Mannschaften zu:Adjeu,, bleibt gesund". Auf dem Transport zum Oberamtsgesüngnis äußerte er zu den Landjägern, er hätte gute Lust gehabt und hätte dem Oberleutnant die Backen verhauen. Er raisonnierte noch weiter. 6 Monate Gefängnis hat ihm das Kriegsgericht in Ulm wegen dieser Verfehlungen zudiktiert, wogegen er Berufung ein­gelegt hatte. Wie seine Borstrafen zeigen, ist er ein zu Gewalttätigkeiten neigender Mensch, der we­nig nach dem Gesetz fragt. Seine Berufung wurde dom Oberkriegsgericht verworfen, ihm aber ein Monat Untersuchungshaft angerechnet.

st Stuttgart, 15. Juli. (Vergehen gegen das Weingesetz.) Nach den Ausführungsbestim- NlMlgen des Bundesrats zum neuen Weingesetz ist die Verwendung von würzgehaltigem Schwefel zum Ausbrennen von leeren Weinfässern verboten. Durch den würzhaltigen Schwefel werden dem Wein Aromastosfe zugesührt, sie ziehen sich in das Holz ein und der Wein erhält ein günstigeres Bukett: Ein Wirt in Waiblingen hat solchen Schwefel vor der Einfüllung verwendet und er stand deshalb vor der Strafkammer, aber nicht nur deswegen, sondern auch, weil er die Verordnung von Schwe­fel in das Kellerbuch neben anderen vorgeschrie- bsnne Eintragungen unterlassen hat. Er wurde zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt. Ein Kaufmann, der an ihn den Schwefel verkauft hatte, erhielt 5 Mark Geldstrafe.

Lus dem Reiche.

st Dortmund, 15. Juli. In 860 Meter Tiefe des KaEbohrlochs bei Sonnenhorn ist in der Nacht zum Sonntag unter donnerartigem Getöse eine salzhaltige Schwefelquelle zum Ausbruch gekommen, die nach der Ansicht lippescher Blätter die bestimmte Aussicht auf ein neues Kurbad eröffnet. Mit star­kam Druck werden die Wassermassen aus dem 30 Meter hohen Bohrturm herausgeschleudert. Fort­während wiederholt sich das Schauspiel in ein- visrtel- bis einhalbstündigen Unterbrechungen. Das Wasser hat eine graue Färbung und schmeckt ähn­lich wie Stahlbrunnen.

st CocheM, 15. Juli. In der Nähe von Co­chem überschlug sich auf der Landstraße ein Auto­mobil. Der Chauffeur kam unter den Wagen zu liegen; die beiden Insassen wurden herausgeschleu­dert. Alle drei sind lebensgefährlich verletzt.

Kolonialdenkmünz en.

st Berlin, 15. Juli. . Zu der im Marinever- einigungsblatt veröffentlichten Urkunde wegen Stif­tung einer Kolonialdenkmünze bemerkt die Nordd. Allg. Ztg.: Alle ehemaligen Schutztruppenangehö­rigen, die sich nicht mehr im aktiven Dienst, aber noch in militärischer Kontrolle befinden, und An­sprüche auf die Denkmünze geltend machen, ha­ben sich zur Erlangung nicht an das Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt, sondern unter Vorlage des Militärpasses bezw. sonstiger Ausweispapiere an das zuständige Bezirkskomman­do öezw. Meldeamt zu wenden. Ehemalige Schutz- trupvenangehörige, die unter keiner militärischen Kontrolle mehr stehen und einen Anspruch auf dis I

Allerdings. Aber woher wissen Sie denn? Und Sie haben mir auch noch nicht beantwortet, wie Sie mich auf­gespürt.'

Von einer Familie, in der auch Herr Doktor Lichten ver­kehrte, wurde mir erzählt, daß er hierher gefahren sei, weil seine Schwester in kurzem Hochzeit hätte. Und da nannte man auch Ihren Namen. Erich Throndhjem, Maler ich sagte mir. daß das nur Sie sein könnten. Bei der Hochzeit meines Meisters Erich aber durfte ich doch nicht fehlen. Und da bin ich denn nun, um Sie energisch an Ihre Schülerin Karla Fannemor zu erinnern, wenn Sie die Liste der Einzuladenden aufstellen. Ein bischen aufdringlich, nicht wahr? Aber Sie kennen mich ja.'

Throndhjem ergriff wieder ihre Hand.

Wenn Sie wüßten, wie ich Ihnen für dieseAufdring­lichkeit" dankbar bin! Sie können sich nicht denken, welche Freude Sie mir damit bereitet haben. Und ob Sie eingeladen werden!'

Sie drohte lächelnd mit dem Finger.

Keine zu große Ekstase! Vergessen Sie nichtz daß Sie wohlbestallter, glücklicher Bräutigam sind. Und ich muß Ihnen sagen" sie wurde plötzlich ernstich will nicht an die Ver­gangenheit tippen, bei Leibe nicht. Aber ich freue mich von ganzem Herzen, daß Sie doch noch das Glück gefunden haben. Verdient haben Sie sich's, weiß Gott.'

