te< wo er wä-häerch örr Dauer d-er L-Lndtagsver- Wandlungen zu wohnen Pflegte-, und fühlte sich, uls er auswachte, schwer leidend. Aerztlrche Hilfe lehnte er ab. Trotzdem wurde durch das Hotel dis Frau Beißwanger benachrichtigt rurd auch ein Arzt her beigerusen, der seine Ueberführung ins Marienhv spital anordnete. Aus dem Wege dahin ist Beiß wanger sodann im Sanitätswagen verschieden. Er war am 3l. Mai 1867 geboren, also erst 45 Satire alt. Der Zweiten Kammer gehörte er nur in der jetzt ablausenden Wahlperiode, seit i 907 Er hatte sich dort dem Bund der Landwirte
an
und den Konservativen angeschlossen.
' sh'Stetten a. H'., l2. Mai. Bei 'der gestrigen Wahl eines Ortsvorstehers würde Stadtschultheißen amtsverweser Rettich in Schwaigern, früher Oberamtsassistent in Brachenheim mit 130, von 232 abgegebenen Stimmen Gewählt. Schultheiß Heinrich OckMnbachi erhielt 98 Stimmen. Ratsschreider Waiblinger hätte am Abend vor der Wahl seine Kandidatur zugunsten Rettichs zurückgezogen.
st Göppingen, l 1. Mai. Die Uebernahme der Bahn G ö p ping e n—G münd ist heute vormittag in offizieller'Weise durch ein? Probefahrt erfolgt, die hier ihren Anfang nahm. "
h Gmünd, l 1. Mai . Ins hiesige Spital wurde der 50 Jahre alte Arbeiter JohanN Dietrich von' Aufhausen emgeliesert, der im MilchelfeldechStein bruch durch eineu vorzeitig losgehenden Spreuch schuß so schwer verletzt worden war, daß ihm der linke Arm amputiert werden mußte. Auch- die rechte Hand und die Augen hüben stark gelitten.
j! Mechenpeuren, l l. Mai, Beim Arbeiten an einer' Kreissäge wurde dem verheirateten Benedikt Herzog ein Brett Vor: der Säge gegen den Unterleib geschleudert Und traf ihn derart, daß er an den Verletzungen gestorben ist.
st Wangen t. A., ll. Mai. Ein 18jähriger Post Praktikant hat, um sich das Geld zu einem "Tnnz- lränzchen zu verschaffen, einen Wertbrief geöffnet, ihm 50 Mark entnommen und ihn dann leer und reüsiegelt dem Adressaten zugesandt. Schon am andern Tag wurde der Streich, durch den sich der junge Mann um sein ganzes Lebenswerk gebracht hat, entdeckt und der Täter verhaftet. Das Geld hatte er noch bei sich.
st Fri-ebrichshasen, 12. Mai. Das Arbeiterpersonal der Firma Baresel, das gestern abend mit den hauptsächlichsten Arbeiten im Aachthasen fertig geworden wäre, wurde gestern mittag! bei der Arbeit plötzlich von dem Hochwasser des Sees überrascht. Me von der Umfassungsmauer des Nachthafens ein gutes Stück weg gezogene Absperr- ungsmauer (Sputid)-Wand war von dem ungeheuer gestiegenen Wasserdruck und - den Regengüssen der letzten Tage asn einer Stelle derart unrerspült wor den. daß plötzlich das Seewässer hdreinslutete und der ganze neue Nachthäsen binnen einer Stunde sechs Meter tief sich! mit Wasser füllte, Me Arbeiter- brachten mit Mühe ihr Werkzeug und dann sich selbst in «sächerhleit. Bretter, Dielen und Balken schwimmen im Hasen hierum. Was auf dem Grunde liegen blieb, dürste nicht viel Wert haben, aber es liegen auch noch große Steinblöcke nuten, die wegen der Sicherheit der tiefgehenden Pachten entfernt werden müssen und noch viel Kosten verursachen dürften. Vielleicht muß der Hasen sogar ausgepuurpt und die Spundwand erneuertaoerden. Me Vollendung des Hafens erleidet auf alle Fälle einä bedauerliche Verzögerung.
„O nein, Tantchen/' versetzte er weich, „das sind fegen spendende Händel he haben viele Jahre hindurch fü> mich gearbeitet. Wie aber kamst du eigentlich in später Jahren darauf, dich mit der mühsamen Bewirtschaftung eines großen Gartens zu befassen?"
