat, ohne dafür vorläufig eine Bestellung zu haben — auch mit Schütte-Lanz verhandelt werden. Professor Schütte wird sich in diesen Tagen in Geschäften nach den Vereinigten Staaten begeben, kehrt aber bereits im Oktober zurück, um den weiteren Probefahrten und der Abnahme seines Lenkluftschiffs durch die Heeresverwaltung beizuwohnen.
In sachverständigen Kreisen mehren sich übrigens die Stimmen, die ein deutsches Luftflottengesetz für die Armee und die Marine fordern. Es würde, nach Ansicht militärischer Fachleute, festzulegen haben: den Sollbestand an Luftschiffen, die Jndiensthaltung (Stärke der Bemannung, Sicherstellung der Beschaffung von Gas uff.), die Bestimmungen über Reserveschiffe und über die Heranziehung von Privatluftschiffen für Manöver- nnd Kriegszwecke, schließlich die Umbauten, sowie den Ersatz veralteter oder zerstörter Luftschiffe.
Handbuch der deutschen wirtschaftlichen Verbände.
Anregungen aus gewerblichen Kreisen des Hansa-Bundes entsprechend, hat die Leitung des Hansa- Bundes beschlossen, alsbald ein Handbuch der wirtschaftlichen Vereine und Verbände des deutschen Reichs herauszugeben. Mit den Vorarbeiten ist bereits begonnen worden. Das Erscheinen des voraussichtlich mehrbändigen Werkes ist für Anfang nächsten Jahres in Aussicht genommen.
Schutz der Seehunde.
Die Union-Regierung hat für 10 Jahre die Jagd auf Seehunde in den amerikanischen Gewässern untersagt. Diese Maßregel ist erfolgt wegen der Mafsentötung von Seehunden, da man befürchtet, daß die Tiere aussterben werden.
8- S:v!-mb:r
* Neuer Besuch. Kaum sind die badischen Ferienfahrer von hier weg und schon sind wieder neue Gäste hier eingezogen. Zu einem Ferienaufenthalt von 8—10 Tagen sind gestern etwa 25 Schülerinnen einer höheren Töchterschule aus Ulm unter Führung von Professor Weller und in Begleitung von zwei Lehrerinnen hier eingetroffen. Sie haben zum größten Teil im Gasthaus zum „Stern" Quartier bezogen und werden von hieraus zahlreiche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung machen. Wir hoffen, daß die Ulmer Gäste gerne hier sind und daß ihnen auch ordentliches Wetter beschieden ist, damit sie ihr Programm in befriedigender Weise durchführen können.
* Landwirte und Obstzüchtcr, besaßt euch mehr mit der Herstellung von Dörrobst: Bekanntlich werden jahraus jahrein Mengen von gedörrtem Obst aus dem Ausland eingeführt. Ein großer Teil der volkswirtschaftlichen Werte, die dafür ins Ausland gehen, könnte dem Inland erhalten werden. Die kleine schweizerische Gemeinde Mastrils, mit 425 Einwohnern, stellt z. B. jährlich für 40000 bis 50 000 Fr. Dörrobst her (Basler Nachrichten vom 18. Juni 1912). Wird die richtige Auswahl der zum Dörren geeigneten Sorten getroffen und zum maschinellen und genossenschaftlichen Betrieb übergegangen, so kann ein großer Teil der ausländischen Konkurrenz zurückgedrängt werden. Schon vor Jahren war der Wert der Obstkonserven, die in 2000 amerikanischen Fabriken her- gestellt und zum sehr großen Teil nach Europa ausgeführt werden, nach Schmollers Jahrbuch 1906. Heft 3, auf über 300 Mill. Mark gestiegen. „Selbst verdienen!"
* Spiclberg, 3. Sept. Vom Samstag auf Sonntag brachte bei Streithändeln der 19jährige Steinhauergeselle Brenner dem 24 Jahre alten Silberarbeiter Broß mehrere Messerstiche in den Kopf bei und verwundete denselben schwer.
* Bösingen, 3. Sept. Am Samstag abend verunglückte der hiesige Schweinehändler Ehr. Roth- fuß mit seinem Fuhrwerk auf der Rückfahrt von Freudenstadt zwischen Pfalzgrafenweiler und hier. Er wurde auf der Straße liegend bewußtlos aufgesunden und hat eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Bis heute hat der Verunglückte das Bewußtsein nicht wieder erlangt, doch hofft man ihn dem Leben erhalten zu können.
* Ebh «usen, 2. Sept. Am kommenden Sonntag, den 8. September soll die Einweihung des hiesigen neuerbauten Gemeindehauses stattfin- den. Es ist ein stattliches Gebäude, das beim Bahnhof von der Höhe herabgrüßt und das nun den Sammelpunkt für die Wohlfahrtspflege der Gemeinde darstellt.
Nagold, 2. Sept. (10. Landw. Gauverband.) Die Heuer im Simmental aufgekauften 24 Zucht- farren wurden heute nach Ablauf der lOtägigen Beobachtungsfrist auf dem hiesigen Stadtacker au die Besteller versteigert. Die Kaufpreise bewegen sich zwischen 790 und 1160 Mk.; als Uebererlös wurde erzielt 2805 Mk. und betragen die Kaufpreise zusammen 22 545 Mk. Es kamen ins Oberamt Calw 8 Stück, Freudenstadt 1 Stück, Nagold 5 Stück und Neuenbürg 10 .Stück. Die Farren wurden im Simmental aufgekauft durch Oberamtstierarzt Böpple in Neuenbürg und Viehzuchtinspektor Hummel in Tuttlingen.