Er schwieg einen Augenblick. Dann lenkte er ab.

«Aber jetzt bleiben Sie bei mir zum Mittagessen. Ich kaffe Sie nicht fort.'

Nein, nein, Meister Erich. Sie wissen, ich bin nicht prüde. Deshalb läge mir nichts daran. Aber Sie sind verlobt. Und Sie könnten gelernt haben, einzusehen, daß man auch den Schein meiden muß."

Sie kennen meine Braut nicht, Fräulein Karla,' fuhr er aus. °

Kolomaldenkmünze geltend machen, wenden sich am zweckmäßigsten unter Vorlage des Militärpasses bezw. sonstiger Ausweispapiere an das ihrem jetzi­gen Wohnsitz zunächst gelegene Bezirkskommando bezw. Meldeamt. Im Ausland lebende Personen nehmen die Konsulate in Anspruch.

Ausländisches.

ss Prag, 15. Juli. Die aus 5 Köpfen bestehende Familie des Arbeiters Stundnicka ist infolge Genusses giftiger Schwämme lebensgefährlich erkrankt.

)( Stockholm, 15. Juli. Während des gestrigen Mara­thonlaufes wurden der Oesterreicher Slavik und der Portu­giese Lazavo vom Sonnenstich getroffen. Während sich der Oesterreicher außer Gefahr befindet, ist Lazavo heute morgen im Lazarett gestorben.

ss Newyorl, 15. Juli. Dem NewyorkSun' wird aus Mexiko gemeldet, daß im Staate Guanayuato heftige Wirbel stürme großen Schaden verursacht haben. Meh­rere hundert Personen sollen umgekommen und ganze Ort­schaften vernichtet worden sein. Der Schaden wird auf 20 Millionen Dollar geschätzt.

Der italienischk-türkische Keks.

ss Konstantlnopel, 15. Juli. Die Blätter melden, daß 5 italienische Torpedoboote in den Gewässern von Chios kreuzen. Der Mali von Kossowo ist in Prischtina einge­troffen und hat Verstärkungen verlangt. Der Gendarmerie­kommandant ist desertiert.

Karrdel Verkehr.

' Stuttgart, 15. Juli. (Landesproduktenbörse.) Das trockene, warme Wetter, das die ganze Berichtswoche anhielt, war für den Saatenstand überaus günstig und hat in einigen Gegenden bereits zum Roggenschnitt geführt. Trotzdem ge­staltete sich die Stimmung auf dem Getreidemarkt letzter Tage etwas fester, da die Abladungen von Argentinien wieder wesentlich kleiner waren und auch die amerikanischen Märkte höhere Notierungen meldeten. Greifbare Ware blieb gesucht und teuer, für spätere Lieferung verhalten sich die Käufer noch zurückhaltend und warten den Ausfall der Ernte ab. Auch heute wurden nur vereinzelte Käufe abgeschlossen.

Wir notieren per 100 Kg. frachtparität Stuttgart, Ge­treide und Saaten ohne Sack netto Cassa je nach Qualität

und Lieferzeit:

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württ. 34.7535.35

fränk. 34.7535.35

Rumänier. 35.0035.50

Ulka 35.0025.50

Saxonska 35.0035.50

Azima 35.0035.50

Nowrosiska 33.0034.00

Tafelgries Mk Mehl 0

. 1 . 3

. 3

. 4

Mack

Laplata 34.0035.

Kernen 34.7535.35

Roggen nomin. 31.0033.00 Futtergerste 18.0018.50 Hafer württ. 33.3533.75 . Laplata 19.0019.50 Mais Laplata 16.7517.50

34. bis 34.50 34. bis 34.50 33. bis 33.50 33. bis 33.50 30.50 bis 31.

37. bis 37.50

Kleie Mk. 11.00 bis 13.00 (ohne Sack netto Kassa.)

Marokko.

ss Packs, 15. Juli. Aus Marakesch wird unterm 9. ds. Mts. gemeldet: Der Konflikt zwischen El Glaui und Mtugi hält an. In der Bevölkerung wird schon davon ge­sprochen, daß der Prätendent des Susgebietes als Sultan anerkannt werde. General Lyautey hat dem französischen Geschäftsträger Anweisungen gegeben für den Fall, daß eine Räumung der Stadt notwendig werden sollte.

Vermischtes.

Z Ein einarmiger Schwimmer, Vollrath aus Mannheim, errang bei dem großen Wettschwimmen durch die Danziger Bucht, von der Halbinsel Hela bis Zeppot, über 33,6 Kilo­meter, den 3. Preis mit einer Schwimmdauer von 11 Stun­den. Der Sieger hatte 10 Stunden 17 Minuten benötigt.

8 Ter poetische Alkoholgegner. In einem Orte bei Bracken heim sandten anscheinend junge Leute dem als starken Alkoholgegner bekannten Pfarrer eine K'ste mit leeren Bierflaschen. Der sinnig Be­schenkte antwortete den liebenswürdigen Spendern imZa-berboten" mit folgender poetischer Widmung:

So viel Bier getrunken habend.