„Du hast es wohl ganz vergessen, mein Jungchen daß ich eine westfälische „Burentochter" bin. Die Erinneruno ' an Garten, Feld und Wald hat mich auch im Straßenkarte der großen, Stadt nie verlassen. Als nun mein Mann, der sich nur in engen Gassen wohlfühlre, gestorben war dacht ich mir: Jetzt endlich kannst du auf dem Lande deines Lebens froh werden. Ich verkaufte den ganzen Krempel in der Stadt und behielt nach Abzahlung der Hypotheken- schuld so viel übrig, daß ich dies Landhaus mit dem Garten und noch einem Morgen Ackerland erwerben .. konnte. Du wirst gleich sehen, mein Junge, was ich in / den paar Jahren daraus gemacht habe."
„Ja, kann mir's denken, rührig warst du und emsig wie eine Biene. Also: du fühlst dich wohl auf eigener 'Scholle?"
„So wohl, wie eine rüstige Witwe sich im Alter von , W Jahren nur fühlen kann. Du hast keine Ahnung, Wolf, , wie dankbar Pflanzen und Tiere für gute Pflege sind."
„Dein Garten sieht prächtig aus. Wer hat dich denn >, in der Bewirtschaftung unterwiesen?"
„Ei, die ersten zwanzig Jahre meines Lebens verbrächte ich doch auf dem Lande, und meine Mutter hielt uns Mädchen tüchtig zur Arbeit an. Aus diesen Lehrjahren ist mir manches erinnerlich geblieben. Hier aber hielt ich mir während der ersten zwei Jahre einen Gärtner. Jetzt komme ich mit Landarbeitern aus. Grete besorgt den Haushalt und füttert die Hühner und Kaninchen, die Hauptsache aber besorge ich."
„Von jetzt ab wirst du dich bequemer einrichten, liebes Tantchen. Außer Len Ersparnissen, die ich dir während öer ersten drei Jahre aus Shanghai gesandt habe-"
„Sie sind gut angelegt. —"
Lus dem Reiche.
ss Kassel, 13, Mai. Als der Flieger Schamgulsü aus Berlin, der hier Schauflüge veranstaltete, heute nachmittag einen Höhenflug unternahm, kippte in etwa 100 Meter Höhe in einer Kurve der Apparat plötzlich um und stürzte senkrecht zur Erde. Schanigulski erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach einigen Minuten starb.
Der Kaiser in Karlsruhe.
sj Karlsruhe, > 1 Mai. Heute vormittag nahm der Kaiser bald nach seiner Ankunft den Vortrag des Frhr. Marschall v. Bieberstein entgegen. Gegen Abend hörte der Kaiser den Vortrag des Reichskanzlers von Bethwann Hollweg und anschließend hieran denjenigen des Staatssekretärs v. Kiderlen- Wachter.
st Karlsruhe, > 2. Mai. Der'Kaiser rnachte gestern, nachdem er den Vortrag des Reichskanzlers gestört hatte, mit diesem einen längeren Spaziergang im Schloßpark. Heute vormittags nahm der Kaiser mit den anderen anwesenden Fürstlichkeiten und dem Reichskanzler an dem Gottesdienste in der Schloßkirche teil.
Der Rationalst. Parteitag in Kerstin.
I l Berlin, 12. Mai. Der nationalliberale Parteitag, der heute unter Teilnahme von etwa 1500 Delegierten aus allen Teilen des Reiches' stattsand, nahm auf Befürwortung des Rechts anw-alts Dr. Marwitz, dem Vorsitzenden des Reichs- Verbands der nationalliberalen Irgend, das von einer fristen Kommission entworfene Vereinbar ungsprogramm ohne Debatte e i nstim m i g an. Auf Grund dieses Programms bildet der Reichsverband der nationalliberälen Fügend nicht mehr einen Teil der Organisation der nationalliberalen Partei, die einzelnen jungnMonalliberalen Vereine haben aber das Recht, sich: an die Landschaft lichen nationalliberalen Vereine änzuschließen und zu den Parteitagen für je 500 Mitglieder einen Vertreter zu entsenden.