* Wildbad, 1. Sept. Trotz der ungünstigen Witterung des heurigen Sommers ist Wildbad gut besucht und erfreut sich immer noch starken Zustroms der Fremden; die Kurliste vom Dienstag weist die Ziffer 17 244 auf. Die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin ist letzter Tage mit Gefolge hier eingetroffen.
* Schömberg, 2. Sepch Gestern abend brach in dem Anwesen des Gottlreb Wacker, Fuhrmann, Feuer aus. Das Haus samt Scheune fiel dem Brande zum Opfer.
Amtsblatt für Pfalzgrafenweller.
1912.
ff Leonberg, 2. Sept., (Die Kinogefahr.) In dem eben erschienenen 41. Rechenschaftsbericht der Rettungsanstalt für ältere Mädchen in Levn- berg wird mit ernsten Worten auf die Gefahren des „Kino" hingewiefen. Es heißt u., a.: „Es ist auffallend und lehrreicher als alle theoretischen Erörterungen über den Wert oder Unwert der Kinematographentheater, wie häufig in den Akten unserer Zöglinge diesem modernen Bildungsinstitut ein gut Teil Schuld am sittlichen Niedergang unserer Jugend zugeschrieben wird. Was der Schundroman in vielen Stunden eifriger Lektüre an Sensationen schafft, das stellt der 'Kürematograph in 15 Minuten vor Augen."
ff Stuttgart, 2. Sept. (Dhe Hutnadel.) Durch die Außerachtlassung der Sicherung einer weirvorstchenden Hutnadel ist, wie das Neue Tagblatt meldet, in Berlin ein Straßenbahnschaffner schwer verletzt worden. Er wollte das Haltezeichen geben, als er durch die ungesicherte Hutnadel einer auf der Plattform stehenden Dame am rechten Arm verletzt wurde. Trotzdem der Verletzte einen Verband anlegte, mußte ihm nach zwei Tagen, da durch die anscheinend verrostete Hutnadel eine Blutvergiftung eintrat, der rechte Arm abgenommen werden. Infolge dieses Vorfalls sind nun die Schaffner angewiesen worden, unnachsichtlich gegen die Trägerinnen ungesicherter Hutnadeln vorzugehen. Sollte eine Dame bei der Fahrt im Straßenbahnwagen sich weigern, die Hutnadel zu sichern, so ist der Schaffner berechtigt, die Dame wegen Gefährdung der übrigen Mitfahrenden von der Fahrt auszuschließen und sie polizeilich feststellen zu lassen.
ff Stuttgart, 2. Sept. (Von den Fleischerei sen., Die Paritätische, aus vier den verschiedenen Parteien ungehörigen Gemeinderäten u. vier Metzgermeistern, sowie dem Schlachthausdirektor bestehende Fleischpreisfestsetzungskommission hat sich konstituiert. — Der Preis für ein Pfund Hammelfleisch ist von 90 auf 85, und der für ein Pfund Schaffleisch von 80 auf 75 Pfennig herabgesetzt worden.
ff Cannstatt, 2. Sept. Am Sonntag, den 24. September geht von Mannheim aus zu dem weit über Württ. Grenzen bekannten Cannstatter Volksfest ein Sonderzug mit ganz bedeutend ermäßigten Fahrpreisen ab, an dem sich jedermann beteiligen kann.
- ff Ehingen a. T., 2. Sept. Bei der Verfolgung des entlassenen Reservisten Schwartz, der in Romanshorn ein Schnellfeuer auf seine Mitmenschen eröffnete, wurde auch der Küfermeister Enderle, der als Feuerwehrmann sich den übrigen angeschlossen hatte, erschossen, indem ihm Schwartz aus einer Entfernung von 200 Meter zwei Kugeln ins Herz jagte. Enderle stammt von Dächingen hiesigen Oberämts, war 30 Jahre alte und hinterläßt eine Witwe und drei Kinder.
st Heilbronn, 2. Sept. (Wieder ein Köpenik- ker Fall.) Der Hauptmann von Köpenick findet immer noch Nachahmer und — leider auch Personen, die auf den Trick hereinfallen. So erschien am Samstag vormittag beim Gemeindepfleger in Bil- lenslmch OA. Marbach ein Landjäger in neuer Sommeruniform und ließ sich auf einen angeblichen Befehl der Staatsanwaltschaft hier dessen Kasse im Betrage von 443 Mk. aushändigen, die er beschlagnahmte. Nach dem Weggang des angeblichen Landjägers kam dem verdutzten Gemeindepfleger die Sache doch nicht recht geheuer vor und er telephonierte die Begebenheit an den Schultheißen nach Schmidhausen, zu dessen Gemeinde Bill-ensbach gehört, der dann auch mit einem Mann alsbald die Verfolgung des Schwindlers aufnahm. Die beiden wurden seiner nach kurzer Zeit auch ansichtig, als er jedoch bemerkt hatte, daß er verfolgt wurde, schlug er sich in den Wald, und wurde nicht mehr gesehen. Eine alsbald von der Staatsanwaltschaft angeordnete Streife durch ein Landjägeraufgebot hatte bis jetzt noch keinen Erfolg. Um sich den Anschein als echter Landjäger zu