Ach wie labend war der Abend!

Und des Morgens in der Kammer

Dieser Jammer!

Diese Leere, diese Schwere!

Ausl Kamerad sauf!

Neuer Durst folgt stets daraus!

V-emrGchMHeS Wetter

am Mittwoch, den 17. Juli: Zunächst noch vorwiegend heiter, trocken, heiß.

Verantwortlicher Redakteur: L. Lank, Mtenstetg.

Druck und Verlag der W. Rtckersschen Buchdruckerei tu Altenftei».

Zum Tchuhe des Holzes über und unter der Erde gibt es kein besseres Mittel als das in mehr als 30jähriger Praxis bewährte Avenarius Carbolineum. Im Gebrauch ist es sehr billig und von langanhaltender Wirk­samkeit. Beim Einkauf achte man genau auf den vollen Namen Avenarius Carbolineum. Nähere Aus­kunft eckeilt aus Wunsch die Firma R. Avenarius u. Co., Stuttgart, Hamburg, Berlin und Köln, sowie deren Nieder­lagen die Herren Paul Beck, Eisenhandlung in Alten­steig, Fr. Schmid in Nagold und Georg Schech- inger, Zimmergeschäft in Teinach.

s. -

L'aürraävvrtrstung: Paul LotiLUpp, ältsnstsig.

Ihre Braut nicht, allerdings. Aber die große, schwatz­süchtige Masse. Und ich möchte nicht gern schuld daran sein, daß man Sie mit Schmutz bewirft, wenn auch noch so un­gerecht."

«Na, dann gehen Sie in Gottes Namen!" knurrte er ingrimmig.Aber der Familie meiner Braut stelle ich Sie vor."

Meinetwegen. Da habe ich nichts dagegen.'

Gleich morgen. Nicht wahr?'

«Ist mir recht."

Und da fiel ihm plötzlich wieder Walter ein, auf den er ganz vergessen hatte. Er lachte.

Da wessen Sie ja dann auch Ihren Freund und alten Bekannten von Berlin wieder."

Alten Bekannten lasse ich gelten. Aber Freund?'

Na na verstellen Sie sich nicht i» Aber ich werde schon meine Augen offen halten."

Sie war schon wieder dis über die Ohren rot geworden. Vor Arger offenbar.

Aber reden Sie doch keinen Unsinn. Sonst verschwinde ich wieder. Dann haben Sie's."

Er wehrte mit beiden Händen ab.

Nein. Lieber nicht. Da schweig' ich ganz Alle, und" er konnte es nicht verschluckenlasse die Tatsachen reden."

Sie sind doch unverbesserlich," schalt sie mit komischem Arger.Nun gehe ich auch zur Strafe.'

Auch wenn ich Abbitte leiste?"

Auch dann. Also bis morgen auf Wiedersehen. Um halb zwölf Uhr denke ich?"

Einverstanden. Aber Wort gehalten!'

Habe ich das je nicht?"

Nein, wirklich. Ich bitte um Verzeihung.'

Sie schüttelten sich geschwisterlich die Hände. Dann ging sie mit festen, energischen Schritten, während er zur Begleitung

bis zur Haustüre hinterdrein marschierte.

Dann kehrte er in sein Zimmer zurück. Es war ihm selt­sam leicht zumute geworden durch diese Begegnung. Wie ein frischer Luftzug hatte sie ihn durchweht.

Und diese Stimmung hielt an. Maja freute sich am Nach­mittage kindisch über seine gute Laune.

Walter Lichten fiel fast auf den Rücken, als er erfuhr, , daß Karla Fannemor in Königsberg war und daß Throndhjem sie mitbringen wollte.

Du' sagte er plötzlich zu Erich,die liebt doch hoffent- lich nicht dich, weil sie so großes Interesse an deinen An­gelegenheiten nimmt?'

Nicht doch, mein Lieber. Da hast du nichts zu fürchten. Wir sind uns ein paar gute, treue Kameraden, die der Sturm, den wir gemeinsam durchlebten, einander noch näher gebracht hat. Aber die Liebe, die du meinst und willst, die verschwendet Fräulein Fannemor sicher nicht an mich. Da sei beruhigt.'

Fortsetzung folgt.

Vermischtes.

Mißverständnis.Wir machen unsre diesjährige Som­merreise im Automobil und zwar von A bis Z!"So, so! Die Gegend ist mir unbekannt."

Avgetruwpst.N-N weigere dich nicht länger, liebes Kind, und geh allein zu Bett. Sieh mal, die kleinen Küch­lein gehen auch schon schlafen! 'Ta geht aber die alte Henne auch mit!"

Erdkunde.Wenn es auch schon zwanzig Jahre sind, daß Sie Ihre Jialwiireqe machten, aber Sie fuhren doch damals über den Brenner?"Kann mich nicht erinnern, ob's damals schon einen Brenner gegeben hat!"