Ausländisches.
st Salzburg, ll. Mai- Aus dem Vintschgau laufen fortgesetzt Meldungen über Hochwasserschäden eiü. Nach Bramberg ist Militär abge- gangeu. Das Wetter beginnt sich aufzuheitern. 'In Innsbruck dauerten die Regengüsse die ganze Nacht an. Die Post aus München ist ausgeblieben. Bei Stans ist der Bahnverkehr unterbrochen. Die Züge verkehren über Innsbruck, Schwaz und über Jen- bach-Kusstein.
ss Melilla, 12. Mai. Bei einem. Angriff einer Harka aus die Spanier wurde gestern ein Hauptmann getötet; 8 Monn und 1 Feldkaplan wurden verletzt.
Der italienisch-türkische Krieg, sj Rom, 12. Mai. Die Soldaten vom Jahrgang 1888. die aus Lybicn in die Heimat entlassen worden sind, sind in Italien emgettoffen und in ihren Heimatsorten allenthalben mit großer Begeisterung begrüßt worden.
^ ss Tarent, 12. Mai. Die türkischen Gefangenen sind gestern abend mit der Eisenbahn nach Neapel werterbefördert worden.
Voraussichtliches Wetter
am Dienstag. 14. Mai: Vorwiegend heiter, zeitweise bewölkt, trocken, warn» bis schwül, lokale Gewitter.
„Bringe ich noch dreitausend Mark mit, und da ich i» China die geschäftliche Lage der Filiale wesentlich oer bessert habe, so ist wohl anzunehmen, daß mich der alte Oldenpurg in eine gute Steilung bringen wird. Es ver steht sich also von selbst, daß ineine Ersparnisse auch di« deinigen sind."
„Nein, mein Jungchen, das versteht sich nicht von selbst. Bald wird wohl die Zeit kommen, wo d« mir deine Braut vorstellst und deinen eigenen Hausstand gründest — wozu bekanntlich Geld gehört. Außerdem kann ich von dem, was der Garten bringt, auskömmlich leben. In den ersten Jahren mußte ich viel für Dünger; junge Obstbäume und ein Wasserbecken aufwenden, in diesem Sommer aber war die Ernte völlig üppig, und ich werde einen Ueberschuß von etwa 1800 Mark erzielen. Na, was sagst du dazu, min Jung?"
„Daß du die unternehmungslustigste und tüchtigste Frau bist, die ich kenne. Hoffentlich hast dp aber nichj gedarbt?"
„I. Gott bewahre! In keinem Hotel werden feiner« Gemüse und besseres Obst, frischere Eier und besserer Honig aufgetischt, als ich und Grete verspeisen. Komm' und siel dir meine Plantage an."
Beide erhoben sich und schritten durch den.Garten Der Mittelgang war gleich am Anfang von zwei Aepfel- bäumen flankiert, zu denen Frau Lütkens mir freudigem Stolz die Hände erhob. „Betrachte dir die beiden saft- und kraftstrotzenden Kerle genau," rief sie. „Die Hab' ich in verkümmertem Zustande vom früheren Besitzer über nommen. Nachdem ich sie gepflegt hatte, reckten und streckten sie sich im Vollgefühl ihres Saftes, daß es eine Freude war, sie anzusehen. In dieseni Sommer aber beluden sie sich derart mit Früchten, daß -ich meine liebe Rot hatte, ihre Aeste zu stützen. Run rate mal, was ich von ihnen geerntet habe? — Nein, das kannst du nicht erraten. Bon dem zur Linken 8 und von dem zur Rechten zar 9 V, Zentner Edeläpfel. Dies« ganze Ernte Hab' ich an
s MrtteÄrmgerr der Ze»tralvrrmitt1uvgsft«llr für ObKver »er r«ag i» Stuttgart, Eßlingerstraße 15 1 Taselsbstpretse
auf dem Stuttgarter Engros-Markt am 18. Mai: Aepfel, Tiroler Spitzlederer und französiche 30—40 Mk. per 50 Kg., Kirschen, italienische und französische 50—60 Mk. per 50 Kg., Erdbeeren französische 1,20 Mk. per Pfund, Spargel, Hördter 40—60 Pfg, per Pfd., Spargel Schwetzinger 50—60 Pfg. per Pfund, Spargel Untertürkheimer 80 bis 90 Pfg. per Pfund.
In Spargeln bedeutender Umsatz. Nachfrage für Aepfel gering. Die ersten hiesigen Treiberdbeeren fanden zu sehr hohen Preisen Käufer
ObsternteauSstchtes für Württemberg. Der Verlaus der Obstblüte ist augenblicklich sehr günstig, was vom Frost verschont blieb, entwickelt sich gut. Mit einer Steinobsternte ist leider nicht mehr zu rechnen, aus den Haupt-Ktrschen- gebieten lauten die eingegangenen Berichte übereinstimmend dahin, daß von einem Kirschenverkauf in diesem Jahr keine Rede sein kann. — Aepfel und Birnen haben nur strichweise stark gelitten, einzelne Sorten haben sich besonders hart gezeigt, Höhenunterschiede von wenigen Metern ergaben oft ein wesentlich verschiedenes Bild. Zugige Tallagen sind am schlimmsten betroffen worben. Soweit sich dies heute über- ! sehen läßt, ist in vielen Gebieten Hoffnung auf eine gute Apfelernte; auch in Birnen, besonders Msstsorten, ist eine ziemliche Ernte zu erhoffen.
Handel und Veriketzr.
Ij HmttHari, ll. Mai. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrieb«» ' 90 Großvieh. 117 Kälber, 279 Schweine.
Erlös au« r/, Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Quai, a) ausgeorüstets von — bis — Pfg., 3. Qual, b) fleischig«, und ältere von —bis — Pfg.; Bullen (Farren) 1. QWl. a) vollfleischige, von 88 bis 90 Pfg., 3. Qualität d) älie-r und weniger fleischige von 85 bis 86 Pfg-, Stiere asd Jungr rüder I.Qual. a) ausgemästelelOO von bis 104 Pf..
8. QuaütLt HZ fleischige von 96 bis 99 Pfg., 3. Qualität v) geringere von 98 bis 94 Pfg.; Kühe 1. Qual. ») junge gemästete vM — bis — Pfg., 3. Qualität b) Lltrv gemästete von — bis — Pfg., 3. Qualität o) geringere von — bis — Pfg., Kälber: 1. Qualität») beste Saugkälber von 110 bis 120 Pfg. 2. Qualität d) gute Sarg,' kälder vou 108 bis 110 Pfg. 3. Qakität o) geringere Saugkälber von 97 bis 107 Pfg., Schweine 1. Qual. ») jung» fleischige 76 bis 77 Pfg., 8. Qualität b) jüngere fette von 73 bis 75 Psg., 3. Qrralität o) geringere von 65 bis 70 Wa.
Brmanvortlicher Redakteur: L. Lauk, Altenstckg.
Druck aus Verlas der W. Riekerlcheo Buchdrmkeret in illtratktr,
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>->.,tge Hoteliers für 340 Mark verkauft. Du siehst, es lohn« doch, sich zu plagen."
„Donnerwetter, das läßt sich hören."
„Nun sieh' dir meine Srachel- und Johannisbeeren an, davon habe ich eine schwere Menge auf den Markt geworfen und doch noch genug übrig behalten, um nahezu hundert Flaschen Beerenwein zu keltern."
„Ei, der Tausend, darauf verstehst du dich auch?"
„Ja, wenn man sich einmal auf die Landwirtschaft einläßt, muß man es auch erlernen, die Produkte gut zu verwerten." Mit wachsendem Stolz führte sie ihre« Pflegesohn zu den an breitem .Gitter emporrankenden Reben und zu den Zwergobstbäumen, zu den Tomaten- und Rhabarberstauden, zu den Gurken und .Kürbisse«. Die Mitte des Gartens nahm ein mit Wasser gefüllte» Sandsteinbecken ein, dessen Ränder von Gladiolen, Aster« und Dahlien umblüht waren.
„Ach, hier kommt noch dein Schönheitssinn z«r Geltung," bemerkte Fries. „Du warst stets eine- Blumenfreundin. Der Goldlack und die Geranien, die sich über das hohe Schild unseres Kramladens beugten, find «tr stets in freundlicher Erinnerung geblieben."
„Sie führten in der engen Gasse nur ein kümmerliches Dasein. Sieh dir meine Bienenkörbe und meinen Hühnerhof an."
Mit dem Eifer und der Sachkenntnis eines alten Imkers belehrte sie ihn über den Bienenstaat u«d den honigertrag jedes Korbes. Schmunzelnd trat sie dann vor »en mit hohem Drahtgitter umhegten Hühnerhof, aus dem iie nicht nur Eier, säubern auch Mastküken auf den Markt Ähren konnte.
Fortsetzung folgt.
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